23.04. Floodplain Special
Aufgrund dessen, dass mein Magen-Darm-Trakt mir -bzw. uns, denn nicht nur, dass mein Mann natürlich wach wurde, er begleitete mich auch immer zur Toilette, obwohl ich ihm versichert habe, dass ich alleine gehen kann- eine unruhige Nacht beschert hat, versucht mich Christian dazu zu bewegen, dass wir das Floodplain Special absagen. Dies möchte ich nicht, obwohl ich mir natürlich Gedanken mache, was passiert, wenn ich auf dem Boot ad hoc auf Toilette muss
. Da es erst gegen 10:45 h los gehen soll, gebe ich mir bis dahin noch „Schon“- bzw. Bedenkzeit.
Christian frühstückt Toast, ich ziehe ein Rusk vor, bilde mir ein, dass das noch magenschonender ist. Wir räumen das Dachzelt ab, legen die Schlafsäcke, die Kissen und die Decke zum Lüften heraus. Zwischendurch lauschen wir, ob wir den Elefanten sehen, aber vergeblich. Mein Magen rumort immer noch, und ab und zu muss ich zur Toilette rennen.
Gegen 10:20 fahren wir zur anderen Campsite rüber. Wir packen unseren Käse und unsere Marmelade in die dortige Gefriertruhe, damit wir unseren Kühlschrank ausstellen können, um die Batterie zu schonen. Gegen 10:55 Uhr besteigen wir das Boot. Ich gehe nochmal auf Toilette, beeile mich, weil ich denke, es geht gleich los, aber es zieht sich noch 20 Minuten hin.
Ca. 1 km geht es durch ganz schmale und flache Kanäle, so dass Dan und sein Gehilfe Clement zwischendurch unser Boot auch schieben müssen.
Christian kippt mit dem Stuhl beim Anfahren um. Dan lacht, das passiert wohl öfters. Da Christian sich nicht weh getan hat, lachen wir mit, denken uns aber, dass er seine Passagiere entsprechend vorwarnen sollte, denn wenn jemand unglücklich fällt…
Wir fahren ca. anderthalb Stunden, bevor wir an Land gehen und Dan uns auf einem ca. halbstündigen Spaziergang die Pflanzen erklärt und uns Tierspuren zeigt. So erfahren wir, welche Pflanzen gegen Ohrenschmerzen helfen oder von welchem Baum die Rinde als Waschmittel benutzt wird.
Zurück auf dem Boot gibt es Mittagessen: Brötchen, Käse, Wurst, ein frischer Salat aus Tomaten und Eisbergsalat. Weiterhin gibt es abgepackten Kartoffelsalat, Oliven, Chips und Getränke.
Dann erkundigen wir weiter die floodplains. Dieses fast lautlose Dahingleiten durch die herrliche Landschaft begeistert uns, auch wenn Dans Suche nach Elefanten erfolglos bleibt. Dafür ist die Vogelwelt gut vertreten: Riesenfischer, Bienenfresser, Schlangenhalsvögel, Klaffschnabel, Schreiseeadler, Blaustirnblatthühnchen, Schwalben, Riedscharben und Goliathreiher.
Klaffschnabel
Graulärmvogel
Im Nachhinein muss ich feststellen, dass ich an diesem Tag nicht besonders viele Fotos gemacht habe. Ich habe wohl mehr die Landschaft genossen
Auch die obligatorischen Hippos fehlen nicht:
Wir schippern weiter durch die verschiedenen Kanäle,
und legen nach einem Sundowner gegen 18:30 Uhr an unserer Insel an.
Auch wenn ich mehrmals verkrampft im Boot gesessen habe, weil ich dachte, es geht schon wieder los, habe ich den Tag auf dem Boot gut über die Runden gemacht. Aber kaum haben wir die Insel betreten, verschwinden wir mit dem Spaten bewaffnet, erstmal hinterm Busch. Jetzt hat es Christian auch erwischt.
Dan und Clement bereiten das Feuer vor und stellen uns unsere Zelte auf. Wir bieten unsere Mithilfe an, aber Dan erwidert lachend, er mache das nicht zum ersten Mal. Das gibt uns Zeit, den Sonnenuntergang zu genießen.
Um 20:30 Uhr ist das Abendbrot fertig: Hühnchen, Kürbis, Bohnen, Pilze und Toast, als Nachtisch gibt es Früchte und Kekse in Vanillesoße. Es schmeckt sehr lecker, aber ich hätte wohl besser darauf verzichten sollen. Gegen 21:40 Uhr verschwinden wir im Zelt.
ÜN: Floodplain Special