Aber Hobbs war für den heutigen Tag noch lange nicht fertig. Kurze Zeit später hopsten beide wieder aus dem Auto und verfolgten Spuren im Sand, sprangen ins Auto und riefen das obligatorische „Hold on!“. Mit einem ersten Lächeln befand Hobbs, es sei an der Zeit für einen Leoparden vor dem Sundowner und was für ein schöner!!!!
Nach all diesen Eindrücken von nicht einmal einem Tag waren wir mehr als überwältigt. Niemals hatten wir geglaubt, so viele so wunderschöne Tiere zu sehen. Aber sicher machte unser Guide auch viel von dieser Faszination aus. Beim Dinner erzählte er dann doch etwas mehr von sich, vielleicht auch weil wir interessiert fragten. Er berichtete, dass er bis zu seinem 18 Lebensjahr Analphabet gewesen sei, sich dank einer Australierin, die sich in einem Projekt in Maun stark machte, langsam an Buchstaben und Schrift heran-gewagt habe, sich autodidaktisch die englische Sprache angeeignet habe, sich vom „Drink-Einschenker“ über Tracker zum Guide hochgearbeitet hätte und nun eine Familie mit drei Kindern in Maun hätte. Er erzählte, dass es in seiner Jugend noch keine Schulpflicht in Botswana gegeben hätte und er jetzt alles daran setze, dass seine Kinder in eine gute, aber teure Schule gehen könnten. In seiner Jugend war er beschäftigt mit dem Hüten der Schafe und Ziegen seines Vaters und Großvaters und auch wenn er wolle, dass seine Kinder die Traditionen kennen würden, so würde er doch alles daran setzen, dass sie später auf die Universität nach Jo’burg gehen könnten. Dafür spare er sein gesamtes Einkommen. Eigentlich könne er sich ein größeres Haus in Maun leisten als er gegenwärtig bewohne, aber diesbezüglich würde er keine Kompromisse machen.
Wir gingen spät zu Bett und stellten fest, dass wir den höchsten Respekt vor ihm haben. Er hatte eine Vision für sein Leben und irgendwie erschien es uns, als wäre das in unserer sogenannten privilegierten europäischen Welt völlig abhandengekommen. Nicht zum ersten Mal mussten wir feststellen, dass wir von Afrika und den Afrikanern sehr viel lernen können. Hobbs hat uns sehr beeindruckt und als wir ein Jahr später seinen Bruder in Nxai Pan kennenlernten, ging es uns ebenso.