THEMA: Namibia-Botswana-Zimbabwe-August-2010
01 Nov 2010 13:02 #161059
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  • Topobär am 01 Nov 2010 13:02
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Sehr schöner Reisebericht. Ich freue mich schon auf die Fortsetzungen.

Auch die Fotos gefallen mir sehr gut. Ich finde jedoch, man sollte ein Foto eher weglassen, als es mit schwarzen Balken und Rechtecken zu verunstalten.
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01 Nov 2010 20:23 #161129
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  • klaus63 am 01 Nov 2010 20:23
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Hallo Topobär,

manchmal will ich die Verunstaltung von Photos in Kauf nehmen, wenn eine besondere Info mit dem Photo verbunden ist, etwa bei einem Bild von einer Wasserdurchfahrt oder beim Lion Walk. Grundsätzlich gebe Dir jedoch recht.

Am Mittwoch, den 18.08.2010 brachen wir von VicFalls Richtung Kazungula auf. Tagesziel war der Campingplatz Ihaha am Chobe.

Schon auf der Hinfahrt haben wir an der Teerstraße Kazungula - Victoria Falls Polizisten bei der Tempomessung beobachtet und haben uns genau an das Tempolimit gehalten. Kurz vor der Grenze wurden wir dann aber - wie alle andere Autofahrer - an einer Polizeisperre gestoppt. 10 USD wurden uns wegen fehlender Reflektoren abgeknöpft. Einem Südafrikaner vor uns kosteten fehlende Reflektoren vorne und hinten gleich 20 USD. Na ja. Wir haben die Devisenbeschaffungsmaßnahme Simbabwes mit Gleichmut ertragen. Immerhin bekam ich einen schönen Strafbefehl zum Einkleben in mein Photoalbum! Die Polizisten waren gut gelaunt und irgendetwas hätten sie so und so gefunden. Das fehlende Kennzeichen an dem Wagen unserer Freunde ist nicht weiter aufgefallen. Wir haben damit noch zwei Grenzen ohne jede Probleme überquert!

In Kasane angekommen, wurde erst einmal das Auto vollgetankt. Es gab doch tatsächlich wieder Diesel. Die 7 Liter waren zwar nicht viel, doch nach den Erfahrungen de letzten Tage, wußten wir nun wie wertvoll ein paar Liter Sprit sein können. Schließlich wurden die Hilux mit Einkäufen für sechs Tage Camping im Chobe und Moremi vollgepackt. Mehr wäre wirklich nicht mehr hineingegangen!

Von Kasane bis zum Sedudu-Gate sind es nur ca. 5 km. Nach dem üblichen Eintragen unserer gesammelten Daten in die ausliegenden Bücher konnten wir endlich (es war schon 13 Uhr) in den Park einfahren. Am Uferweg Richtung Ihaha empfing uns gleich eine umwerfende Tierwelt. Eine große Herde Rappenantilopen, Warzenschweine, Flusspferde, Giraffen, Zebras, Paviane usw. Wirklich beeindruckend waren aber die großen Elefantenherden von bis zu 150 Tieren.




Am Serondela-Picknickplatz haben wir eine Rast eingelegt - auch hier konnten wir eine Elefantenherde und ihre Begegnung mit Rindern - die wir erst für Büffel hielten! - an der Namibiaseite des Chobe beobachten.

Kurz vor 17 Uhr trafen wir dann in Ihaha ein. Der Platz war ziemlich ausgebucht - obgleich es keinen Tropfen Wasser gab (Pumpe defekt!). Unser Platz Cl7 lag schön, unter einem Baum und mit einem guten Blick auf den Fluss.

Als wir unsere Sachen ausgepackt haben und einen Moment nicht aufpassten, ist unbemerkt eine Meerkatze aus dem Baum geklettert und wollte sich mit einer Packung Nudeln aus dem Staub machen. Beim Wegrennen hat sie das Paket aber verloren! Immerhin waren wir mit den Meerkatzen besser dran als unsere Nachbarn, die offensichtlich so viel Ärger mit Pavianen hatten, dass sie ein Stück weiter zogen.

Es war nun schon unsere 5. Campingübernachtung und so langsam ging der Aufbau der Zelte schneller voran - was auch gut war. Denn so konnten wir kurz vor Sonnenuntergang noch mehrere große Elefantenherden in der Ferne beim Überqueren des Chobe beobachten. Herde um Herde kam heran. Soweit man sehen konnte: Elefanten!

Sobald es dunkel war, hatte man seine Ruhe vor den Affen. Dafür setzte eine tolle Geräuschkulisse ein. Hunderte von Fröschen quaken um die Wette.



Klaus
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Letzte Änderung: 01 Nov 2010 20:49 von klaus63.
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03 Nov 2010 18:14 #161313
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Hallo zusammen,

Donnerstag, 19.08.2010: Ihaha

Nach der überwältigenden Tierfülle des gestrigen Tages und unserer Leopardensichtung im Caprivi fehlte es uns in diesem Urlaub eigentlich nur noch an Löwen und Hyänen.

Um möglichst gute Chancen auf eine solche Begegnung zu haben, sind wir - trotz des Protestes der Kinder - schon im Morgengrauen um ca. 6 Uhr 00 aufgestanden. Tische und Stühle haben wir stehenlassen und schon ging es (auch wegen des Lichtes der aufgehenden Sonne) Richtung Westen.


So überreich sich die Tierwelt des Ostteils des Chobe gestern gezeigt hat, so mager war die Ausbeute des Vormittags. Außer ein paar Büffeln, Zebras Impalas, Pavianen und Geiern war nicht viel zu sehen. An Raubtieren konnten wir außer zwei Schakalen überhaupt nichts entdecken. Wir haben dann als Rückweg eine Route über eine waldige Gegend gewählt: dort war es aber besonders tierleer! Etwas frustriert kehrten wir gegen 10 Uhr wieder in´s Camp zurück. Dort hatten Paviane und Warzenschweine es inzwischen geschafft die "affensichere" Abfallbox auf der Nachbarcampsite auszuleeren und eine Frucht des Leberwurstbaumes, die wir zurückgelassen haben, aufzufressen. Selbst auf einem Stück Seife war noch der Abdruck eines Pavianzahnes zu sehen.

Wir haben dann noch ausgiebig gefrühstückt

und uns die Zeit mit Lesen, Tagebuchschreiben und Kartenspielen vertrieben. Auf der Campsite waren ziemlich viele Tiere: ein Warzenschwein besuchte uns und Glanzstare, kleine Hühnchen und Tokos suchten nach Krümeln.

Nach der Tankanzeige unserer Freunde (unsere war ja seit Grootfontein defekt) hatten wir im Sand des Chobe ziemlich viel Diesel verbraucht. Deshalb hetzten wir doch noch nachmittags nach Kasane, um vor der Fahrt nach Savuti den Tank wieder aufzufüllen. Aber es kam, wie es kommen musste: kein Diesel in Kasane! Angeblich sollte aber die Tankstelle in Kazungula Diesel haben. Also sind wir auch noch dorthin gefahren. Inzwischen hatten wir auf unserer "Tankfahrt" schon soviel Diesel verbraten, dass es mit Savuti und Moremi wirklich knapp wurde, wenn auch dort Ebbe war. Gott sei Dank gab es aber doch tatsächlich in Kazungula Diesel für 6,18 Pula den Liter (aber kein Benzin!). Um 16 Uhr ging es wieder zurück zum Chobe. Leider hatten wir für die Rückfahrt entlang des Chobe nicht mehr viel Zeit. Denn wieder wimmelte es zwischen Kasane und Ihaha vor Elefanten, Büffeln, Rappenantilopen, Giraffen usw.
Punkt 18 Uhr zum Sonnenuntergang waren wir dann in Ihaha.

Abends lief dort wieder Wasser - dafür gab es keinen Strom im Waschhäuschen. Stirnlampen sind auch beim Händewaschen sehr nützlich! Die Toiletten und Duschen waren sogar frisch geputzt und sahen nach den Verwüstungen der wasserlosen Zeit ganz manierlich aus.

Klaus
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Letzte Änderung: 03 Nov 2010 20:21 von klaus63.
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06 Nov 2010 17:14 #161559
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Hallo,

Freitag, 20.08.2010: Fahrt nach Savuti

Ihaha bewies auch heute schon vor dem Frühstück seinen Tierreichtum. Noch im Schlafsack liegend, konnte ich im Morgengrauen 10 Büffel beobachten, die den Chobefluss unmittelbar zwischen uns und dem Nachbarcampingplatz durchquerten. Gruppen von Pavianen und ein Buschbock liefen an uns vorbei.


8 Uhr 30 fuhren wir dann Richtung Savuti los. Bis Ngoma Gate haben wir ca. eine Stunde gebraucht und sahen auf der Srecke viele Impalas und Zebras.

Nicht weit von Ngoma saßen auf einmal immer mehr Geier auf den Bäumen! Bei näherem Hinschauen entdeckten wir dann ganz in der Nähe einen toten Elefanten, an dem sich viele Geier und einige Marabus zu schaffen machten. Es war aber keine einzige Hyäne zu sehen! Die Fenster mussten wir wegen der vielen Fliegen geschlossen halten.


Die Strecke von Ngoma nach Kachikau (ca. 40 km) führt entlang der im Bau befindlichen Teerstraße (Chinesen!). Obwohl die Strecke in weiten Teilen schon fertig war, wurde der Verkehr rechts und links der Teerstraße geleitet. Der Weg war so nicht gut zu fahren. Viele Baustellenfahrzeuge wirbelten Staub auf und behinderten den Verkehr. Schön waren dagegen die vielen großen Baobabs m Weg. Gleich hinter Kachikau wurde es dann sehr sandig. Jetzt musste Luft abgelassen werden. Wir haben wegen unserer hohen Beladung nur vorsichtig Luft abgelassen, hinten von 3 auf 1,8 bar, vorne von 2 auf 1,6 bar, aber die Wirkung war erstaunlich. Ich bin die ganze restliche Zeit im Chobe und Moremi kein einziges Mal mehr steckengeblieben und das bei teilweise sehr tiefem Sand.
Während wir noch mit dem Luftablassen beschäftigt waren, hielten Deutsche neben uns, die gleich einige Horrorgeschichten über die kommende Strecke verbreiteten. Vor uns steckten einige Fahrzeuge so tief im Sand fest, dass sie gar nicht mehr ausgegraben werden könnten. Wir sollten uns, wenn wir keine große Tiefsanderfahrung hätten, überlegen, ob wir nicht gleich umdrehen sollten. Das hat uns schon verunsichert, aber nicht zum Umkehren gebracht! Auf der Strecke zum Goha-Gate (42 km) haben wir, dann aber keine festsitzenden Fahrzeuge sehen können. Teilweise war der Sand recht tief, aber mit dem reduzierten Luftdruck ging es ganz gut.

Die letzten 28 km zwischen Gate und Savuti waren weiterhin teils tiefsandig. Vor der Savuti Campsite war allerdings noch der Savuti Channel zu durchqueren, der ziemlich viel Wasser führte. Wir sind den Fluss gründlich abgegangen. Die Tiefe betrug je nach Strecke 40 - 80 cm. Wir haben dann den Weg direkt an den aufgeschütteten Steinen genommen. Dieser ist etwas rumpelig, aber am flachsten.
Neben der Fuhrt lag schon ziemlich viel Baumaterial. Man sah, dass hier wohl eine Brücke gebaut werden soll.

In Savuti hatten wir den Platz Nr. 6, ganz am Rande der Stellplätze. Savuti war sehr voll - mit allen Reseveplätzen ausgebucht denke ich. Bis zu 4 Fahrzeuge standen auf den Plätzen. Savuti hatte funktionierende Duschen mit heißen Wasser im elefantensicheren, festungsartigen Sanitärgebäude (nicht schön anzusehen). Nachdem es in Ihaha ja kein Wasser gegebn hatte, haben wir noch schnell geduscht, bevor es auf die Nachmittagspirschfahrt ging. Die Rangerin hatte die Savuti-Marsch empfohlen. Dort würde sich die Tiere versammeln. In der Marsch stand an vielen Stellen Wasser. Außer vielen Elefanten und einigen Impalas und Kudus war allerdings an Tieren nicht viel zu sehen. Auch hier sahen wir also leider keine Löwen.

Auf dem Rückweg haben wir uns noch die Felszeichnungen an einem Hügel angesehen. Na ja, nach Tsodilo Hills hat es uns nicht beeindruckt.

Landschaftlich war Savuti mit dem fließenden Kanal und dem hohen Gras schön anzusehen. Die Tiere haben uns etwas enttäuscht. Elefanten hatten wir an der Chobe River Front in solchen Mengen gesehen, dass sie uns nicht mehr vom Hocker rissen.

Klaus
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Letzte Änderung: 06 Nov 2010 17:56 von klaus63.
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07 Nov 2010 11:04 #161594
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  • bayern schorsch am 07 Nov 2010 11:04
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Hallo Klaus,

ein sehr schöner Bericht! Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie viel Arbeit dahintersteckt. Aber ich denke, dass es auch großen Spass macht.
Zwei Fragen hätte ich:

1. Water Lilly Lodge in Kasana: wenn man das genau liest meint man, zwischen den Zeilen rauszuhören, dass das nicht unbedingt der Hit ist. Ist das so? Wir wollen nämlich nächstes Jahr auch die Water Lilly machen, und die homepage mit den abgebildeteten Zimmern und vor allen Dingen mit den weit auseinanderstehenden Betten ist nicht so ganz nach unserem Geschmack. Dafür ist aber der Preis recht günstig und auch die Reviews sind eigentlich sehr gut.

2. Wie sind die Straßenverhältnisse in Botswana. Damit meinen wir aber nicht in den Parks sondern die Hauptstrassen. Speziell glauben wir, dass die Strecke Nata - Kasana in einem recht schlechten Zustand ist. Ist das so oder hat man da zwischenzeitlich die Straße mal ausgebessert?

Gib doch kurze Info, das wäre sehr nett von Dir.

Danke schon im Voraus,
der bayern schorsch
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07 Nov 2010 13:47 #161635
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  • klaus63 am 01 Nov 2010 20:23
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Hallo Bayern Schorsch,

die Water Lily Lodge hat uns insgesamt ganz gut gefallen und ist - glaube ich - auch preislich für Kasane sehr o.k. Sie hat einen schönen Garten mit Bar und Pool. Das Auto kann man bewacht abstellen. Sensationell fanden wir die Bootsfahrt auf dem Chobe mit dem Guide Captain (heißt tatsächlich so). Einziger Minuspunkt sind tatsächlich die Zimmer. Die würde ich als renovierungsbedürftig bezeichnen.
Insgesamt kann ich die Lodge als preisgünstige Unterkunft aber durchaus empfehlen.

Die Strecke Kasane - Nata bin ich nicht gefahren. Alle von mir benutzten Teerstrecken (Ngoma-Kasane, Shorobe-Maun-Ghanzi-Mamuno) waren o.k.

Viele Grüße

Klaus
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