24.04. Floodplain Special / Mavunje Camp
In der Nacht geht es wieder mehrmals „hintern Busch“. Wahrscheinlich weil Christian inzwischen auch Durchfall hat, macht er mich im Laufe der Nacht an, ob ich denn bald „fertig sei“.
Nun liege ich noch angespannter auf mein Magen-Darm-Grummeln hörend, um einerseits keinen „Fehlalarm“ auszulösen, andererseits aber auch nicht mich zu spät aus dem Schlafsack zu pellen, den Reißverschluss vom Zelt zu öffnen und ins Freie zu schlüpfen. An Schlaf ist für mich nicht mehr zu denken.
Dafür sorgen neben den Hippos auch das Trommeln der benachbarten Dorfbewohner. Zwischenzeitlich frage ich mich sogar, ob es nicht nur meiner Einbildung entspringt. (Dan erzählt mir später, dass das Trommeln dazu dient, die Geister zu vertreiben und Verschwundene zurückzuholen.)
Als wir im Morgengrauen aufstehen, stapelt sich das Toilettenpapier vor unserem Zelt, denn wir haben gestern Abend den Spaten vergessen.
Glücklicherweise kann es Christian unbemerkt vergraben.
Beim obligatorischen Kaffeetrinken erkläre ich Dan meine Bedenken, mit dem Boot rauszufahren. Er erwidert, wir könnten jederzeit anlegen. Ich befürchte zwar, dass das für mich dennoch im Fall der Fälle zu spät ist, stimme aber trotzdem zu, da ich trotz allem den Ausflug nicht vorzeitig beenden will. Wir legen um 7:30 Uhr ab, vergessen jedoch das Wichtigste - den Spaten.
Dan versucht immer wieder, noch Elefanten für uns zu finden, aber nichts zu machen.
Entschädigt werden wir von einer Kolonie Weißstirnspinte, die wir ausgiebig beobachten können.
Für die Ornithologen unter euch hier eine fast vollständige Liste der Vogelarten, die wir während des Floodplain Specails gesehen haben:
Schreiseeadler, Mangrovenreiher, Hammerkopf, Hagedasch Ibis, Klaffschnabel, Zweifarbenwürger, kleine Streifenschwalbe, Stummelwidah, Kuhreiher, Schlangenhalsvogel, Riedscharbe, Rohrweihe, Waffen- und Senegalkiebitz, Blaustirnblatthühnchen, Kammblesshuhn, Negerralle, Kapturteltaube, Graulärmvogel, Senegalspornkuckuck, Angola- Mönch- Kuckuck, Weißstirnspint, Zwergbienenfresser, Gabelracke, Rieseneisvogel und Graufischer
Leider etwas unscharf geworden, aber dennoch gefällt es mir
Um 09:00 h legen wir an, offensichtlich muss Dan auf Toilette. Ich muss ausnahmsweise mal nicht.
Wir fahren noch weitere 40 Minuten,
bevor wir an unserer Campsite anlegen und frühstücken: Rührei, Toast, Müsli und Joghurt. Letzteren würde ich gern essen aber ich habe Angst, dass mein Darm darauf reagiert.
Nachdem die Zelte abgebaut und die Ausrüstung verstaut ist, geht es in 1,5 h zum Mavunje Camp zurück.
Neben einem Krokodil, das von einer Sandbank ins Wasser gleitet, bevor ich ein Foto machen kann, sehen wir viele Moorantilopen, Riedböcke und Hippos.
Nachdem wir uns von Clement mit einem guten Trinkgeld verabschiedet und mit Dan geklärt haben, dass wir nicht nur noch wie gebucht eine sondern zwei Nächte bei ihm verbringen möchten, lege ich mich erst mal hin. Den Rest des Tages verbringen wir mit Körperpflege, Wäsche waschen, Akkus laden (Dan leiht uns ein Spannungswandler zum Aufladen über die Autobatterie aus), lesen und „Tiere beobachten“:
Skink – oder liege ich mal wieder falsch mit meiner Einordnung?
Ein Gelbbrustbulbül (Yelllow-bellied Greenbul) lässt sich in Ruhe von mir ablichten
Christian stellt fest, dass wir unsere Verluste um zwei Handtücher erweitern können. Er ist der Meinung, wir hätten sie gar nicht erhalten, da die Handtücher zusammen mit der Decke in einer Tüte waren und wir ja definitiv nur eine Decke erhalten haben. Ich bin mir da nicht so sicher (Tage später fällt mir ein, wo die Handtücher sind: hinter der Rücksitzbank, wo wir die getragene Wäsche zum Waschen sammeln :
).
Wir verzichten noch einmal aufs Grillen, um unsere Mägen zu schonen. Ich verzichte auch auf den Amarula, in der (vergeblichen) Hoffnung, es nun überstanden zu haben. Von Hippogrunzen begleitet, ziehen wir uns frühzeitig ins Dachzelt zurück.
ÜN: Campsite Mavunje