THEMA: Landenteignung ohne Abfindung
19 Okt 2018 15:43 #536171
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  • frau_shrimp am 19 Okt 2018 15:43
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freshy schrieb:
Logi schrieb:
Ist das nicht herrlich? :sick:

Mitten in die ganze Aufregung um die Landreform, Enteignungen und Umverteilung platzt die Bombe, dass mehrere Farmen an einen russischen Oligarchen verscherbelt wurden....

www.az.com.na/nachri...tbietende2018-10-19/

In dieser Woche wurde bekannt, dass der russische Oligarch und Besitzer der Luxus-Farm Marula Game Ranch bei Dordabis, Rashid Sardarov, in den Besitz von vier weiteren Farmen gekommen ist, indem er....

LG
Logi

Hach, muss der nun auch zittern, dass er ohne Abfindung enteignet wird? :silly:
LG freshy

Nachdem Putin Aggressoren mit der Atombombe gedroht hat, wird sich das wohl keiner mehr trauen ;)



Wie kann man Namibia nicht lieben?
Letzte Änderung: 19 Okt 2018 15:43 von frau_shrimp.
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20 Okt 2018 19:28 #536245
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  • Logi am 20 Okt 2018 19:28
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Logi schrieb:
Ist das nicht herrlich? :sick:

Mitten in die ganze Aufregung um die Landreform, Enteignungen und Umverteilung platzt die Bombe, dass mehrere Farmen an einen russischen Oligarchen verscherbelt wurden....

www.az.com.na/nachri...tbietende2018-10-19/

In dieser Woche wurde bekannt, dass der russische Oligarch und Besitzer der Luxus-Farm Marula Game Ranch bei Dordabis, Rashid Sardarov, in den Besitz von vier weiteren Farmen gekommen ist, indem er....


Und bei "Namibia Focus" darf man folgende Nachricht lesen:

Namibias Landreform nimmt Tempo auf: namibiafocus.com/nam...orm-nimmt-tempo-auf/

LG
Logi
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20 Okt 2018 20:41 #536250
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  • Turi am 20 Okt 2018 20:41
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Kleine juristische Trickserei,
der Russe ist nicht Besitzer, nur Pächter! Besitzer bleibt Namibia und hat dann in 99 Jahren wieder Zugriff
Ein Schelm, wer da böses denkt ;) und wer die hohle Hand gemacht hat?!
Gruss Turi
Wenn man die Ruhe nicht in sich selbst findet, ist es umsonst, sie anderswo zu suchen.
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22 Okt 2018 12:29 #536432
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  • Logi am 20 Okt 2018 19:28
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Nujoma gerät in Erklärungsnot www.az.com.na/nachri...lrungsnot2018-10-22/

Vermeintliche Günstlingswirtschaft setzt Minister für Landreform unter Druck....




LG
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30 Okt 2018 18:21 #537397
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  • loser am 30 Okt 2018 18:21
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eine Übersicht zum Thema mit interessanten links,
www.crisisgroup.org/...76ad19c71b-359780857
schon ein paar Wochen alt, aber substanziell Neues gibt es ja nicht
Werner
Letzte Änderung: 30 Okt 2018 18:21 von loser.
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12 Nov 2018 14:35 #538838
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  • WhiteRhino am 12 Nov 2018 14:35
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Dreamliner schrieb:
Hallo,

hinsichtlich der Farmenteignungen in Simbabwe muss man glaube ich mal mit ein paar Märchen aufräumen. Das Allgemeinwissen dazu sieht in der Regel so aus: "Simbabwe war einst die Brotkammer Afrikas und konnte viel Getreideüberschuß exportieren. Durch die Landenteignungen liegen nun die ganzen Farmen brach. Simbabwe produziert deshalb nicht mal mehr genug Getreide für den Eigenbedarf, muss Getreide importieren und viele müssen hungern."

Schauen wir uns mal die Maisproduktion an:
1978 1,205 Mio. Tonnen (unter weißer Herrschaft)
1979 1,760 Mio. Tonnen (unter weißer Herrschaft)
1980 2,767 Mio. Tonnen (Mugabe kam an die Macht)
2000 2,148 Mio. Tonnen (Mugabe startet Landreform)
2017 2,155 Mio. Tonnen

Generell ist die Maisproduktion sehr stark wetterabhängig (siehe aktuell Deutschland) und zwischendurch gab es in Simbabwe in Dürrejahren immer mal Produktionseinbrüche mit nur 600 Mio. Tonnen im Jahr. Es gibt auch belegbar Farmen, die nach der Enteignung nicht mehr produktiv sind/waren. Das generell die landwirtschaftliche Produktion zusammen gebrochen ist, stimmt aber einfach nicht. Sie ist ungefähr gleich geblieben. Auch beim wichtigen Exportprodukt Tabak ist die Produktionsmenge ungefähr gleich geblieben.

Wenn also die Getreideproduktion abgesehen von Dürrejahren ungefähr auf dem selben Niveau verblieben ist: Wie kann es sein, dass Simbabwe heute Getreide importieren muss und Simbabwer teilweise hungern? Als Mugabe 1980 an die Macht kam, hatte Simbabwe 7 Mio. Einwohner. Heute sind es je nach Statistik 12-17 Mio. Einwohner. D.h. der Eigenbedarf an Getreide hat sich verdoppelt und ist bei ungefähr gleich gebliebener Produktionsmenge nicht mehr gedeckt. Die primäre Ursache der Knappheit an Grundnahrungsmitteln liegt im Bevölkerungswachstum und nicht in der Landreform

Nichtsdestotrotz haben die Nebenwirkungen der Politik der Landenteignungen im Verbund mit anderen rassistisch motivierten Maßnahmen (fast alle Unternehmen sollten mehrheitlich schwarzen Simbabwer gehören) Simbabwe wirtschaftlich das Genick gebrochen. Wenn entschädigungslose Enteignungen drohen, wird jeder Investor vergrault. IWF, Weltbank und andere internationale Institutionen machen einen gewissen Rechtsrahmen zur Voraussetzung für Unterstützung. Da hat sich Simbawe auch selbst weitgehend den Zugriff auf Mittel abgeschnitten. Bezogen auf die Landwirtschaft kommt hinzu, dass sich ohne Enteignungen der allgemeine Fortschritt (Maschinen, Dünger, Saatgut, ...) wahrscheinlich in einer stärkeren Steigerung der Produktionsmenge niedergeschlagen hätte.

Südafrika und Namibia wird es bei entschädigungslosen Landenteignungen ähnlich wie Zimbabwe ergehen. Die globalen Rahmenbedingungen haben sich nicht geändert. Investoren werden fern bleiben. Namibia und Südafrika haben wie Simbabwe Jahr für Jahr ein Leistungsbilanzdefizit und sind auf Geldzuflüsse aus dem Ausland angewiesen. Die wird es nicht mehr geben. Die Wirtschaft wird in beiden Länder kollabieren. Das ist nicht das einzig mögliche Szenario für diese Länder, aber aus meiner Sicht das derzeit wahrscheinlichste Szenario.

D.
Von wem kommen die Statistiken? Von der Regierung?
Bei der Maisproduktion muss man auch beachten, dass es kommerzielle Farmer gibt (Deren Ernten gewoehnlich statistisch erfasst werden) und die Subsistenzfarmer bei denen das weniger der Fall ist oder war.
Das Wetter spielt zwar eine Rolle, aber selbst dafuer treffen die Maisanbieter ja auch Vorsorge.
Ist mehr Bevoelkerung vorhanden, wird auch mehr Mais angebaut, wenn da nicht institutionell reingepfuscht wird. Ganz einfach weil der Anbieter dann ja auch mit Annahme rechnen kann, sofern die Kunden natuerlich Geld haben.
Enteignungen = Desinvestition : Stimmt.

Suedafrika wird das aber noch viel staerker treffen als z.B. Simbabwe. Ganz einfach weil die Bevoelkerung staerker verstaedtert und die Wirtschaft staerker industrialisiert ist.
loser schrieb:
eine Übersicht zum Thema mit interessanten links,
www.crisisgroup.org/...76ad19c71b-359780857
schon ein paar Wochen alt, aber substanziell Neues gibt es ja nicht
Werner

Der Artikel strotzt auch nur so von Unsinn und Fehleinschaetzungen Muss ich das richtigstellen?
Letzte Änderung: 12 Nov 2018 14:40 von WhiteRhino.
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