Hallo,
nachdem es hier heute ziemlich regnerisch ist, gibt´s eine Fortsetzung:
Freitag, 13.08.2010 Vom Okavango zum Kwando
Nach dem Frühstück haben wir erst einmal das Camp richtig angeschaut. Gestern waren wir ja zeitlich ziemlich chaotisch, so dass wir fast nichts gesehen haben.
Das Ngepi Camp ist sehr schön am Ufer des Okavango gelegen, mit einem tollen Sonnendeck, von dem wir zwei Nilpferde am gegenüber liegenden Ufer bewundern konnten (leider im Gegenlicht!). Das ganze Camp ist mit den vielen lustigen Hinweisschildern und Freiluftoiletten ja inzwischen ziemlich bekannt.
Nach einigem Hin und Her hat schließlich auch die Zahlung per Kreditkarte geklappt - inzwischen war ich leider ziemlich knapp an namibischen Dollar und die Auskunft, dass der ATM in Divundu manchmal geht und manchmal auch nicht, stimmte einen auch nicht gerade zuversichtlich.
Aber erst einmal ging es von Ngepi zurück in den Mahango-Park. Dort haben wir uns für die Route entlang des Flusses entschieden. Es gab viele Impalas, Kudus, Zebras, Paviane, Geier und unsere erste Giraffe zu sehen.
Wenig später bekamen wir auch noch eine einzelne Rappenantilope zu Gesicht. Der Mahango ist ein kleiner, aber recht hübscher Park und durchaus besuchenswert. An einem großen Baobab am Ufer des Okavango befindet sich ein Rastplatz bei dem man auch aussteigen und sich die Füße vertreten kann.
Kurz nach 12 drängt allerdings schon wieder die Zeit. In Divundu fanden wir nach etwas Suchen auch den ATM in einem Supermarkt und konnten glücklich unseren Bargeldvorrat aufstocken. Mit vollem Tank und einigen Vorräten für die nächsten zwei Campingtage ging es wieder beruhigt auf die ziemlich langweilige Strecke (B8) zum Kwando. Trotz der vielen Elefantenwarnschilder (auch Tempo 80!) waren nirgends Elefanten zu sehen. So langsam beunruhigte mich das schon etwas: schon 2 Tage im Kernland der Elefanten und noch kein einziger Dickhäuter war zu sehen gewesen.
Nur ab und zu brachten die traditionellen Rundhütten der Einheimischen Abwechselung. Erschreckend waren die vielen, vielen abgebrannten Waldstücke rechts und links der Straße. Manchmal erschien der Himmel richtig grau statt blau von dem vielen Rauch.
Kurz vor Kongola bogen wir links von der B8 in eine Sandpad zur Susuwe Ranger Station ein, um uns das Permit für die nächsten zwei Tage im Bwabwata NP zu holen. Die Strecke zur Station ist ziemlich sandig und mühsam zu befahren. Kurz vor der Station sahen wir dann unseren ersten Elefanten in der Ferne. Bei genaueren Hinsehen konnten wir immer mehr Elefanten zwischen den Bäumen entdecken.
Inzwischen hatte auch eine Rangerin von der Station uns entdeckt und winkte uns ziemlich hektisch zu sich her. Ich dachte schon, sie wollte uns wegen unseres Aussteigens rügen, doch tatsächlich hatte man von der Station einen besseren Blick auf die Herde.
Wegen der vielen Bäume konnte man aber auch von dort immer nur einen kleinen Teil der Tiere sehen, doch es waren sicher 100-200 Elefanten, die hier zum Trinken an den Kwando kamen. Immer neue Gruppen kamen und gingen. Wir wären gerne ein paar Meter Richtung Elefanten gegangen, doch die Rangerin war darüber gar nicht glücklich und wollte uns nur wenige Meter vom Gebäude weglassen, da alles andere viel zu gefährlich sei. Im Gespräch erzählte sie dann, dass das Auto der Station gerade zur Reparatur wäre und fragte, ob wir sie nicht ein Stück in Richtung Bumhill mitnehmen könnten, da ihre Kollegin große Angst vor Elefanten hätte. Eine Rangerin am Kwando mit einer Elefantenphobie - na ja. Wir haben die beiden trotz unseres vollen Hilux noch mitgenommen.
Eigentlich wollten wir ja die nächsten beiden Tage im Nambwa Camp verbringen, nachdem es aber schon spät war, steuerten wir heute Bumhill an. Dort haben wir einen etwas teueren Platz mit eigener Aussichtsplattform direkt am Wasser genommen (80 NamDollar für den Erwachsenen, 40 für Kinder). Bumhill ist ein toller Platz, schön gestaltet, jeder Exklusivplatz hat ein eigenes Sanitärhäuschen mit sehr sauberen Anlagen! Einziger Nachteil ist die Nähe zur B8. Nachts haben wir die Lkw recht deutlich gehört. Zum Glück war aber nur sehr wenig Verkehr. Überhaupt war die tierische Geräuschkulisse eindeutig dominierend: Flusspferdrufe vom Kwando und eine ganze Elefantenherde, die spätabends die Campsite durchqueren wollte und vom Personal vertrieben wurde, sorgten für Spannung. Nachts hörte man dann rasch aufeinanderfolgende Schüsse! Das Personal erzählte am nächsten Morgen, dass Elefanten über die Brücke am Kwando in bewohnte Gebiete eindringen wollten und mit den Schüssen vertrieben worden wären.
Klaus