Wir fliegen weiter und weiter. Keiner sagt etwas. Eine Stewardess, die man fragen könnte, gibt es nicht. Nach einer dreiviertel Stunde springt zum Glück der Propeller wieder an
und alle atmen spürbar auf. Wir gehen wieder in den Sinkflug und ich überlege schon, ob wir jetzt auf einem Reisfeld oder im Urwald landen werden.
Mir fällt ein Hinkelstein vom Herzen, als wir endlich wieder Erde unter den Flugzeugreifen haben. Und ich sehe sogar ein Flugzeuggebäude. Nur steht da Antalaha dran und nicht Maroantsetra.
Und ich weiß leider auch, dass es keine direkte Straßenverbindung zwischen Antalaha und Maroantsetra gibt, sondern „nur“ den Masoala Trekk.
Wir steigen also aus dem Flugzeug, bekommen Transitkarten ausgehändigt und warten im Flugzeuggebäude auf die Dinge, die da kommen. Mit im Flugzeug saß auch eine Frau mit ihrem Sohn aus der Schweiz, die ebenfalls den Masoala Nationalpark besuchen möchte. Wir unterhalten uns über das gerade erlebte und sind uns einig, dass wir das Flugzeug eigentlich nicht mehr betreten möchten,
aber wohl keine andere Wahl haben, wenn wir unser Ziel noch zeitnah erreichen möchten. Eine halbe Stunde warten wir im Flughafengebäude, dann heißt es plötzlich es geht weiter. Wir steigen wieder in die Maschine und fliegen nun ohne weitere Zwischenfälle endlich nach Maroantsetra.
Hier kommen wir dann mehr drei Stunden später als eigentlich geplant an. Nach Vorlage unseres Gepäckabschnittes bekommen wir dann auch endlich von einem Flughafenmitarbeiter unsere Gepäck ausgehändigt und werden mit einem recht klapprigen R4 in die Stadt gebracht.
Dort werden wir von Giuseppe, dem Manager der Tampolodge begrüßt. Er klärt uns darüber auf, daß es derzeit im Masoala Park sehr viel regnet und er uns auch in Maroantsetra unterbringen könnte, wenn wir möchten. Hier regnet es aber auch.
Außerdem sei die Überfahrt zur Lodge zu diesem Tageszeitpunkt jetzt deutlich schwieriger, da die Tide jetzt viel höher sei und der indische Ozean deutlich rauer. Die Bootsfahrt kann zwischen ein bis drei Stunden dauern, je nach Meeres- Wind und Wetterverhältnissen. Derzeit eher 2 Stunden. Wenn wir fahren möchten, würden wir fahren, ansonsten würden wir eine Nacht in der Stadt verbringen und es dann am nächsten Morgen versuchen. Mein Mann und ich beraten uns kurz, möchten aber unbedingt in den Masoala Nationalpark. Jetzt hatten wir schon so einen Flug auf uns genommen, da möchten wir unbedingt den Nationalpark kennenlernen! Hatte ich doch gelesen, daß es zum Weltnaturerbe gehört, der größte Nationalpark der Insel sei und daß hier 1 % der Artenvielfalt der Welt vorkommen sollen.