30.09.2011 Raus aus Botswana und rein in den Caprivi, die heutige Tagestour 240 km + 24,8 km
Der Wecker bimmelt um
6:30 Uhr, wir packen unsere Koffer und machen unseren Toyota Corolla startklar. Das breakfast in der Chobe Safari Lodge ist hier nochmal ein schöner Abschluss, das auschecken war in fünf Minuten erledigt. Letzter Blick hinunter zum Chobe Fluss, wo auf der drüberen Seite schon wieder die ersten Elefanten zu sehen sind.
Unsere erste Teilstrecke führt uns auf Teerstraße
mitten durch den Chobe Nationalpark. Es sind
64 km zu fahren, und wir sehen eine große Anzahl an Elefanten. Das ist schon Klasse, was der Chobe NP sogar hier an der Hauptstrasse zu bieten hat.
(hier haben die Elefanten Vorfahrt!)
An der
Ngoma-Bridge verlassen wir Botswana und sind nun wieder in Namibia, wo wir als Erstes Katima Mulilo ansteuern. Uns fällt auf, dass wir hier bald das einzige Auto sind, das unterwegs ist. Was uns auch auffällt, und zwar im gesamten Caprivi, dass hier entlang der Straße alles sehr dicht besiedelt ist. Es reiht sich ein Dorf an´s andere, viele Rinder und Esel, und leider müssen wir feststellen, dass die Kinder am Wegesrand uns nicht zuwinken, sondern viele der Kinder um Geld betteln.
Die Gesten sind eindeutig. Das ist schade und gefällt uns überhaupt nicht.
ln Katima Mulilo machen wir kurze Rast in der
Caprivi-River-Lodge, die wunderschön am Zambezi River liegt.
Hunger haben wir noch keinen, trotzdem schmeckt uns ein Quich, ein Thuna-Salat und ein paar von den unwiderstehlichen Savanna Dry´s ausgezeichnet.
Man sitzt hier sehr schön, der Blick geht rüber nach Sambia, wo am Ufer des Flusses anscheinend
Großwaschtag ist. Wir schauen uns auch eins der Zimmer an. Das passt soweit und auch der Pool schaut mir recht sauber aus. Auffallend ist für uns, dass die Besitzer oder Manager nicht unbedingt den freundlichsten Umgangston mit dem Personal haben. Da herrscht ein leicht barscher Ton, vielleicht war´s aber auch nur eine Ausnahme.
Weiter geht´s von Katima nach
Kongola, das ist der längere Teil der heutigen Strecke. Und das zieht sich ganz schön hin.
Ist man dann endlich in Kongola und man meint, jetzt ist´s gleich geschafft, hat man schon nochmal 24,8 km Gravelpad vor sich.
Es ist der selbe Weg, der auch zur
Namusasha-Lodge und zur
Lianshulu-Lodge führt. Ich weiß nicht warum, aber bei Kongola hab ich mir immer so ein kleines Städtchen vorgestellt. In Wirklichkeit ist Kongola aber nicht viel mehr als eine Tankstelle, ein kleiner Supermarkt und ein paar Häuser, das war´s.
Um 14:00 Uhr sind wir im Camp Kwando, und unser Wunschchalet Nr 1, das uns von Forums- Mitglied
"Auxo" empfohlen wurde, war für uns schon hergerichtet.
Eine junge Frau, und zwar eine sehr junge Frau, erklärt uns in
rasantem Tempo, was hier alles so los ist, wie die Essenszeiten sind, welche Aktivitäten man buchen kann, dass man auf die wilden Tiere aufpassen muss, und so weiter und so weiter, und das Ganze in Englisch.
Eigentlich ja kein Problem, aber für mich war das
viel zu schnell, was das Mädel alles zum Besten gab. Wir empfanden es irgendwie eigenartig, wie wir hier aufgeklärt wurden. Dieses Fräulein spulte Ihren Vortrag so was von monoton runter, wahrscheinlich hat sie das auswendig gelernt.
Dann aber wird die Spannung groß, schließlich werden wir zu "unserem"
Tented-Chalet Number 1 geführt.
Und der erste Eindruck des Tent´s, noch ganz benebelt vom Vortrag der jungen Dame, war nicht gut.
Da waren vom Vorgänger noch Shampoo und Seife in der Dusche, das Waschbecken war überhaupt nicht sauber und die Fliegengitter an den Fenstern unbrauchbar, da einige Gitter vollkommen defekt waren. Also muss der bayern schorsch
(wie immer werd ich bei solchen G´schichten vorgeschickt) vorsprechen und den Herrschaften erklären, dass man da vielleicht nochmal ein wenig putzen sollte, und auch das Fliegengitter bräuchte dringend eine Renovierung.
Jetzt war die junge Schnellsprecherin nicht mehr da, dafür ein ebenso junger südafrikanischer Bursche, der uns kurzerhand in die Lounge umdirigierte, einen Kaffee ausgab und ein Reinigungskommando in unser Chalet schickte.
Nach einer halben Stunde war alles in Ordnung, die Putzfrau putzte, der Hausmeister machte ein paar neue Fliegengitter rein, das Housekeeping in Form der Schnellsprecherin schaute auch noch mal nach -
und schon war der bayern schorsch zufrieden.
Und nun haben wir uns auch ein bisschen wohnlich eingerichtet, denn immerhin bleiben wir hier 3 Nächte.
Die Terrasse von unserem Chalet ist so was von schön, da kann man´s gut aushalten. Innen ist alles, nachdem die Putzkolonne da war, sehr sauber, die Dusche, Waschbecken und WC befinden sich im Freien. Auch ganz nett. Noch netter ist aber, dass zwei mal täglich, nämlich einmal frühmorgens um 5 Uhr und dann nochmal abends der Ofen für Warmwasser angeschürt wird.
(zweimal am Tag gibt´s warmes Wasser ...)
Überhaupt - die Anlage macht auf uns einen sehr gepflegten Eindruck, und wir beschließen, außer dem Swimmingpool einen kurzen Besuch abzustatten, heute nichts mehr zu tun.
Eine kluge Entscheidung.
Hier ein paar Bilder Camp Kwando:
(Tented-Chalet Number one)
(gemütliche Einrichtung, und das Bad im Freien)
Noch spannender als die Frage des Zimmers war aber,
was gibt die Küche her?
Es wurde hier im Forum schön öfters über das Camp Kwando und dem Essen diskutiert. Hhmmm..., da wird uns doch leicht bange, hoffentlich ist das Essen zumindest zu "ertragen". Wir werden sehen.
Bis zum Dinner verbringen wir schöne Stunden auf unserer Terrasse, wir beobachten die Vögel, schmökern im Reiseführer. Es ist wunderschön hier.
Und ich halte Ausschau. Es soll doch hier ein Hippo geben, das dann und wann sogar durch die Anlage stapft. Gesehen hab ich aber leider keines.
Und dann war´s soweit: man trifft sich vor dem Dinner in gemütlicher Runde am
"fire-place", trinkt einen kleinen Aperitif dazu und genießt das Lodgeleben in vollen Zügen.
Man tauscht sich mit den anderen Gästen aus, es sind vielleicht insgesamt 12 oder 14 Personen hier. Und dann wird zum Dinner gebeten.
(schöne Stimmung am Lagerfeuer)
Das Dinner des heutigen abends:
Selbstgebackens Brot (sehr lecker) mit gut gesalzener Butter
Gemüse-Carpaccio mit Avocado Creme
Roastbeef in hauchdünnen Scheiben, zartrosa auf den Punkt
exakt gebraten, dazu Karotten-Kartoffelpüree, Salate und
einen "Yorkshire-Pudding" aus Eierkuchenteig
zum Dessert ein Früchte-Baiser
Bewertung: das Essen war nicht gut, es war sehr gut. Und reichlich. Und dabei hatte ich größte Bedenken, nachdem Annick berichtete, man wird hier entweder nur mit Pfannkuchen satt, oder man hat zum Koch einen besonderen Draht.
ÜN: Camp Kwando, hier hatten wir das Glück, über DER TOUR ein Schnäppchen buchen zu können. Drei Nächte schlafen, zwei Nächte bezahlen. Und so hatten wir in dieser Lodge den fast schon unglaublichen Preis von
103 Euro inclusive Halbpension für zwei Personen, das war mehr als günstig.
Nach dem wirklich hervorragendem Abendessen trinken wir an der Bar noch eine Kleinigkeit, bevor wir in unser Zelt marschieren.
Hier ist doch tatsächlich unsere Taschenlampe gefragt, es könnt ja plötzlich das Hippo um die Ecke schießen. An Schlafen kann man aber hier (zumindest in der ersten Nacht) nur bedingt denken.
Denn das Froschkonzert ist heftig. So heftig, dass wir schon ein Weilchen brauchen, bis wir uns an diese Geräuschkulisse gewöhnen, aber dann schläft sich´s (wieder bei offenem Fenster dank funktionierenden Fliegengittern) hervorragend.
Wir werden sehen, was der morgige Tag alles bringt.