Galapagos – San Cristobal
Da unser Flug von Coca aus dem Amazonasgebiet erst am Nachmittag in Quito landete, und der Flieger nach Galapagos (via Guayaquil) aber schon am Vormittag losgeht, haben wir uns eine Nacht im Wyndham am Flughafen eingebucht. Klar, ist westlicher Standard mit sehr großem Zimmer, das ganze Gebäude stand unter AirCon-Schutz, und daher war diese Übernachtung die bequemste und angenehmste der ganzen Reise. Wir haben uns abends einen Burger mit Fritten gegönnt, hierbei allerdings hätten wir dann doch die lokale Küche unserer bisherigen Lodges gerne vorgezogen.
Geflogen sind wir mit einem Flugzeug von LATAM, ein moderner Traum im Gegensatz zu den Fliegern der Aeroregional. 30 Minuten Aufenthalt in Guayaquil, wir blieben im Flieger sitzen, während einige Passagiere ausstiegen und neue hinzukamen.
Bevor es allerdings losging, hatten wir noch den größten Schockmoment unserer gesamten Reise: beim Einchecken sagte uns die Lady am Check-in Schalter, dass die Maschine überbucht sei und wir daher nur auf der Warteliste stehen würden. Die Vorfreude auf unsere Galapagos-Reise war bei dieser Nachricht natürlich komplett dahin. Wir haben sofort das lokale Partnerbüro unseres Reisebüros angerufen, in dem auch Deutsche arbeiten, und nach zwei Telefonaten und zweimaligem Vorstelligwerden am Check-In Schalter haben wir unsere Boardkarten in Empfang nehmen können. Das Ganze hat 1 Stunde gedauert, wir waren rechtzeitig am Flughafenschalter, die Lage unseres Hotels hat hierbei geholfen.
Gleich am Nachmittag hatten wir einen entspannten privaten Nature Walk mit einem Guide. Übrigens waren die insgesamt 8 Tage Galapagos alle voll durchgeplant von unserem Reisebüro, täglich gab es Ausflüge, davon 4mal Schnorcheln. Zuerst jedoch sind wir an der wohl obligatorischen Charles Darvin Gedächtnisstatue vorbeimarschiert, nachdem wir das sehr sehens- bzw. besser lesenswerte Museum passiert hatten, in dem das Leben auf der und die diversen Zeiträume über die Insel beschrieben sind. Galapagos wurde nicht immer weltweit als das Naturparadies auf Erden angesehen, sondern seine natürlichen Resourcen wurden in vorigen Jahrhunderten durch die Kolonialmächte ausgebeutet.
Meine ersten Fotoversuche am fliegenden Objekt, einem Fregattvogel. Normalerweise sind die über uns hinweg geflogen, hier waren wir an der Steilküste und die Vögel flogen unter uns vorbei, sie tun sich sehr schwer, mit ihren kurzen Stummelbeinchen auf den Bäumen oder Felsvorsprüngen entlang der Steilküste zu landen.
Fische von der Steilküste aus fotografiert
Das kleine Städtchen der Insel. Übrigens ist es ratsam, viel Bargeld mitzunehmen, denn Kreditkarten werden nicht akzeptiert, Geldautomaten gibt es kaum, zu unserer Zeit funktionierten sie nicht, und die Preise sind auf westlichem Niveau. Alle Ansiedlungen, in denen die Touristenhotels liegen, sind sehr touristisch, aber haben das typische Flair eines kleinen entspannten Hafendorfs. Wir waren ausserhalb der Hauptsaison da, über die Weihnachtszeit wenn die Amis einfallen, kann ich mir vorstellen, dass es erheblich lauter zugeht, die Kneipen dafür sind jedenfalls da.
Erster Strandspaziergang. Und sofort mittendrin in der Natur. Und ja, die Tiere scheren sich einen Scheissdreck um uns Touristen, haben keine Angst vor uns Menschen, sondern gehen ihrem Tagesgeschäft nach – fressen und faulenzen. Uns wurde täglich bei den Ausflügen eingetrichtert, einen 2 Meter Sicherheitsabstand einzuhalten, das umzusetzen war manchmal eine Herausforderung.
Darvin's Finken waren nicht zu übersehen.
Von diesen Meerechsen habe ich mehrere hundert Fotos gemacht, es kommen noch ein paar mehr später.
Blue footed booby - Blaufusstölpel
Am nächsten Morgen sind wir zu unser ersten Schnorcheltour aufgebrochen. Der Pier lag in Laufnähe unseres kleinen Hotels, Basic 3 Sterne mit ordentlichem Frühstück, frisch gepresste Fruchtsäfte, Omlett, Toastbrot etc.
Ziel des Ausflugs war Kicker Rock, ein Felsen, der ca. 140 Meter aus dem Meer herausragt und mindestens genauso tief unter der Meeresoberfläche ist, also das pure Blau unter uns. Das Kreuzfahrtschiff sieht dagegen winzig aus. Innerhalb 2 Stunden haben wir den Felsen schnorchelnd umrundet, und haben dabei mit Seelöwen und Schildkröten geschwommen, tief unter uns waren die Hammerhaie sichtbar. Leider keine Fotos vom Schnorcheln, unser Guide hatte Videoclips gemacht, die wir erhalten haben. Das Wasser war im kurzen Wetsuite angenehm warm.
Der Seegang ist allerdings auch beim Schnorcheln nicht zu unterschätzen, kaum zurück auf dem Boot musste ich mich wegen Seekrankheit übergeben. Danach hatte ich immer eine Reisetablette vor Bootsausflügen eingenommen und hatte keine Probleme mehr. Wir hatten allerdings zu wenige dieser Tabletten mitgenommen – kein Problem: in eine Apotheke rein, und für umgerechnet 1 Euro 8 weitere Tabletten erhalten.
Jaaa!!! Das obligatorische Foto mit Seelöwe auf der Bank, so muss Galapagos!.
Brown Pelican
Nach zwei Nächten auf San Cristobal gings weiter mit nem winzigen Inselhopper zur nächsten Insel, Isabela. Das Reisebüro hatte uns einen Flug (ca. 30 Minuten) empfohlen denn zu dieser Jahreszeit sei das Meer sehr aufgewühlt und die ansonsten 4-stündige Bootsüberfahrt kein Vergnügen. Das wurde uns beim nächsten Transfer von Isabela nach Santa Cruz vor Augen geführt, das Boot tanzte auf und zwischen den Wellen, die Passagiere wurden reihenweise seekrank.