Hallo,
Dienstag, 24.08.2010
Heute konnten wir uns mit dem Aufstehen etwas Zeit lassen. Da wir ohnehin nicht mehr viel Diesel hatten, wollten wir den Moremi auf direktem Weg Richtung Maun verlassen, obwohl nachts durchaus noch einige vielversprechende Löwenrufe zu hören gewesen sind.
Kurz nach 8 Uhr - wir standen schon zur Abfahrt bereit - kamen unsere Freunde von den Ablutions mit der Nachricht der Rangerin zurück, dass wir gut aufpassen sollten. Auf Platz Nr. 4 hielte sich ein Löwenpärchen auf. Das waren gerade mal ca. 50- 60 Meter von uns! Wir sind gleich zur Nr. 4 gefahren. Dort war schon einiges los. Einige Mitarbeiter des Camps saßen auf einem Pickup vor einem großen Busch am Rande des Stellplatzes und starrten auf den Busch, davor waren einige Camper versammelt, die gerade die Erlebnisse der Nacht zum Besten gaben. Gerade als sie gestern abend vom Zähneputzen zu ihren Pkws zurückgekehrten, seien schon die ersten Hyänen aufgetaucht, so dass sie fluchtartig die Dachzelte aufgesucht hätten. Ab 2 Uhr nachts bis 8 Uhr morgens sei dann das Löwenpärchen vor ihren Zelten aktiv gewesen, so dass schon ein paar Joghurtbecher für dringende Bedürfnisse herhalten mussten. Um 8 hätten sich die Löwen dann hinter den Busch verzogen, so dass ein mutiger Camper schnell die Ranger verständigen konnte.
Von den etwa 10 Meter entfernten Löwen konnte man anscheinend nur vom Wagendach der Ranger aus etwas sehen. So sind wir dann auch ohne weiteres Warten abgefahren als alle den Platz Nr. 4 verlassen mussten.
Na ja, meine Mutmaßung von gestern abend, dass die Löwen einige Kilometer entfernt brüllten, war ziemlich falsch gewesen!
Auf unserem Weg zurück zum South Gate waren dann nur noch ein paar Giraffen, Zebras, Gnus, Kudus und Warzenschweine zu sehen (Impalas zählten wir nicht mehr als Sichtung). Leider steckten wir hinter einer Kolonne von 7 RSA-Fahrzeugen mit Trailern, die nicht im Traume daran dachten, irgend jemand vorbei zu lassen. So brauchten wir bei 15 km/h doch sehr lange bis zum Gate. Dort brachten wir die Reifen wieder auf Normaldruck und fuhren die 84 km nach Maun (ab Shorobe Asphalt) mit dem Gefühl, dass der Urlaub nun sich definitiv dem Ende näherte.
Im AUDI CAMP, das im Norden von Maun in einer staubigen und nicht sehr gepflegten Gegend gelegen ist, meldeten wir uns gleich an der Rezeption. Dort erlebten wir die erste Fehlbuchung des Urlaubs. Obwohl ich im Vorfeld der Reise wegen der häufig berichteten Diebstähle aus Zelten im Audi Camp eigens Zimmer bestellt hatte, hatte unser Buchungsbüro 5 Zelte (direkt am Zaun!) gebucht. Uns war bei diesem Anblick nicht so wohl, aber die Zimmer waren alle ausgebucht und die Damen von der Rezeption konnten mir die E-Mails mit unserem Büro in Windhuk vorlegen: "tented accomodation" - na ja, die hatten wir nun. Mein Zelt hatte auch noch einen Reissverschluss, der energisch seinem Ende entgegen ging!
Ansonsten war das Audi Camp ganz schön. Es gab saubere Sanitäranlagen, einen netten Pool, eine Boma für das Abendessen und schöne Sitzplätze. Insgesamt hätte die Anlage aber noch etwas gepflegter sein können.
Wir haben uns nach einem kurzen Aufenthalt noch Maun angeschaut, etwas eingekauft, getankt und Geld abgehoben. Besondere Sehenswürdigkeiten waren nicht zu entdecken, aber es gab ganz nette Einblicke in das städtische, afrikanische Leben.
Nach einem recht guten Abendessen begaben wir uns in unsere "unerwünschten" Zelte. Ich sicherte mein Zelt noch durch eine umgelegte Bank. Es hatte sich auch schon ein Wachmann mit Schlagstock auf dem Platz aufgebaut - hoffentlich passte er einigermaßen auf.
Klaus