THEMA: DAS waren wir ! Unser 2. Geburtstag am 08.10.2010
06 Jan 2011 15:20 #168362
  • Jambotessy
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  • Jambotessy am 06 Jan 2011 15:20
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Hi Frank + Olga,

ich habe wieder mit angehaltenem Atem gelesen - mein Gott, man kann sich hier ja gar nicht vorstellen, wie verbohrt dort die Polizei doch gewesen ist. Ich werde nie wieder über unsere Polizeibeamten schimpfen! Und auch der ganze Kram mit Übernahme der Kosten usw. - das trotzdem alles noch gut ausgegangen ist grenzt an ein Wunder.

Für den nächsten Urlaub habe ich die Telefonnummer unserer Auslandskrankenversicherung in unseren Unterlagen ergänzt: sie steht jetzt mehrfach im Tagebuch, Handy usw.

Hoffentlich könnt ihr euch beim nächsten Urlaub erholen und Afrikas Schönheit genießen.

Jambotessy
Nur im Vorwärtsgehen gelangt man ans Ende der Reise.
(Sprichwort der Ovambo)

1x Togo + Benin (mit TUI), 1x Ruanda + Zaire ( mit Explorer Reisen), 3x Kenia (in Eigenregie mit dem Bodenzelt), 19 x südl. Afrika (in Eigenregie Namibia, Botswana, Zimbabwe, Sambia, Südafrika/ 17x mit dem Dachzelt und 2x ohne Dachzelt)
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06 Jan 2011 16:35 #168380
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  • namibiafieber am 06 Jan 2011 16:35
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Hallo Frank,

zunächst einmal wünsche auch ich vor allem Olga weiterhin gute Besserung - und Euch beiden, dass Ihr Euch Eure künftigen Urlaubsfreunden dennoch nicht nehmen lasst! Hoffentlich könnt Ihr diese Horrorerlebnisse gut verarbeiten - mir selbst fehlen die Worte und ich kann mich nur meinen Vorrednern anschließen: Es ließt sich wie ein Horror-Thriler - und ist doch eine reie Erlebnisschilderung! Auch wenn es in dem Moment des Verlassens des Krankenhauses in Kasane wahrscheinlich wirklich komisch war gegenüber den anderen Patienten - seid froh, dass Ihr die Möglichkeit hattet, in eine Spezialklinik geflogen zu werden, wo für Olga dann wahrscheinlich die richtigen ärztlichen Maßnahmen ergriffen wurden. Ich bin auch auf den Schluss noch gespannt und danke Dir, dass Du uns Deine Zeilen lesen lässt!

Liebe Grüße & Euch beiden für die Zukunft alles, alles Liebe & Gute !!!
Antje
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06 Jan 2011 17:15 #168382
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  • Matou66 am 06 Jan 2011 17:15
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Hallo Frank,

da fehlen mir die Worte - erst die Elefantenattacke, dann die Szenen im Krankenhaus in Kasane und das Verhalten der dortigen Polizei - Mann-o-Mann - da haben Eure Schutzengel aber ganze Arbeit geleistet!

Vielen Dank auch dafür, dass Du so ausführlich geschildert hast, wie bzgl. Flugrettung für Olga alles abzulaufen hatte - ein Lehrstück dafür, dass man sich für den evtl. Notfall grundsätzlich viel vertrauter mit solchen Prozessen machen muss. Und, Du warst ja schon ziemlich gut präparariert! Da einen klaren Kopf bzgl. Formalitäten zu bewahren ist sicher eine gar nicht hoch genug zu bewertende Leistung!

Ich wünsche Euch alles Gute und einen erholsamen nächsten Urlaub in Namibia (finde ich ziemlich tough)!

LG

Dirk
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06 Jan 2011 17:44 #168390
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  • Peggy321 am 06 Jan 2011 17:44
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Hallo Ihr beiden,
nachdem Kerstin nach der Spätschicht Euren Bericht gelesen hat, zeigte sie ihn mir. Auch ich habe mit großem Interresse gelesen und wünsche Olga gute Besserung.
Auch mir fehlen die Worte.
Danke das Du uns teilhaben lässt. Finde auch ganz stark das Ihr wieder nach Afrika fliegt.
Warten schon ganz gespannt auf den nächsten Teil.
Als ich im Oktober 2010 im Swaziland die Begegnung mit einer Giftschlange hatte (es ist nichts passiert), dachte ich, was wäre wenn Im dunkeln, auf einem fast leeren Campsite ohne Orts und Sprachkenntnisse.
Wünschen Euch alles Gute, und möge Euch das Glück bei Eurer nächsten Reise begleiten.
Gruß kul (Kerstin und Lothar)
Letzte Änderung: 06 Jan 2011 17:55 von Peggy321.
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07 Jan 2011 11:31 #168485
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Der letzte Teil.

Jetzt mache ich es auch kurz:

Die ganze Nacht wurde Olga operiert und das ganze Glück im Unglück wurde deutlich:

der Stosszahn drang nur knapp unter dem Herzen durch ihren Körper, zertrümmerte 2 Rippen, ließ den linken Lungenflügel kollabieren, verletzte Milz, Magen, Bauchspeicheldrüse und Nieren , zertrümmerte bei Austritt im Rücken erneut einige Rippen und verfehlte die Wirbelsäule nur um Millimeter. Einer dieser Fortsätze der Wirbelsäule wurde abgerissen und aus dem Körper geschleudert. Wäre nur ein Organ schwerwiegender verletzt gewesen, hätte Olga die Wartezeit in Kasane oder den Transport nicht überlebt. Leben und Tod hingen nur von wenigen Millimetern ab.

Olga lag noch 2 Wochen im Koma und die Ärzte konnten mir in dieser Zeit keine Hoffnung machen. Als sie dann aufwachte, war sie noch eine Woche ziemlich „verwirrt“, machte aber schon große Fortschritte. In der vierten Woche konnte sie die Intensivstation verlassen und wurde in ein normales Krankenzimmer verlegt. Nach weiteren 10 Tagen wurden wir in Begleitung eines Arztes von Joburg nach Deutschland geflogen.

Außer den großen Narben werden keine weiteren Beeinträchtigungen bleiben und unser Leben geht auf erschreckende Weise schon wieder ganz normal weiter. Im März wollen wir Namibia unsicher machen und gaaaaaaaaaaanz langsam wieder „reinkommen“. Mal sehen, ob wir unbeschwert den Urlaub geniessen können. Versuchen wollen wir es aber auf jeden Fall.

In dieser schweren Zeit haben uns viele Leute geholfen und wir werden denen für immer zu Dank verpflichtet sein. Eine Geschichte möchte ich aber noch kurz hervorheben:

unser Landrover steht seit vielen Jahren mit Carnet in Namibia; voll ausgestattet und mit all unserem „Zeug“ (also kein Mietwagen). Als wir aus Kasane ausgeflogen worden sind, war Olga natürlich das aller wichtigste und der Wagen egal. In den 2 Wochen meiner totaler Hilflosigkeit (als Olga im Koma lag, ich sie nur 3 mal am Tag für je eine Stunde besuchen durfte und ich nur warten und hoffen konnte) machte ich mir dann doch einige Gedanken wegen dem Landrover, sah aber keine Möglichkeit, den Wagen jetzt aus Kazungula abzuholen. Ich musste bei Olga bleiben.

Freunde von uns, die auch seit vielen Jahren ihren eigenen Wagen „unten“ stehen haben, Helga und Axel, hatten aber eine Idee. Sie wussten, dass 2 andere „Afrikaverrückte“ (Karin und Werner) gerade in Livingstone waren und noch ein paar Tage in Kasane verbringen wollten. Die beiden wurden von Axel kontaktiert und erklärten sich bereit, unseren Wagen zurück nach Namibia zum Grimm (den Standort, wo der Landy in unserer Abwesenheit steht) zu bringen. Die erste Zeit konnte die Kommunikation (Telefonat und SMS) sogar nur über Helga und Axel in Deutschland laufen, da der Direktkontakt zwischen Kasane und Joburg aus irgendwelchen Gründen nicht funktionierte. Dummerweise hatte ich alle Kfz-Papiere (Carnet, internationale Zulassung usw.) mitgenommen. Werner kam aber auf die Idee, dass ich alle Unterlagen und eine Vollmacht in die Chobe Safari Lodge (deren Standort in Kasane) durchfaxen soll, damit er zumindest etwas in der Hand hat. Zusätzlich sind die beiden noch mit Louw zur Polizei gegangen, um eine „offizielle Genehmigung“ (eigentlich nur ein Stempel) zu erhalten.

Und Karin und Werner haben es wirklich gewagt. Sie haben es geschafft, mit einem fremden Wagen ohne Originalpapiere über eine Landesgrenze und durch einigen Roadblocks den Landy zurückzubringen. Von den vielen „Baustellen“, die ich zur der Zeit hatte, wurde mir durch die beiden eine große Last von den Schultern genommen.

Ende



Viele glückliche Zufälle haben uns geholfen, das alles zu überleben und auch durchzustehen. Was werden wir jetzt aber im nächsten Afrikaurlaub anders machen ? Keine Ahnung. Auf jeden Fall werden wir jetzt einige Riesenzettel mit allen wichtigen Telefonnummern, PIN`s, Geheimzahlen usw. anfertigen und von vielen Dingen eine Kopie machen. Für den Fall der Fälle .... der hoffentlich nie wieder eintretetn wird.

Vielen Dank an alle für die lieben Worte und vielleicht sieht man sich mal im südlichen Afrika.

Liebe Grüße

Frank (und natürlich auch von Olga)
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07 Jan 2011 11:49 #168488
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  • Eto am 07 Jan 2011 11:49
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Hallo und guten Tag Olga und Frank,

ich bedauere das tragische Ereignis und alles, was damit zu tun hat, sehr und beglückwünsche Euch gleichzeitig für die positive Entwicklung hin zu einem guten Ende.

Alles Gute für Euch und herzliche Grüße

Eto
Reisebericht:
Nördliches Tansania u. Sansibar 2010
www.namibia-forum.ch...sibar-febr-2010.html
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