5.40 Uhr stehe ich auf, noch ist alles ruhig, draußen ist es komplett bewölkt. Das Zimmer ist ok, vielleicht etwas eng, für mich fehlt ein Schreibtisch.
6.30 Uhr Frühstück, ganz in Ordnung, aber manches ein wenig „adelig“! (Erklärung für Nichtfranken: "adelig" heißt "
von" gestern!
)
Der Tag beginnt mit Sonnenschein. Der Jacaranda steht in voller Blüte.
7.15 Uhr Gamedrive und schon nach 15 Minuten sehen wir zwei Löwinnen mit drei Jungen.
Diesen folgt eine weitere Löwin mit einem etwas älteren Jungen und dann schließlich noch vier weitere Löwinnen, die an einem Termitenhügel schlafen.
Bei der weiteren Fahrt sehen wir leider wieder viele tote Tiere, Zebras, Gnus, Büffel, Kongo-nis, Eland. Alle Huftiere sind betroffen.
Es ist einfach furchtbar. Noch einmal eine Steigerung dessen, was wir bereits anschauen mussten.
Um 9.00 Uhr begegnet uns ein einzelner weiblicher Elefant mit einem noch ganz kleinen Baby, das wohl erst wenige Wochen alt ist.
Es folgen eine Büffelherde und einige Impalas mit Jungtieren. Ein kleiner Lichtblick!
Das Leben geht doch weiter!
10.00 Uhr sind wir an einem Damm mit einer etwas größeren Wasserfläche. Dort ziehen Zebras und Impalas mit Jungtieren an uns vorbei. Mal wieder Zeit, um ein paar Vögel zu beobachten:
Ein erwachsener Hornrabe, dem sein Junges auf Schrittv und Tritt folgt.
Ein Rosenwürger
In der Umgebung des Damms liegen wieder etliche tote Büffel. Ein Bild ist besonders schauerlich. Da muss am Rande eines Gebüsches ein Büffel zusammengebrochen sein, der ermattet seinen Kopf auf einen Ast gelegt hat. Jetzt liegt hier das komplette Skelett des Tieres völlig unzerstört. Das heißt, das Tier wurde weder von Hyänen noch Geiern gefressen, sondern nur von Insekten verwertet. Hier in der Nähe ist ein derart bestialischer Gestank, dass Elvira nicht anhalten lässt, und ich kann nur aus dem fahrenden Auto heraus bei der Rückfahrt ein Foto machen, dessen Bild mir bis heute nicht aus dem Gedächtnis weicht.
Da ttröstet mich dann auch nicht an einer Stelle ein Blütenteppich, der aussieht wie eine Krokuswiese. Es handelt sich wohl um Anthericopsis aepalosa (Danke Elvira!), Leider habe ich keinen deutschen Namen dafür.
Schlage vor: Ostafrikanischer Tulpenkrokus.
Kurz vor dem Erreichen der Lodge haben wir dann noch eine tolle Begegnung mit einem Löwenmann in etwa zehn Metern Entfernung, der sich gut fotografieren lässt, dann sich aber einen ruhigeren Busch sucht.
Um 11.05 Uhr sind wir zurück in der Lodge. Eine tolle Sichtung mit den Löwen, aber irgendwie habe ich keine rechte Freude daran. Mir liegt das Büffelskelett noch im Magen.
Zum Gamedrive; am Nachmittag sind massenhaft Safariautos vor der Lodge versammelt. Als erstes begegnen wir einem Weißkehlwaran und einer Gruppe Pavianen mit Nachwuchs.
Und dann kurz darauf eine Gruppe von neun Löwinnen, die nahe bei dem Weg etwas erhöht liegen und dösen.
Wir kommen als drittes Auto an und innerhalb der nächsten 30 Minuten fahren 37 Fahrzeuge an uns und dicht an den Löwen vorbei.
Wie eine Prozession! Heranfahren – klick, Klick, Klick – Weiterfahrt. Es zählt nur die Sichtung! Für die Tiere selbst bleibt keine Zeit, da die meisten Touris ja nur einen Nachmittag im Park sind und am nächsten Morgen weiter müssen, also muss an diesem Tag noch möglichst viel abgehakt werden. Mir graust! Elvira versucht mich zu trösten, dass dieses Spektakel ja noch gar nichts sei gegenüber der Hochsaison, wo bis zu 100 Autos sich versammeln können.
Wir beobachten das Treiben längere Zeit und ich lasse auch die Löwen nicht aus den Augen, ich bewundere ihre Gelassenheit. Da wir lange hier stehen, gelingen doch ein paar schöne Portraits.
Das war nur eine kleine Auswahl.
Erst als ein kaputter Auspuff vorbeiröhrt gehen sie ein wenig weiter.
17.45 Uhr kehren wir in die Lodge zurück und endlich gibt es mal einen attraktiven Sonnenuntergang zum Fotografieren.
Leider ist eine große Gruppe von Russen eingetroffen, die entsprechendes Geschrei veranstalten, die Terrasse mit Rauch einhüllen und dem Alkohol sehr zusprechen. Unsere „Löwenfeier“ fällt mit einem Cocktail dagegen eher bescheiden aus.
Beim Abendessen ist das Restaurant „rammelvoll“. Jetzt auch die angepasste Diner-Kleidung mit Adidas.-T-Shirt, kurzer Sporthose und Flipflops. Ein Abend zum Abgewöhnen!
Gesamtresümee des Tages: Viel Freud, aber leider auch viel Leid.
Viele Grüße:
Burschi