THEMA: Verfolgt, beklaut und umkreist, dennoch ...
09 Jan 2012 17:59 #219186
  • chrissie
  • chrissies Avatar
  • Beiträge: 2447
  • Dank erhalten: 5140
  • chrissie am 09 Jan 2012 17:59
  • chrissies Avatar
Ich hoffe, ihr seid gut ins neue Jahr gestartet und könnt mit mir die letzten Tage unserer Tour nacherleben.
Lil schrieb:
Hallo Chrissie,

ach ich finde deinen Bericht so schööööön :) :) :) .

Eure Reise war unheimlich abwechslungsreich. So viele Tiersichtigungen :woohoo: und so viele verschiedene Landschaften :woohoo: . Herrlich :) . Deine Bilder vom Cape Vidal sind auch sehr schön. Scheint es nur so oder ist der Sand dort schneeweiss ?

Beim Lesen deiner Begegnung mit dem Tierchen auf dem Nightdrive läuft es mir aber auch kalt den Rücken herunter. Vor allem weil es dunkel war und man keine Ahnung hat was da so auf einem krabbelt :huh: .

Bin gespannt wie´s weitergeht ...

Ich wünsche dir und deiner Familie alles Gute fürs neue Jahr, weiterhin viele Afrikareisen, aber vor allem eine gute Gesundheit.

Liebe Grüsse aus Luxembourg
Lil

Hallo Lil,
vielen Dank für dein ausführliches Feedback.
Der Sand am Cape Vidal ist wirklich sehr weiss- herrlich :)

Dienstag, St. Lucia
Da heute mehr Gäste anwesend sind, teilen wir uns den Frühstückstisch mit einem jungen Pärchen aus Belgien. Wir tauschen unsere bisherigen Urlaubserlebnisse aus, während wir wieder exzellent frühstücken.
Für 10:30 h haben wir einen Ausritt am Strand gebucht. Da wir noch Zeit haben, bringen wir unsere Sachen zur Reinigung und statten auch dem Spar einen Besuch ab. Dennoch sind wir zu früh am Main Beach, unserem Treffpunkt. Ein weiteres Pärchen trifft ein, welches anscheinend auch am Ausritt teilnehmen will. Zwei junge Frauen in Reitersachen kommen mit Auto, aber wo sind die Pferde? Die werden kurz darauf von zwei Pflegern gebracht. ;)



Wir werden nach unseren Reiterfahrungen gefragt (Christian hat noch nie auf einem Pferd gesessen, ich immerhin schon mal im Kindesalter :lol: ) und erhalten eine kurze Einweisung. Anfangs sitze ich noch sehr angespannt auf Oskar, dem Pferd, aber mit der Zeit kann ich es genießen. Christian macht von Anfang an eine gute Figur.



Mein Oskar scheint heute ein wenig lauffaul zu sein, egal, ob ich ihm die Sporen gebe oder nicht, er trottet geruhsam hinter den anderen her.



Dafür habe ich Gelegenheit, mit der Eigentümerin des Reitstalls ein wenig Smalltalk zu betreiben. Sie ist ursprünglich aus Australien, hat sich beim ersten Südafrikaurlaub in das Land verliebt und lebt nun seit vier Jahren hier. Es ist herrlich, den Strand entlang zu reiten, auch wenn es nur im Schritttempo ist. Wir werden zwar gefragt, ob wir versuchen wollen zu traben, aber Christian und ich verzichten darauf, während die anderen beiden mit der Freundin der Reitstallbesitzerin ein Stück traben.



Auf dem Rückweg hat es Oskar eilig, er übernimmt die Führung. Ein wenig bang ist mir, als er die kleine Düne zum Parkplatz mit mir hinunterläuft, aber ich halte mich wacker obenauf. Ungefähr eine Stunde hat der Ritt gedauert, und wir sind beide begeistert.



Bei einem Imbiss auf unserer Terrasse überlegen wir, was wir mit dem Nachmittag anfangen. Wir entscheiden uns für eine Bootstour. Es ist die gleiche Tour wie 2007, die uns damals sehr gut gefallen hat. Vorher gehen wir ein Teil des iPhivaTrails (am Campingplatz) spazieren, was uns aber keine einprägenden Erlebnisse beschwert.



Deshalb fahren wir noch mal zum Strand, halten die Beine ins Wasser und lassen die Seele baumeln.



Damit ist es jedoch schnell vorbei, als ich feststelle, dass mein Fotoapparat keine Bilder aufnimmt. Welch ein Ärger :-(. Schnell nach Hause, Fotoapparat gewechselt und ab zum Bootsanleger. Ich tausche meine kurze Hose gegen eine lange, aber dummerweise denke ich nicht daran, vorsichtshalber unsere Jacken mitzunehmen, denn es weht ein leichter Wind, der sich während der Fahrt noch verstärkt, und die Sonne verschwindet auch hinter den Wolken. Obwohl wir etwas frieren –Christian in seinen kurzen Hosen noch mehr als ich - bereuen wir die Fahrt nicht: Negerralle, Waterlizard, Hippos, African Jacana, Webervögel, Purpurhuhn, Schreiseeadler, Krokodile, Goliatreiher, Riesenfischer, Riedscharbe, Darter, Kuhreiher, Silberreiher und Witwenenten sind die Ausbeute. Die Fotos sind jedoch sehr dürftig, da mein Ersatzfotoapparat keinen großen Zoombereich hat. Dafür füge ich ein paar Aufnahmen unserer Tour von 2007 bei:









Als ich später im Guesthouse feststelle, dass die Nikon doch Fotos aufgenommen hat, sie -aus welchen Gründen auch immer – nur nicht anzeigt, ärgere ich mich kurz, dann tröste ich mich, dass es so besser ist, als wenn ich reichlich Fotos gemacht hätte, und sich im Nachhinein herausstellen würde, dass keine aufgenommen worden sind.

Wir holen unsere Sachen aus der Reinigung ab, ziehen uns kurz zu Hause um und dann geht es noch mal ins Brazza. Dieses Mal nehmen wir innen Platz. Wir werden von einem erfahrenen Kellner bedient und sind mit dem Service zufrieden.

Zurück im Guesthouse zappt Christian durchs Fernsehprogramm, während ich noch mal in meinen Hluhluwe-Imfolozi-Auflagen schmökere, um nichts Wesentliches zu übersehen.

Tageskilometer: 23,3
ÜN: St. Lucia Guesthouse
Gruss Chrissie
___________
Namibia 2012DVD
Suedafrika DVD
Botswana DVD
Letzte Änderung: 09 Jan 2012 18:07 von chrissie.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne, Sanne, Lil, Beate2, Kathy_loves_Africa, reini63
10 Jan 2012 00:01 #219233
  • Bernd
  • Bernds Avatar
  • Beiträge: 1182
  • Dank erhalten: 377
  • Bernd am 10 Jan 2012 00:01
  • Bernds Avatar
Hallo Chrissie,

ein toller Bericht, den ich mit viel Vergnügen lese. Aber mit Verlaub, wenn Christian der Reiter auf dem Schimmel gewesen ist, dann ist das mit der tollen Figur sehr großzügig gesehen. Reiter sagen dazu ... ´wie ein Schluck Wasser´. Aber wichtig ist, Ihr hattet Spaß!

Gruß,
Bernd
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
11 Jan 2012 13:32 #219462
  • chrissie
  • chrissies Avatar
  • Beiträge: 2447
  • Dank erhalten: 5140
  • chrissie am 09 Jan 2012 17:59
  • chrissies Avatar
Ich habe es durch die Augen einer liebenden, reitunerfahrenen Ehefrau betrachtet ;)
Gruss Chrissie
___________
Namibia 2012DVD
Suedafrika DVD
Botswana DVD
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
11 Jan 2012 22:08 #219553
  • Bernd
  • Bernds Avatar
  • Beiträge: 1182
  • Dank erhalten: 377
  • Bernd am 10 Jan 2012 00:01
  • Bernds Avatar
Hallo Chrissie,

das habe ich mir schon gedacht und das ist natürlich völlig OK - ich hatte mich schon geärgert, das geschrieben zu haben. Ich wollte Dir nicht die Illusion nehmen.

Herzliche Grüße,
Bernd
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
21 Jan 2012 10:09 #220694
  • chrissie
  • chrissies Avatar
  • Beiträge: 2447
  • Dank erhalten: 5140
  • chrissie am 09 Jan 2012 17:59
  • chrissies Avatar
Mittwoch, St. Lucia – Hluhluwe- Imfolozi NP
Schon vor dem Frühstück packen wir unsere Sachen ins Auto. Der von unserer Reitlehrerin prophezeite Muskelkater ist zum Glück ausgeblieben. Ein drittes und letztes Mal genießen wir das super Frühstück: Diesmal Omelette mit Pilzen, gefüllte Teigtaschen mit Curryhack, Vegetable Quiche, Obst und natürlich Toast mit entsprechendem Aufschnitt und Marmelade. Als Wegzehrung erhalten wir wieder zwei Muffins. Wir begleichen unsere Rechnung bei Marty und verabschieden uns herzlich kurz vor 09:00 h von allen.
Da es in diesem Urlaub die letzte Möglichkeit ist, noch mal etwas Zeit am Meer zu verbringen, parken wir beim Sugar Loaf Campingplatz und laufen über den Boardwalk zum Estuary Beach. Schade, dass es etwas bewölkt ist.



Dateianhang:

Dateiname:
Dateigröße:0 KB






Ein paar Bilder werden zur Erinnerung geknipst und auf dem Rückweg zum Auto sehen wir vom Boardwalk gut die Hippos im Wasser, auf der anderen Seite wollen zwei an Land.





Auf der Fahrt in den Ort sehen wir das erste Mal -zumindest bewusst- einige Haubenperlhühner. Leider sind sie nicht erpicht darauf, uns als Fotomodell zur Verfügung zu stehen.



In St. Lucia kaufen wir uns einen 4 GB-Chip für den Fotoapparat und stocken unsere Lebensmittel- und Bargeldbestände auf.



Bei einem Stopp an der Jetty können wir noch mal verschiedene Webervögel beobachten und die Toiletten benutzen (gerade Frau muss doch jede Gelegenheit nutzen ;-) ),





dann geht es aber endlich zum Hluhluwe-Imfolozi Nationalpark, den wir nach einer Stunde erreichen.







FORTSETZUNG FOLGT GLEICH
Anhang:
Gruss Chrissie
___________
Namibia 2012DVD
Suedafrika DVD
Botswana DVD
Letzte Änderung: 21 Jan 2012 10:34 von chrissie.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne, Lil
21 Jan 2012 10:25 #220695
  • chrissie
  • chrissies Avatar
  • Beiträge: 2447
  • Dank erhalten: 5140
  • chrissie am 09 Jan 2012 17:59
  • chrissies Avatar
Ca. 6 km vom Nyalazi Gate liegt das Centenary Center, dem wir einen Besuch abstatten. Der Schwerpunkt des Museums im Centenary Center liegt auf der Nashornjagd und der daraufhin notwendige gewordene Schutz der Nashörner vor dem Aussterben. Zahlreiche Schautafeln bieten u.a. interessante Informationen zur Vorgehensweise, wie Nashörner (und auch andere Wildtiere) eingefangen werden, welche Probleme die ursprünglichen Narkosemittel hervorriefen etc. Abgerundet wird dies durch -zum Teil historische- Fotos, Nashornschädel und Waffen.







Wer eine Stärkung braucht, dem steht ein kleiner Imbiss mit Tische und Stühle im Schatten zur Verfügung. Auch der obligatorische Kunsthandwerkshop fehlt nicht. Wir verspeisen bei einem netten Plausch mit einem Rentnerpärchen aus Gauteng unser Pizzabrot.

Auf der Weiterfahrt sehen wir endlich die ersten Vierbeiner: natürlich Impalas, später dann Zebras. Ein einzelnes Gnu lässt sich sogar auf den Fotochip bannen lässt und flüchtet nicht wie im Krüger sofort, wenn man anhält.



Beim Tshevu Viewpoint sehe ich durchs Fernglas schwarze Punkte, die Christian meint, als Büffel zu identifizieren.



Beim Erreichen des Mpila Camps sind wir beide zuerst verwundert: Christian, weil der „Zaun“ nur ganz oben mit zwei Drähten versehen ist; ich, weil ich gelesen hatte, dass das Camp uneingezäunt ist. An die Elefanten hatte ich nicht gedacht, dass es sinnvoll ist, diese aus dem Camp auszusperren.
Christian ist wenig begeistert von unserem Zelt, die Reißverschlüsse außen funktionieren nicht und im Netz ist auch ein größerer Riss/Loch. Ich habe es mir zwar anders vorgestellt, aber will nicht wie Christian tauschen. Wir trinken erstmal einen Cappuccino, dabei entdeckt Christian eine Agame (bitte um Korrektur, wenn ich mich wieder vertan habe, aber Reptilienidentifizierung ist nicht meine Stärke) im Baum.







Als zwei Zimmermädchen vorbeikommen, informiere ich sie, dass zwei Handtücher fehlen, zeige den Riss und mache sie auf das Reissverschlussproblem aufmerksam.
Wir fahren vor zur Rezeption, da Christian versuchen möchte, in einer Hütte statt dem Zelt unterzukommen. Durchs Camp laufen Impalas und Nyalas, ich bin zufrieden :cheer: . Vor der Rezeption ist eine große Tafel über die Belegung angebracht, keine Chance auf einem Unterkunftswechsel, was mir gelegen kommt. Hier teile ich noch mal den Mangel an unserem Zelt mit und schon während wir unsere Sachen ins Zelt bringen, erscheint jemand, um das Netz zu flicken. Das Zimmermädchen hat den Reißverschluss auch schon in Ordnung gebracht.

Gegen 15:30 h brechen wir zum Sontili Loop auf. An einigen Aussichtspunkten bietet sich ein Blick auf den Black Umfolozi River und am Sontuli Picknick Platz darf man aussteigen.











Während des knapp 2,5h-stündigen Gamedrives sehen wir neben diversen Antilopen Giraffen und insgesamt 11 Nashörner.









Die Wege hier im Imfolozi sind im Gegensatz zum Krüger in einem schlechten Zustand. Auf dem verhältnismäßig kurzen Stück Teerstr sind große Löcher, dennoch kann man auch mit einem kleinen Pkw durch den Park fahren.

Es ist schon dunkel, als Christian die Grillkohle anzündet, aber im Licht der Stirnlampe ist das kein Problem. Ein Schrecken durchfährt ihn,
als ihm aus dem Gebüsch zwei orange-rote Augen entgegenleuchten: eine Hyäne. Durch den Fleischgeruch angezogen, kommt sie sogar aus diesem heraus und schleicht um unser Zelt herum. Als wir essen, wagt sie sich an den Grill heran und leckt den Holztisch ab, auf dem der Grillrost lag. Leider kann ich keine Fotos zeigen, da ich die Kamera ins Zelt gebracht hatte, um einen Disput mit Christian zu vermeiden. Wir sitzen noch eine Weile draußen und lauschen den zum Teil unbestimmbaren Geräuschen. Des Öfteren knacken Äste und Sträucher. Christian versucht die Umgebung hinter unserem Zelt abzuleuchten, um die Verursacher auszumachen, aber vergeblich. Wir sind jedoch überzeugt, dass es Elefanten sind. Für mich ist es ein perfekter Abend so wie ich ihn mir „im Busch“ vorgestellt habe, Christian sieht das Ganze noch nicht ganz so entspannt.

Tageskilometer: 128
ÜN: Mpila Camp
Gruss Chrissie
___________
Namibia 2012DVD
Suedafrika DVD
Botswana DVD
Letzte Änderung: 21 Jan 2012 10:32 von chrissie.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne, Lil, Kathy_loves_Africa