THEMA: Ach Kenia! - Freuden und Leiden einer Safari
08 Jan 2023 06:49 #659045
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Das Frühstück dauert heute sehr lange, eine Ewigkeit! (Sonntag?)
Zum Abschied kommt eine Gruppe Rotbauchpapageien in die Lodge und wir können noch einmal aus anderer Perspektive einen Blick auf den Kilimanjaro werfen.







Beim Frühstück versammeln sich auch verschiedene Vögel und verabschieden uns am Tisch.


im Baum sitzt ein Einfarb-Schlangenadler.



Ich möchte bleiben! :(
Ich zahle die Getränke und die Massage, gebe Trinkgeld in die Tipbox, dann starten wir.
Bei der Ausfahrt aus dem Camp sehen wir dann im Park sehr viele Giraffen.


Es sind wohl über 30! Ansonsten ist es eine relativ langweilige Fahrt auf rotem Weg durch grüne Büsche. Einmal kreuzt eine Pantherschildkröte unseren Weg. Kurz taucht auch mal ein Steinböckchen auf, die hier gar nicht häufig sind.
10.10 Uhr sind wir an der Parkgrenze, fahren durch das Tor, überqueren die Teerstraße und fahren auf der anderen Seite wieder in den Park ein.



Der Tsavo sieht nun so aus, wie ich ihn mir landschaftlich vorgestellt habe (Baumsavanne).
Aber auf der Fahrt zum See „Lake Jipe“, der heute ein Zwischenziel ist, sehen wir mehr tote Wildtiere als lebende. Es sind vor allem Büffel und Zebras, darunter viele ganz junge, zum Teil Neugeborene. Ein bestialischer Verwesungsgestank liegt in der Luft. Dafür sehen wir drei riesige Rinderherden der Massai im Park.




Viel mehr Rinder als Wildtiere! Erst später mal eine kleine Zebraherde!
11.45 Uhr haben wir endlich den See erreicht.


Das gegenüber liegende Seeufer ist schon Tansania.
12.10 Uhr beginnen wir mit einer einstündigen Bootsfahrt, die sich leider als wenig ergiebig erweist.
Ein paar Vögel:
Purpurhuhn

Kaprohtsänger (`?)


Glockenreiher mit Kuhreiher und Waffenkiebitz


Und der Tod begegnet uns auch im Wasser: ein toter Büffel. Die Frage ist, woran ist er gestorben, er hatte doch zu trinken? Wasser ja, aber nichts zu fressen.


Was hätte erhier auch fressen sollen?



Am Ende der Bootsfahrt umfahren wir noch zwei Hippogruppen, die von unserem Besuch wenig begeistert sind.
Nach der Bootsfahrt gibt es Lunchpakete im Auto. Der Appetit ist mir vergangen. Um 13.55 Uhr fahren wir die gleiche Strecke bis zur Teerstraße wieder zurück. Wir sind irgendwie auf einem Tiefpunkt, die vielen toten Tiere waren deprimierend, sodass wir bis auf Josef alle im Auto einschlafen.
Eine Pantherschildkröte am Weg und ein Raubadler als einzige Sichtungen können uns auch nicht aufmuntern.




Dass es dann auch noch heftig zu regnen beginnt und auf dem Weg das Wasser wie ein Bach entgegengeschossen kommt, passt ins Gesamtbild.
Als wir am Parktor sind, steigt gerade eine bewaffnete Rangerstreife aus. Wir fragen, warum so viele Rinder im Nationalpark sind. Antwort: „Es sind keine Rinder im Park, das ist nicht erlaubt!“ Also entweder blind, verblödet oder korrupt! Ach Kenia!
15.15 Uhr verlassen wir den Park wieder und fahren jetzt auf der Teerstraße weiter. Jetzt ist es wieder schwülheiß! Der Kreislauf wird gefordert.
Es ist Sonntag, die Leute auf der Straße sind wieder gut gekleidet. Entlang der Straße stehen viele kleine ärmliche Hütten, in denen illegale Ansiedler hausen.
16.10 Uhr checken wir in der Taita Lodge ein, müssen aber noch weiter bis zur Salt Lick Lodge fahren. Auf der Fahrt dorthin können wir eine Gruppe tanzender Cabaniswürger beobachten. Was wohl dieser gemeinschaftliche Tanz zu bedeuten hat?




16.30 Uhr sind wir in der Salt Lick Lodge und haben eines der „Vogelhäuschen“ auf Stelzen mit der Nr. 208 bezogen. Es hat einen schönen Blick auf das künstlich angelegte Wasserloch, zu dem man auch durch einen unterirdischen Tunnel gelangen kann. Die gesamte Anlage steht auf Stelzen. Architektonisch recht interessant. (Und daher leider auch viel besucht.)




Der Restauranttrakt am Abend:


Am Abend regnet es wieder. Das Büfett ist reichhaltig, aber auch dicht bevölkert.
Mal sehen, was Taita Hills uns bringt!
Gruß:
Burschi
Anhang:
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08 Jan 2023 07:17 #659046
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Hallo Carsten,
wie würde Elvira sagen: Ich bin ja nicht in Urlaub, muss mich also ranhalten, andere Aufgaben warten noch! :laugh: :laugh:
LG Burschi
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09 Jan 2023 04:53 #659133
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5.40 Uhr stehe ich auf, noch ist alles ruhig, draußen ist es komplett bewölkt. Das Zimmer ist ok, vielleicht etwas eng, für mich fehlt ein Schreibtisch.
6.30 Uhr Frühstück, ganz in Ordnung, aber manches ein wenig „adelig“! (Erklärung für Nichtfranken: "adelig" heißt "von" gestern! :laugh: :laugh: )
Der Tag beginnt mit Sonnenschein. Der Jacaranda steht in voller Blüte.


7.15 Uhr Gamedrive und schon nach 15 Minuten sehen wir zwei Löwinnen mit drei Jungen.




Diesen folgt eine weitere Löwin mit einem etwas älteren Jungen und dann schließlich noch vier weitere Löwinnen, die an einem Termitenhügel schlafen.


Bei der weiteren Fahrt sehen wir leider wieder viele tote Tiere, Zebras, Gnus, Büffel, Kongo-nis, Eland. Alle Huftiere sind betroffen.




Es ist einfach furchtbar. Noch einmal eine Steigerung dessen, was wir bereits anschauen mussten. :woohoo: :evil:
Um 9.00 Uhr begegnet uns ein einzelner weiblicher Elefant mit einem noch ganz kleinen Baby, das wohl erst wenige Wochen alt ist.




Es folgen eine Büffelherde und einige Impalas mit Jungtieren. Ein kleiner Lichtblick!




Das Leben geht doch weiter!
10.00 Uhr sind wir an einem Damm mit einer etwas größeren Wasserfläche. Dort ziehen Zebras und Impalas mit Jungtieren an uns vorbei. Mal wieder Zeit, um ein paar Vögel zu beobachten:
Ein erwachsener Hornrabe, dem sein Junges auf Schrittv und Tritt folgt.


Ein Rosenwürger


In der Umgebung des Damms liegen wieder etliche tote Büffel. Ein Bild ist besonders schauerlich. Da muss am Rande eines Gebüsches ein Büffel zusammengebrochen sein, der ermattet seinen Kopf auf einen Ast gelegt hat. Jetzt liegt hier das komplette Skelett des Tieres völlig unzerstört. Das heißt, das Tier wurde weder von Hyänen noch Geiern gefressen, sondern nur von Insekten verwertet. Hier in der Nähe ist ein derart bestialischer Gestank, dass Elvira nicht anhalten lässt, und ich kann nur aus dem fahrenden Auto heraus bei der Rückfahrt ein Foto machen, dessen Bild mir bis heute nicht aus dem Gedächtnis weicht.


Da ttröstet mich dann auch nicht an einer Stelle ein Blütenteppich, der aussieht wie eine Krokuswiese. Es handelt sich wohl um Anthericopsis aepalosa (Danke Elvira!), Leider habe ich keinen deutschen Namen dafür. :( Schlage vor: Ostafrikanischer Tulpenkrokus. :laugh: :laugh:




Kurz vor dem Erreichen der Lodge haben wir dann noch eine tolle Begegnung mit einem Löwenmann in etwa zehn Metern Entfernung, der sich gut fotografieren lässt, dann sich aber einen ruhigeren Busch sucht.




Um 11.05 Uhr sind wir zurück in der Lodge. Eine tolle Sichtung mit den Löwen, aber irgendwie habe ich keine rechte Freude daran. Mir liegt das Büffelskelett noch im Magen.
Zum Gamedrive; am Nachmittag sind massenhaft Safariautos vor der Lodge versammelt. Als erstes begegnen wir einem Weißkehlwaran und einer Gruppe Pavianen mit Nachwuchs.




Und dann kurz darauf eine Gruppe von neun Löwinnen, die nahe bei dem Weg etwas erhöht liegen und dösen.


Wir kommen als drittes Auto an und innerhalb der nächsten 30 Minuten fahren 37 Fahrzeuge an uns und dicht an den Löwen vorbei.



Wie eine Prozession! Heranfahren – klick, Klick, Klick – Weiterfahrt. Es zählt nur die Sichtung! Für die Tiere selbst bleibt keine Zeit, da die meisten Touris ja nur einen Nachmittag im Park sind und am nächsten Morgen weiter müssen, also muss an diesem Tag noch möglichst viel abgehakt werden. Mir graust! Elvira versucht mich zu trösten, dass dieses Spektakel ja noch gar nichts sei gegenüber der Hochsaison, wo bis zu 100 Autos sich versammeln können.
Wir beobachten das Treiben längere Zeit und ich lasse auch die Löwen nicht aus den Augen, ich bewundere ihre Gelassenheit. Da wir lange hier stehen, gelingen doch ein paar schöne Portraits.










Das war nur eine kleine Auswahl. :laugh: :laugh:
Erst als ein kaputter Auspuff vorbeiröhrt gehen sie ein wenig weiter.


17.45 Uhr kehren wir in die Lodge zurück und endlich gibt es mal einen attraktiven Sonnenuntergang zum Fotografieren.






Leider ist eine große Gruppe von Russen eingetroffen, die entsprechendes Geschrei veranstalten, die Terrasse mit Rauch einhüllen und dem Alkohol sehr zusprechen. Unsere „Löwenfeier“ fällt mit einem Cocktail dagegen eher bescheiden aus.


Beim Abendessen ist das Restaurant „rammelvoll“. Jetzt auch die angepasste Diner-Kleidung mit Adidas.-T-Shirt, kurzer Sporthose und Flipflops. Ein Abend zum Abgewöhnen!
Gesamtresümee des Tages: Viel Freud, aber leider auch viel Leid.
Viele Grüße:
Burschi
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Letzte Änderung: 09 Jan 2023 05:21 von Burschi.
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09 Jan 2023 10:39 #659146
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Hoi zämä

Was für ein Auflauf!
Das war bei uns Anfangs Februar 2017 anders!
Wir waren nur bei der Leopardensichtung nicht allein, da sind wir mit maximal 4 weiteren Autos mehr als eine Stunde gestanden, sonst waren wir immer allein.
@Burschi: Wann genau ward Ihr unterwegs?
@Elvira: Wann genau ist dort Hochsaison? Ich dachte das wäre Ende Januar/Anfangs Februar...
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09 Jan 2023 13:00 #659157
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Hi picco,
wir waren vom 10.11. bis 2.12. unterwegs. Der zuletzt beschriebene Tag war der 28.11.
Gruß:
Burschi
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09 Jan 2023 15:11 #659173
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Wäre interessant, was die Kenia/Tansania-Vielreisenden beitragen könnten: Ab wann sind diese Autozahlen in der Mara und anderswo explodiert?
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