Philip Marlowe schrieb:
Hallo,
in diesem Thread würde ich gerne eine rein sachliche Lösungsfindung zur optimalen Mietwagenversicherung in Namibia (Ausland allgem.) anstoßen.
Hintergrund ist die hier entflammte, aber im Forum sowieso immer wiederkehrende Diskussion, wie man seinen Mietwagen in Namibia optimal versichern kann.
Das Hauptproplem ist, dass es in Namibia (und evtl. anderen afrikanischen Ländern auch?) KEINE Vollkasko-Versicherung nach deutschen Maßstäben gibt und Fahrlässigkeit im Rahmen der Anmietung nicht versichert ist. Dazu kommt, dass oft der Autovermieter selbst entscheidet, ob etwas fahrlässig war oder ob man zu schnell fuhr u.ä., da er sich selbst mit seinem Eigenkapital versichert und nicht im Hintergrund eine "echte" Versicherung steht, wie das in Deutschland üblich wäre.
Eine Möglichkeit, das Versicherungsdilemma zu umgehen ist, das gewünschte Mietfahrzeug in Deutschland von einem Deutschen Veranstalter (z.B. ADAC) zu mieten und einen vertrag nach deutschem Recht zu unterschreiben. Hier gibt es zur Anmietung eines PKW in Deutschland dann keinen gravierenden Unterschied, was die Leistungen im Fall der Fälle betrifft. Und Fahrlässigkeit ist mitversichert.
Ich habe folgende Möglichkeiten gefunden, sich bei der Auslandsanmietung zusätzlich abzusichern:
- Selbstbehaltausschlussversicherung (übernimmt den Selbstbehalt bei einem Sachverhalt, der durch die im Mietvertrag vereinbarte Versicherung getragen würde). (z.B. von Mondial, Allianz bzw. HanseMerkur
- Mietwagenversicherung, wie z.B. Mietwagenversicherung.de
Hier ist das Prolem, dass Camper und Geländewagen, SUVs usw. ausgeschlossen sind.
- Mietwagen Vollkaskoversicherung über eine Kreditkarte, z.B. Miles and More von Lufthansa/DKB
Die Selbstbehaltausschlussversicherung, auch CDW (Collision Damage Waiver) genannt, bietet keinen zusätzlichen Versicherungsschutz, einschlägige Versicherungsangebote, wie Mietwagenversicherung.de fallen für 4x4 komplett raus.
Interessant klingt zunächst die Vollkaskoversicherung über die Miles & More Credit Card Gold Business klingt interessant, aber was leistet sie wirklich?
Können uns vielleicht Namibiaansässige erklären, wie sie ihr Fahrzeug versichern und ob es die Möglichkeit gibt, das Mietfahrzeug bei einem namibischen Versicherer "echt" Vollkasko zu versichern?
Los geht's!
tom
Z.B. Adac.de ist ein Fahrzeug von Avis mit folgenden Ausschlußkriterien
Versicherungen:
Haftungsausschluß und Diebstahlschutz: (Super CDW und TP)
Soweit die Benutzung des Fahrzeuges nicht gegen die Bestimmungen des
Mietvertrages verstößt, genießen Sie bei Verlust oder Beschädigung
(unabhängig von der Schuldfrage) eine Haftungsbefreiung nach den
Grundsätzen einer Vollkaskoversicherung ohne Selbstbeteiligung.
Schäden an Glas und Reifen sind versichert.
Nicht versichert sind Verlust oder Beschädigung des Fahrzeugschlüssels,
Schäden am Unterboden des Fahrzeuges,
Fehlbetankung, grob fahrlässiges Verstoßen gegen die Straßenverkehrsordnung
des Landes, Fahrten wider den Bestimmungen des Mietvertrages.
Der Versicherungsschutz erlischt insbesondere, wenn ein nicht-autorisierter
Fahrer fährt, der Fahrer unter Einfluß von Alkohol und/oder Drogen steht.
Unfall wegen nicht angepasster Fahrweise = fahrlässig oder grob fahrlässig? Hier gilt die Einschätzung des Vermieters und der Versicherung
Wo darf laut Mietbedingungen nicht gefahren werden? Erfährt man erst vor Ort. Kaokeveldt, Hoarusib usw sind selbst bei den Einheimischen Vermietern oft ausgeschlossen.
Sollte das Fahrzeug tatsächlich bei einer Versicherung untergebracht sein, was ja bei vielen vor Ort Anbietern nicht ist, wird diese Versicherung nicht blind zahlen sondern dies sicher, wie auch in D, abhängig vom Kostenaufwand machen. Dazu ist die Versicherung übrigens verpflichtet, weil sie ja kostensparend arbeiten muss. Jeder durch den Vermieter an die Versicherung weitergereichte Schaden erhöht die Prämienbelastung, jeder durch den Mieter beglichene Schaden nicht. Interessant z.B bei adac/avis die integrierte Reifenversicherung, Wer schon mal versucht hat, bei Avis einen zweiten passenden Reservereifen zu bekommen wird mein Lächeln verstehen. Zudem werden dann nicht die Mietkosten für den Reifen erstattet sondern der Preis für den neuen, jeder möge hier selber einen Kosten/Nutzenvergleich machen. Ein Vergleich mit ortsansässigen ist nicht möglich, da diese natürlich, soweit bisher kein Schaden vorlag, die Möglichkeit haben, sich privat zu hohen Kosten bei einer der SADC Versicherungen zu versichern, diese Möglichkeit haben die meisten Vermieter vor Ort nicht oder nicht mehr. Und wie schon erwähnt das Zubehör ist nie mitversichert.
Ich bin auch sehr interessiert, was hier für Hinweise kommen, mir ist keine 100% Absicherung bekannt. Bei vielen Vertragsbedingungen vor Ort und einer extremen Auslegung ist nicht mal das Verlassen des Hofes des Vermieters zu empfehlen um keine Kosten zu haben
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