Hallo,
Montag, 23.08.2010: nach 3rd Bridge
Sind um 6 Uhr 30, also recht früh aufgestanden. Schlafen konnte ich allerdings ab 5 Uhr nicht mehr, da die (geführte) italienische Reisegesellschaft neben uns ab dieser Zeit einen Höllenlärm veranstaltete. Das Gepäck wurde mit Geschepper und Gekrache auf den Trailer des Safarifahrzeugs geworfen, dabei ließen sie zum Überfluss auch noch den Motor desselben laufen. Lautes Rufen und Unterhalten vervollständigte noch die Lärmkulisse. Es hat nur noch ein Ghettoblaster gefehlt!
Trotz dieser nächtlichen Aktivitäten sind sie erst kurz vor uns, also so um 8 Uhr aufgebrochen. Ich hatte noch gehofft, dass wieder Wasser läuft, denn seit dem Nachmittag des 22. gab es wieder einmal weder Strom noch Wasser. Doch bis zu unserer Abfahrt kam nichts.
Wir sind dann wieder über die 4. Brücke zur 3rd Bridge gefahren. Aber die Löwen der Vortage waren verschwunden. Auf unserer Fahrt entschädigten uns dafür Zebras, Giraffen und Elefanten, die in der schönen Landschaft grasten.
Auch auf unserer Runde über Mboma-Island konnten wir keine Fleischfresser entdecken, dabei hatte ich in dieser Hinsicht auf Mboma Island gewisse Hoffnungen gesetzt. Allerdings war im Norden von Mboma das Gras so hoch, dass überhaupt nur große Tiere gesehen werden können. Auch die im Hupe-Führer angepriesenen "Palmwälder" bestanden aus "Kleinstgruppen" von 2-3 Palmen.
Immerhin konnten wir im Südteil von Mboma doch einige Giraffen, Elefanten, Paviane, Meerkatzen und eine Letschweantilope beobachten.
Um 11 Uhr 30 haben wir uns dann im Campingplatz von 3rd Bridge angemeldet. Durch die Umstellung auf die privaten Campsite-Betreiber war allerdings unsere Buchung verloren gegangen. Die Rangerin hat uns dann Platz Nr. 6 zugewiesen. Zuvor hatte sie sich allerdings mehrfach nach dem Alter unserer Kinder erkundigt und gab uns genaue Anweisungen, wo wir uns auf dem Platz hinstellen sollten. Nr. 6 hat zwei hohe Bäume, die auch in der Trockenzeit Blätter trugen und von einer großen Horde Paviane als Schlafplatz benutzt werden. Nach einigen Ermahnungen, nicht nachts herumzulaufen, da der Platz häufig von Elefanten, Flusspferden, Hyänen und Löwen besucht wird, riet sie uns noch ein ordentliches Feuer zu unterhalten, das den Platz ausleuchtet.
Eigentlich konnte man selbst sehen, dass in 3rd Bridge "tierisch etwas los war". Auf dem Platz lag Elefantenkot und nicht weit entfernt blockierte ein Elefant einen ganzen Stellplatz und ließ sich offenbar nicht vertreiben. Trotzdem sind wir natürlich gleich wieder ein Opfer der Affen geworden. Während wir auspackten sprang ein Pavian in den Kofferaufbau unserer Freunde und sauste mit einer Leberwurstfrucht auf einen nahen Baum. Dort verspeiste er die Frucht ungerührt.
Die Jungs nutzten gleich ihre Steinschleudern, um auf die auf den Bäumen um uns herum lauernden Paviane zu schießen, die wiederum Äste und Rindenstücken nach unten warfen. Nach kurzer Zeit war eine Art Waffenstillstand eingekehrt und wir konnten in Ruhe unsere Mittagspause im Camp verbringen.
Immerhin ging hier das Wasser, warm war es allerdings nur bei den Herren. So wie die Paviane auf den Solaranlagen herumturnten wunderte einen dieser Ausfall allerdings nicht.
Kurz nach 15 Uhr ging es zur Nachmittagspirschfahrt. Wir hatten bei den Rangern gefragt, welche Richtung empfehlenswert sei und wurden Richtung 2. Brücke geschickt. Aber der Moremi hatte an diesem Nachmittag für uns nicht viel zu bieten.
17 Uhr waren wir wieder im Camp und haben unsere Reservekanister in die doch schon recht leeren Tanks gefüllt. Unsere Freunde, die Paviane warteten schon auf uns, konnten aber nur ein, zwei Kekse erbeuten. Bei Anbruch der Dämmerung stiegen sie dann mit lautem Geschrei in ihre Schlafbäume, wo sie bis zum Morgengrauen blieben.
Nach dem Abendessen konnte man dann dumpfe Löwenrufe hören. Ich habe noch lange darüber doziert, dass man Löwen bis zu 4 Meilen weit hören kann und sie deshalb wohl weit entfernt seien. Das dies ein großer Irrtum war, sollten wir jedoch erst am nächsten Morgen merken!
Nicht weit von uns entfernt wurde wohl eine Party von iener ganzen Gruppe gefeiert, denn bis spät abends gab es ziemlich Lärm (schon wieder Italiener oder Spanier?). Das nervte nun doch schon ein wenig. Erst spät abends war wieder Ruhe und man konnte das Rufen des/der Löwen genießen.
Klaus