08. Januar :
Wir haben herrlich geschlafen und sind wunderbar erholt. Schon im Morgengrauen sind wir zu Fuß unterwegs und stellen den Vögeln nach. Aber wie ich erst jetzt bemerkt habe, ist nicht ein einziges Foto entstanden, den ganzen Tag nicht. Manchmal ist mir halt nicht nach knipsen, und ich geniesse "nur" mit den Augen.
Nach unserem ersten Buschfrühstück und einer Dusche packen wir zusammen, geben den Braaikorb ab, und nach einem kleinen Plausch mit Irmela und Bruno übers Wohin, sind wir gegen kurz nach acht Uhr wieder auf der B 1. Hier lernen wir dann auch die Vorzüge der Automatik und vor allem des Tempomaten schätzen. So kann man, bei eingestellten 95 km/ h, wunderbar cruisen und nebenher den Luftraum beobachten, was denn alles so an Geiern und Greifen in der Luft ist.
In Otjiwarongo sind wir ziemlich genau gegen High Noon, und wir beschliessen, im Spar die heisse Theke zu besuchen.
Neben Samoosas und Lamb Chops finden wir auch noch alle restlichen Artikel, die wir entweder gestern vergessen hatten oder die nicht vorrätig waren, wie etwa unseren heissgeliebten Lemon Juice, der sich prächtig sowohl in Tee wie auch im abendlichen GT macht.
Hinter Otji halten wir im Schatten eines grossen Baumes und verzehren unser Mahl, während wir von Maskenwebern belagert werden, die der Meinung sind, es wäre doch genug für Alle da.
Schon gegen drei Uhr sind wir nach zweimaligen Fahrerwechseln ganz entspannt in Grootfontein, wo wir das erste Mal hundert Liter Diesel in die Tanks laufen lassen.
Ohne besondere Sichtungen, jedenfalls erinnere ich mich nicht an Herausragendes, erreichen wir den Vet Fence. Doch. Halt. Unmittelbar vor dem Kontrollpunkt steht links ein Eland, aber hinter dem Zaun einer Game Farm, und gezäuntes Wild "zählt" nicht.
Wir passieren den mutmasslichen Abdreh zum Mangetti NP, aber nach wie vor gibt es keinerlei Hinweise entlang der B 1. Ursprünglich wollte ich hier unseren ersten Game-Drive einlegen, aber nach Berichten von Leuten, die unmittelbar vorher dort waren und abgeraten haben, weil die Fahrspur sehr zugewachsen sein soll und man entsprechend wenig Aussicht hat, habe ich diesen Plan verworfen und den Tag dem Kwando zugeschlagen, was sich mehr als bezahlt machen wird.
Rundu lassen wir diesmal links liegen, und nach dem Ort rumpeln wir über die Pad, die ein paar Monate vorher einer gewissen Lehrerinnnen-Gang den Angstschweiß auf die Stirn getrieben hat, ganz easy Richtung (O)kavango zur Kaisosi River Lodge, wo wir uns einen schönen Stellplatz auf Gras unter einem Baum mit eigenem Ablution-Häuschen raussuchen können. Wir stellen die Zelte auf und erkunden dann erstmal den Uferbereich, was denn hier so alles kreucht und vor allem fleucht.
Auf Selberkochen haben wir nach dem langen Fahrtag keine grosse Lust, dank unseres Engels besteht auch keine Gefahr, dass uns die Boerewors schlecht werden könnte, und wir entscheiden uns für die offene Plattform des Restaurants der Lodge mit direktem Blick aufs Wasser und nach Angola. Hier fliegen ohne Unterbrechung die verschiedensten Vögel flussauf und ab, insbesondere erinnere ich mindestens einen Baumfalken, der über dem Wasser Libellen jagt. Derweil blitzt es im Norden in Angola ohne Pause, für einen hörbaren Donner ist das Gewitter aber ( noch ) zu weit weg.
Wir geniessen die ersten GT´s, darauf habe ich mich soo gefreut, und verspeisen einen Greek Salad und einen Cheeseburger mit Chips, alles frisch gemacht und lekker.
Hier kommen zur Dämmerung tatsächlich ein paar Mossies angesirrt, und wir hüllen uns das erste Mal in eine Wolke Peacefull Sleep, dann ist wieder Ruhe.
Sterne sind keine zu sehen, mittlerweile hat es komplett zugezogen.
Mitten in der Nacht fängt es zu regnen an. Blöd nur, dass ich wieder mal kein Überdach aufgezogen habe. Also muss ich raus in den pladdernden Regen, ans Auto und die zweite Haut rausholen und überziehen. Dann muss ich erstmal das Zelt trocken legen, dem Klopapier sei Dank. Total nass und mittlerweile durchgefroren krieche ich in den Schlafsack und schlafe sogar wieder ein.
Ein Kugelblitz mit gleichzeitigen Urknall weckt mich wieder auf. Der ist ziemlich direkt hier eingeschlagen, denn die Lodge liegt stromlos im Dunkeln.
Sonst verlief die Nacht störungsfrei.
Kosten: Camping 110.-Nam$ pP
Der nächste Tag sieht uns auf der B 8 Richtung Osten, und es gibt auch wieder Bilder zu sehen.
Grüsse, Matthias