Elandsberg nach Upington
Distanz 504 KM
Heute ist ein reiner Fahrtag und die längste Teiletappe unserer Reise. Nach einem ausgiebigen Frühstück packen wir schweren Herzens unsere Sachen. Hier hat es uns richtig gut gefallen ! Auf der anderen Seite freuen wir uns auf den Kgalagadi Transfrontier Park. Der erste Teil der Strecke führt über knapp 100 KM richtig üble Pad. Hier lässt unser Nissan die ersten Schrauben fallen.
Die Frontschürze wackelt jetzt seitlich etwas, die Metallbefestigung scheppert. Mit Panzerband
bekomme ich das Ding aber wieder ruhiggestellt.
Nach einer Abzweigung geht es auf Schotter weiter immer an imposanten Bergen entlang über einen Pass, von dem aus wir einen schönen Blick zurück haben.
In Calvinia wird getankt und im Calvinia Hotel gibt’s ein lecker Omelette und ein kurzes Gespräch mit einem Einheimischen. Im Drankwinkel gegenüber und im Sparmarkt nebenan werden die ersten Einkäufe für den KTP getätigt. Hier ist alles sehr relaxed, ein ganz nettes Städtchen.
Die restliche Strecke führt uns vorbei an den immer einmal vorhandenen Baustellenstops, die jeder Südafrikareisende kennt. Man wartet einige Minuten und darf irgendwann weiterfahren.
Dann geht’s auf guter Straße ewig immer nur geradeaus. Nach Calvinia hat es zuerst noch schöne Berge, dann wird es öde.
Dafür sitzt Kerstin plötzlich eine minikleine Gottesanbieterin auf dem Arm. Wie klein sie war, kann man an den Haaren auf dem Foto sehen. Sie sieht aber echt gefährlich aus. Wenn die 2 Meter groß wäre
Die Orte Brandvlei und Kenhardt sind nichtssagend.
Die Fahrt ist relativ unanstrengend. So ungefähr 100 KM vor Upington fahren wir in eine Wolkenwand herein. Und plötzlich regnet es.
Einige Kilometer weiter baut sich Rechts eine imposante Gewitterfront auf.
Die Landschaft wirkt fast etwas namibianisch. Köcherbäume und riesige Webervogelnester vor roten Dünen.
Schließlich erreichen wir den Oranje. Hier gibt es riesige Weinanbaugebiete und einige größere Brückenbaustellen.
Das Navi leitet uns durch die belebte Innenstadt von Upington in eine kleine Seitenstraße am Oranje River zum Moonriver Guesthouse.
Die hatten uns den Zimmerpreis pro Nacht lange vorab doppelt von der Mastercard abgebucht. Unsere Reklamation wurde zuerst gar nicht beantwortet und erst nach neuer Nachfrage teilte man uns mit, daß wir das zuviel gezahlte Geld bei Ankunft erstattet bekämen. Bei genau dieser Ankunft teilte der Eigentümer uns mit, sein Haus sei fully booked. Kerstin erwiderte: „we are the germans with the double payment“ ! Ahhh.... er hat uns erst nächste Woche erwartet ! Entschuuuldigung, das war sein Fehler....... und genug Bargeld hätte er jetzt auch nicht da..... wir könnten aber ins Le Must River Manor, er rufe schnell mal da an. Sie hätten was frei, das Geld würde er uns dann per Mastercard erstatten. Das ist bis jetzt noch nicht passiert. Wenigstens Le Must hat er für uns bezahlt. Wir werden der Sache noch nachgehen....
Le Must war sowieso unsere zweite Unkerkunftswahl und liegt ca 500 Meter weiter in einem noblen Wohngebiet direkt am Oranje inmitten eines tropischen Gartens mit schönem Pool.
Wir werden nett empfangen, bekommen ein Zimmer, das ganz OK ist. Das Haupthaus ist historisch eingerichtet und hat einen schönene Freisitz zum Garten hin.
Auf Empfehlung beschließen wir, zu Fuß zum Irish Pub zu laufen. Das sei hier in Upington OK, wir sollen uns keine Sorgen machen !
Der Pub liegt etliche hundert Meter entfernt an der Abends ausgestorbenen Haupteinkaufsstraße. Wir bekommen noch einen Platz auf der schönen Terrasse, werden sehr nett bedient und bekommen riesige Fleischportionen zu fairen Preisen mit einem kalten Bier.
Es ist sehr warm, am Horizont über dem Oranje gewittert es. Satt gegessen gehen wir mit einem unguten Gefühl im Bauch zurück zur Lodge. Warum laufen wir eigentlich ? Das nächste Mal werden wir wieder fahren, man fühlt sich einfach unwohl....
Zurück im Le Must landen wir noch mit einem sehr netten jüngeren Hausangestellten bei einem Windhoek auf der Terrasse. Wir verstehen uns gut, er berichtet uns viele interessante Sachen über das Leben in Upington. Für ihn sei es der beste Platz zum Leben. Zufrieden gehen wir ins Bett, wo ich noch einen Frosch fange und ins Freie setze.
Das leckere Frühstück am letzten Morgen nehmen wir am großen Fenster mit schönem Blick in den Garten ein und fahren danach zu Checkers um die Ecke.
Heute wird für 8 Tage Selbstversorgung im KTP eingekauft. Der Supermarkt ist riesig groß und in 1 1 /2 Stunden bekommen wir bis auf Savannah alles, was wir brauchen. Das Angebot an Lebensmitteln erschlägt einen förmlich. Da wohl gerade Erntezeit ist, bekommen wir sehr leckere Papayas, die fast jeden Tag unser Frühstück ergänzen werden.
Dann geht es endlich los in Richtung KTP !