Kgalagadi Transfrontier Park – 1. Tag Kalahari Tented Camp-Honeymoon Tent Nr. 1
Distanz insgesamt 342 KM, davon 115 im Kgalagadi Transfrontier Park
"The Kalahari will reveal itself to only those who seek with a true heart..."
Zitat von der Rückseite des offiziellen Information Guide des KTP
Nach einem Tankstopp geht es von Upington aus auf die kerzengerade Straße in Richtung Norden.
Die Umgebung ist viel grüner, als bei unserem letzten Besuch. Überall blühen gelbe Blumen Immer wieder überholen uns deutsche Luxuskarossen,allesamt Erlkönige. Sie haben Sondergenehmigungen vom südafrikanischen Staat und dürfen wohl etwas schneller fahren.
Der Sand wirkt mit grünem Bewuchs richtig intensiv rot. Wir lieben die Straßen durch die Kalahari mit den leichten Bergauf- und Bergabbewegungen.
Wie immer ist fast kein Verkehr und die Fahrt relativ relaxed. Die letzten 50 KM geht’s an Farmen und roten Dünen entlang bis nach Twee Rivieren. Endlich sind wir da! Der KTP wirkt eine ganz besondere Faszination auf uns aus.
Dort checken wir problemlos ein, der Ausdruck des Wildcardantrages wird auch akzeptiert. Das Parkheft ist leider ausverkauft, die Umleitung bei Kij Kij gibt es noch.
An der Tanke wird der Luftdruck auf 1,8 Bar gesenkt, die behalten wir auch die ganze Zeit bei.
Weiter geht es auf bekannten Wegen direkt in Richtung Kalahari Tented Camp. Zuerst machen wir aber einen kurzen Stop am Wasserloch Leeuwdril. Das Wasserloch ist übergelaufen, in den letzten Tagen muß es heftig geregnet haben.
Auf der Pad nahe dem Wasserloch hat sich eine große Pfütze gebildet. Hunderte von Schmetterlingen sitzen drumherum.
Eine größere Springbockherde steht um uns herum und schöne Wolken spiegeln sich fotogen in der Pfütze.
Was sind das herrliche Eindrücke, wenn man aus dem nassgrauen Europa kommt. Wir saugen die Augenblicke in uns rein und sind trotz der Temperaturen jenseits der 30 Grad-Marke sehr zufrieden mit dem Leben.
Auf dem Teilstück bis Auchterlonie machen wir in der Spätmittagshitze keine spektakulären Großtiersichtungen. Dafür buddelt ein knuffiges Erdhörnchen mit Inbrunst direkt neben der Pad. Der meiste Sand landet direkt auf dem Rücken, das scheint aber so geplant zu sein.
Ab Auchterlonie wird es dann schnell tierreicher. Das üble Wellblech tritt in den Hintergrund, denn Oryxe, Springböcke und Gnus haben sich zum Teil direkt auf der Pad für unsere Photos bereitgestellt.
Giraffen vor einer schönen Polfilter-Wolkenwand
In der Nähe von Batulama kommt vom Beifahrersitz gaaanz bestimmt : „LÖWEN“
Unter einem Baum gehen sie ihrer Lieblingsbeschäftigung nach : Schlafen !
Ab und zu kommen mal ein oder zwei Köpfe hoch und schließlich steht auch mal einer auf, um einem Bedürfnis nachzukommen.
Nach ca. 20 Minuten fahren wir weiter. Kurze Zeit später in der Nähe von Kamqua kommt von Rechts : „ HYÄNEEEEN“ ! Das muß der von einigen Fomis bereits beschriebene Bau etwas oberhalb der Pad sein. Erst später ist auf den Fotos zu erkennen, daß sie an einem Riss liegen.
In der Nähe von Dalkeith dann.... na ratet Mal.... Kerstins Einsatz „ LÖÖÖÖÖÖWEEEEN !“ So langsam bekommt sie Übung. Das ist ja nicht zu fassen ! Wir schütteln mit dem Kopf. Aus den Dünen kommt ein Männchen mit zwei Weibchen ins Tal gelaufen. Das Licht ist leider nicht so gut zum Fotografieren, für ein Erinnerungsbild hat es gelangt.
Dann erreichen wir überglücklich und in euphorischer Stimmung das KTC. Da an der Rezeption niemand ist, tragen wir uns in die bereitliegende Liste ein und beziehen unser Honeymoon Tent, Nr. 1 ganz am Ende des Camps. Es liegt wunderschön auf einer leichten Anhöhe mit Blick aufs Wasserloch. Hey, hier kann man es aushalten. Zwischen dem kleinen Küchenzelt und dem sehr schön eingerichteten Zelt liegt die Terrasse mit Braii-Platz.
Das Mäuerchen ist nicht wirklich hoch und dürfte eher ein psychologisches Hindernis für eventuelle Eindringlinge sein.
Und was liegt da eigentlich am Wasserloch ? Ratet Mal ! Diesmal ich: „Ein LÖÖÖWEE“.
Kerstin glaubt es nicht. Nach einem Moment : „Da Rechts sind noch vieeer!“.
Auflösung des Suchbildes: 1 Links, 1 Mitte, drei Rechts
Spätstens jetzt fallen mir Kathy und Marco ein mit ihrem Bericht „Das Glück ist mit den Dummen!“.
Uns ist klar, daß das nicht jeden Tag so weitergehen dürfte, na warten wir mal ab !
Entsprechend gut gelaunt bereiten wir Boerewors, Gemsquash mit Knobibutter und Tomate Mozarella vor und ein guter Anura Mourvedre rinnt unsere ausgetrockneten Kehlen herunter.
Das Ganze findet mit der Hintergundmusik des afrikanischen Busches und der von uns so geliebten Barking Geckos statt. Langsam verschwinden die Löwinnen in der Dunkelheit, Nachts ist nur der Ruf einiger Schakale zu hören. Ou Mann, ich bekommen langsam richtige Schmerzen beim Schreiben !