THEMA: Reisebericht: Wo sind all die Elefanten hin?
27 Aug 2012 18:12 #250930
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Hallo,

@Alexa: Ich bemühe mich, aber ganz werden wir wohl bis zu Deinem Abflug nicht fertig. Falls Du aber so noch Fragen haben solltest, melde Dich einfach...

@Beate: Falls es irgendwelche Zweifel an Maras Sehfähigkeit gegeben hätte, nach diesem Urlaub wären die beseitigt gewesen. Es ist wirklich erstaunlich, was sie so alles gesehen hat und wie sehr sie die ganze Tierwelt auch begeistert hat. Sie ist auch schon mit mit Virus infiziert und will wiederkommen....:laugh:

@Chrissie: Dein Reisebericht über die Gegend war einer der Auslöser für uns, Marakele und Mapungubwe zu besuchen. Allerdings konnten wir eure tollen Elefanten-Erlebnisse im Mapungubwe leider nicht wiederholen. Aber dazu mehr im Laufe des Reiseberichts.

So, und nun euch allen viel Spaß mit dem Marakele-Teil...

Viele Grüße
Susanne
Letzte Änderung: 28 Aug 2012 06:02 von mamba29.
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27 Aug 2012 18:29 #250931
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28.07.2012/29.07.2012 – Marakele NP

Nach einem entspannten Frühstück haben wir den Pilanesberg NP durch das Bakgatla Gate verlassen und uns auf den Weg nach Thabazimbi, unserem Einkaufsstopp vor dem Marakele NP gemacht. Nach Thabazimbi waren es nur rund 120 km, also eine angenehm kurze Strecke.
Dort angekommen, füllten wir im örtlichen Pick n’Pay unsere frischen Vorräte auf. Fleisch, Gemüse, Obst, Milch etc. Uns stand mit jeweils 2 Nächten Marakele und Mapungubwe schließlich reine Selbstversorgung bevor. Der Supermarkt in Thabazimbi ist natürlich nicht so groß und gut sortiert wie der in Brits, aber man bekommt auf alle Fälle alles, was man fürs Grillen und fürs Frühstück so braucht.

Von Thabazimbi aus waren es dann noch knapp 30 km bis zum Gate des Marakele NP.
Im Vorfeld hatten wir mit der Buchung unseres Tents im Tlopi Tended Camp so unsere kleinen Schwierigkeiten: Eine Online-Buchung wie bei den übrigen Sanparks-Unterkünften über die Homepage war nicht möglich, da wir für Mara ja ein Zusatzbett brauchten. Also haben wir im November per Mail gebucht und jeweils brav die Anzahlung und die Restzahlung geleistet. Nach der Anzahlung hatten wir auch sofort das „Deposit erhalten“-Schreiben bekommen. Und nach der Restzahlung kam dann einfach nichts. Nachdem wir festgestellt hatten, dass der Betrag von der Kreditkarte tatsächlich abgebucht worden war und ein paar Tage ins Land gezogen waren, haben wir erste Mail an Sanparks geschickt. Reaktion null. Um es kurz zu machen: Es hat fünf Mails an Sanparks gebraucht, bis wir dann einige Tage vor unserem Abflug endlich die Zahlungsbestätigung erhalten hatten. Eine Erklärung, warum nicht gleich, gab es natürlich nicht. Ich war mir den Nerven schon etwas am Ende und kurz davor, zum Telefon zu greifen.:angry:

In unserer Buchungs-Email und auch in Folge-Emails hatte ich natürlich jedes Mal darum gebeten, dass Lourie-Tent zu bekommen. Das hat leider nicht geklappt. Wir hatten das Fisch-Eagle-Tent, das ziemlich in der Mitte liegt. Die Sicht zum Ende des Damms ist noch recht gut, allerdings haben wir auf den meisten Fotos seitlich einen Baum drauf, der ziemlich ungünstig ins Wasser ragt.

Der Empfang an der Rezeption war sehr nett. Während wir noch kurz warten mussten, unterhielt ich mich mit einer älteren Dame, die schon mehrmals im Camp war. Die erzählte mir was von einer regelmäßigen Elefantenbadeparty oben am Damm, die man vom Zelt aus prima beobachten könnte.

Nachdem wir von den wenigen Elefantenbegegnungen im Pilanesberg ein bisschen enttäuscht waren, hofften wir hier natürlich auf unser Glück. Elefantenbadeparty klang doch schon mal ziemlich gut.

Nach einer kurzen Einweisung zur Wegstrecke („Falls der Schlüssel für das Zelt nicht irgendwo oben im Küchenzelt liegt, ruft einfach an – wir schicken dann jemand hoch….), durften wir in den Park.

Davor deckten wir uns allerdings noch mit Eis und Holz für unser abendliches Braii ein. Es ist übrigens erstaunlich, wie sich die Holzpreise im Laufe unserer Reise gesteigert haben. Angefangen haben wir mit 15R pro Sack, geendet haben wir in Lower Sabi mit 22R.
Dass die Sache mit dem Eis zumindest für Mara angesichts der kommenden Pistenverhältnisse nicht ganz so ideal sein sollte, wussten wir zu diesem Zeitpunkt natürlich noch nicht….

Wir fuhren auf dem Ndlopfu Drive ohne größere Umwege auf die Big Five Area zu und in den Tunnel hinein. Unterwegs sahen wir einige Kudus und Zebras.

Ein kurzer Einschub für diejenigen, die den Marakele NP nicht kennen: Der Park ist in zwei Areas aufgeteilt: Im unteren Teil gibt es hauptsächlich verschiedene Antilopenarten. Allerdings haben wir dort auch Elefantenhinterlassenschaften gesehen. Abgetrennt durch einen Tunnel und ein großes elektrisch betriebenes Schiebetor ist davon die Big Five Area, in der sich das von uns gebuchte nicht eingezäunte Tlopi Tented Camp befindet.

Nachdem ich ja aus verschiedenen Reiseberichten schon wusste, dass die Sache mit dem Tor nicht immer so einfach ist, war ich auch nicht wirklich überrascht, als das Ding bei Druck auf den Knopf keinen Pieps von sich gab. Micha schaut mich nur freundlich an: Ich fahre, also solltest Du aussteigen… Na toll. Ich also ausgestiegen und das Tor geöffnet. Als wir gerade durch waren und ich wieder im Auto saß, kamen uns zwei Südafrikaner mit deutlich zu hohem Tempo entgegen, die offensichtlich dachten, ich könne für sie gleich nochmal aussteigen und das Tor hinter ihnen wieder zuschieben…

Danach fing die Sache dann an, etwas interessanter zu werden. Wir wussten ja schon, dass der Marakele nach Möglichkeit nicht unbedingt mit einem normalen Fahrzeug befahren werden sollte, waren aber über die „Hoppelpiste“ (Maras Lieblingswort neben „Hippos!“ in diesem Urlaub) doch ziemlich überrascht. Ihr erinnert euch, dass Mara ein Eis in der Hand hatte……:ohmy:

Micha fand es jedenfalls schon mal richtig nett, unsere Emma durch die ganzen Löcher und über die netten kleinen Hügelchen zu lenken, während ich schon mal übte, die Kamera auf dem Schoß ohne Schäden durch das Gehoppel zu balancieren.

Oben angekommen war ich ziemlich fasziniert, dass es offensichtlich doch Menschen gibt, die diese Strecke auch im Audi A3 zurücklegen…

Von unserem Zelt und der tollen Aussicht über den Damm waren wir gleich total begeistert. Für Mara gab es im Zelt eine zusätzliche Klappliege. Die war für eine 3-jährige absolut prima, bei älteren Kindern würde ich aber schon überlegen, zwei Zelte zu buchen.



















Gewarnt von den Affen-Geschichten aus den anderen Reiseberichten haben wir unsere Lebensmittel dann zügig ins Küchenzelt geschafft und den Schlüssel für das Schlafzelt gesucht. Nachdem ich die Hoffnung schon fast aufgegeben hatte, haben wir ihn dann in einer der unteren Schubladen ganz hinten in der Ecke entdeckt….

Affen haben wir zu diesem Zeitpunkt übrigens noch keine gesehen. Die waren bei uns lediglich während der Abendessenvorbereitung bis Einbruch der Dunkelheit und morgens beim Frühstück höchst aktiv. Mara war so abgelenkt von ihren Versuchen, das Küchenzelt zu entern, dass sie zwei Brötchen verspeist hat… .






Den Nachmittag haben wir in der Hoffnung auf die erwähnte Elefantenbadeparty gemütlich auf der Terrasse mit Lesen, Vorlesen und Spielen verbracht. Zum Fotografieren gab es außer der tollen Landschaft leider nichts, der Damm war wie leergefegt.:huh:

Gegen halb sechs begannen wir mit den Vorbereitungen für das Abendessen. Es gab Rumpsteak für uns, Würstchen für Mara und dazu Kartoffeln mit Sour Creme und Gemüsepäckchen mit Babyzucchinis, Pilzen und Paprika. Dazu geröstete Brötchen und natürlich Savanna.
Kaum war die Sonne untergegangen, wurde es ziemlich frisch. Wir wussten zwar, dass uns durchaus der eine oder andere kühle Abend bevorstehen würde, aber der Temperaturabfall war erstaunlich.
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27 Aug 2012 18:40 #250934
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Also packen wir gleich mal unsere mitgebrachten Sommer-Schlafsäcke aus, die wir zusätzlich zu der Laken-Wolldecken-Kombi nutzen wollten. Außerdem endeckten wir die Heizauflage in unserem Betten. Juhu – das versprach doch halbwegs gemütlich zu werden. Nachdem Mara warm verpackt in ihrem Schlafsack eingeschlafen war, setzten wir uns noch eine Weile warm angezogen und in mehrere Decken gehüllt nach draußen, um den Sternenhimmel anzuschauen und ein Savanna zu trinken. Unser ursprünglicher Plan, uns hier an Sternspuraufnahmen zu versuchen, scheiterte an den Lichtquellen der anderen Zelte. Die Zelte stehen leider relativ dicht aufeinander, so dass man die Geräusche und das Licht der Nachbarn deutlich mitbekommt.

Die Nacht war angesichts der Bettheizung und unserer zusätzlichen Schlafsäcke recht angenehm. Nur das morgendliche Ausstehen in die Kälte viel uns etwas schwer. Nach dem Frühstück mit Affenbelagerung machten wir uns auf zum ersten Game-Drive im Marakele. Wir fuhren zunächst den Lekganyane Drive entlang, bis wir am geschlossenen Tor wieder wenden mussten. Unterwegs begegneten wir unzähligen Elefantenhinterlassenschaften, einer Giraffe und ein paar Impals. Auch auf der Mbidi Road sah die Sache nicht besser aus. Nur Warzenschweine und Impalas, aber dafür während des gesamten Drives eine wunderschöne Landschaft und vom Aussichtspunkt einen tollen Blick auf den Damm und das Camp.






Anschließend wollte Micha unbedingt noch den Lenong Drive fahren. Auch hier wieder kurz für diejenigen, die bei dem Wort nicht schon zusammenzucken: Dabei handelt es sich um eine ca. 10km lange ziemlich schmale Straße, die zu einem Aussichtspunkt auf dem Berg führt. Gegenverkehr ist höchst problematisch, da auf der einen Seite der Berg und auf der andern Seite ein steil abfallendes ungesichertes Nichts ist…:ohmy:

Oben auf dem Berg haben wir schöne Aussicht genossen und ein paar Bilder von den süssen Rock Dassies gemacht, die es dort in großer Anzahl gibt. Ich gebe aber zu, dass ich durchaus froh war, als wir wieder unten waren.






Angesichts unserer geringen Sichtungserfolge am Vormittag beschlossen wir, den Nachmittag im Camp zu verbringen. Das war wohl unser Glück, denn an diesem Nachmittag war der Damm sehr gut bevölkert:


















Elefanten gab es allerdings schon wieder keine…

An diesem Abend starteten wir wegen der zu erwarteten Kälte etwas früher mit dem Grillen und konnten gerade noch bei Tageslicht essen. Den Abend verbrachten wir wie den Abend zuvor eingehüllt in Decken auf der Terrasse.

Am nächsten Morgen gab es um kurz vor sieben ein schnelles Müsli, dann beluden wir Emma. Heute hatten wir einen langen Fahrtag vor uns. 419 km bis zum Mapungubwe NP. Meinte zumindest T4A. In der Praxis sollte sich das dann noch als einige Kilometer mehr herausstellen, wobei daran nicht nur T4A schuld war…

Auf dem Weg zum Gate sahen wir im unteren Parkteil dann noch ein paar Tsessebe-Antilopen und Zebras. Der von uns noch besuchte Bollonto Dam lag verlassen da.




Insgesamt hat uns der Marakele NP sehr gut gefallen. Der Park ist landschaftlich sehr schön und das Tlopi Tented Camp ist für uns auf alle Fälle einen Wiederholungsbesuch wert. Dann hoffentlich in einem der drei vorderen Zelte und mit der Elefantenbadeparty.
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27 Aug 2012 21:07 #250964
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Hallo Susanne,

ach, auf diesen Bericht freue ich mich wirklich seeehr!!! Es ist einfach schön, wieder von Marakele, Mapungubwe usw. zu lesen. Bin gespannt wie es weitergeht, und was wir an Löwen zu wenig hatten, hattet ihr wohl an Elefanten zu wenig :silly:

Lieber Gruß und schnell weiterschreiben

Kathy
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28 Aug 2012 11:13 #251021
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Hallo Kathy,

ich freue mich, dass unser Bericht in Dir schöne Erinnerungen weckt. Ich wusste gar nicht, dass Reisebericht schreiben so viel Spaß machen kann, man fährt die Strecke quasi im Gedächtnis nochmal...;)
Der einzige Wunsch der uns in Sachen Löwen nicht erfüllt worden ist, waren cubs. Ansonsten war die Ausbeute wirklich gut. Es dauert allerdings noch ein paar Tage, bis wir in Satara sind....
Das Elefantenproblem wird ab dem Krüger auch besser, aber dazu gibt es wahrscheinlich heute Abend im Mapungubwe-Teil noch ein paar Kommentare.

Viele liebe Grüße
Susanne
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28 Aug 2012 18:46 #251114
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30.07.2012/31.07.2012 – Mapungubwe NP

Heute stand uns ein relativ langer Fahrtag bevor. 419 km meinte T4A. Allerdings war die ausgedruckte Routenführung auch gleich mal der Meinung, wir könnten den Park oben am Lekganyane Drive verlassen. An sich eine gute Idee, nur das das Tor dort eben kein öffentliches ist.

Also sind wir, wie gestern schon berichtet, durch den Park die rund 18 km zum Main Gate gefahren. Erfreulicherweise hat heute das elektrische Tor funktioniert. Wobei ich dieses Mal auch völlig entspannt ausgestiegen war – nach unseren Tiersichtungsergebnissen hätte mir sicher auch hier keinerlei Gefahr gedroht….:laugh:

Nach der Ausfahrt aus dem Park sind wir dann auf einer ziemlich unruhigen Schotterpister hinter einem riesige Staubwolken verbreitenden Bus Richtung R510 und Lephalale gefahren. Dieser kleine Berechnungsfehler von T4A hat uns schon mal gute 30km mehr eingebracht.
Unser Einkaufs- und Tankziel Lephalale war nach relativ mühseligen 2 Stunden erreicht. Mühselig deshalb, weil die Straße immer wieder riesige Schlaglöcher aufgewiesen hat. Diese haben sich auch gerne auf beide Fahrbahnen verteilt, so dass ein Ausweichen problematisch war.

Kurz vor Lephalale fingen wir an, nach dem von Kathy empfohlenen Metzger Ausschau zu halten.
Wir hätten so gerne statt Rindersteaks etwas Game gekauft. Aber unsere Bemühungen wurden von einer Umleitung ein Stück vor Lephalale zunichte gemacht, die uns auf verschlungenen Wegen in die Stadt führte. Und damit finden die Probleme dann auch an: Wir kamen war an einer Kreuzung heraus, an der wir gleich eine Tankstelle und einen Pick n’Pay fanden, hatten aber trotz einer Google-Maps-Übersichtskarte von Lephalale nicht wirklich eine Ahnung, wo wir uns eigentlich befanden. Nach Tanken und Einkaufen (der Supermarkt ist relativ ordentlich sortiert, wir haben wieder ein leckeres Rumpsteak gekauft), entschieden wir mangels irgendwelcher Schilder an der Kreuzung mit Hilfe des Sonnenstandes, welche Straße denn nun die richtige in Richtung Groblersbrug R510/R572 wäre.:whistle:

Das konnte ja eigentlich nur schiefgehen…. Nachdem wir eine Weile unterwegs waren und immer noch keinerlei Hinweisschilder oder Straßennummern entdeckt hatten, kam uns die Sache komisch vor und wir fuhren auf das Gelände einer der vielen dort ansässigen Mienen. Dort erklärte uns ein freundlicher Südafrikaner mit Hilfe unserer Straßenkarte und einer tollen Zeichnung auf irgendeinem Wartungsplan (ich hoffe, der arme Kerl hat den Zettel nicht noch zu irgendwas gebraucht…), dass wir in der völlig falschen Richtung unterwegs waren (so viel zum Sonnenstand, Kompass hatten wir daheim vergessen…) und doch erst mal nach Lephalale zurückfahren sollen. Also wieder 15 km retour. Wären wir an dieser verflixten Baustellenkreuzung nach links und nicht nach rechts abgebogen, wären wir auf die normale Hauptkreuzung gekommen, an der alles perfekt ausgeschildert ist. Also weitere 30 km zusätzlich, der Fahrtag ist ja eh schon so kurz. :ohmy:

Der kleine Umweg hatte übrigens zu Folge, dass Mara auch hier in Deutschland (im Urlaub sowieso) jedes Mal, wenn Micha und ich kurz überlegen, wo es jetzt hingeht, nervös fragt: Sind wir jetzt richtig?

Endlich waren wir auf dem richtigen Weg und nahmen die nächsten 227 km bis Alldays in Angriff. Dort tankten wir nochmals voll, da es laut Sanparks lediglich hier und dann wieder in Musina Sprit geben soll. Stimmt so allerdings nicht. Wir haben später auf dem Weg nach Musina kurz hinter dem Park eine Tankstelle gesehen. Aber Vorsicht ist ja besser.

Dann waren es noch knapp 80km bis zum Gate des Mapungubwe NP. Froh und doch ein bisschen erschöpft kamen wir dort gegen viertel nach drei an.

Mara hat die ganze Strecke übrigens prima durchgehalten. Das hatten wir nicht unbedingt erwartet, weil unterwegs außer einigen Minenanlagen, vielen Schlaglöchern (auch die R572 ist teilweise ein einziges Schlagloch) und ab und an ein paar Warzenschweinen doch nicht viel zu sehen war. Wir hatten allerdings auf dem Supermarktparkplatz von Lephalale ihren Kindersitz in die Mitte der Rückbank montiert, so dass die freie Sicht nach vorne hatte.

Am Gate bekamen wir unseren Schlüssel für die Family Unit No. 17 im Leokwe Camp. Bereits der Weg ins Camp begeisterte uns: Was für eine wunderschöne Landschaft. Vor allem die Baobabs haben uns wieder fasziniert. Und erst die vielen Elefantenhinterlassenschaften! Hier musste es doch endlich welche geben.







]




Micha konnte natürlich nicht widerstehen, vorher noch kurz das 4x4 Wasserloch anzufahren. Außer einem elendigen Gehoppel auf dem Hin- und Rückweg war da allerdings mal wieder nichts. Micha und Mara fanden es natürlich mal wieder toll….

Im Camp angekommen, waren wir von unserm „Häuschen“ total begeistert. Aber seht selbst:





Mara war wohl am glücklichsten über die Tatsache, ein eigenes Zimmer zu haben. Ich dachte immer, in fremden Umgebungen schlafen die Kinder am Liebsten nahe bei der Mama, aber nun gut….:unsure:

Die beiden Badezimmer hatten übrigens jeweils eine tolle Außendusche. Die Küche war im Gegensatz zu den meisten der Krüger-Camps sehr gut ausgestattet und es gab wunderbar viel Platz. Eine wirklich tolle Unterkunft. Hier hätten wir es auch deutlich länger ausgehalten.

Gegen halb fünf sind wir dann nochmals aufgebrochen, um den Treetop Walk zu besuchen. Seit ich in Chrissies Reisebericht( www.namibia-forum.ch...tml?limit=6&start=48) die Bilder von den Elefanten dort gesehen habe, wusste ich: Das will ich auch erleben! Ihr ahnt wahrscheinlich schon, dass das auf der Liste meiner unerfüllten Wünsche stehen geblieben ist…:(

Mara war vom Treetop Walk sofort völlig begeistert. Wir natürlich auch. Ein wunderschöner Holzpfad durch die Bäume bis zur zum Fluss. Leider durften wir nur die wunderschöne Landschaft genießen, die Tiere waren alle an anderer Stelle unterwegs.






Wir ließen uns aber nicht entmutigen und beschlossen, unser Glück am nächsten Morgen wieder zu versuchen. Auf dem Rückweg zum Camp war vor uns auf der Straße auf einmal ein wahre Armada von Tüpfelhühner (ich kann mir leider nie merken, wie die richtig heißen...). So viele hatten wir noch nie auf einmal gesehen. Laut schimpfend flohen sie vor unserer Emma die Straße hinauf, statt einfach nach rechts oder links auszuweichen…

Nach einem leckeren Abendessen mit Rumpsteak, gegrilltem Gemüse und Kürbis sowie Kartoffeln in der Folie wollten wir es uns noch ein bisschen auf der schönen Terrasse gemütlich machen. Von dort wurden wir allerdings recht schnell von den Moskitos vertrieben, denen wir hier das erste und auch einzigste Mal in diesem Urlaub begegnet sind. Da wir keine große Lust hatten, uns mit DEET einzunebeln, verzogen wir uns dem Lesen in unser Zimmer.

Nach einem gemütlichen Frühstück am nächsten Morgen (es gibt sogar einen Toaster!), starten wir zu unserer Kennenlerntour durch den Mapungubwe: Zuerst stand ein erneuter Besuch des Treetop Walk auf dem Programm und danach wollten wir die Conflucence viewpoints anschauen.

Elefanten, wir kommen! Das hatten sie offensichtlich gehört und waren wieder spurlos verschwunden. Micha äußerte inzwischen schon den Verdacht, hier würden lediglich Elefantenhinterlassenschaften aus anderen Parks herbeigeschafft, um den Besuchern das Vorhandensein der lieben Tiere vorzugaukeln.;)

Weiter ging es zu den Viewpoints, die wir der Reihe nach abliefen. Allerdings finden wir falsch herum an, nämlich beim Sunset-Viewpoint und endeten beim Sunrise-Viewpoint. Mit Hilfe unserer Karte konnten wir auch so ungefähr feststellen, wo denn nun SA aufgehört und BOTS/ZIM anfängt. Ein schöner Anblick. So nahe kommen wir den beiden Ländern wohl in nächster Zeit nicht wieder…







Weiter ging es über die 4x4-Strecke hinter der Picknick-Site Richtung 4x4-Loop am Schroda Dam.
Der kleine Loop ist nett zu fahren, bot aber zu Michas Enttäuschung keine Stellen, an deren tatsächlich der Einsatz des Allrads notwendig war. Lediglich ein bisschen mehr Bodenfreiheit war ab und an gefragt. Unterwegs haben wir doch tatsächlich eine Giraffe und ein paar Warzenschweine getroffen.




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