THEMA: Zwei Gruftys auf Pad von Epupa Falls bis Kasane
30 Nov 2014 09:43 #364721
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  • Guggu am 30 Nov 2014 09:43
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Mir geht deine Bemerkung nicht aus dem Kopf, dass ihr in der Nähe von Opuwo junge Himbafrauen mit ausgeschlagenen Zähnen gesehen habt. Das ist ja schrecklich. Mir sind keine Himbafrauen mit fehlenden Zähnen aufgefallen. Im Gegenteil, ich habe mich mehrfach über ihre schönen Zähne gewundert.

Hallo Freshy,

das ist wohl leider Sitte bei den Himbas und für uns (mich) schwer nach zu vollziehen. Den Heranwachsenden Himbas, so zwischen 10 und 12 Jahren, werden die unteren 4 Schneidezähne ohne Betäubung, mit einem Stein oder sonst was herausgeschlagen. Die oberen Schneidezähne oft auch spitz gefeilt. Das soll sie für Jeden als Himba kennzeichnen. Die Kinder wickeln die Zähne in ein Mopaneblatt und werfen sie in Richtung ihres Geburtsortes und sagen dabei ein Spruch auf.
Auch unseren Guide auf dem Tok Tokie Trail war ein Himba, auch mit fehlende Schneidezähne. Ich habe mal bei einer Gelegenheit vorsichtig eine Andeutung diesbezüglich gemacht, habe aber gleich gemerkt Themawechsel ist angesagt.
Wie gesagt für uns schwer zu verstehen, aber es gibt in der sogenannten "sivilizierten Welt" ja auch genug Barbarei, daher will ich das nicht verurteilen.

Liebe Grüße und einen schönen 1. Adwent
Guggu
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30 Nov 2014 12:09 #364735
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  • lilytrotter am 30 Nov 2014 12:09
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Hallo, freshy,

Besonders berührt mich das Bild des schönen "Strandes" an der Epupa Fällen!

Und auch ich habe an dem prägnanten Absatz so meine Freude,
Neben uns trifft ein Münchner Ehepaar ein, dessen männlicher Teil leider an Sprechdurchfall leidet. Dagegen nimmt sich unser Mitteilungsbedürfnis bescheiden aus.
Am Nachmittag beteiligen wir uns an einer „Sundowner“-Bootsfahrt. Mit an Bord eine deutsche Reisegruppe mit einigen jungen Frauen, die mit ihrem dämlichen Gequatsche zeigen, dass sie keinen Sinn für die abendliche Stimmung haben und sie darüber hinaus für die Mitfahrer zerstören.
solche Leute stehlen einem manchmal die schönsten Stunden und es ist leider manchmal nicht möglich, sich ihrem Dunstkreis zu entziehen.

Zu den fehlenden Zähnen bei einigen Himba:
Den erwähnten Brauch des Herausschlagens oder Feilens von Zähnen konnten wir bei Himbas noch nirgends entdecken. Es gibt einige Völker auf der Welt die leider derart entstellende Bräuche aus unterschiedlichen Beweggründen (z.T. hist. Hintergründe) haben, nicht jedoch die Himba.
Im Gegenteil, sehr viele Himba haben erstaunlich makellose Zähne!
Natürlich haben Himba, wie alle Hirtenvölker eine große Chance hin und wieder von einem Tritt ins Gesicht gezeichnet zu werden, mangelnde Hygiene und ärztliche Versorgung sowie Zucker tun ihr übriges.
Nebenbei gelten allgemein kleine Zahnlücken zwischen den beiden Einsern als Zeichen eines von Gott bevorzugten Individuums (in ganz Afrika verbreitet, auch bei den arabischstämmigen).
Ich hoffe die kleine Abhandlung stört nicht.

Vielen Dank für deinen interessanten Reisebericht!

Gruß lilytrotter
Gruß lilytrotter


Always look on the bright side of life... :-)
Walvisbay boomt
Letzte Änderung: 30 Nov 2014 12:16 von lilytrotter.
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30 Nov 2014 13:46 #364739
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Hallo, ihr Schwarz- und Weißfahrer, würdet ihr mal die Beine heben? Ich weiß nicht wohin mit den Getränken. Danke! Nach dem Tanken geht es gleich weiter.

18. September: Ngepi-Campsite mit originellen Ideen
Morgens kaufen wir noch einmal Getränke ein. Wer trinkt das Zeug nur alles weg?! Bevor wir losfahren, treffen wir die Wilnsdorfer wieder. Sie sind von der Lodge enttäuscht, beim letzten Besuch hätten sie noch Flusspferde beobachten können.

Umgehungsstraße von Rundu mit Verkehrsteiler


Wir haben heute „nur“ 200 km Asphaltstraße vor uns, die sich endlos hinzuziehen scheinen. Und weiter geht es ostwärts hinein in den Caprivizipfel. Das Ngepi Camp bei Divundu ist unser Ziel.
Die 14 km Offroadpiste bis zum Ngepi Camp haben es in sich. Nähern wir uns einem Dorf, wird unser Kommen mit Getrommel angekündigt. Musik ist das nicht, denn die Instrumente bestehen aus Blecheimern und Holzprügeln. Brennholz und selbst geschnitzte kleine Mokorokähne werden angeboten, doch wir haben kein Interesse.

Das Camp wird von einer Gruppe junger Leute geleitet, die sich um benachteiligte Jugendliche kümmern, ihnen Arbeit verschaffen..

Die Rezeption erhält eine neue Dachdeckung

In der Rezeption hängen wunderschöne Batiktücher regionaler Künstler für vielerlei Zwecke, jedes ein Unikat. Das junge Leitungsteam zeigt viel Sinn für Humor. Vor allem die Sanitäreinrichtungen sind originell gestaltet. In einer Zinkbadewanne im Abendrot mit Blick auf den Okavango baden – das kann nicht jeder bieten.

Mit Blick auf den Okavango


Stilles Örtchen für Paare

Sogar ein Krokodil- und Flusspferdsicheres Schwimmbecken gibt es im Fluss. Dort ist ein zirka zehn Meter großer Käfig verankert, in dem man wegen der starken Strömung mit kräftigen Zügen auf der Stelle schwimmt.

Garantiert Flusspferd- und Krokodilsicher!


Nachtrag:
Und dier auf Wunsch meiner "besseren Hälfte" das Hinweisschild in Groß


Unseren Kaffee haben wir vorsichtshalber aus einem 5-Liter-Behältnis gekocht!

Zum Abendessen gibt es Linsensuppe, deren Zubereitung beschwerlich ist, weil auf dem Stellplatz keinerlei Ablagemöglichkeiten existieren, das Herrichten im Camper dagegen eine Zumutung wäre, denn er hält die Tageshitze beharrlich gespeichert. Bis wir bei Tisch sitzen, ist es dunkel. Im Fluss grunzen die Flusspferde, hoch über uns leuchten nicht nur Sterne, über uns im Baum spendet eine riesige Korblampe Licht.
Letzte Änderung: 01 Dez 2014 10:24 von freshy.
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30 Nov 2014 14:08 #364740
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Bernd schrieb:
Mein Wort des Jahres ist ´Sprechdurchfall` :woohoo: - sehr verständlich und beeindruckend. Das Wort werde ich mir aneignen, wenn Du es freundlicherweise erlaubst.

Das Wort ist Allgemeingut. Also, hab keine Hemmungen!

LG freshy
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30 Nov 2014 16:44 #364764
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Hallo Fresy,

vielen Dank für den Beitrag aus Ngepi. Dort waren wir 2010 und fanden es sehr uhrig in
den Hütten über den Fluss zu wohnen. In den "Pool" bin ich auch gewesen. Es war zwar ein bisschen busy, da ein paar Overlander dort waren aber insgesamt hat es uns gefallen.

@ Lilytrotter. Schaust du hier 2 letzter Abschnitt. Ich möchte hier nicht unbedingt Recht haben und es wäre mir eigentlich lieb wenn dieser Brauch aus der Mode kommen wurde. Wir haben es nun aber unmittelbar erlebt und wenn man ein bisschen Tante Google bemüht, findet man hierzu jede menge Infos. Das hat mit zu viel Süsigkeiten und schlechte Zahnpflege nichts zu tun. Leider.
Sorry für OT

Liebe Grüße
Guggu
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01 Dez 2014 10:38 #364831
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Wochenende gut überstanden? Ich träume von Namibia, denn hier herrscht seit Tagen dicke Nebelsuppe - zum depressiv werden!

Bevor wir weiterfahren, werft bitte einen Blick zurück ins Ngepi Camp, denn ich habe auf Wunsch meiner "besseren Hälfte" eine Vergrößerung des Hinweisschilds, das ihr in der Ecke des Pools seht, eingefügt. Ich starte schon mal den Motor.

19. September: Wechsel der Campsite und Besichtigung der Popafalls
Bitte nicht maulen! Der Stellplatz im Ngepi Camp war nur eine Nacht frei, deshalb müssen wir heute weiterfahren. Als erstes steuern wir die Popafalls an, bei denen es sich im Unterschied zu ihrem Namen um Stromschnellen handelt.

Schäumende Wasser:

Ungezähmt darf das Wasser strömen:


Wir haben dummerweise nur unsere Schlappen an den Füßen, wandern trotzdem umher und fotografieren die rauschenden Wasser aus vielen Blickwinkeln. Naturbelassene Flussläufe begeistern uns immer wieder, denn wo im zugebauten Europa gibt es sie noch.

Schön hier, nicht wahr?

Anschließend entscheiden wir uns nach einigem Hin und Her für die Campsite der Mahangu Lodge. Ein freundlicher Angestellter zeigt uns das gesamte Areal, bevor er uns zu einem freien Stellplatz führt. Diesmal haben wir nicht nur Schatten und eine betonierte Terrasse, Braaiplatz, Wasser und Stromanschluss, sondern auch einen phantastischen Ausblick auf den Okavango. Der junge Mann weist darauf hin, dass wir unter Umständen abends mit Hippobesuch rechnen müssen, weil die Tiere scharf auf die schmackhaften Gräser des Rasens im Camp sind. Wir mieten den Platz und lassen offen, ob wir ein oder zwei Tage bleiben werden.
Nachdem es in den vergangenen Tagen bis in die Nacht hinein sehr warm war, genießen wir heute bei angenehmen 29°C eine frische Brise, die zudem den Vorteil hat, dass die Moskitos in ihren Verstecken bleiben.
Wir haben das Dinner gebucht und spazieren frühzeitig zum Restaurant, weil wir uns dort besseren Internetanschluss erhoffen. Leider funktioniert das WWW nur mit einem Passwort. Weil schon tiefe Dunkelheit herrscht, als das Essen serviert wird, sorgen kleine Solarlampen in Weckgläsern für eine angenehme Beleuchtung.

Festlich gedeckter Tisch, beleuchtet von einem Sonnenglas

An diesem Abend bekommen wir ein Dreigängemenü serviert, das seinesgleichen sucht. Es ist nicht nur schmackhaft und ein Augenschmaus, sondern es wird von gekonnter Hand serviert. Ein Grund, sich für eine zweite Nacht zu entscheiden. Leider haben sich bisher keine Hippos sehen lassen.
Letzte Änderung: 01 Dez 2014 10:54 von freshy.
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