THEMA: Trinkwasser-Desinfektion..glaubhaft?
07 Aug 2008 23:28 #74728
  • peterB
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  • peterB am 07 Aug 2008 23:28
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Hi Helmar

Da wir alle Wissenschafter und Experten sind möchte ich etwas klar stellen...

Chrigu ist stolzer Berner.!

Lebt in der SCHWEIZ.

Ist Schweizer.

Aber NIE ist er ein Schwyzer schon wegen seinem Akzent.

Fröhliche Grüsse

Peter
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08 Aug 2008 07:36 #74734
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  • Ketty am 08 Aug 2008 07:36
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Nochmals zur Verdeutlichung, hier geht es nicht darum, dass Wasser für einen europäischen Magen-Darm- Trakt trinkbar zu machen, sondern für einen afrikanischen. Wenn wir Europäer das Wasser, welches für Afrikaner trinkbar ist, trinken, endet das in der Regel mit heftigsten Durchfällen. Umgekehrt ist es aber genauso: Ein nach europäischen Maßstäben entkeimtes Wasser ist für Afrikaner aufgrund der fehlenden Keimbelastung schlicht und ergreifend durchfallauslösend.
Das ist leider so und sollte akzeptiert werden. Unsere Poler deckten ihren Trinkwasserbedarf direkt aus dem Delta. Und ihnen ging es fantastisch.
Ich wüsste: drei tage Kloschüssel.
Es geht hier nicht darum, dass Trinkwasser nach europäischen Maßstäben trinkbar zu machen, sondern einzig und allein es so weit zu entkeimen, dass es von der Bevölkerung gefahrlos getrunken werden kann. Und das wird mit der Desinfektion durch die Sonne erreicht.
Außerdem ist es im äußersten Notfall mit Sicherheit auch für Europäer zu gebrauchen.
Ich habe mein Wasser immer in Flaschen gekauft und die leeren Flaschen an \"sichtbaren\" Orten platziert. Die wurden gerne genommen....man sollte sie nur nicht in den Müll schmeissen....
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08 Aug 2008 08:29 #74738
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  • Gernot Eicker am 08 Aug 2008 08:29
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moin,

bis vor garnicht solanger Zeit haben wir unsere Wassertanks immer(!) an der 3rd Bridge gefüllt. Und das ist immer allen bestens bekommen.
Es gibt ja auch bei uns in D'land Kläranlagen, bei denen die dreckige Brühe durch Schilfbestände geleitet wird, um sie zu klären.
Letzte Änderung: 08 Aug 2008 08:32 von Gernot Eicker.
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08 Aug 2008 09:07 #74742
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  • Matt am 08 Aug 2008 09:07
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So funktioniert’s………zumindest in den meisten Kläranlagen in der Schweiz

Häusliches Abwasser aus Spültoiletten, Küche, Badezimmer, Waschküche, Lavabo sowie gut abbaubares Abwasser aus dem Kleingewerbe werden durch Kanäle der ARA „Niderwis“ zugeführt. Sind diese dort angekommen, beginnt ein ausgesprochen komplexer Reinigungsprozess. Dieser besteht aus 3 Stufen - der mechanischen, biologischen und der chemischen Abwasserreinigung.

Bei der mechanischen Reinigung werden grössere Feststoffe erstmals durch einen Rechen aus dem Verkehr gezogen, damit diese die Rohre und Anlagen der Kläranlage nicht verstopfen. Als nächstes gelangt das nun von festen Elementen befreite Abwasser in einen Sandfang. Im Sandfang werden Sand und andere mineralische Stoffe ausgeschieden. Diese Stoffe sind schwerer als Wasser und setzen sich daher am Beckenboden ab. Von dort können sie aus dem Wasser entfernt und entsorgt werden.

Nun fliesst das Abwasser weiter in das Belebungsbecken. In diesem Becken arbeiten Mikro-organismen, denen durch einen Oberflächenbelüfter der benötigte Luftsauerstoff zugeführt wird. Hier beginnt die 2. Stufe, die biologische Reinigung des Abwassers. Die im Belebungsbecken enthaltenden Mikroorganismen „fressen“ die im Wasser noch enthaltenden Schadstoffe. Im Belebungsbecken sind jedoch nicht nur Lebewesen am Werk- sondern da beginnt auch die 3. Stufe – die chemische Reinigung. Mit der Zugabe von Fällmittel wird bewirkt, dass sich die vorhandenen Phosphate
vom Wasser trennen. Diesen Vorgang nennt man Fällung. Die ausgefällten Phosphate stammen vorwiegend aus Reinigungsmitteln und Seife.

Nachdem das Abwasser durch das Belebungsbecken hindurch geflossen ist, läuft es als trübe Brühe weiter in das Nachklärbecken. In diesem Becken wird das Wasser, wie der Name sagt, geklärt. Die gesättigten Mikroorganismen und die Phosphate aus dem Belebungsbecken sind mit dem Wasser ins Nachklärbecken geflossen. Hier sinken sie nun durch ihr Gewicht auf den Boden ab. Damit die Mikroorganismen ihre Arbeit erneut aufnehmen können, werden Sie mit dem angesammelten Belebtschlamm wieder zurück ins Belebungsbecken befördert.

Zuletzt wird das vorgereinigte Wasser durch ein Pumpwerk zu den Tauchtropfkörpern (TTK) befördert. Hier fliesst das Abwasser in eine Wanne, wo sich die teilweise eingetauchten Tauchtropf-körper ständig langsam drehen. Auf deren Ober-fläche bildet sich ein biologisch aktiver Bewuchs, der teilweise beim Eintauchen in das Abwasser durch darin enthaltene Nährstoffe und während der Bewegung durch die Luft mit Sauerstoff versorgt wird. Durch die Nährstoffannahme des Bewuchses wird der restliche Kohlen- und Stickstoff im Abwasser abgebaut.

Sind einmal alle Reinigungsprozesse durchlaufen, wird das trinkbare Wasser dem Wissenbach zugeführt.

An verschiedenen Stellen des Abwasserreinigungsprozesses entsteht Schlamm. Dieser wird in einen Faulraum geleitet und dort ausgefault. Organische Stoffe werden im Faulraum bei ca. 35° zu Methan, Wasser und Kohlendioxid abgebaut. Der zurückgebliebene Restschlamm muss dann entwässert und in der Kehrichtverbrennungsanlage entsorgt werden.
www.hafz.ch / Ein Projekt, welches privat finanziert und transparent ist. Informiert Euch. Für Fragen stehe ich Euch gerne zur Verfügung
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08 Aug 2008 09:07 #74743
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  • Rodrigo am 08 Aug 2008 09:07
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Guten Morgen!
Ich bin eben erst auf dieses Thema im Forum gestoßen - und fand es hochinteressant. Wieder eine Menge dazugelernt. Bei Wikipedia wird - habe ich eben nachgelesen - unter dem Stichwort 'PET-Flasche' auch über diese Art der Trinkwasserdesinfektion berichtet. (Komisch, ich hab immer 'Plastikflasche' dazu gesagt, altmodisch, wie ich bin).
Ich selber nehme übrigens immer mein Trinkwasser in großen Colaflaschen, also PET-Flaschen, wie ich jetzt gelernt habe, aus Mafikeng mit, dazu weiteres in einem großen Wassertank. Aber auf Namtib trinke ich Wasser direkt aus dem Hahn: Ich habe noch NIE so wohlschmeckendes, erfrischendes Wasser getrunken wie dort (gilt wohl für das ganze Tirasgebirge!). Zum Duschen zu schade.
LG
Wolff-Rüdiger
Omnia vincit amor
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08 Aug 2008 09:29 #74746
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  • Helmar am 08 Aug 2008 09:29
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Ketty schrieb:
Ein nach europäischen Maßstäben entkeimtes Wasser ist für Afrikaner aufgrund der fehlenden Keimbelastung schlicht und ergreifend durchfallauslösend.
Da habe ich allerdings meine Zweifel. Von einer fehlenden Keimbesiedlung als Durchfallursache habe ich nie etwas gehört. Es handelt sich dabei wohl eher um eine veränderte Konzentration von Elektrolyten, pH-Abweichungen u. Ä. Umgekehrt gilt es aber: Fremde Keime wirken bis zum Aufbau von Antikörpern im Darm Durchfall auslösend.
Die SORDIS Methode beruht auf der Reduzierung von Keimen um 99,x %, siehe Chrigus link weiter oben.

@Matt: Danke für Deine genaue Schilderung, sehr interessant!

Gruss, Helmar
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