Tag 21 – 20. November 2018 – 'Kgalagadi always delivers!'
Kgalagadi Transfrontier Park, Kalahari Tented Camp – Kieliekrankie Wilderness Camp
Bei stark bewölktem Himmel schlafen wir heute aus
. Bis 5.30 Uhr! Es folgt eine kurze Fotosession im Tented Camp, dann machen wir uns auf die Socken.
Kalahari Tented Camp
Am Cape Fox-Den stehen dieses Mal keine weiteren Autos. Dank der Pole-Position und einiger Geduld gelingen uns schöne Fotos der Kapfüchsin mit ihrem Jungtier. Grosses Kino trotz fahlem Licht!
Nach etwa zwei Stunden verschwinden die beiden definitiv in ihrem Bau. Für uns geht es weiter mit einigen schönen Sichtungen. Im Auob ist wirklich immer was los… Bei Veertiende Boorgat sind ausser Spuren nichts mehr von den beiden Löwinnen von gestern Abend zu sehen.
Schwalbenschwanzspint / Swallow-tailed Bee-eater
Drei Raubadler / Tawny Eagles
Während wir die Gruppe Raubadler mit unserem Feldstecher beobachten, trottet lautlos eine Löwin an uns vorbei zum Wasserloch. Das kann doch nicht war sein! Was für ein Glück
. Sie trinkt kurz und verschwindet sogleich wieder im Busch. Wir sind sprachlos. Fünf Minuten später oder früher; wir hätten sie verpasst.
Es folgt ein grummliger Kapfuchs südlich von Urikaruus, einige Bienenfresser, zwei Straussenfamilien sowie eine grosse Gruppe Erdmännchen nördlich von Montrose.
Gegen elf Uhr treffen wir etwas südlich von Gemsbokplein auf vier Autos. Hier scheint es etwas Spezielles zu geben
. Aber egal wie sehr wir unsere Augen anstrengen und unseren Feldstecher bemühen, wir finden einfach nichts! Auf unsere Nachfrage macht uns ein netter südafrikanischer Besucher auf eine Leopardin hoch oben unter einem Baum an der Kante des Flussbetts aufmerksam. Auch mit Feldstecher ist sie nur schwierig zu erkennen. Wow! Unser erster Leopard dieses Jahr und auch erst der zweite überhaupt beim dritten KTP-Besuch.
Mbali mit Löffelhund-Kill
Durch dass die Leopardin sehr weit weg und erhöht liegt, haben alle Autos eine gute Sicht. Es wird nicht übermässig umherrangiert und bleibt auch die nächsten Stunden ruhig an der Sichtung. Viele Autos kommen und gehen, nur wir und ein weiteres Fahrzeug bleiben stehen. Die Leopardin verspeist einen Löffelhund, welchen sie scheinbar am früheren Morgen gejagt hat. Es ist unheimlich spannend zu sehen, wie gründlich sie ihrer Beute in stundenlanger Arbeit das Fell abzieht und keinen Happen Fleisch am Knochen zurücklässt.
Nachdem wir bereits eine halbe Stunde bei der Leopardin stehen können wir ca. 50m weiter nördlich einen zweiten Leoparden erkennen! Zwei Leoparden auf einen Streich - das hatten wir auch noch nie
.
Madi
Es stellt sich heraus, dass die Leopardin mit dem Kill Mbali und der Leopard weiter nördlich ihr Bruder Madi ist. Die beiden sind ca. elf Monate alt und wurden in den letzten Tagen mehrmals zusammen mit ihrer Mutter Miera, aber auch vermehrt alleine gesehen. Sie scheinen aktuell dabei zu sein, sich von ihrer Mutter zu lösen und müssen lernen, alleine zurecht zu kommen
.
Es folgt ein stundenlanges Hin und Her. Leider extrem weit weg
. Mal verschwindet Madi, taucht dann einige Zeit später wieder auf und verschwindet wieder. Wir harren in der brütenden Hitze bis um viertel nach vier aus. Irgendwann ist kaum noch was vom Löffelhund übrig und auch Mbali zieht sich hinter den Kamm des Flussbetts zurück.
Zeit auch für uns zum Aufbrechen. Wir brauchen dringend Diesel und Trinkwasser
! In Twee Rivieren füllen wir den Tank mit Sage und Schreibe 125l Diesel, bunkern weitere 20l Wasser im Kofferraum und machen danach einen gemütlichen Gamedrive zurück in den Norden. Zum Glück sind die Tage im Sommer so lang!
Weissflügeltrappe / Northern Black Korhaan
Hier oben haben wir die Leoparden am Nachmittag zuletzt gesehen
Kronenkiebitz / Crowned Lapwing
Brants' Whistling Rat / Brants' Pfeifratte
Bei Gemsbokplein stehen nun keine Autos mehr und auch wir können die beiden Leoparden nicht mehr aufspüren. So entschliessen wir uns nach diesem langen Tag definitiv nach Kieliekrankie aufzubrechen. Viel weiter, als bis zu diesem wohl bekannten Schild mit dem Weissbürzel-Singhabicht kommen wir nicht:
Kurz nachdem wir das Schild passiert haben, nehme ich im linken Augenwinkel eine Bewegung war und erkenne zwei stattliche Mähnenlöwen, welche gemächlich durch die Dünenlandschaft auf uns zu spazieren. Löwen auf der Dune Road, auch das haben wir noch nicht erlebt
!
Wir geniessen diese intensive Begegnung sehr. Es stösst ein zweites Fahrzeug dazu, auch sie Bewohner von Kieliekrankie. Lange begleiten uns die Löwen der Strasse entlang und bieten tolle Fotomöglichkeiten. Ob sie zum Kieliekrankie Wasserloch unterwegs sind? Uns läuft leider die Zeit davon
!
Wir verabschieden uns vom König der Tiere und treffen auf die Minute pünktlich um halb acht in Kieliekrankie ein. Es folgt eine kurze Unterhaltung mit den Insassen des anderen Fahrzeugs (in südafrikanischer Profifotograf mit seinem Kunden) und das Einräumen unseres Chalets Nr. 2. Gerade als es dunkel wird sind wir damit fertig. Leider brechen bereits unsere letzten vier Nächte im KTP an. Wie schnell die Zeit vergeht.
Weil ein starker Wind bläst machen wir heute kein Feuer und kochen nur Pasta mit Sauce. Diese geniessen wir zusammen mit dem für unsere erste Leo-Sichtung aufgesparten 'Boschendal Brut' gemütlich auf unserer Terrasse. Zum Glück haben wir diesen gestern noch kalt gestellt
. Wieder einmal sind wir nach diesem Tag überwältigt aber der Schönheit des KTPs und seiner grandiosen Tierwelt...