THEMA: Mit dem Bus durch Südafrika
05 Jun 2017 20:48 #477201
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Hallo zusammen,

wie ich schon bei meiner Tansania-Reise (Siehe: „Goodluck – der Name ist in Tansania Programm“) erwähnte, mache ich mangels Mitreisende immer organisierte Rundreisen. Daher beneide ich hier viele, um die Freiheit zu schauen und zu machen, was man wann will. Auf der anderen Seite bekommt man bei organisierten Rundreisen immer die wichtigsten Punkte zu sehen – und davon viele, denn man kann sich dem ja nicht entziehen, muss immer weiter und immer mit. Da ich gerne viel sehe, aber manchmal im Urlaub auch bequem bin, ist es dann für mich wieder doch nicht so schlecht, dass ich muss B)

Sieht man von den Maghreb-Staaten und Ägypten ab, war meine Reise nach und durch Südafrika die erste „richtige“ Afrikareise. Zwei Wochen von Johannesburg über den Krüger-NP, Swasiland, die Drakensberge, Lesotho, Durban, Port Elisabeth, die Garden- und die Weinroute bis nach Kapstadt, wo ich dann noch drei Tage drangehangen habe, um die Reise in Kapstadt noch ausklingen zu lassen.

Gerne möchte ich euch ein wenig davon berichten – für den Fall, dass es hier auch Leute gibt, die über eine organisierte Rundreise nachdenken.

Gruß Helga



Tag 1 - 29. September
Auf nach Johannesburg


Es geht nach Südafrika!!! Nach Kuba und Mexiko in den beiden Jahren zuvor hatte ich mir diesmal den afrikanischen Kontinent ausgesucht. Und Südafrika erschien mir für den Einstieg gut, da ich eigentlich Kulturreisen mehr mag als reine Naturreisen – und die zwei Wochen Südafrika eben von allem etwas boten.

Da ich nachts im Flugzeug nicht schlafen kann, hatte ich mich für einen Tagesflug mit Vorübernachtung (was übrigens zusammen sogar etwas billiger als der Nachtflug ab Frankfurt war) entschieden, von Düsseldorf via Amsterdam nach Johannesburg. Was ich da noch nicht wusste: Der kleine Flieger aus Düsseldorf landet an dem einen Ende in Schipol, die großen nach Afrika starten am anderen Ende – und dazwischen liegt echt ein ganzes Stück. Wenig hilfreich sind auch die Anzeigetafeln, die einem sagen „bis Gate xyz noch 35 Minuten Fußweg“ – nicht hilfreich, wenn man bis zum Boarden nur noch 20 Minuten hat. Und wenn dann noch an der Passkontrolle ein riesen Stau ist – kommt man nass geschwitzt und außer Atem am Gate an. Dabei hatte sich eine Stunde Zeit zwischen Landung und erneutem Start so komfortabel angehört …..

Das Boarden lief bereits, wurde dann aber wieder abgebrochen – und wir mussten gut zwei Stunden warten, ehe es endlich losging. Hätte ich das bei meiner Rennerei nur vorher gewusst…... Entsprechend spät landete der Flieger in Johannesburg - erst nach 23 Uhr.

Etwas genervt zog ich nach dem langen Tag auf dem Flugplatz mit meinem Gepäck los Richtung Ausgang. Eine Schiebetüre öffnete sich – und mir gegenüber stand ein Afrikaner, schaute mich an, strahlte und sagte selig: „Helga“ – bevor er auch nur das Schild mit meinem Namen hochhalten konnte. Und ich habe ebenso strahlend nur genickt. Das war mein Fahrer Steven, der über zwei Stunden treu am Flugplatz auf mich gewartet hatte. Er hat sich so gefreut, dass ich endlich da war, dass es schien, als würde er mich seit Jahren kennen – ich fühlte mich gleich richtig in Südafrika willkommen. Zum Hotel in Flughafennähe war es nur ein Katzensprung – und so lag ich schon eine Stunde später selig in Südafrika im Bett…… und konnte natürlich nicht schlafen.
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05 Jun 2017 22:30 #477212
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Tag 2 – 30. September
Johannesburg – Pretoria – White River


Mir war gesagt worden, ich solle den Hotel-Shuttle zum Flugplatz nehmen und mich dort mit dem Reiseleiter und den Mitreisenden, die mit dem Nachtflug kämen, treffen. So saß ich am nächsten Morgen in der Hotelhalle und wartete auf den Bus, als ein junger Hotelboy durch die Halle lief, immer wieder „Helga“ rief und ein Schild mit meinem Namen hochhielt. Ja, kannte mich denn hier in Südafrika schon jeder? Als ich mich meldete, wurde ich gleich zum Telefon geschleppt, und ein Mann sagte: „Hallo ich bin David, Dein Reiseleiter. Wie geht es Dir?“ Da der Flieger aus Deutschland etwas Verspätung hatte, sollte ich im Hotel auf ihn warten – und doch bitte die acht Mitreisenden, die ebenfalls in diesem Hotel vorübernachtet hatten, suchen und sie unterrichten. Was mir mit Hilfe des Hotelangestellten sogar gelang….

Nicht lange, und der Bus hielt vor dem Hotel. Bei seinem Anblick traf mich – gelinde gesagt – der Schlag. Er war fast voll – im Endeffekt waren wir 38 Reisende plus David und ein Busfahrer. Für mich der pure Horror – eine organisierte Rundreise in der Gruppe ist ja schön und gut, aber doch nicht gleich mit so einer Menschenansammlung. Bisher war ich nur mit zehn, 15 Leuten unterwegs gewesen, und das war immer toll. Zum Glück war hinten im Bus noch etwas frei – ich verstehe eh nicht, warum die Leute sich immer darum reißen, ganz vorne zu sitzen. Hinten hat man seine Ruhe – und da sitzen auch meist die coolen Leute ….. so wie auf dieser Tour. Beim Blick durch den Bus sah man gleich, dass alles vertreten war – von zwei 21-jährigen Jungs (das fand ich auf so einer Tour doch überraschend) über das “Mittelalter“ bis hin zu älteren Leuten. Unser Reiseleiter David machte gleich einen netten, lockeren Eindruck. Er sprach richtig gut Deutsch, mit niederländischem Akzent, denn seine Vorfahren sind Buren.

Leider haben wir Johannesburg sofort verlassen, ich hätte schon gerne ein wenig von der Stadt gesehen. Aber das war im Programm nicht eingeplant. Stattdessen ging es nach Pretoria, Hauptstadt Südafrikas – zumindest von Juli bis Dezember. In dem anderen Halbjahr trifft die Regierung sich nämlich in Kapstadt. Da kommt bei den Abgeordneten wenigstens keine Langeweile auf.

Pretoria wurde 1855 von einem Herrn Pretorius gegründet, der die Stadt nach seinem Vater, einem Vortrekker, benannte, der die Zulu bei der Schlacht am Blood River geschlagen hatte. Somit war das Voortrekkerdenkmal auch der erste Besichtigungspunkt. Hier ist die Geschichte der Buren und des großen Trecks dargestellt, der im 19. Jahrhundert aus der Kapkolonie kam. Geplant in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde das Denkmal über die Geschichte der Buren 1949 fertigestellt.











Weiter ging es in die Stadt. Im historischen Zentrum Pretorias rund um die Kerkplein befinden sich neben dem Standbild des ehemaligen Präsidenten Paul Kruger mehrere historische Sehenswürdigkeiten wie der Justizpalast, das alte Parlament und das Haus von Paul Kruger, in dem man sieht, wie die MenschenEnde 19./Anfang 20. Jahrhundert gelebt haben, denn es ist heute ein Museum. Es war übrigens das erste Haus in Pretoria, das ans Stromnetz angeschlossen war. Und etwas Kurioses am Rande: Da der Beton für das Haus eine schlechte Qualität hatte, wurde Milch statt Wasser in das Zementgemisch gegeben!!! Ob das half?













Weiter ging's zum Union Building, Regierungssitz von Juli bis Dezember, einem schönen Gebäude im klassizistischen Stil aus Sandstein, das 1913 fertiggestellt wurde und rund 275 Meter lang ist. 1994 wurde hier übrigens auch Nelson Mandela, der erste schwarze Präsident der Republik Südafrika vereidigt.







Anschließend ging die Fahrt aus dem nördlichen Teil der Provinz Gauteng in die Mpumalanga-Provinz im Nordosten des Landes, auch „Provinz der aufgehenden Sonne“ genannt. Das schön gelegene Hotel Pine Lake Inn in White River war die Unterkunft für eine Nacht. Eigentlich hätte es da auch ein Welcome-Dinner geben sollen, aber David hatte vorgeschlagen, dass wir das lieber am folgenden Abend bei einem Braai in unserem Camp im Krüger-Nationalpark machen sollten – dann alle ausgeruht und eingewöhnt, ein Vorschlag, der allgemein Zustimmung fand. [/i]
Anhang:
Letzte Änderung: 02 Jul 2017 02:27 von Patoucha.
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06 Jun 2017 19:36 #477274
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Tag 3 – 1. Oktober
White River – Panoramroute – Kruger Nationalpark


Heute waren wir auf der Panoramaroute, einer der beliebtesten Strecken Südafrikas, unterwegs. Somit stand an diesem Tag nur Natur auf dem Programm. Pflichtstationen waren natürlich Bourke’s Luck Potholes, der Blyde River Canyon, der Aussichtspunkt God''s Window, die Three Rondavels und Harrie's Pancakes in Graskop, ehe es zum Kürger-Nationalpark ging.

Der Blyde River Canyon gilt als eins der großen Naturwunder Afrikas. Er ist ein 26 Kilometer langer, bis 800 Meter tiefer und hauptsächlich aus rotem Sandstein bestehender Canyon. Wunderschön anzusehen.







Die Bourke’s Luck Pothole sind die in Felswände eingewaschene Erosionsstrudellöcher. An der Einmündung des Treur River in den Blyde River ist durch die Erosion des Wassers im Dolomitgestein ein Canyon entstanden, der später in den Blyde River Canyon übergeht. Durch weitere Auswaschungen, insbesondere durch die Bewegung von Steinen in Strudeln, sind tiefe Strudellöcher (Kolke) und Röhren in das Felsgestein geschliffen worden. Eine bizarre Landschaft, in der es auch auch allerlei kleine Tiere zu entdecken gab. Der Name stammt übrigens von irgendeinem Goldsucher.









Weiter ging‘s zu einem Aussichtspunkt, von dem man einen herrlichen Blick auf die Three Rondavels hat. Die Gesteinformationen erinnern an die traditionellen afrikanischen Rundhütten (auf niederländisch: Rondavels).





Mittagspause war dann im beschaulichen Örtchen Graskop, wo Harrie’s Pancakes berühmt ist. Und wirklich – die Pfannkuchen schmeckten sehr gut. Beim anschließenden „Freigang“ im Ort haben wir auch Biltong eingekauft und probiert – das schmeckt aber ein bisschen gewöhnungsbedürftig.






Am späteren Nachmittag ging es Richtung Krüger-Nationalpark – und schon auf dem Weg zum Camp grüßte uns das erste Kudu freundlich. Unser Camp, das Nkambeni Zeltcamp, lag schon im Nationalpark, direkt am Zaun und etwa drei Kilometer vom Eingangstor Numbi entfernt. Da sich auch schon einmal Tiere dorthin verirrten, waren nachts Wachen auf dem weitläufigen Gelände unterwegs, die immer im Dunkeln lauerten und aufpassten, wenn man sich auf dem Weg zu seinem befestigten Zelt machte.

Die einzelnen Hütten lagen auf einem großen Areal verstreut. Sie waren einfach, aber sehr sauber und enthielten alles, was man braucht. Das Highlight – eine Dusche unter freiem Himmel (dazu aber auch eine innenliegende Dusche). Im Garten gab es einen schönen Pool (den wir aber nicht getestet haben, da es zum einen etwas frisch war abends und morgens und wir zum anderen auch gar keine Zeit hatten), dazu ein Restaurant mit Aussicht auf den Park. (Die Fotos wurden morgens um 5.30 Uhr gemacht, daher ist es noch alles so grau - und da ich noch verschlafen war, sind sie wohl auch nicht ganz scharf :( )









Für unser Braai am Abend war schon alles vorbereitet, und so genossen wir das Essen am Lagerfeuer bei entspannten Gesprächen – das fühlte sich jetzt wie Angekommen sein und Urlaub an. Tatsächlich hatten wir es gut angetroffen – zumindest hinten im Bus. Wir hatten viel Spaß (vorne saßen in der Tat ein paar uncoolere Leute) und haben manchmal so viel gelacht, dass die Uncooleren vorne sich beschwert haben, weil wir zu laut gewesen seien. Vom Reiseveranstalter war eigentlich angewiesen worden, dass die Plätze immer getauscht werden sollen, damit jeder mal vorne sitzen kann. Aber bis auf ein Paar haben wir uns alle geweigert, wollten hinten zusammen sitzen – sehr zum Leidwesen unseres Reiseleiters David, der vorne mit uns Spaß haben wollte.
Letzte Änderung: 07 Jun 2017 16:28 von Patoucha.
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06 Jun 2017 20:19 #477281
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Hallo Helga,

erst mal danke für den schönen Bericht.

Habe vor 2 Jahren auch mal in Tansania so eine Gruppenreise gemacht, aber weniger Glück als du gehabt. Ich war in dem 7sitzigen Auto mit den am wenigsten coolen Reiseteilnehmern :woohoo: :evil: :whistle:
War schon anstrengend ;) :angry: :unsure:

Kleine Korrektur, wenn's erlaubt ist: vom God's Window schaut man ins Lowfield, nicht auf die Rondavels. Wie der Ausichtspunkt dort heißt, weiß ich nicht mehr.

Freue mich auf die Fortsetzung

Liebe Grüße
Boris
Letzte Änderung: 06 Jun 2017 20:20 von boris. Begründung: Schreibfehler
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06 Jun 2017 21:08 #477285
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Hallo Boris,

Du hast Recht, der Aussichtspunkt ist am Canyon. Ich habe es schon geändert, danke.

Schade, dass Du keine guten Erfahrungen mit einer Gruppe gemacht hast. Ich war zu Beginn auch sehr skeptisch, habe aber immer nur gute Erfahrungen gemacht. Natürlich gibt es meist irgendeinenStinkstiefel, aber der Spaß überwiegt.

LG Helga
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06 Jun 2017 21:56 #477294
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Tag 4 – 2. Oktober
Kruger Nationalpark


Endlich. Die erste Pirsch im Krüger-NP stand an. Um 8 Uhr ging es mit dem Reisebus los, um 6 Uhr, wenn man stattdessen als Zusatzleistung eine Pirsch im offenen Geländewagen gebucht hatte. Um nichts wäre ich mit dem Bus gefahren, das wäre nicht mal das halbe Vergnügen gewesen. Um 5 Uhr kam ein Zimmerboy vorbei und weckte einen nachdrücklich. Es waren nur 5 Grad um diese Uhrzeit, und so zog ich mehrere Schichten übereinander an. Und meine - vorher von einigen Mitreisenden belächelte - Fleecejacke kam zum Einsatz. (Als wir im Auto saßen und losfuhren, lächelte niemand mehr darüber, auch nicht über die Leggings, die ich unter der Hose trug).

Kurz vor 6 trafen wir uns noch halb verschlafen an den Jeeps – und ich kam zu Clint in den Wagen. Das sollte sich als Glücksgriff erweisen, denn Clint war engagiert, wusste viel, und es machte mit ihm einfach Spaß. Kaum im Park hatten wir Unmengen von Sichtungen.





















Nur Raubkatzen waren lange Mangelware, bis Clint - dem Funk sei dank - wendete und uns in weiter Ferne zwei Löwinnen zeigte. Und danach eine Herde Elefanten, Flußpferde und vieles mehr.











Auch Giraffen sahen wir, die eine munter, die andere abgenagt





Dann die Katastrophe: Mein Akku war leer – und ich stellte mit Entsetzen fest, dass ich den Ersatzakku und das Ladegerät vergessen hatte – wohlgemerkt in Deutschland! Zwar hatte ich noch eine kleine Taschenkamera dabei, aber auch deren Ladegerät lag zu Hause. Glück im Unglück: Ein Mitreisender, der hinten neben mir mit seiner Frau im Bus saß, hatte ein Universal-Ladegerät bei, welches er mir geliehen hat. Und der Einfachheit halber hat er in den folgenden Tagen einfach am Ende des Tages meine Akkus mitgenommen und mir am nächsten Morgen wiedergegeben. Da hatte ich wirklich unheimliches Glück.

Nach dem Essen – inzwischen war es richtig heiß geworden – waren die Sichtungen nicht mehr ganz so üppig. Und auch wir waren im Wagen etwas schläfrig – in etwa so wie die beiden Nashörner, die direkt neben unserem Auto in der Sonne standen. Übrigens hatte es im Krüger-NP kurz zuvor gebrannt, deshalb sieht die Natur auf einigen Fotos nicht so schön aus.



Gegen 16 Uhr waren wir im Camp zurück – und hatten gerade noch Zeit, in unsere Zelthäuser zu rennen, um uns frisch zu machen und die ersten Teile des im Laufe des Tages ausgezogenen Zwiebellooks wieder anzuziehen, denn schon um 16.30 Uhr ging es auf die Nachtpirsch – ebenfalls fakultativ, aber die wollte ich mir nicht entgehen lassen. Wieder mit Clint, der sich freute, dass wir nur zu ihm in den Wagen wollten.

Es ging zu einem Hügel – und unter vielen Ermahnungen durften wir aussteigen. Der weibliche Guide eines anderen Fahrzeugs ging erst mit Gewehr vor, kam zurück, und wir mussten in einer Reihe im Gänsemarsch hintereinander den Hügel hochmarschieren, während hinter uns ein anderer Guide mit Gewehr sicherte. „Immer in einer Reihe gehen, niemals eine Lücke lassen, niemals laufen – nur Futter rennt“, schärfte uns Clint ein. Wir haben das brav gemacht – fanden es aber doch ein wenig übertrieben. Oben auf dem Hügel sahen wir bei einem Drink den Sonnenuntergang – sehr schön.





Und dann ging es auf Nachtpirsch. Wir sahen Antilopen, Büffel, allerlei kleinere Tiere – nur leider nicht die erhoffte Raubkatze. Viel Spaß hat es aber trotzdem gemacht - auch wenn die Fotos mit der kleinen Kamera nicht besonders wurden. Dazu hätte es des größeren Equipements bedurft - aber der Akku stecke ja im Ladegerät (ich Depp).

Nach 20 Uhr waren wir wieder im Camp zurück, wurden gleich zum Abendessen gelotst. Doch der lange Tag im Geländewagen forderte seinen Tribut, vor Müdigkeit bekam ich kaum etwas runter. Und als der Kellner mich sanft fragte, „essen Sie noch oder schlafen Sie schon?“ bin ich dann zu meinem Häuschen marschiert und nach einer kurzen Dusche nur noch ins Bett gefallen. Dann kam der Anruf, dass Alemannia Aachen ihr Spiel gewonnen hat, und auf mein erfreutes „Jaaa!“ folgte direkt die besorgte Frage unseres Reiseleiters David aus der Nebenhütte: „Helga, ist bei Dir alles in Ordnung?“ Gut zu wissen, dass man so umsorgt wird……[/i]
Letzte Änderung: 02 Jul 2017 02:32 von Patoucha.
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