THEMA: Let’s go for the Gabelracke (Botswana 10-2022).
01 Jan 2023 17:53 #658582
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Sadie schrieb:
Mea culpa! Die Schuld ist mein. Wer hätte gedacht dass Kudu meinen Scherz wörtlich genommen hat und so viele Paragrafen in Dialekt geschrieben hat. Aber, ich muss sagen, es hat mich gefreut den Dialekt Abschnitt mit dem Hochdeutsch Abschnitt zu vergleichen. War eben Sprachlehrerin in einem früheren Leben und deshalb fand ich diese Übung interessant! Danke dir, Kudu, für die doppelte Mühe und du musst wissen dass das mir als Heimweh Schweizerin die Seele gewärmt hat.
Vielen Dank oder auf Bärntütsch: Mersi viu mau.
Katrin
Die doppelte Mühe hat mir aber auch ein wenig Spass gemacht und mir unsere Sprachsituation in der Schweiz wieder mal ein wenig bewusster gemacht.


@Picco
Dein Dialektgemisch würde ich ja gerne mal live hören - muss "interessant" klingen :)
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01 Jan 2023 17:56 #658583
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Malbec schrieb:
Hoi Kudu
Dank dim bricht chom i luscht uf e gruppereis öber.

Das freut mich.
Ich will aber gerne nochmals wiederholen und betonen, dass die halbe Miete einer erfolgreichen Gruppenreise darin besteht, dass die Gruppe "funktioniert".
Beim Einbuchen in eine Gruppenreise mit unbekannten Teilnehmern kann es Überraschungen geben - auch unerwünschte eben.
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02 Jan 2023 08:38 #658607
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Kapitel 15 – «der letzte Tag, mit Regentanz und ein emotionaler Abend» (30.10.2022)

Nachts sind immer wieder Elefanten vorbeigezogen. Ein Campsite an bester Verkehrslage also. Auch Löwen haben wir die ganze Nacht rufen gehört. Deshalb treibt uns erstmals Moscow ein wenig an; der Aufbruch wird ein wenig hektisch. Das sind wir uns nicht mehr gewohnt, nach zehn dermassen chilligen Tagen. Aber es lohnt sich, dass wir kurz nach sechs losgefahren sind.


Elefanten beim Frühstückswasser

Und schon bald findet Moscow einen der nächtlichen «Lärmer». Es ist ein alter Geselle, dessen Kratzer und Narben am Gesicht und fast überall uns wohl viele Geschichten erzählen könnte. Er liegt faul, aber einigermassen fotogen im Sand.

Dann folgt ein Gamedrive unter dem Motto «grosse Gruppen». Elefanten, Impalas, Büffel, Giraffen, Paviane, Kudus – alle jeweils in grosser Anzahl. Dasselbe gilt leider grad auch für Mopane-Fliegen.


ganz viele Impalas gehen zum Wasser


Pavian mit ganz jungem Baby

Ein paar Mal sehen wir Warane.
Plötzlich läuft ein Schakal über die Wiese und trägt erhobenen Hauptes eine Taube als Beute davon.


Schakal mit Taube

Dann gibt’s eine Vorstellung der Zebramangusten, welche viel herziger empfunden werden, als die vorher gesehenen Warane. Ich finde das ungerecht.


Büffel am Wiederkäuen

Und Vögel: Mich freut es, dass sich die Vogel-Muffel inzwischen ein wenig weiterentwickelt haben und doch schon einige Vögel kennen und sie sogar interessant finden.


man beachte: Jede Sitzbank im Auto ist besetzt

Die folgende Siesta ist anfänglich noch entspannt, wird aber nach und nach ein wenig ungemütlich wegen den lästigen Mopanefliegen. Und die Wildbienen sind ein wenig aggressiv, man muss aufpassen, dass man nicht gestochen wird. An duschen ist deswegen nicht zu denken. In der Ferne hört man es donnern und es sieht auch ein wenig schwarz aus. Chicco vermutet, dass es wohl ein wenig Regen geben könnte und wir montieren vorsichtshalber die Regenkappen bei unseren Zelten. Etwa eine Stunde vor dem letzten Nachmittagsgamedrive fängt es tatsächlich ein wenig an zu regnen, so dass auf unserer letzten Ausfahrt eher wenig los ist.

Trotz (oder wegen?) dem Regen sehen wir einen überaus aufgestellten Moscow. Mit Ohrstöpseln in den Ohren und strahlendem Gesicht tanzt er zur Musik aus seinem Handy. Ich will das auch hören. Er gibt mir einen seiner Kopfhörer und meine Beine fangen auch grad an mitzutanzen. Es ist Musik von Leonardo Dembo (1959-1996, Zimbabwe), welche genau passt zur Situation. Auch andere der Gruppe kommen und hören und tanzen mit beim kleinen, feinen Regentanz.


Regentanz

Als vorläufiges Schlussbouquet der Safari sehen wir nach ein paar faulen Safari-Löwen noch – schon fast im Dunkeln – zwei Löwen, die vor uns im Scheinwerferlicht auf der Strasse ihres Weges gehen.
Vor dem Nachtessen – wir sitzen grad so schön alle beieinander beim Feuer - hält Mats eine Dankesrede an Moscow und Chicco für die unvergesslichen vergangenen Tage. Er findet sehr passende und emotionale Worte. Kein Auge bleibt trocken. Auch Moscows Worte an uns berühren uns sehr. Wer hätte gedacht, dass wir uns in nur mal elf Tagen so nahe kommen würden?

Jetzt kommen halt noch die vielen «das letzte Mal dies» und «das letzte Mal das».
Also: Das letzte Mal Abendessen. Aber mit «netter Störung». Zwei Honigdachse inspizieren das Camp. Einer davon ist ganz schön dreist und geht von Zelt zu Zelt um zu schauen, ob er etwas Interessantes findet. Dass da auch grad noch eine Ginsterkatze dabei ist, stört die zwei Frechdachse nicht. Wir waren alle so überrascht von diesem unangemeldeten Besuch, dass wir nur wenige Beweisfotos vorweisen können.


Zeltinspektion

(Ich habe inzwischen aber auf Youtube ein Video gefunden, welches im Moremi (?) die selbe Situation zeigt:
.
Wieder zwei Dachse und eine Ginsterkatze, das kommt mir schon ein wenig eigenartig vor.)

Mit den kleinen Spiessen, mit welchen wir Marshmallows rösten, wird danach Einiges an Pyromaninnen-Schabernack getrieben, die Stimmung ist sehr aufgedreht und es geht bis über Farmers Midnight hinaus, bis wir die letzte Zeltnacht in Angriff nehmen. Auch diese Nacht hören wir die Löwen in der Ferne und die Honigdachse scheinen weiter auf dem Gelände herumzuwuseln.

Und die Auflösung des Zebra-Rätsels? Moscow wäre sicher enttäuscht, wenn ich das hier verraten würde.
Letzte Änderung: 02 Jan 2023 08:43 von Kudu.
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02 Jan 2023 18:08 #658668
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Hi Kudu,

ich hab dir mal die Stelle markiert, wo das Beweisfoto fehlt B) :P .


Anonsten danke fürs Weiterberichten - auch wenn es mir gar nicht so richtig gefallen will, dass jetzt bald Schluss mit lustig ist :( . Ich kenne dieses "Zum letzten Mal"-Gefühl, wenn man da oben auf der HATAB 1,2 oder 3 im Chobe ist, nur zu gut... :pinch: .

Liebe Grüße von Bele
Letzte Änderung: 02 Jan 2023 18:10 von Champagner.
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03 Jan 2023 08:25 #658687
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Champagner schrieb:
ich hab dir mal die Stelle markiert, wo das Beweisfoto fehlt B) :P .

Hi Bele
Danke für den Hinweis. Du hast das richtig erkannt: Das Beweisfoto fehlt - es gibt keines! Drum bin ich froh über Deine treffende Karikatur. Die trifft es ausgezeichnet, einzig die Öhrchen waren runder, nicht so spitzig :laugh:

Liebe Grüsse
Kudu
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04 Jan 2023 12:18 #658769
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Kapitel 16 – «Kasane» (31.10.2022)

Das letzte Mal «Abbau der Bude».


abgebaut

Auf der kurzen Fahrt nach Kasane verabschiedet sich stellvertretend für die anderen Tiere erst mal die Löwenfraktion.


kommt wieder – ich warte auf Euch!


Beute-AusSicht

Elefanten, Kudus und Gabelracken spielen die Beleidigten und lassen sich nicht blicken. Einzig eine überaus aktive grosse Gruppe Zebramangusten gibt eine gebührende Abschiedsvorstellung.


Zebramangusten

Wir sind schon um neun Uhr bei den Chobe River Cottages. Dort sind sie etwas überrascht, dass wir schon so früh kommen, aber wir haben Glück und können bereits alle fünf Chalets beziehen. Es gilt nun so langsam sich wieder an die «andere» Welt zu gewöhnen. Mir scheint, dass hier genau der richtige Ort dafür ist. Wir ertappen uns das eine und andere Mal, dass wir bereits wieder in Beziehung zu unwichtigen Dingen treten, wie eine nicht brennende Lampe oder ein nicht funktionierender Lichtschalter. Immerhin waren wir fast zwei Wochen richtig gut im Modus des «Laissez-faire-Lebens».

Die Frau an der Rezeption ist sehr hilfsbereit mit dem Kontakt zur Boatscruise-Frau und macht uns auch die Reservation fürs Abendessen im Old House.

Vor dem Boat-Cruise mit Kempho Safaris gehen wir noch schnell im Buzz Café, welches grad nebenan gelegen ist, etwas Kleines essen. Na ja sowohl «schnell», als auch «etwas Kleines» ist uns beides nicht ganz gelungen. Wir haben alle viel zu viel gegessen und es ist schon fast Zeit für den Boatcruise, als wir das Café verlassen.

Der Gamedrive auf dem Boot mit unserm Guide Mujo beginnt etwas harzig. Mujo war missverständlicherweise zu Ohren gekommen, dass wir eine Birder-Gruppe seien und ist nun ein wenig irritiert, dass das nicht so ist. Mir tut das sehr leid für ihn, denn er sucht und findet seine gefiederten Freunde mit grosser Leidenschaft. Ich kann das aber gut mit ihm besprechen und ihm erklären, dass wir einfach alle alles in der Natur gerne haben und interessant finden, auch wenn wir uns bei den so zahlreichen Vögeln hier viele Namen nicht merken können. Bald schon stimmt die Chemie zwischen Mujo und uns. Chapeau wir er sich auf uns eingelassen hat!


Rapids

Wir fahren zuerst zu den Rapids. Viele Nimmersatte inklusive Jungvögel lassen sich hier aus ganz neuer Perspektive fotografieren.


Trio Nimmersatt jr.

Auch Krokodile, nicht grad Kleine, sind mit uns auf Augenhöhe – oder darüber.


mal in in DH?

Bei den Vögeln zeigt uns Mujo alle verschiedenen Arten der Kingfisher und da staunen selbst die Vogelmuffel über die Farben- und Formenvielfalt.


Malachit-Eisvogel

Wir fahren dann weiter Richtung Westen. Es ist eine mystische Stimmung, denn in der Ferne (oder sagen wir: noch weit genug weg) wird es bedrohlich schwarz und es blitzt und wir hören zeitverzögert das Donnern.

Dann sehen wir drei Löwen am Ufer liegen, nicht weit entfernt davon trinkt ein Elefant Wasser am Ufer. Und unterwegs sehen wir immer mal wieder Impalas, Warane, Krokodile und verschiedenste Vogelarten, darunter wunderschöne Purpur- und Goliath-Reiher. (Silberreiher und Kuhreiher, aber auch Sattelstörche und Nimmersattem sowie Schreiseeadler*), gehören inzwischen bei allen zum «habe-ich-auf-sicher-Repertoire»).


Schreiseeadler



Apropos «Störche und Reiher». Beim Flugbild haben Störche einen gestreckten und Reiher einen s-förmigen Hals. Schade, dass es nicht umgekehrt ist, denn die Eselsbrücke s-Storch = s-Hals war doch so praktisch gewesen.

Zum Schluss haben wir einen schönen Sonnenuntergang mit Gewölk und Mujo stellt sein Boot perfekt in Foto-Position. Dazu Bier oder Savanna aus dem Pflichtkonsum.


Chobe Sonnenuntergang

Wir freuen uns alle auf den Boat-Cruise morgen früh und verabschieden uns von Mujo.

Beim Abendessen im Old House sind wir froh, dass wir auch nur etwas Kleines essen können, nach dem opulenten Mittagessen. Das Essen war sehr lecker, aber das Bush-Ambiente hat uns allen etwas gefehlt.

*) Wir haben uns auf der Reise gefragt, ob der Schreiseeadler (auf Englisch laut Avibase: African fish eagle oder African sea eagle) und der Weisskopfseeadler (USA, Kanada) die gleiche Vogelart ist. Zu Hause gegoogelt: nein, das sind zwei verschiedene Vogelarten.
Letzte Änderung: 04 Jan 2023 17:34 von Kudu.
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