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- Dolce far niente – Tour 2023
24 Mai 2023 09:47
#667075
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Hallo Alm,
ich bin natürlich auch gerne dabei und schon ganz gespannt was ihr so alles gesehen und erlebt habt! Liebe Grüße Konni |
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24 Mai 2023 13:33
#667089
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Tag 1
Nachdem es sich im Frühherbst 2022 anbahnte, daß die durch die Pandemie verursachten Einschränkungen quasi, quasi der Vergangenheit angehörten, gaben wir uns einen Ruck und kramten aus der Klamottenkiste unsere geplante 2020er-Tour mitsamt ihren, mittlerweile mit Eselsohren versehenen Vouchern hervor, suchten und fanden bei Youtube Siw Malmkvists „Liebeskummer lohnt sich nicht my Darling“ als Endlosschleife zur musikalischen Unterlegung unserer Buchungsvorgänge und natürlich auch, um unserem „Afrika, amore mio-Feeling“ die gebotene Dramaturgie Teil werden zu lassen. Eine neue Reise nach Afrika zu planen, zu buchen, ja, daß gefällt uns fast immer genauso gut wie die Reise selbst. Vorfreude ist ja bekanntlich die schönere Freude. Und überhaupt: Ja, wir verspüren immer Liebeskummer Afrika betreffend. Aber wie gut, daß Afrika uns hold bleibt und bleiben wird, denn somit ist unser Kummer in der Zeit des Liebesentzuges zwischen einer Afrikareise und der nächsten erträglich. Dadurch, daß aufgrund der uns schon zahlreich vorliegenden Buchungsgutscheine die Bezahlvorgänge sich auf ein Minimum reduzierten, brauchte es nur die digitale Korrespondenz mit den Unterkünften, um die Übernachtungen terminlich dingfest zu machen. Dies erwies sich als rasch abgewickelt, der zeitliche Rahmen stand also und wir machten uns dran, die Flüge zu buchen. In all den vielen, vielen Jahren zuvor begannen wir unsere Reisen fast immer in Johannesburg, mit wenigen Ausnahmen in Kapstadt und Entebbe, und gaben die Fahrzeuge auch stets am Startpunkt wieder ab. Aufgrund dessen, daß der Schwerpunkt unserer Reise dieses Mal auf dem nördlichen Namibia lag, kam für uns selbstredend nur ein Flug nach und von Windhoek in Frage; nerviges Umsteigen irgendwo in Addis Abeba, Doha oder JNB von einem Flugzeug ins andere und der damit einhergehenden Wartezeiten dagegen weniger. So buchten wir einen Eurowings Discover–Flug von Hamburg über Frankfurt nach Windhoek und zurück. Unsere Erfahrungen der vergangenen Jahre hinsichtlich Flugpreise zwischen 416 und 850 Euro berücksichtigend, waren dieses Mal 1002 Euro pro Nase in der Holzklasse nicht gerade als ein Flugschnäppchen zu bezeichnen. Zeitgleich zur Flugbuchung reservierten wir das Fahrzeug. Dieses Mal sollte es für 147 Euro/Tag ein Toyota Hilux Bushcamper von Bushlore sein. Unsere Reisen sollen ja immer auch Entspannung mit sich bringen, so unsere Präambel. Dementsprechend scheuen wir, so wie der Teufel das Weihwasser, kurze Umsteigezeiten, wenn denn vonnöten. Ein Minimum von zweieinhalb Stunden ist bei uns Gesetz und somit buchten wir uns den Zubringerflug von Hamburg mit Ankunft Frankfurt 18.10 Uhr und den Weiterflug nach Windhoek um 21.55 Uhr. Wer den Frankfurter Flughafen kennt und weiß, daß Eurowings Discover in der Regel von Terminal 1 Bereich C startet, hingegen Lufthansa-Zubringerflüge in der Regel im Bereich A andocken, der versteht, daß da ein nicht kurzer Weg von einem Gate zum anderen Gate zurückzulegen und auch noch die Sicherheitskontrolle am Zugang zu Bereich C zu absolvieren ist. Aber alles wunderbar… so dachten wir. Von kurz nach sechs bis zum Bording um neun, daß war mehr als ausreichend Zeit, um nicht hetzen und verschwitzt am Abfluggate ankommen zu müssen. Wenn da nicht Mitte März der Lufthansa-Eurowings Discover-Bande in den Sinn gekommen wäre, uns unseren Hinflug zu stornieren und uns anzubieten, am nächsten Morgen mit einem Tagesflug von Frankfurt nach Windhoek zu bringen. Dieses unmoralische Angebot war sodann auch noch mit einem vorabendlichen Flug von Hamburg nach Frankfurt gekrönt. Wir vermuten, daß die LH-4Y-Gang einen siebten Sinn hatte und es mit uns nur gutmeinte. Denn, wer durch das südliche Afrika auf Campingtour geht, der könnte doch schon auch den mausgrauen Granitboden des Frankfurter Flughafens als Schlafunterlage nutzen, um zu testen, wie es mit seinen Bandscheiben nach einer in der Horizontalen verbrachten Nacht auf Stein bestellt ist. Als perfekter Einstieg sozusagen, dazu noch gratis obendrein. Dieses eventuell gutgemeinte Benefit seitens der Fluggesellschaft/en erfreute uns aber wenig bis gar nicht; im Gegenteil. So begaben wir uns auf die Fährten der Lufthansaservicewelt und siehe da, nach gut einstündigem Telefonat mit einer netten Dame irgendwo im indischen Himalayanirwana und entsprechend magerer Telefonleitung wurde uns über Warteliste eine Flugumbuchungsbestätigung mit gleichem Abflugdatum wie der originären Flugbuchung zukommen lassen; lediglich wurde der Flug von Hamburg ein Stunde nach hinten verschoben und dafür der Weiterflug nach Windhoek um 55 Minuten vorgezogen. Damit war sie dann hinfällig, unsere zweieinhalbstündige Zwischenstoppoverregelung in Frankfurt. Nun denn, wir trösteten uns damit, daß wir uns sagten, daß wir ja nicht bei „Wünsch Dir was“ sind und uns von Vivi Bach und Dietmar Schönherr keinen Beistand mehr erhoffen konnten, da bereits beide in den Ewigen Jagdgründen des Showbusiness weilten und versuchten uns damit aufzumuntern, daß zumindest uns der gleiche Abflugtag blieb, so wie von uns gebucht. Es näherte sich unser Abflug Anfang April und unsere Freude stieg von Tag zu Tag. In Windeseile hatten wir unsere Siebenklamottensachen in den beiden Handgepäcktrolleys verstaut; die anderen, zum Afrikacamping notwendigen Dinge wurden in einer Aufgabegepäckstücktasche untergebracht und fertig war der Lack. Um den eigenen CO²-Fußabdruck so gering wie möglich zu halten, entschieden wir uns gegen ein Taxi, welches uns zum Flughafen hätte bringen können. Stattdessen begaben wir uns mit all unserem Gepäck und den Meindlbergstiefeln (für uns eigentlich Meindlafrikastiefel, denn in die Berge begeben wir uns nie, zumindest nicht in Europa) an den Füßen bei frühlingshaften Temperaturen auf den Weg zur S-Bahn, um nach Fuhlsbüttel zu kommen. Schließlich wollten wir ja mit einem, zumindest minimal „sauberen“ Umweltgewissen beginnen, die Erdatmosphäre mittels eines Interkontinentalfluges zu kontaminieren. Doch schon nach drei S-Bahn-Stationen wurde unserem Last-Generation-Entgegenkommen ein jähes Ende bereitet, als die Ansage durch die S-Bahn plärrte, daß am Hamburger Hauptbahnhof Personen auf den Gleisen wären und sich die Weiterfahrt deshalb bis auf weiteres verzögern würde. Dieser Grund einer S-Bahn-Verzögerung lässt uns immer perplex und skeptisch. Was denken sich die Leute eigentlich? Spielen die Gummitwist zwischen den Bahnsteigen, oder sind das Volltrunkene, die meine, einen Junggesellenabschied feuchtfröhlich im Gleisbett zu feiern anstatt auf St. Pauli? Oder aber hat sich die Deutsche Bahn als S-Bahn-Betreiberin diese Verzögerungserklärung, neben dem bekannten „sogenannten“ Polizeieinsatz, als plausibles Argument einfallen lassen, um ihr marodes, nicht mehr zeitgemäßes Weichensystem als Verspätungsgrund zu verschleiern? Fragen über Fragen, doch deren Antworten mußten warten. Fluchs raus aus der S-Bahn-Tunnelhaltestelle und ein Taxi beigewinkt. Nun war es unvermeidlich, doch wir ließen uns herrlich auf dessen Rückbank niederfallen, wurden mit Dieselmotor zum Flughafen gefahren und ließen unser Umweltgewissen einen guten Mann sein. Rasch ging es zum Lufthansaschalter, um unsere große Reisetasche einzuchecken. Jetzt ist „groß“ ja ein Füllwort. Es gibt groß und groß und, ach ja, groß. Aber daß uns die Dame am Gepäckeincheckschalter mit unserer giftgrüngummilackierten North Face-Tasche zum Sperrgebäckschalter schickt, verstanden wir dann eher als skurrilen, verspäteten Aprilscherz. 19 kg Gewicht und normale Maße… Egal… Wir reihten uns, wie die uns nachfolgenden Normalgepäckaufgabeflugpassagiere, in die Sperrgepäckaufgabeschlange ein. Dann ab durch die Sicherheitskontrolle. Am Abfluggate für unseren originären 17.10 Uhr-Lufthansaflug nach Frankfurt trafen wir dann das Fomi Tine64, welches mit Partner ebenfalls mit dem jetzt 21 Uhr-Flieger von Frankfurt nach Windhoek fliegen sollte. Unser Flug nach Frankfurt ging eine Stunde später los. Dort im Terminal 1 Bereich A angekommen hasteten wir zum Bereich C, ließen dabei nochmals den Securitycheck über uns ergehen und begaben uns zum WDH-Abfluggate, wo die Tine64s schon saßen. Mit der Aufenthaltsqualität des Terminal 1 Cs ist das so eine Sache. Ein minimal akzeptables gastronomisches Angebot zur Überbrückung auch nur weniger Augenblicke sucht man vergeblich. Wer mit einem Piccolo oder einem Bierchen auf den bevorstehenden Urlaub anstoßen möchte, dem bleibt nur einer der wenigen Shops oder der Duty-Free-Laden und dann der Weg zurück zum Abfluggate, um es prickelnd im Rachen krachen zu lassen. Das Bording war pünktlich und er Abflug eigentlich auch. Mit einem Holzklasseflugticket eines Low Cost Carriers in der Tasche erwarteten wir wenig an Bordqualität. Als Eurowings Discover-Grünschnäbel hatten wir im Vorfeld unserer Flugbuchung nur einen groben Blick in das weltweite Web geworfen, um uns über die 4Y-Annehmlichkeiten oder derer weniger zu informieren. Da war von Decke-gegen-Gebühr die Rede, etc. Umso mehr überraschte es uns, daß sowohl ein kleines Kopfkissen als auch eine katzengraue Flauschdecke in ausreichender Größe auf den Sitzen bereit zur Nutzung lagen. Ein Gratiszuckerl vielleicht? Die Kopfhörer wurden hingegen von den jungen Hostessen in ihren enganliegenden azurfarbenen Kostümen für zwei Euro feilgeboten, ebenso wie alkoholische Genußgetränke. Was die sogenannte Mahlzeit auf Langstreckenflügen anbelangt, haben wir seit jeher keinen überheblichen Sternekochanspruch, wenn Economy gebucht. Die Qualität ist eben die, die sie ist. Basta und gut ist. Was aber die Quantität des Essens betrifft, ist es durchaus erlaubt, darauf zu setzen, daß letztere ausreichend ist, einen normalen Hunger zu stillen. Dies war auf unserem FRA-WDH-Flug nicht der Fall; zumindest nicht im unsrigen. Sogar das Schullandheimlunchpaket am Titisee Ende der 1970er Jahre war mir mengenmäßig gehaltvoller in Erinnerung. Unsere knurrenden Mägen versuchten wir sodann mit den von uns auf den Flug mitgenommenen Wasa-Kräckern zu beruhigen; leider mit mäßigem Erfolg. Der Getränkeausschank der hübschen Stewardessen an Nullpromilleflüssigem war auch auf ein Minimum reduziert, sodaß der der stets trockenen Bordluft geschuldete Durst gestillt werden mußte, indem man sich in eine der Bordküchen begab. Über den Sitzabstand und die Bequemlichkeit der Sitze konnten wir nicht meckern; beide entsprachen unseren letzten Erfahrungen auf Emirates-Flügen nach dem Motto „Enger geht immer“. Aber auch hier: Egal. Wer günstig reisen will, der muß eben fühlen. Nachdem wir von 4Y noch mit einem „Frühstückchen“ beglückt wurden, landeten wir überpünktlich auf dem Hosea Kutako International Airport. Die Fluggasttreppen waren rasch an den Flieger gerollt und schon durften wir aussteigen. Ach wie wunderbar! Endlich wieder Afrika in der Nase. Und da WDH unter den Kleinen der Airports zu finden ist, roch es wirklich nach Afrika. Nach frühmorgendlichem Buschduft eben. Wer in JNB oder CPT ankommt, dem wird solch angenehmes Schnuppern nicht vergönnt sein. Dort wird man eher spitzbergentemperaturairconditioned begrüßt und wer nicht aufpasst und einen dicken Wollschal um den Hals schwingt, der wird im günstigsten Fall mit einer Mandelentzündung in seinem wohlverdienten Urlaub zu kämpfen haben. Der Immigrationprozeß klappte wie am Schnürchen, ebenso die Gepäckausgabe und schon standen wir im Foyer des Flughafens. Dort wurden wir schon von einem Bushlore-Mitarbeiter erwartet. Noch schnell ein paar müde, schlappe Namibiandollars aus dem ATM gezogen, eine SIM-Card erworben und nach sage und schreibe exakt 50 Minuten saßen wir im Bushlore-Abholfahrzeug auf dem Weg in die Bachstraße zur Wagenübergabe. Derweil suchte unser Garmin-Navigationsgerät einen passenden Satelliten, damit T4A uns in den nächsten Wochen gute Dienste leisten konnte. Anstatt des von uns gebuchten Toyota Hilux Double Cab Bushcampers wurde uns ein Toyota Hilux Double Cab Bushlapa zur Verfügung gestellt. Damit waren wir einverstanden und nach eineinhalb Stunden waren sowohl administrative und kaufmännische als auch technische Details der Wagenübernahme geklärt und wir fuhren vom Bushlore-Hof. Den ersten Tag hatten wir reserviert, um es eigentlich gemächlich angehen zu lassen. Von der Bachstraße fuhren wir zunächst nordwärts durch die City zur Klein Windhoek Schlachterei, um uns mit fleischlichem Vorrat unter Vakuum zu versorgen. Gesagt getan. Doch da wir an einem Samstag ankamen, bedeutete dies, daß alkoholische Vorräte beizeiten zu beschaffen waren. Also wieder durch die City, dieses Mal südwärts, auf zur Maerua Mall und ab in den Tops von Spar; anschließend in den Spar nebenan zum ersten Großeinkauf und auf ging es…klar, wieder über die Robert Mugabe Avenue…zum Urban Camp, unserer ersten Nächtigungsstätte. Dort angekommen verstauten wir unser ganzes Zeug im Wageninneren und gönnten uns ein ganzes Weilchen am Swimming Pool, bevor wir den fußläufigen Weg zu Joe’s Beerhouse um die Ecke antraten. Wie gut, daß wir auf dem Weg dorthin an der Medicine World Eros Pharmacy vorbei mußten, denn ich hatte meine Kontaktlinsenflüssigkeit vergessen. Es bleibt ja immer auf der Strecke. Joe’s war selbstredend gut besucht und noch besser reserviert; wen wundert es, es war ja Sonnabend. Nachdem wir unsere ersten fleischigen Wildgelüste gestillt hatten, spazierten wir dann doch recht müde zum Urban Camp zurück. Noch schnell geduscht und ab in die Falle. Morgen sollte unsere Tour nun richtig beginnen. Erster Stopp-Over: Spitzkoppe. |
Letzte Änderung: 21 Jul 2023 11:55 von ALM.
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24 Mai 2023 21:06
#667103
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- Namibia Okt. 2021- Our Adventure for a Lifetime
- Namibia-Apr./Mai 2023 -Ein Abenteuer mit Hindernissen- - Namibia/Botswana in Planung April/Mai 2025
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24 Mai 2023 21:22
#667104
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Ach herrlich, es geht los
Ich habe mir gerade vorgestellt, wie wir selbst in Namibia landen - und konnte sofort den von dir beschriebenen Duft riechen Bin gespannt, wie es nach eurer ersten Nacht weitergeht! |
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25 Mai 2023 06:01
#667111
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Moin ALM,
super, da bin ich doch dabei! Danke bis hierhin, ich bin gespannt wie es weiter geht! Herzliche Grüße aus der Nachbarschaft Martin |
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25 Mai 2023 07:19
#667113
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TinuHH schrieb:
Moin ALM, super, da bin ich doch dabei! Danke bis hierhin, ich bin gespannt wie es weiter geht! Herzliche Grüße aus der Nachbarschaft Martin Moinsen Martin, da will ich niemanden enttäuschen. Habe mir vorgenommen, den Reisebericht diess Mal schneller abzufassen als sonst üblich. Aber unsere Fotos müssen noch durch den zweiten Doublecheck. Ist ja immer ein großes Palaver, wenn es darum geht, Bilder zu löschen und/oder welche der "Best-of"-Datei zuzuschieben. Gruß zurück um die Ecke Alm |
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