THEMA: Zwei Ölsardienen im Krüger - alles wird Gut.
05 Apr 2012 19:26 #230764
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  • Travelboy am 05 Apr 2012 19:26
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Hallo - und ein ganz herzliches Dankeschön an all Fomis, die uns bei der Reiseplanung mit guten Ratschlägen und Tipps unterstützt haben.
Hier das Ergebnis dieser gemeinschaftlichen Arbeit ;)

Eigentlich war unsere Südafrikareise für Oktober 2011 geplant, aber da wollte die Gesundheit plötzlich nicht mehr mitspielen und wir mussten alles auf Februar 2012 umbuchen – böser Sch...
Und dann, eine Woche vor unserem Reisetermin kam die Meldung, „der Krügerpark ist wegen Überflutung geschlossen“ na ja die Situation hat sich dann doch relativ schnell gebessert und wir haben unsere Reisetaschen gepackt. Tja und kurz vor dem Abflugtermin dann noch die Meldung „Die Ranger im Krüger streiken“ – Super, irgendwer will wohl nicht, dass wir da hin kommen, egal nun war sowieso alles gelaufen und irgendwie kommen wir da schon durch.
Das erste Mal mit „Türkisch Airline“ geht es von Hamburg, über Istanbul nach Johannesburg und es hat alles bestens geklappt, keine Verzögerungen, die Flieger waren ordentlich und unsere Sitzplatzreservierung war auch angekommen, also ganz entspannt nach Johannesburg.
Noch ein Wenig verschlafen landen wir in Johannesburg, die Einreiseformalitäten gehen sehr zügig, wir bekommen unsere Stempel und dann kommen auch schon unsere Reisetaschen auf dem Gepäckband angerollt, jetzt kann eigentlich nicht mehr viel passieren.
Und vor dem Zollbereich werden wir auch schon von unserem Shuttle-Kapitän zu Bobocampers erwartet, kurze Begrüßung, schnell noch die ersten Rand aus dem ATM holen und es geht los. Ach ja, für alle Nachreisenden – der ATM befindet sich am äußersten Ende der Halle, weit hinter allen Exchange Counter – die wollen wohl nicht, dass die Touris sich ihr Geld selber holen.
Nach einer kurzen Stadtrundfahrt kommen wir bei Bobocampers an und da steht ja auch schon unser Discover X, ein betagtes Fahrzeug mit 160.000 km auf dem Buckel aber sonst alles noch recht ordentlich und sauber. Nach einer sehr kurzen Einweisung – wir kennen das Fahrzeug ja schon - soll es los gehen, noch die Spiegel einstellen und ab die Post. Nur will die linke Seitenscheibe absolut nicht mehr hochfahren, also alles zurück und erst einmal über das „Uraltfahrzeug“ meckern und schimpfen, der Service wird bemüht.
Probieren hier, messen da und nach einer ungeplanten Kaffeepause und um 2000 Rand reicher, das Meckern über das „Uraltfahrzeug“ hat doch Erfolg gehabt, ist alles repariert und wir stürzen uns in den Stadtverkehr von Johannesburg. Na ja, Stadtverkehr ist wohl etwas übertrieben und bis auf den am Anfang immer etwas ungewohnten Linksverkehr kommen wir zügig durch die Stadt und auf die Autobahn N12.
Auf der N12 Richtung Osten ist wenig Verkehr, wir kommen gut voran, zahlen für unseren Camper eine Mautgebühr von 30 Rand und nach einem kurzen Tankstopp sind wir schon am frühen Nachmittag in Witbank, unserem ersten Tagesziel.
Hier im „Super SPAR“ bekommen wir dann auch alles was wir für die ersten Tage brauchen, tanken noch einmal voll und suchen uns einen schönen Campingplatz zum Ankommen.
Wir finden einen recht schönen Platz am Stausee und da wir ein eingespieltes Team sind findet alles sehr schnell seinen Platz im Camper und wir können zum gemütlichen Teil des Tages übergehen, machen es uns mit einer Käseplatte und einem Glas Rotwein am See gemütlich.
Doch wir haben die Rechnung ohne den Wettergott gemacht, es zieht ein fürchterliches Gewitter auf und wir müssen erst einmal alles wieder (vor allem den Wein, damit er nicht verdünnt wird) in Sicherheit bringen.
Das Gewitter ist zwar recht kräftig aber sehr kurz und so genießen wir doch noch einen wunderschönen Abend am See – wir sind angekommen.



Super geschlafen auf unserer 2x2m Liegewiese geht es am nächsten Morgen weiter über die N4 durch die Highlands,wir verlassen die N4 bei Belfast und über die Panorama Route folgen wir dem Blyde River, wir genießen diese herrliche Landschaft mit ihren phantastischen Ausblicken. Unterwegs legen wir noch einen Shopping Stop in Pilgrim's Rest ein, wo wir zwei Kissenbezüge erwerben und unseren ersten afrikanischen Cappuccino trinken und zum Mittagessen gibt es in Graskop einen der berühmten „Panckake“.
Als wir nach dem kurzen Stadtbummel durch Graskop wieder zu unserem Camper kommen, fragt Renate warum ist denn unsere Außenlampe an? die kann man doch ausschalten oder? normalerweise ja, aber bei uns standen alle Leuchten im Display auf ON und mit Schalten war da nichts mehr, hatte uns doch das Gewitter gleich am ersten Tag die Elektronik zerschossen! Was tun, also studiere ich den Schaltplan und entferne erst einmal sämtliche Sicherungen – ok alle aus und das werde ich den restlichen Urlaub auch so machen - Licht An – Sicherung einstecken, Licht AUS - Sicherung herausziehen, ging eigentlich recht gut und nach einigen Tagen wusste ich auch ohne Plan, welche Sicherung für was gut ist.



Am Nachmittag haben wir Zeit, wir fahren über die R534 und machen schon mal kurze Stopps beim Pinnacle Rock und God’s Window, leider hängen die Wolken sehr tief und die Fernsicht ist gleich null, schade. Also weiter zum Forever Ressort am Blayde River, unserem Camp für die nächsten Tage. Das Forever Ressort ist eine sehr schöne, gepflegte Anlage, mit großem Pool schattigen Stellplätzen und sauberen Waschhaus. Eigentlich sollte die Welt jetzt in Ordnung sein, wenn Renate nicht auf die Idee gekommen währe, die erste Wäsche könnte doch schon mal ausgespült werden, Waschmittel haben wir ja im Supermarkt gekauft und Coins können wir an der Rezeption tauschen, also ran an die Wäsche.
Nach 10 Minuten kam Renate dann aber ganz aufgeregt mit der Waschmittel Flasche an und meinte hiermit stimmt etwas nicht, das riecht so komisch – na ja, wenn man der englischen Sprache nicht so gewachsen ist und die Beschreibung nicht richtig liest, dann wäscht man halt mal mit Kloreiniger –Bleiche.
Egal, die Wäsche musste da jetzt durch, ist ja sowieso alles zu spät. Die Wäsche hat die Tortur dann auch überlebt, nur hatte ich für den Rest des Urlaubs die Roten Punkte von Renates Schlafanzug auf meinem blauen Handtuch und Renate musste von jetzt an in „Uni White“ schlafen.
An den nächsten beiden Tagen haben wir dann bei schönem Wetter die Highlights der Region abgeklappert und einige kleine Wanderungen um das Ressort unternommen, einfach relaxt und im Pool geplanscht.

Seit 1996 bereisen wir die Welt mit dem Motorhome, zuerst USA - Canada - Australien - Neuseland und jetzt Afrika.
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06 Apr 2012 14:35 #230836
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Hallo Travelboy,
oh wie schön, daß Du auch einen Reisebericht schreibst. Es kommen mal wieder Erinnerungen hoch, da wir letztes Jahr Ende Oktober/Anfang November in der gleichen Gegend waren.Eigentlich wollten wir uns ja in Graskop treffen. Durch die Erkrankung Deiner Frau wurde leider nichts daraus. Deshalb ist es umso schöner, jetzt eure Erfahrungen mitzuerleben :cheer:
Uns hat es sehr gut dort gefallen. Nur Pilgrims Rest ist Horror. Wir haben uns sehr schnell wieder aus dem Staub gemacht. Ansonsten ist die Gegend traumhaft, besonders am Blyde River und den Waterholes.
Dein Bericht und die Bilder machen Lust auf mehr. Deshalb schreib bitte bald weiter :)
Dir und Deiner Frau liebe Ostergrüße,
Purzel
zum Arbeiten zu alt, zum Sterben zu jung.Wir verprassen das Erbe unserer Kinder...;-)

Reisebericht Namibia 2013
"Nur" eine Einsteiger-Tour
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06 Apr 2012 18:39 #230858
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Hallo Purzel,
tja - mit den Treffen hatten wir so unsere Schwierigkeiten ;)
Aber schönen Dank für die aufmunternden Worte, es geht weiter.

Und hier gab es den leckeren Cappuccino.


SG
Volker
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06 Apr 2012 18:52 #230863
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Weiter geht unsere Reise gen Nord-Osten zum Krüger Nationalpark und so fahren wir wieder durch wunderschöne Landschaft, kleine afrikanischen Dörfer und Städte zum Phalaborwa Gate, wo wir von einer kleinen Gruppe streikender Wildhüter aus dem Krügerpark empfangen werden. Ganz gesittet, marschieren die Streikenden mit ihren Plakaten auf der Straße vor dem Gate auf und ab, ohne jedoch den Verkehr zu stören. Wir wünschen den Rangern jedenfalls viel Erfolg bei ihren Forderungen nach mehr Schutz vor den Wilderern.



Mit unsere „WildCard“ sind die Formalitäten schnell erledigt, wir bekommen unser Ticket für den Park, fahren nicht die Asphaltstraße sondern nehmen die S131und schon nach den ersten km haben wir unser erstes Elefanten-Erlebnis – Ein Super Einstieg in den Krüger.



Das Camp Letaba ist recht leer und wir suchen uns einen schönen schattigen Platz direkt am Zaun, wo hin und wieder einige Springböcke vorbei kommen und am Abend schleichen dann zwei patrollierenden Hyänenhunde den Zaum entlang. Auf unsern Gamedrives in den nächsten Tagen sehen wir einige große Elefantenherden, drei Büffel, einige sich im Wasser tollende Hippos und viele interessante Vögel. Mehr ist nicht drin, der Busch ist einfach zu dicht und zu hoch und schon nach wenigen Metern sind selbst die großen Tiere nicht mehr zu sehen. Wir fahren auch einige der 4x4 Loops, wir haben ja schließlich einen Geländewagen und was natürlich immer Spaß macht, mehr Tiere haben wir auch da nicht gesehen.
Wir verlassen Letaba und fahren weiter Richtung Süden zum Camp Lower Sabie, so weit es geht nehmen wir die S-Straßen, von denen aber noch viele, vor allem nach Osten gehende Straßen wegen der Hochwasserschäden gesperrt sind und uns immer wieder zu Umwegen zwingen.




Die Landschaft im Krüger ist einfach traumhaft, auch ohne Tiere, die sich anscheinend vor uns immer verstecken.
Das Camp Lower Sabie ist zu Mittag schon recht voll und wir fahren einige Mal unsere Runde um einen vernünftigen, etwas schattigen Platz zu finden.
Nach der Mittagspause sichern wir den Platz mit unseren Campingstühlen und gehen auf Gamedrive. Und hier um Lower Sabie, wo der Busch nicht so dicht und hoch ist, bekommen wir dann auch viele Tiere zu sehen, immer wieder treffen wir auf einzelne Elefanten oder auch größere Herden, Giraffen, Gnus, Springböcke und einige Zebra. Sogar einige Nashörner und Büffel bekommen wir zu sehen, nur mit den Katzen da will es absolut nichts werden.



Als wir am Abend von unserer Tour zurück kommen ist das Camp bis auf den letzten Platz voll, es ist Wochenende und da sind dann wohl viele Kurzurlauber die mal einen Abstecher in den Krüger machen, auch wohl um nur zu schauen was das Hochwasser alles angerichtet hat.
An Tag war es schon sehr heiß, was uns aber mit unserer Klimaanlage im Wagen nicht gestört hat, jetzt am Abend scheint es noch heißer und schwüler zu werden, das Thermometer zeigt +39°C an und als wir am späten Abend auf unser Bett krabbeln, liegen wir da wie zwei Ölsardinen im eigenen Saft.
Die Landschaft um das Camp ist einfach phantastisch und so haben wir auch an den nächsten Tagen tolle Tierbeobachtungen – nur die Raubtiere verstecken sich immer vor uns.



Unser letztes Camp im Krüger, Berg-en-Dal, ist zwar auch recht schön gelegen, aber auch hier sehen wir nur sehr wenige Tiere.
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