Hallo Cécile,

in der Tat - ich habe seitdem eine Wasserphobie
Und das war erst der Anfang...

LG von einer maladen
Fleur

28.04 Kasane, Thebe River Lodge – Savuti

Die Rache ist mein bzw. unser. Noch vor 6 Uhr, sobald es hell wurde, haben wir angefangen mit Aufräumen und Zusammenpacken. Besonders leise waren wir dabei nicht, jedoch waren auch die meisten Anderen schon auf den Füßen. Dann noch ein Frühstück, für 6 Tage das Letzte am Morgen und Abfahrt zum Einkaufen. Zuerst zur Meatfactory, jedoch gab es nur gefrorenes Game und ob wir überhaupt etwas genommen hätten ist fraglich – zu schmuddelig und muffig war der Laden. Also zum Spar, in der Hoffnung, die Einkaufsliste abzuhaken. Doch Fehlanzeige, viele Regale waren immer noch leer, dafür der Zettel voll. Noch mehr Enttäuschung dann am Bottlestore – Öffnungszeiten ab 10 Uhr – war für ein Sch...

Also noch zum Checkers und zur Bank, damit geht wieder etwas Zeit vorbei. Vielleicht hat ja der 2. Bottelestore früher geöffnet. Auch diese Hoffnung wurde nicht erfüllt. Der Einkaufszettel blieb wieder recht voll und wir müssen improvisieren. Noch schlimmer war der Zustand, dass wir wohl erst um 10 Uhr die Alkoholvorräte füllen können. Wenigstens hier werden wir wohl die Liste streichen können. Als beim Bottlestore ein Mann beginnt einzuräumen, fragen wir, ob eine Ausnahme möglich ist und wir schon früher einkaufen können. Es geht, hurra! Jedoch ist er kein Verkäufer und kann nicht rausgeben. Das ist für uns aber kein Problem, wir kaufen passend ein und den Rest bekommt er als Trinkgeld. 7 Flaschen Wein und 12 Dosen Bier als Proviant für die nächsten 5 Tage an Bord. 600 Pula ärmer, aber glücklich, nun doch 1h gespart zu haben, fahren wir weiter Richtung Savuti.

Die geplante Route dürfen wir nicht fahren wg. den schlechten Bedingungen, also erst mal 100 km tarred road, bis die Strasse plötzlich aufhört und eine Sandpad beginnt. So krass ist der Unterschied, wie bei uns von einer Sackgasse auf den Single Trail.




Da war das Auto noch sauber:









Nach langer Fahrt mit gelegentlichem Gegenverkehr erreichen wir das Gate zum Chobe NP. Hin und wieder erforderte der tiefe Sand den 4x4 Antrieb, nach den Erfahrungen von Mudumu sind wir (ich zumindest) entspannt. Nach dem Gate beginnt es recht langweilig, bis wir die ersten Elefanten sehen. Es werden immer mehr, bis wir dann die Campsite erreichen. Nun ist klar, warum die Ablutions Elefantensicher sind. Wir checken ein, Papierkram wie immer und fahren zur Campsite 7, ein schön gelegener Platz. Das fanden auch 2 Paare aus ZA, die hier ihre Zelte (Anhänger) aufgeschlagen haben. Nach kurzem Smalltalk fahren wir zum Gate zurück und treffen dort die Verantwortliche für die Campsite-Buchungen. Mit der netten Dame zurück zur Site 7 klärt sich das recht schnell. Die ZA-ler waren eh schon am packen → man kann es ja probieren.... Wir haben dann einen wunderschönen Abend alleine auf unserer Site 7, mit Lagerfeuer (nach harter Vorarbeit) und Grillwurst, Gemüse und Grillkartoffeln. Das Mondlicht und das Funkeln der tausend Sterne rundeten diesen Tag angenehm ab.













Die Nacht kam dann schnell...wenn nur Malarone nicht wäre, hätten wir entspannende Nächte. Fleur plagen rund 40 Stiche → aber sie wollte ja in die nahen Ablutions gehen und dann noch mit schwarzer Hose → Resulat: ~ 20 Stiche am Oberschenkel innerhalb 20 cm².
Ich kann nicht klagen, 2 oder 3 habe ich auch abbekommen, damit kann ich aber leben. Mal sehen, was in Moremi auf uns zukommt.

29.04. Savuti, Pirschfahrt

Früh morgens geht es los, ohne Kaffee und Frühstück auf zum Game Drive. Wir fahren die geplante Route, müssen nur den Wassermassen Respekt zollen. So müssen wir flexibel unsere Route anpassen, jedoch sehen wir deshalb auch schöne Stellen, die nicht geplant waren. Die Wassermassen von oben bremsen unseren Elan und so fahren wir zur Campsite zurück um ein leckeres Brunch mit Omelette und Kaffee zu geniessen. Dann noch eine schöne warme Dusche und wir sind wieder gestärkt für die nächste Fahrt. Doch ausser Giraffen, Zebras, Gnus und Antilopen sehen wir keine der erhofften Tiere. Löwe und Co. lassen sich nicht blicken.






















Zurück zur Campsite (dieses Mal war sie frei ) genießen wir den Abend bei Kerzenlicht, Lagerfeuer und Wein. Während wir das Abendessen vorbereiteten, bekamen wir sogar noch den lang erwarteten Besuch eines Elis auf der Campsite. Es war beeindruckend, den Dickhäuter so nah zu erleben, ohne Autoblech dazwischen. Und wieder ist ein schöner Tag vorüber.

30.04. Savuti – Moremi, North Gate

Von Savuti geht es nach dem Frühstück ab in Richtung North Gate. Ein paar Schlenker bauen wir noch ein...




...bis wir zur Transfer Road kommen und dieser über längere Zeit folgen. Nichts als dichtes Grün links und rechts und viele Bremshügel. Da bleibt nichts anderes übrig, als die Geschwindigkeit noch mehr rauszunehmen und mit ca. 30 km/h vor sich hin zu zuckeln. Endlich mal ein Abzweig und eine Alternativroute bietet sich an, jedoch lt. Navi „seasonal“. Klein Fleur verkrampft zusehend und wenn nicht plötzlich ein Landi mit einem deutschen Paar + 2 Kids aufgetaucht wären und mit uns diese wunderschöne Route gefahren wären hätten wir unsere ersten 2 Löwen nicht gesehen. Ein kleines Schlammloch war noch aufregend, aber man muss sich langsam rantasten, um zu wissen, was denn so geht. Nur klein Fleur sieht das etwas anders.

Suchbild – wo sind die Löwen?







Am Gate fragen wir nach der besten Route zum North Gate und werden so über das South Gate geleitet. Die Strecke am Kwai wäre wohl auch möglich, aber dann müssten wir abfragen, wo es am Besten durchs Wasser geht → also über south Gate, 30 km ätzende Strecke mit vielen Potholes, doch langsam fahren ist auch nicht drin. Schließlich sind 60 km Umweg doch 2-3 Stunden Fahrzeit.

Wir schaffen es zum North Gate gegen 15:30 Uhr, haben viele Pfützen durchquert und unser Auto richtig eingesaut. Na das kann ja heiter werden in Xakanaxas. Nachdem der Platzwart dann noch von Lions und Leopards bei der Campsite erzählt und Fleur fragt, ob sie scary ist , dann ist das Programm klar : Ich darf kein Feuer machen und muß Fleurs Hand halten. Somit endet der Abend um 19 Uhr und wir liegen im Dachzelt. Etwas romantischer hätte ich mir die Abende schon vorgestellt.

Fleur de Cap schrieb:
Für die Romantik machen wir gern Städtereisen - da ist die Gattin irgendwie entspannter, wenn man draußen im Dunkeln bei Kerzenschein sitzt

Hallo Sanne,

mein Problem ist aber, daß Frau (also ich) ja unbedingt diese Reise machen wollte
Aber ich habe Besserung gelobt (was meine Angst angeht), vor dem Hintergrund, daß wir schon den nächsten Trip gebucht haben

Aber keine Sorge....die folgenden Nächte durfte meine bessere Hälfte sein Feuer machen und ich bin sogar mutig dabei geblieben

Schönen Abend...
Fleur