Anreise (Donnerstag, 21. und Freitag, 22. August 2014)
Am 21. August, dem Tag der Abreise, hat mein jüngerer Sohn Geburtstag, so dass wir alle noch gemütlich zusammen zu Mittag essen , danach geht es dann recht früh mit der Bahn nach Frankfurt, um für eventuelle Zugausfälle oder Verspätungen ausreichend Puffer zu haben. Zum Glück ticken meine Mitreisenden gleich, so dass die frühe Fahrt zum Flughafen kein Thema war und wir lieber in Frankfurt die Wartezeit gemeinsam absitzen statt alleine daheim mit dem zwanzigsten Mal Taschenumpacken

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Der Flug bis Johannesburg ist unspektakulär, ich frage beim Einchecken freundlich lächelnd, ob es vielleicht möglich wäre, dass der Platz neben meinem Gangplatz in der Mittelreihe frei bliebe – und siehe da, so ist es

! Somit gehen die 10 Stunden recht angenehm vorüber. Niemand stört mich und Platz habe ich auch genug....
In Johannesburg überbrücken wir die lange Wartezeit (mehr als 4 Stunden) in der Bidvest Lounge (
www.bidvestlounge.co.za/ ) – danke noch mal an die entsprechenden Fomis für diesen guten Tipp, allen voran Chrigu! Ich hatte die Plätze vorab online gebucht und netten E-Mail-Kontakt gehabt, da das Formular auf der HP eigentlich nicht korrekt ausfüllbar ist.
Casimodo würde jetzt wahrscheinlich sagen, dass ich mopsig daliege
Es tut sehr gut, die Beine hochzulegen, auch die Snacks sind ganz okay (natürlich kein Luxusangebot, aber von jedem und für jeden ein bisschen was), Kaffee gibt es und sonstige Getränke – und als es uns langweilig wird, gehen wir noch duschen in den sehr schönen geräumigen Sanitärkabinen (Waschbecken, Toilette und Dusche, Kleiderständer, Handtücher) .
Das Ganze kostet pro Person knapp über 18 €.
Für den Weiterflug habe ich natürlich einen Fensterplatz gebucht – dumm nur, dass Reihe 5 kein Fenster hat

(ich musste an Picco denken, dem gings auch mal so)! Also schnell umgesetzt – leider sind die Fenster alle sehr trübe und diesig ist es zudem. Trotzdem hier ein (etwas überarbeitetes) Foto von den Makgadikgadi-Pans, auf der Google-maps-Karte ist es der untere linke Teil.
Der Boteti hat richtig viel Wasser und einen großen See gebildet – also hat das Diagramm vom Wasserstand im, bzw. am Ende des Deltas, das ich immer mal wieder aufgerufen hatte vor der Abreise, nicht gelogen: es ist wirklich viel Wasser unterwegs in dieser Gegend Botswanas!
Anflug auf Maun:
Am Flughafen steht als Überraschung Caroline da – ich freue mich sehr, sie wieder zu sehen

! Sie stellt uns unseren Guide Spencer vor. Dieser bringt uns zu unserem Wohnzimmer für die nächsten 9 Tage, eine Landrover-Defender-Spezialanfertigung (Foto von Bush Ways).
Dort sitzt schon Daphne (gesprochen: Däffniii) aus Südafrika – ein echter Volltreffer für unsere Besatzung, wie sich bald zeigen wird

! Unsere erste Amtshandlung besteht im Einkauf von Getränken für die Reise, denn diese (außer Tee und Kaffee) sind nicht inklusive.
Dann bringt uns Spencer zur Island Safari Lodge, wo wir vier untergebracht sind.
Hier ein paar Impressionen der Lodge und Umgebung:
Sieht recht nett aus, ist aber nicht der Brüller.....Die Umgebung ist schön, aber die Zimmer sind sosolala, sie stinken fürchterlich nach Anti-Mücken-Chemie

, was total sinnfrei ist, denn unter der Tür ist ein breiter Ritz, so dass jederzeit Nachschub reinkrabbeln könnte, wenn er wollte

. Mit Hilfe einer Wolldecke aus dem Regal dichte ich alles ab. Dann versuche ich zu duschen. Vorsichtshalber gibt es ein Schild mit der Bemerkung, dass es 5 Minuten bis zum Eintreffen des warmen Wassers dauern könnte. Okay, ich versuche es erst mal mit 5 europäischen Minuten, und als das nichts nützt, mit 5 afrikanischen

..... Irgendwann fällt mir ein, dass zweimal Duschen am Tag eh nicht gut für die Haut ist und beschließe, dass Zähneputzen reicht. Der Wasserhahn am Waschbecken fürs Warmwasser ist lustig – wenn man ihn aufdreht, bzw. es versucht, dreht er sich komplett in dem Loch, in dem er steckt

. Na ja, warmes Wasser wird sowieso völlig überbewertet – und als Optimistin sehe ich das Ganze als Einstimmung fürs Campen. Da gibt’s doch auch keine Wasserhähne...so what!
Ich gehe ein bisschen spazieren und freue mich, gleich ein paar Tiere zu treffen.
(Schön geht anders......

)
Das Päckchen gebe ich an der Rezeption ab, inzwischen kam ein Anruf, dass die Empfängerin krank ist und ihr Mann das Geschenk morgen abholt. Ich hoffe, dass alles geklappt hat, ich hab noch nicht nachgefragt.
Auf den Booten auf dem Thamalakane flattert die Flagge von Botswana – da wir unterwegs auch über die Bedeutung derselben gesprochen haben, hier der Vollständigkeit halber die Beschreibung (Quelle: Wikipedia):
Die Farbe Blau symbolisiert sowohl den Himmel als auch Wasser und Regen und stammt aus dem Wappen Botswanas, in dem "Es möge Regen geben" geschrieben ist. Die Streifen in Weiß und Schwarz, die sich auch an den Zebras, welche die Schildhalter des Wappens sind, finden, stehen für die Harmonie zwischen den verschiedenen ethnischen Gruppen.
Als ich zurück zu meiner Hütte komme, habe ich netten Besuch am Fenster sitzen! Er ist nicht alleine und die knuffigen Kerlchen führen unter anderem eine zirkusreife Flug-Show vor! Allerdings gibt es einige unsanfte Abgänge (nicht fotografiert, aber auf dem letzten Foto ist es kurz davor!) und ich muss leise vor mich hinlachen

!
Wir vier treffen uns später zum Essen – dieses ist vor allem bei den Beiden, die etwas Landestypisches essen, sehr gut. Von meiner Pizza kann man schließlich auch nicht erwarten, dass sie nach dem langen Weg von Italien hier her noch frisch und knusprig ist – selber schuld, wenn man so was bestellt, denke ich. Alles dauert seeeeehr lange, aber wir sind ja im Urlaub und dazu noch in Afrika – passt!! Auf diese Weise haben wir wenigstens genug Zeit um uns zu unterhalten. Daphne ist eine sehr angenehme, weltoffene, kritische und intelligente Frau Ende 50 – außerdem kennt sie sich sehr gut mit der Vogelwelt Afrikas aus. Sie lebt in East London und erzählt, wie sie als Kind und Jugendliche ihr Land erlebt hat und dass das „eben alles einfach so war wie es war“. Erst später hat sie Dinge kritisch hinterfragt, war sehr betroffen und lernte Xhosa, die Sprache des dort ansässigen Volkes. Es ist ein netter und interessanter Abend und beim Einschlafen (ich schlafe zum Glück dann tief und fest) bin ich gespannt auf den nächsten Tag, an dem unsere Campingreise so richtig beginnt.