THEMA: Simbabwe Feb/März 2024
03 Apr 2024 11:48 #684883
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  • uch am 03 Apr 2024 11:48
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Hallo Gina,

DEINE Bilder auf youtube erinnern uns nun doch wieder an unsere tour im letzten Jahr durch Sambia. Wir kamen dmals aus Namibia.. schlau wie wir nun mal sind... wählten wir den Greunzübergang Katima Mulito um auf sambischer Seite zu den VicFalls resp. Livingstone zu fahren. Eine schmerzhafte Erfahrung. Auf der Karte von T4A wren lediglich "Pottholes" verrmerkt. Nun wissen wir auch, was damit gemeint ist.... ca. 10 bis 15 Kmh haben wir aber sicherlich geschafft.... :unsure: :woohoo:

Gruß Uwe
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03 Apr 2024 13:33 #684890
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  • GinaChris am 03 Apr 2024 13:33
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@CuF
vielen Dank Friederike, schön dass du auch mitliest! :)

@ Uwe
ja die gibts, die potholes, und dann gibts da noch die potholes.
T4A sollte hier dringend ein grading einführen! ;)

Gruß Gina
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03 Apr 2024 13:42 #684891
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Hwange Main Camp und Makwa Plattform

Wir fahren ein kurzes Stück über die A8, zur Abzweigung zum Main Camp. Ab hier führt eine breite Straße, in perfektem Zustand,
zum Eingang des Nationalparks.
Da die Informationen darüber, ob es denn jetzt noch walk-in-rates gibt oder nicht widersprüchlich waren, haben wir,
außer einem 2-tägigen Aufenthalt in einem privaten Camp, nichts vorgebucht.
Unseren Plan, die erste und letzte Nacht im Park im Main Camp zu übernachten, verwerfen wir sehr schnell, als wir dort einen Schattenbaum für einen Mittagssnack suchen. Der Platz hat die Atmosphäre einer in der Sonne vertrockneten, baufälligen Ferienanlage im Ostblock; aber es gibt zumindest Wasser. Die sanitären Anlagen arg in die Jahre gekommen und stark renovierungs- und reinigungsbedürftig. Wer mag kann hier, wie in quasi allen ZIMParks, auch ein Wannenbad nehmen…
Aufmunternd sind hier nur die überaus freundlichen Angestellten. Danke nein, da brauchts eine Alternative!





Frisch gestärkt, machen wir uns also auf zur Rezeption.
Ob denn die Makwa Plattform für heute und für unseren letzten Tag hier verfügbar wäre, und dies im besten Fall als walk-in,
frage ich die Frau hinterm Tresen. Anstatt in den, vor ihr stehenden Computer zu schauen, aktiviert sie ihr Handy,
und beginnt zu suchen. Ja, wäre frei, walk-in gibt’s nicht, aber zum Preis von U$ 50 pP/N zu haben.
Was solls, wir schlagen zu, und werden keinen einzigen Cent davon bereuen!
Und weil wir es ja genau wissen wollen, buchen wir noch eine Nacht im ehemals hochgelobten,
nun mit eindringlichen Warnungen davor behafteten Chinamatella camp,
das als ordinary camping mit U$ 17 pP/N berechnet wird.
Dazu kommt die conservation fee für jene Tage im privaten, als nicht ZIMParks Camp mit U$ 20 pP/T,
und jene wo wir in ZIMParks camps schlafen mit U$ 10 pP/T.
Dann natürlich noch die Gebühr fürs Auto, berechnet wie vor, mit U$ 10 p/T,
und U$ 3 p/T. Auf die Frage warum sie denn das alles auf ihrem Handy abwickelt antwortet die Frau,
dass der Computer schon lange nicht mehr funktionieren würde.

Kurz nach Mittag machen wir uns also auf den Weg zur Makwa Plattform; nur mal schauen…
Welch toller Platz! Eine Plattform, oben vergittert wegen der Paviane, unten drunter 2 WCs,
wobei bei einem der Spülkasten so undicht ist, dass zu befürchten ist, dass durch das ständig nachlaufende Wasser der Jojo bald leer sein würde; also Zulaufhahn von Chris einfach abgedreht.
In maximal 100 Metern Entfernung das Wasserloch. Sehr hübsch hier; wir freuen uns auf die kommende Nacht.
Anm.: bucht man eine Plattform, gilt die Buchung ab 18:30-06:30, dann ist die Plattform wieder für jedermann zugänglich.

Am Nachmittag drehen wir noch eine vermeintlich kleine Runde in den Süden in die Masumalisa Wetlands (wunderschöne Landschaft!), und schaffen es gerade knapp vor 18:30 zurück zur Plattform. Kaum sind wir da, trifft die erste Elefantenherde am Wasserloch ein. Die Kleinen und Kleinsten der Gruppe haben unheimlich Spaß am und im Wasser!
Chris macht vor der Plattform Feuer, wir wollen grillen.
Dann kommt die zweite Herde, dann die dritte. Sie kommen aus allen Richtungen.
Die vierte Herde bricht durch die Büsche neben der Palttform. Chris löscht unser Grillfeuer wieder;
wir werden kalt essen… ;)
Nach Einbruch der Dämmerung geht das Spektakel erst richtig los. Ich habe aufgehört die Herden zu zählen;
es nimmt kein Ende, sie kommen, baden, trinken, spielen, und gehen wieder.
Es ist beinahe Vollmond, und es ist fast, als würde er für uns die Szenerie extra hell beleuchten.
Passiert das da alles wirklich? Wo kommen die hunderten Elefanten her?
Fassungslos staunend beobachten wir die Tiere.
Nun haben sich auch vier Hyänen dazugesellt. Sie drücken sich in den Büschen herum, sind einmal da, dann dort, dann wieder weg, und wieder da, manchmal auch etwas zu nahe, zumindest für meinen Geschmack.
Wir wollen uns noch nicht trennen, von dem was sich da vor unseren Augen abspielt,
und so bleiben wir noch sehr lange auf unserer Plattform sitzen.
Diese Nacht zählt wohl zu den beeindruckendsten die ich jemals im Busch erleben durfte!





Gruß Gina
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04 Apr 2024 10:57 #684943
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Hwange Kapula Plattform

Beim ersten Dämmern stehe ich auf, und koche Kaffee. Die Elefanten sind verschwunden.
Nun finden sich andere ein. Eine Horde Paviane klettert von ihrem Schlafbaum,
einige Zebras und Kudus kommen zum Trinken ans Wasserloch.
Der Jojo ist trotz dem Absperren des undichten Spülkasten leergelaufen; es gibt kein Wasser.
Nachdem duschen ein verlockender Gedanke ist, fahren wir die paar Kilometer zurück ins Main Camp.
Weder im Sanitärblock für Frauen, noch in jenem für Männer, gibt es Wasser,
einzig die Leitung welche das außenliegende Spülbecken versorgt, funktioniert.
Wir beschränken uns aufs Zähne putzen, und der Zubereitung eines weiteren Kaffees.
Ein Angestellter gesellt sich zu uns. Entschuldgt sich (!) für die Unannehmlichkeiten,
und den grundsätzlichen Zustand des Camps. Bekrittelt die wenigen Mittel die zur Verfügung stehen,
und philosophiert wie schön alles sein könnte wenn…und freut sich, dass wir trotzdem im Park bleiben wollen.

Für uns geht es nun weiter Richtung Kapula Camp, deren Plattform wir für die beiden nächsten Nächte gebucht haben.
Bald wird aus der guten Schotterstraße, eine Wellblechpiste mit Restteerstreifen in der Mitte; übel zu fahren.
Zur Erholung, und zum Frühstücken, halten wir im Shumba Camp, wo man auch campen könnte.
Es ist winzig; hat trotzdem zwei Sanitärhäuschen, und zwei überdachte Lapas. Unter einem großen Schattenbaum steht ein gemauerter Tisch mit Bänken. Neben dem Camp gibt es eine Plattform mit Aussicht auf ein Wasserloch.
Die Landschaft verändert sich. Waren da von Ost nach West immer wieder wassergefüllte Pfannen,
fahren wir nun endlose Kilometer durch trockenen, öden Mopanewald.
Wir entdecken den ersten Elefantenkadaver.



Nach einem Schwenk nach Norden, erreichen wir bald die Zufahrt zum Kapula Camp.
Anweisungsgemäß fahren wir zuerst zu den Unterkünften der Angestellten, um uns anzumelden.
Nun müssen wir all unsere Sachen die sich auf der Rückbank stapeln, auf eine Seite räumen,
um für den Mann Platz zu schaffen, der uns zur Plattform begleiten, und uns alles erklären möchte.
Auf einem verschlungenen Pfad mit unzähligen Abzweigungen, geht es weiter in den Busch.
Schließlich passieren wir einen unter Strom stehenden Wildrost, und parken in einem großen,
umzäunten Bereich vor der Plattform.
Zuerst bekommen wir den ebenerdigen Bereich gezeigt. Hier befindet sich das Badezimmer,
mit Waschbecken, WC, und Dusche. Warmwasserbereitung mittels Gasdurchlauferhitzer.
Dann gibt es da ein Zimmer mit zwei Stockbetten, Streckdose, und dem wichtigsten Utensil,
ein Funkgerät mit welchem man im Notfall Hilfe anfordern kann, und auch zur formlosen Abmeldung bei Abfahrt.
Zwischen diesen beiden Räumen, überdacht durch das Obergeschoß, ein großer Tisch mit Sesseln; davor ein Feuerplatz.
Es geht weiter ins Obergeschoß, die eigentliche Plattform. Zwei Betten, mit gut verpackter Bettwäsche, ein Gasherd, eine Spüle, ein Kühlschrank mit Gefrierteil, ein Riesentisch mit 6 Sesseln,
und Licht gibt es hier; auch ein paar gemütliche Campingsesseln. Am besten ist aber die Aussicht!
Direkt auf ein kleines Wasserloch mit gemauerter Rinne, welche durch eine Solarpumpe gefüllt wird.
Chris bringt den Angestellten zurück zu seiner Unterkunft,
ich begrüße einstweilen den ersten Elefantenbullen der zum Trinken ans Wasserloch kommt.
Preis für 2 PAX und 2 N U$ 280







Es ist ein ständiges Kommen und Gehen der Elefantenbullen. Herden kommen hier nicht her,
dazu ist das Wasserloch zu klein, und die Rinne wohl zu gefährlich für die Kleinen.
Sehr interessant die Interaktion der Bullen zu beobachten! Offenbar je nach Rang, tritt der bereits Anwesende etwas zurück,
um dem Neuankömmling Platz zu machen, oder bleibt wo er ist,und der Neue kommt nur sehr langsam,
und mit erhobenem Rüssel näher. Der Platz an der Rinne ist dem Ranghöheren vorbehalten;
hier gibt es das frische Wasser direkt aus dem Bohrloch.
Der rangniedrigere Bulle muss sich mit dem überfließenden Wasser aus dem Loch begnügen.

Selbst Nachts wache ich einige Male durch das Plätschern, Gurgeln, und Grollen der Bullen auf,
da wir die meisten Planenabdeckungen, die zum Schutz vor Regen dienen, nicht heruntergelassen haben.

Die ersten Sonnenstrahlen wecken mich, und es gibt wie immer Kaffee und rusks.
Nun weiß ich auch wie das ist, mit Elefanten zu frühstücken!
Den Tag verbringen wir mit Brot backen, und natürlich mit Elefantenbesuchen; sehr entspannend!



Die Nacht ist erfüllt mit dem fernen Brüllen der Löwen. Man hat uns bei unserer Ankunft erzählt, dass man ein Paar nahe der kleinen Brücke, kurz vor dem Masuma Damm gesehen hätte.

Noch etwas zu den tierischen Mitbewohnern der Kapula Plattform:
Um künftigen Besuchern die Schockstarre zu ersparen, in die ich beim Duschen verfallen bin,
als von unterhalb der Duschtasse das Ende eines Schwanzes zum Vorschein gekommen ist,
es handelt sich um kleine Echsen (?) die dort wohnen. Duscht jemand, flüchten sie von dort,
und krabbeln die Wand hoch, um sich in der oberen, finsteren Ecke zu verstecken.
Oberhalb des Gasherdes, ist am Morgen und Abend reges Treiben zwischen dem Blechdach der Plattform,
und dem darunter befindlichen Zeltstoff zu vernehmen. Hier wohnen zwei Hörnchen,
die am Abend geschickt über die glatten Stangen, welche die Plattform tragen, nach oben in ihr Zuhause klettern, und sich dort offenbar erst kuschelig einrichten müssen, bevor nächtliche Ruhe einkehrt.
Am anderen Ende, hat eine Glazstarfamilie Quartier bezogen. Abends fliegen sie zuerst in den Baum vor der Plattform,
und kriechen dann entlang der Regenrinne, ebenfalls in den Deckenzwischenraum.

Gruß Gina
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04 Apr 2024 13:54 #684973
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  • uch am 03 Apr 2024 11:48
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Hi Gina,

zwischendurch mal ein ganz herzliches DANKESCHÖN für Deinen sehr informativen Reisebericht. Er wird uns bei unserer bevorstehenden Reise noch eine große Hilfe sein..... :)

Ist mein eindruck richtig, dass wir in Simbabwe bevorzugt mit USD bezahlen... und davon nicht wirklich wenige dabei haben sollten ? :whistle:
Wie habt Ihr das erlebt ... wo kommt man mit Kreditkarten weiter bzw. wo grundsätzlich nicht ?

LG Uwe
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04 Apr 2024 14:06 #684975
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  • GinaChris am 03 Apr 2024 13:33
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Hi Uwe,

da liegst du völlig richtig; U$ in cash, sind das Zahlungsmittel.
Angeblich soll es in größeren Städten Tankstellen geben, die int. Kreditkarten akzeptieren; wir haben keine gesehen.
In Supermärkten ist das Bezahlen mit Karte problemlos möglich.
Zu bedenken ist, bei Stromausfällen funktioniert das halt nicht.
Gemüse und Obst unbedingt bei den Frauen am Straßenrand kaufen! ... wie schon im anderen thread geschrieben.

Gruß Gina
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