THEMA: Ecuador - Nebelwald, Regenwald, Galapagos, Quito
19 Mär 2024 17:15 #684252
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  • JP K am 19 Mär 2024 17:15
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Yasuni Nationalpark letzte Fortsetzung

Einen Nachmittag beschäftigten wir uns mit Kakao und der Schokoladenzubereitung. Wieder waren wir mit Klaus und Renate die einzigen Gäste der Lodge, und so erhielten wir zu viert eine Einweisung in die Schokoladenherstellung, und viel wichtiger, wir konnten hinterher ausgiebig die selbst hergestellte Schokolade auch essen: kaum Süsse, extrem konzentrierter Geschmack, das beste was ich je an Schokolade gegessen habe.






Die Squirrel Monkeys haben sich erstaunlich wenig blicken lassen trotz Anfüttern, wie alle Tiere waren sie eher scheu. Zu guter Letzt hat es aber doch aus relativer Nähe geklappt.





Dieser Affe hat die Pflanze mit seinen Zähnen geschält, um an ihr Inneres zu kommen, was dann offensichtlich seine Nahrung ist.

Black Agouti


Die Hoatzin waren eine Herausforderung. Obwohl sie ständig anwesend waren, haben sie sich doch vor den Menschen verkrochen, indem sie in höheres Astwerk gestiegen sind, sobald ich in ihre Nähe kommen wollte, und haben auch die Blätter als Sichtschutz ausgenutzt. Aber irgendwann habe ich sie doch überzeugen können, dass von mir und meiner Kamera keine Gefahr ausgeht. Der Irokesen-Schopf ist doch zu verlockend, um nicht ein Foto zu schiessen.






Nach 6 Nächten wurde es Zeit, zum nächsten Reiseziel – Galapagos - aufzubrechen. Auf der Rückfahrt in die Zivilisation kamen wir natürlich wieder an der Ölproduktion vorbei.




Der Rückflug war wie der Hinflug ereignislos, aber wieder in so einer alten Kiste wie der Hinflug. Die haben auch nur 6 Flugzeuge, alle sehr alt.
Letzte Änderung: 19 Mär 2024 17:46 von JP K.
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19 Mär 2024 17:37 #684253
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Hallo JP K,

die Schokolade über den Bananen sieht sehr lecker aus :)

Mir gefallen - neben vielen anderen - besonders Deine beiden Fotos vom Hoatzin. Diese Vögel sehen sehr witzig aus. Ich habe schon Agutis gesehen, aber tatsächlich waren die nie so dunkel, wie Dein abgelichtetes Exemplar. Der Name ist wirklich zutreffend.

Ich glaube, dass ich in den alten Fluggeräten Blut und Wasser geschwitzt hätte. Ich habe da so eine Erinnerung an einen Flug in Venezuela vor ewigen Zeiten …

Jetzt bin ich gespannt, wie es Euch auf Galápagos ergeht.

Viele Grüße
Sabine
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22 Mär 2024 17:37 #684374
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Dein Wunsch ist mir Befehl, Sabine!
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22 Mär 2024 17:50 #684375
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Galapagos – San Cristobal

Da unser Flug von Coca aus dem Amazonasgebiet erst am Nachmittag in Quito landete, und der Flieger nach Galapagos (via Guayaquil) aber schon am Vormittag losgeht, haben wir uns eine Nacht im Wyndham am Flughafen eingebucht. Klar, ist westlicher Standard mit sehr großem Zimmer, das ganze Gebäude stand unter AirCon-Schutz, und daher war diese Übernachtung die bequemste und angenehmste der ganzen Reise. Wir haben uns abends einen Burger mit Fritten gegönnt, hierbei allerdings hätten wir dann doch die lokale Küche unserer bisherigen Lodges gerne vorgezogen.

Geflogen sind wir mit einem Flugzeug von LATAM, ein moderner Traum im Gegensatz zu den Fliegern der Aeroregional. 30 Minuten Aufenthalt in Guayaquil, wir blieben im Flieger sitzen, während einige Passagiere ausstiegen und neue hinzukamen.

Bevor es allerdings losging, hatten wir noch den größten Schockmoment unserer gesamten Reise: beim Einchecken sagte uns die Lady am Check-in Schalter, dass die Maschine überbucht sei und wir daher nur auf der Warteliste stehen würden. Die Vorfreude auf unsere Galapagos-Reise war bei dieser Nachricht natürlich komplett dahin. Wir haben sofort das lokale Partnerbüro unseres Reisebüros angerufen, in dem auch Deutsche arbeiten, und nach zwei Telefonaten und zweimaligem Vorstelligwerden am Check-In Schalter haben wir unsere Boardkarten in Empfang nehmen können. Das Ganze hat 1 Stunde gedauert, wir waren rechtzeitig am Flughafenschalter, die Lage unseres Hotels hat hierbei geholfen.


Gleich am Nachmittag hatten wir einen entspannten privaten Nature Walk mit einem Guide. Übrigens waren die insgesamt 8 Tage Galapagos alle voll durchgeplant von unserem Reisebüro, täglich gab es Ausflüge, davon 4mal Schnorcheln. Zuerst jedoch sind wir an der wohl obligatorischen Charles Darvin Gedächtnisstatue vorbeimarschiert, nachdem wir das sehr sehens- bzw. besser lesenswerte Museum passiert hatten, in dem das Leben auf der und die diversen Zeiträume über die Insel beschrieben sind. Galapagos wurde nicht immer weltweit als das Naturparadies auf Erden angesehen, sondern seine natürlichen Resourcen wurden in vorigen Jahrhunderten durch die Kolonialmächte ausgebeutet.


Meine ersten Fotoversuche am fliegenden Objekt, einem Fregattvogel. Normalerweise sind die über uns hinweg geflogen, hier waren wir an der Steilküste und die Vögel flogen unter uns vorbei, sie tun sich sehr schwer, mit ihren kurzen Stummelbeinchen auf den Bäumen oder Felsvorsprüngen entlang der Steilküste zu landen.

Fische von der Steilküste aus fotografiert




Das kleine Städtchen der Insel. Übrigens ist es ratsam, viel Bargeld mitzunehmen, denn Kreditkarten werden nicht akzeptiert, Geldautomaten gibt es kaum, zu unserer Zeit funktionierten sie nicht, und die Preise sind auf westlichem Niveau. Alle Ansiedlungen, in denen die Touristenhotels liegen, sind sehr touristisch, aber haben das typische Flair eines kleinen entspannten Hafendorfs. Wir waren ausserhalb der Hauptsaison da, über die Weihnachtszeit wenn die Amis einfallen, kann ich mir vorstellen, dass es erheblich lauter zugeht, die Kneipen dafür sind jedenfalls da.


Erster Strandspaziergang. Und sofort mittendrin in der Natur. Und ja, die Tiere scheren sich einen Scheissdreck um uns Touristen, haben keine Angst vor uns Menschen, sondern gehen ihrem Tagesgeschäft nach – fressen und faulenzen. Uns wurde täglich bei den Ausflügen eingetrichtert, einen 2 Meter Sicherheitsabstand einzuhalten, das umzusetzen war manchmal eine Herausforderung.

Darvin's Finken waren nicht zu übersehen.

Von diesen Meerechsen habe ich mehrere hundert Fotos gemacht, es kommen noch ein paar mehr später.

Blue footed booby - Blaufusstölpel




Am nächsten Morgen sind wir zu unser ersten Schnorcheltour aufgebrochen. Der Pier lag in Laufnähe unseres kleinen Hotels, Basic 3 Sterne mit ordentlichem Frühstück, frisch gepresste Fruchtsäfte, Omlett, Toastbrot etc.


Ziel des Ausflugs war Kicker Rock, ein Felsen, der ca. 140 Meter aus dem Meer herausragt und mindestens genauso tief unter der Meeresoberfläche ist, also das pure Blau unter uns. Das Kreuzfahrtschiff sieht dagegen winzig aus. Innerhalb 2 Stunden haben wir den Felsen schnorchelnd umrundet, und haben dabei mit Seelöwen und Schildkröten geschwommen, tief unter uns waren die Hammerhaie sichtbar. Leider keine Fotos vom Schnorcheln, unser Guide hatte Videoclips gemacht, die wir erhalten haben. Das Wasser war im kurzen Wetsuite angenehm warm.


Der Seegang ist allerdings auch beim Schnorcheln nicht zu unterschätzen, kaum zurück auf dem Boot musste ich mich wegen Seekrankheit übergeben. Danach hatte ich immer eine Reisetablette vor Bootsausflügen eingenommen und hatte keine Probleme mehr. Wir hatten allerdings zu wenige dieser Tabletten mitgenommen – kein Problem: in eine Apotheke rein, und für umgerechnet 1 Euro 8 weitere Tabletten erhalten.




Jaaa!!! Das obligatorische Foto mit Seelöwe auf der Bank, so muss Galapagos!.

Brown Pelican


Nach zwei Nächten auf San Cristobal gings weiter mit nem winzigen Inselhopper zur nächsten Insel, Isabela. Das Reisebüro hatte uns einen Flug (ca. 30 Minuten) empfohlen denn zu dieser Jahreszeit sei das Meer sehr aufgewühlt und die ansonsten 4-stündige Bootsüberfahrt kein Vergnügen. Das wurde uns beim nächsten Transfer von Isabela nach Santa Cruz vor Augen geführt, das Boot tanzte auf und zwischen den Wellen, die Passagiere wurden reihenweise seekrank.
Letzte Änderung: 22 Mär 2024 18:01 von JP K.
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30 Mär 2024 11:18 #684642
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Galapagos – Isabela

Auf Isabela vormittags angekommen, haben wir nach dem Hotel Check-In erst einmal das Dorf erkundet. Der einzige Bankautomat der Insel akzeptierte keine MasterCard, nur Visa. Macht nichts, noch war genügend Bargeld vorhanden. Die Hauptstrasse bestand aus festem Sand, die Häuser hatten einen etwas erhöhten Sidewalk. Sehr sympathisch kam das Dorf daher, keine Hektik eines hippen Touristendorfes zu spüren, sondern alles schien etwas zurückgeblieben, abgekoppelt von der modernen Entwicklung anderswo auf der Welt. Wer das Mondäne sucht, sollte um Isabela einen Bogen machen und direkt nach Santa Cruz fliegen. Aber Isabela hat auch Strandbars zu bieten, so ist das nicht, nur alles etwas ruhiger. Die Hotels sind auch etwas weniger gediegen.


Isabela hat eine Bade- und Bootsanlegeplattform, die man über einen Steg durch einen Mangrovenwald erreicht. Dort wird viel gebaded und geschnorchelt, was wir allerdings nicht genutzt hatten. Im flachen Wasser dieses natürlichen Hafens sieht man einige Fische, auch Rochen, Seelöwen und die allgegenwärtigen Meerechsen.






Nachmittags haben wir uns Fahrräder ausgeliehen, es gibt viele Fahrradverleiher im Dorf. Wir sind den etwa 7km langen Strandweg gefahren – und haben teilweise wegen Tiefsand das Fahrrad geschoben – da es am Ende des Weges Riesenschildkröten zu sehen geben soll.

Mangrovenwald




Flechten, die an den Bäumen wachsen, deuten auf eine gewisse Luftfeuchtigkeit hin. Allerdings war es zu unserer Zeit überhaupt nicht regnerisch, wir hatten fast immer trockenes Wetter.


Spottdrossel (Mockingbird)

Immer wieder gab es auf der Strecke einige Erklärungspunkte mit Hinweisschildern und Aussichtspunkte. Hier die Siedlung von Isabela


Auf dem Hinweg hatten wir keine einzige Schildkröte gesehen, obwohl wir, da es in der zweiten Weghälfte tendenziell bergauf ging, nur langsam voran kamen. Auf dem Rückweg downhill habe ich zweimal aus dem Augenwinkel eine fette Schildkröte erspäht, also in die Bremsen gestiegen und umgedreht.


Die Schildkröten wurden hier vor ein paar Jahren (oder Jahrzehnten?) neu angesiedelt, nachdem man ihnen von Menschenhand vorher wohl den Garaus gemacht hatte. Auf Santa Cruz allerdings gibt es noch genügend Riesenschildkröten, dazu später noch Fotos. Die Vegetation hier ist sehr trocken, auf Santa Cruz kommen die Riesenschildkröten hauptsächlich im feuchtkühlen Hochland vor.


Dass die Meerechsen auch Zähne haben, sieht man auf diesem Foto, nur selten machen sie den Mund auf. Mit den Zähnen rupfen die Echsen ja unter Wasser die auf Steinen wachsenden Meeresalgen als ihre Nahrungsquelle ab.


Hier noch wahllos ein paar weitere Echsenfotos, ich habe wirklich Hunderte Fotos gemacht, sie sind ein dankbares Fotoobjekt, laufen nicht weg, halten still und schneiden merkwürdige Grimassen.










Letzte Änderung: 31 Mär 2024 12:58 von JP K.
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30 Mär 2024 21:04 #684656
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  • tina76 am 30 Mär 2024 21:04
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Hallo JP K,

nach längerer Forumsabstinenz bin ich auch noch etwas verspätet bei Deinem interessanten Reisebericht eingestiegen. Ecuador steht nämlich auch noch auf meiner langen Traumziel-Liste. Vielen Dank, dass Du Deine Eindrücke hier teilst! Wahnsinn, wie viele unterschiedliche Tiere und Vögel Ihr beobachten konntet. Und es freut mich, dass Ecuador Festland dabei nicht weniger ergiebig war als Galapagos. Die Sichtung des Brillenbärs hat mich dabei besonders fasziniert, aber auch die Vogelvielfalt. Ganz wunderbare Bilder auch!

Ich bin schon sehr gespannt, wie es weiter geht.

Viele Grüße
Tina
Uganda 2022 - Ohne Gorillas aber mit Chamäleons
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Costa Rica 23: Von Regenwaldfieber bis Tapir-Suche
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