THEMA: Reisebericht Katzen und Mäuse unfenced in SA
01 Apr 2012 16:19 #230238
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  • bayern schorsch am 01 Apr 2012 16:19
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Sorry,
das war ein Doppelpost ! :ohmy:
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Reiseberichte Bayern Schorsch
Letzte Änderung: 01 Apr 2012 20:00 von bayern schorsch.
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01 Apr 2012 16:23 #230241
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  • bayern schorsch am 01 Apr 2012 16:19
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Guten Abend,

so ein Satz ....
Wir haben während des gesamten Urlaubes keine einzige Seite eines Buches gelesen. Früher hätten wir nie im Leben geglaubt, das es niemals langweilig wird, über Stunden gar nichts zu tun und nur die Stille und die Weite der Landschaft und die Kleintierwelt genießen zu dürfen. In Deutschland würde es uns nach wenigen Minuten langweilig, in Afrika nicht.

... ist einer der Gründe, warum es Menschen gibt, die einem einfach auf den ersten Blick sympatisch sind. :)

Dieses Phänomen (des Nichtstun´s) haben wir erstmals vor Jahren auf den Malediven erlebt. Jeder 5 Bücher dabei, und keine einzige Seite gelesen. Und in Afrika ist es genau das Gleiche. Unglaublich, aber wahr. Da ist ein Reiseführer das Maximale.

Übrigens ist 17.00 Uhr seit einer Stunde um, vieleicht haben wir Glück und es gibt vor dem Tatort noch eine kleine Geschichte von Euch?!?

LG,
der bayern schorsch
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01 Apr 2012 16:30 #230242
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  • casimodo am 01 Apr 2012 16:30
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Hallo Bayern Schorsch,

erst einmal vielen Dank für die netten Worte, das geht ja runter wie Öl :)
Das Kompliment können Kerstin und ich nur an Conny und Dich zurückgeben.

Die Fortsetzung gibt es leider erst nach dem Tatort, wir gehen noch schnell zu einer Weinprobe (natürlich nur aus Südafrika). Der Text ist schon fertiggeschrieben, es kommt unser erstes kleines Abenteuer mit dem Leuberg 4x4 Trail.

Liebe Grüße
Kerstin und Carsten
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01 Apr 2012 17:33 #230249
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  • Kiwi am 01 Apr 2012 17:33
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Hallo Carsten,
ich freue mich ebenfalls schon auf die Fortsetzung...
Dein/ Euer Bericht ist toll geschrieben und dazu die Fotos..., genau das richtige für das Aprilwetter. :woohoo:
Liebe Grüße Kiwi
Reisebericht: Afrika- Ein Traum wird wahr !!!www.namibia-forum.ch...--1212-01012011.html

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was berichten....
Matthias Claudius
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01 Apr 2012 17:55 #230253
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Hallo,
casimodo schrieb:
Der Mietwagen von KEA war entgegen aller Bedenken OK und funktionierte bis auf einen Wackler am Kühlschrank einwandfrei. Er musste einiges aushalten und leistete uns treue Dienste. Allerdings blieben einige Schrauben des Frontbumpers auf den teilweise üblen Wellblechpisten im wahrsten Sinne des Wortes „auf der Strecke“.

Das Problem des abfallenden Frontbumpers hatten wir 2009 bei einem Nissan von KEA auch. Das Teil ist normalerweise durch flexible Gummihalterungen mit der Karosserie verschraub. KEA hatte die Gummihalterung durch selbstgefeilte, starre Metallwinkel ersetzt. Ob das eine Verbesserung des Originalteils sein sollte oder eine billigstmögliche Reparatur seitens KEA war, weiß ich nicht. In der Nissan-Werkstatt in Upington hat man über die selbstgefertigten Teile nur entgeistert den Kopf geschüttelt. Da das Auto noch innerhalb der Garantie war, wurden uns schnell, unbürokratisch und kostenfrei wieder die Originalhalterungen eingebaut.
casimodo schrieb:
Obwohl es in der Bretterklasse kein eigenes Boardentertainmentsystem gibt, ist der Service bei Lufthansa diesmal erstklassig, das Personal sympathisch.

Und ich dachte, das Lufthansa mittlerweile auch die letzte 747 mit PTV nachgerüstet hat. Es ist immer wieder lustig, wenn Lufthansa herumjammert, dass sie Marktanteile an arabische Airlines verliert. Die hinken den Marktstandards teilweise auch um 10 Jahre hinterher.

Ansonsten wie immer sehr angenehm zu lesen.

Beste Grüße

Guido
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01 Apr 2012 18:58 #230263
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Fortsetzung Tankwa Karoo Elandsberg / Leuberg 4x4 Trail

Nach einer sehr warmen Nacht ist Heute Morgen Frühstück im Häuschen angesagt. Der abgedeckte Pool wimmelt heute von Bienen und Mäusen. Sie tun uns nichts (die Bienen) und halten sich schwerpunktmäßig nur dort auf.



Den heißen Tag verbringen wir wieder mit Nichtstun. Gegen 14:00 Uhr starten wir dann in Richtung des heutigen Ziels, dem Leuberg 4x4 Trail. Die Beschreibung hörte sich bis auf eine angeblich sehr steile Abfahrt am Ende ganz easy an.

Zuerst geht es die altbekannt Rüttelpad in Richtung NP Office, dann biegen wir nach Rechts auf eine kleine Pad ab.

Die 50 KM von Elandsberg bis zum Beginn des Tracks führen uns durch absolut einsame, wunderschön gebirgige Wüstenlandschaft. Hier ist außer uns weit und breit niemand.
Der Weg ist gleichzeitig auch die Zufahrt zum Varschfontain Cottage, das kurz nach dem allerletzten Abzweig zum Leuberg 4x4 Trail liegt.

Auf dem Weg dorthin sehen wir ganz überraschend eine Herde Red Hardebeest, in weiter Entfernung rennt eine Herde Bergzebras vor uns weg. An einem Wasserloch sind Baboons und Springböcke. Mit Tieren hatten wir hier gar nicht gerechnet. Die Sandpad führt dann noch an einem weiteren rietbewachsenen Wasserloch vorbei, in dessen Nähe die Reste einiger alter Lehmhäuser stehen.


Dann erreichen wir den Abzweig zum 4x4 Trail.

Zuerst ein Kindergeburtstag, nach einer Biegung stehen wir dann aber plötzlich vor einem größeren Sandkasten. Er ist ziemlich tief ausgefahren und geht einige Meter bergauf. Das geht ja noch, aber an der oberen Kante sind mehrere ordentliche Felswacker freigefahren. Da wir nicht mit Sand gerechnet hatten und plötzlich etwas aufgeregt sind, denke ich natürlich nicht an den Reifendruck und schon gar nicht ans Fotografieren. Kerstin will direkt umkehren, weil es hier echt einsam ist. Verschiedene Südafrikaner hatten uns eh für etwas verrückt gehalten. Ein einigermaßen normaler Einheimischer würde wohl nicht Mitten im Sommer in die Wüste fahren.

OK, mit so einem Sandkasten habe ich bisher keine Erfahrung. Mit Anlauf bleibe ich zweimal stecken, kann das Auto aber im Geländegang locker wieder rückwärts herausfahren. Beim dritten Versuch klappt es dann. Ich nehme mehr Schwung und rausche zackig über die Felswacker.
Der treue Nissan hüpft mit ächzenden Blattfedern über die Felsen, ohne das ich irgendwas wichtiges zerstört habe. Uff, geschafft ! Nach einigen hundert Metern kommt dann eine Strecke mit übel spitzen Steinen. Als normaler Asphaltfahrer hält man das für unpassierbar, das Auto ruckelt mit äußerster Gelassenheit drüber. Unsere Wirbelsäulen werden hier etwas gelockert. Jetzt wird es spannend. Im Internet hatte ich die hügelige Auffahrt schon gesehen. Das sah harmlos aus.
Jetzt geht es beängstigend steil bergauf. Auf den Photos kommt das übrigens nicht annähernd rüber.

Vom Beifahrersitz kommt ein sehr eindringlicher Befehl:

Kerstin : „Hier werden wir NICHT hochfahren !
Carsten : „Willst Du zurück über die spitzen Steine und die felsige Sandgrube?“
Kerstin : „NEEEEIN !!!“
Carsten: „Wir fahren da jetzt hoch ! „

Also Geländeuntersetzung rein und schön gleichmäßig losfahren. Am Ende des ersten Hügels sehen wir nur noch Himmel ! Keine Ahnung wie die Pad weitergeht. Also Aussteigen und nachschauen. Ah, etwas Rechts und gerade runter.

Dann das Gleiche noch zwei oder dreimal und wir stehen auf dem höchsten Hügel. Eigentlich kein Problem, aber wir haben so etwas eben noch nie gemacht und fragen uns so langsam, was noch auf uns zukommen wird ! Warum tun wir überhaupt so etwas ??? Jetzt stehen wir erstmal vor einer seeeeehr steilen Abfahrt. Also erst einmal die schöne Aussicht geniessen, dann läuft Kerstin den Weg herunter. Sie möchte mich bei der Abfahrt filmen.

Ich entschließe mich für den zweiten Gang und die Geländeuntersetzung und merke schnell, das der zweite Gang einer zu viel ist. Ich erinnere mich an die 4x4 Tipps im Forum, bremse ganz vorsichtig und rausche tendenziell einige KM zu schnell an meiner bleichen Frau vorbei.

Auf dem Film ist hauptsächlich Himmel und Erde zu sehen. Über den Ruf von Kerstin „BREEEEEEEMS“ lachen wir uns inzwischen kaputt.

Der Rest der Strecke ist bequem zu fahren und führt in einem großen Bogen zurück zu dem Wasserloch und dem verlassenen Dorf.

Für Offroadfreaks ist der Trail sicher keine große Herausforderung, für uns war es wieder eine neue Erfahrung. Das nächste Mal würden wir da auch locker durchfahren. Etwas stolz über das Geschaffte geht’s weiter in Richtung der verlassenen Siedlung Nahe des Wasserloches. Dort halten wir an. In totaler Stille laufen wir einige Meter zu einem kleinen Gräberfeld.




Es ist sauheiß. Ohne Wasser hätte man hier keine große Lebenserwartung.Von was haben die Menschen hier wohl gelebt ? Im Fenster eines halb zerfallenen Hauses entdecke ich eine große Eule, die aber leider sofort das Weite sucht.

Nach kurzer Zeit geht es die 50 KM zurück nach Elandsberg. Die Fahrt auf den Elandsberg-Viewpoint brechen wir ab, da es wieder sehr ruckelig über zahlreiche spitze Steine geht. Das hatten wir Heute genug.
Nach dem kleinen Abenteuer schmeckt das Savannah besonders gut ! Unser kleiner gefiederter Freund ist auch wieder da und leistet uns Gesellschaft. Es gibt Heute Speckwürstchen, selbst eingelegtes Rindersteak, griechischen Salat und Gemsquash mit Knobibutter.

Beim Auspacken der garen Gemsquash merke ich, daß ich das Anstechen vergessen hatte. Angeblich können die Dinger dann explodieren. Also lasse ich beim Auspacken aus der Folie äußerste Vorsicht walten und steche das pralle Ding von der mir abgewandten Seite an.
Mit lautem Zischen verabschiedet sich ca. ein Drittel des Fruchtfleisches in einem lauten Zischen aus dem kleinen Kürbis. Echt lustig und Gott sei Dank ist auch dieses kleine Abenteuer gut ausgegangen ! Ich sah uns schon mit den heißen Kürbisbrocken im Gesicht schreiend durch die Wüste rennen. Der Diemersfontain Voignier ist ein würdiger Wein für unseren letzten Abend in Elandsberg.

Wir hatten hier genug Zeit, um in Afrika anzukommen. Ein wunderschöner, einsamer Platz.
Die Unterkünfte bewerte ich am Ende des Berichtes.
Letzte Änderung: 27 Jul 2013 15:12 von casimodo.
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