THEMA: Namibia-Botswana-Zimbabwe-August-2010
17 Nov 2010 14:07 #162851
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  • Sille am 17 Nov 2010 14:07
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Hallo Klaus,

auch ich möchte mal Danke sagen! Ich entnehme deinem Bericht viele Infos, die ich für den nächsten Juli gut gebrauchen kann. Ich lese erstmal alles bis zu Ende und werde mich bestimmt mit einigen speziellen Fragen noch an dich wenden.
Fleißig weiter machen! :)

Sille
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27 Nov 2010 15:16 #163952
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  • klaus63 am 27 Nov 2010 15:16
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Hallo,

Dienstag, 24.08.2010

Heute konnten wir uns mit dem Aufstehen etwas Zeit lassen. Da wir ohnehin nicht mehr viel Diesel hatten, wollten wir den Moremi auf direktem Weg Richtung Maun verlassen, obwohl nachts durchaus noch einige vielversprechende Löwenrufe zu hören gewesen sind.

Kurz nach 8 Uhr - wir standen schon zur Abfahrt bereit - kamen unsere Freunde von den Ablutions mit der Nachricht der Rangerin zurück, dass wir gut aufpassen sollten. Auf Platz Nr. 4 hielte sich ein Löwenpärchen auf. Das waren gerade mal ca. 50- 60 Meter von uns! Wir sind gleich zur Nr. 4 gefahren. Dort war schon einiges los. Einige Mitarbeiter des Camps saßen auf einem Pickup vor einem großen Busch am Rande des Stellplatzes und starrten auf den Busch, davor waren einige Camper versammelt, die gerade die Erlebnisse der Nacht zum Besten gaben. Gerade als sie gestern abend vom Zähneputzen zu ihren Pkws zurückgekehrten, seien schon die ersten Hyänen aufgetaucht, so dass sie fluchtartig die Dachzelte aufgesucht hätten. Ab 2 Uhr nachts bis 8 Uhr morgens sei dann das Löwenpärchen vor ihren Zelten aktiv gewesen, so dass schon ein paar Joghurtbecher für dringende Bedürfnisse herhalten mussten. Um 8 hätten sich die Löwen dann hinter den Busch verzogen, so dass ein mutiger Camper schnell die Ranger verständigen konnte.

Von den etwa 10 Meter entfernten Löwen konnte man anscheinend nur vom Wagendach der Ranger aus etwas sehen. So sind wir dann auch ohne weiteres Warten abgefahren als alle den Platz Nr. 4 verlassen mussten.

Na ja, meine Mutmaßung von gestern abend, dass die Löwen einige Kilometer entfernt brüllten, war ziemlich falsch gewesen!

Auf unserem Weg zurück zum South Gate waren dann nur noch ein paar Giraffen, Zebras, Gnus, Kudus und Warzenschweine zu sehen (Impalas zählten wir nicht mehr als Sichtung). Leider steckten wir hinter einer Kolonne von 7 RSA-Fahrzeugen mit Trailern, die nicht im Traume daran dachten, irgend jemand vorbei zu lassen. So brauchten wir bei 15 km/h doch sehr lange bis zum Gate. Dort brachten wir die Reifen wieder auf Normaldruck und fuhren die 84 km nach Maun (ab Shorobe Asphalt) mit dem Gefühl, dass der Urlaub nun sich definitiv dem Ende näherte.

Im AUDI CAMP, das im Norden von Maun in einer staubigen und nicht sehr gepflegten Gegend gelegen ist, meldeten wir uns gleich an der Rezeption. Dort erlebten wir die erste Fehlbuchung des Urlaubs. Obwohl ich im Vorfeld der Reise wegen der häufig berichteten Diebstähle aus Zelten im Audi Camp eigens Zimmer bestellt hatte, hatte unser Buchungsbüro 5 Zelte (direkt am Zaun!) gebucht. Uns war bei diesem Anblick nicht so wohl, aber die Zimmer waren alle ausgebucht und die Damen von der Rezeption konnten mir die E-Mails mit unserem Büro in Windhuk vorlegen: "tented accomodation" - na ja, die hatten wir nun. Mein Zelt hatte auch noch einen Reissverschluss, der energisch seinem Ende entgegen ging!


Ansonsten war das Audi Camp ganz schön. Es gab saubere Sanitäranlagen, einen netten Pool, eine Boma für das Abendessen und schöne Sitzplätze. Insgesamt hätte die Anlage aber noch etwas gepflegter sein können.

Wir haben uns nach einem kurzen Aufenthalt noch Maun angeschaut, etwas eingekauft, getankt und Geld abgehoben. Besondere Sehenswürdigkeiten waren nicht zu entdecken, aber es gab ganz nette Einblicke in das städtische, afrikanische Leben.

Nach einem recht guten Abendessen begaben wir uns in unsere "unerwünschten" Zelte. Ich sicherte mein Zelt noch durch eine umgelegte Bank. Es hatte sich auch schon ein Wachmann mit Schlagstock auf dem Platz aufgebaut - hoffentlich passte er einigermaßen auf.

Klaus
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Letzte Änderung: 27 Nov 2010 15:35 von klaus63.
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27 Nov 2010 22:25 #163998
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  • klaus63 am 27 Nov 2010 15:16
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Hallo,

Mittwoch, 25.08.2010

Ab 4 Uhr 15 war für mich die Nacht vorbei. Hähne und Hunde aus dem Wohngebiet nebenan wetteiferten um die größte Lautstärke. Erst dachte ich bei dem Hahnengeschrei an die Morgendämmerung, doch in Botswana wird dadurch scheinbar die zweite Nachthälfte eingeläutet.

Na ja, auf jeden Fall, hatte das Wachpersonal offensichtlich aufgepasst und wir hatten keine Verluste zu vermelden. Nach einem guten Frühstück - mit sehr vielen leckeren Pancakes - sind wir Richtung Ghanzi abgefahren.

Die Brücke bei Toteng war wieder geöffnet - nur die Lkw wurden nach den schweren Überschwemmungen immer noch umgeleitet. Auch tagsüber galt es auf der Teerstraße aufzupassen. Immer wieder überquerten lange Ketten von Kühen, Ziegen und Eseln die Fahrbahn und häufig rannte noch ein Nachzügler im flotten Tempo über die Straße.

Im Craft Centre in Ghanzi machten wir kurz halt. Dort gibt es Buschmannkunst, doch nach dem Aufenthalt in Grashoek kannten wir die Stücke schon. Im Ghanzi ging dann die Schotterpiste Richtung Grootlagte ab, an der unser heutiges Ziel, die Motswiri Lodge lag. Nach etwa 30 km und einigem Fragen nach dem Weg stießen wir dann auf ein Schild mit der Abzweigung zur Lodge. Die Zufahrt ist stolze 9,6 km lang und sehr steinig.

Unseren Freunden kostete sie den ersten Reifen der Reise. Die Wildfarm beherbergt bei einer stattlichen Größe von 330 km² derzeit 12 Nashörner. Von den britischen Besitzern wurden wir sehr gastfreundlich begrüßt. Einer der beiden englischen Biologiestudenten, die ein Jahr in Botswana auf der Farm verbrachten, hatte auf der Straße eine tote (überfahrene) schwarze Mamba gefunden, die jeder von uns einmal anfassen durfte.

An einem See, der durch die guten Regenfälle noch sehr voll war, lagen die vier Zelte. Sie waren nicht luxuriös, aber sehr gediegen eingerichtet.

Um 15 Uhr 30 ging es dann mit den zwei englischen Biologiestudenten und einem Buschmannfährtensucher auf die Nashornpirsch. Es war so gedacht, dass wir uns nach dem Aufspüren der Nashörner zu Fuß an die Tiere heranpirschen sollten. Zunächst kurvten wir allerdings 1 1/2 Stunden auf der riesigen Farm herum, ohne ein Nashorn zu entdecken. Dann ging alles ganz schnell. An einem Wasserloch standen wir auf einmal direkt neben zwei Rhinodamen mit ihren zwei Kälbern.

Mit dem Anschleichen war es damit nichts, was den Fährtensucher sichtlich enttäuschte. Nach dem ausgiebigen Bestaunen der großen Tiere haben wir nach weiteren Exemplaren gesucht und an einem weiteren Wasserloch einen Nashornbullen (ca. 2 Tonnen schwer!) mit zwei Weibchen entdeckt.

Also hatten wir doch noch 7 der 12 Rhinos auf der Fahrt gesehen, bei 33 000 ha kein schlechtes Ergebnis! Nach dem obligorischen Sundowner mit ein paar Getränken waren wir erst kurz vor dem Abendessen wieder auf der Lodge. Das Abendessen wurde sehr stilvoll in einer nicht überdachten, aber windgeschützten Boma serviert. Es war wohl das beste auf unserer Reise.


Viele Grüße

Klaus
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Letzte Änderung: 27 Nov 2010 22:36 von klaus63.
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29 Nov 2010 13:39 #164098
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klaus63 schrieb:
An einem See, der durch die guten Regenfälle noch sehr voll war, lagen die vier Zelte. Sie waren nicht luxuriös, aber sehr gediegen eingerichtet.

Der See war noch viel voller. Im Mai hatte er die Zelte überschwemmt.
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01 Dez 2010 17:12 #164330
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  • klaus63 am 27 Nov 2010 15:16
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Hallo,

Donnerstag, 26.08.2010: zurück nach Namibia!

So langsam konnten wir den Urlaub ausklingen lassen. Heute stand nur die ca. 340 km lange Etappe zur Okambara Elephant Lodge in Namibia an. Zunächst hatten wir die Schotterpiste bis zur geteerten Hauptstrecke nach Mamuno zu überwinden. Mitten im Nichts stand ein liegengebliebener Pickup mit einigen Farmarbeitern, die bei uns ein paar Kekse abstaubten. Auf der Hauptstrecke wollten wir noch einmal tanken, um unsere restlichen Pulas loszuwerden, doch bis zur Grenze waren alle Tankstellen (naja es waren nur zwei) ohne Sprit. Also haben wir Namibia mit ziemlich leeren Tank (und vielen Pulas) wieder betreten. Zum letzten Mal haben wir üblichen Grenzzettel ausgefüllt - etwas das ich nicht vermissen werde. Ich glaube nicht, dass die unzähligen Daten der vielen Grenzgänger jemals wieder angeschaut werden!

In Witvlei sollte dann die Straße nach Okambara abgehen, hier hatten wir doch ein paar Probleme, die richtige Straße zu finden. Ein schönes Hinweisschild auf Okambara wäre da ganz hilfreich gewesen. Auf der roten Sandpiste war plötzlich eine sehr lange Schlange zu sehen. Ich bin schnell angehalten und mit der Kamera zurückgerannt, doch das Tier ist nach einem kurzen Aufrichten mit ganz ordentlicher Geschwindigkeit in den Büschen verschwunden. Also gab es kein Photo. Nach ihrem Aussehen: ca. 2 m lang, dunkelgrau und mit dem typischen "Halsschild" könnte es eine Kobra gewesen sein.

Okambara ist schön angelegt, der Garten enthält viele Pflanzen, die an das Mittelmeer erinnern. Wir selbst haben in einem sehr großen, runden Chalet übernachtet, die Kinder in einem Zimmer im Haupthaus.

Gleich nach unserer Ankunft haben wir die Fütterung des Leoparden Lulu und der fünf Geparden anschauen dürfen.

Außerdem gab es noch Wüstenluchse, in deren Gehege wir gehen konnten, einen Strauß, Warzenschweine etc. Hauptattraktion für die Kinder war natürlich das sehr zahme und zutrauliche Erdmännchen Michaela!

Abends kamen noch 5 Stachelschweine an die Terrasse des Haupthauses.

Uns hat es gut auf Okambara gefallen. Es ist ein schöner Anfangs- oder Endpunkt einer Namibia- und/oder Botswanareise mit vielen (zahmen) Tieren und die Unterkunft sowie das Essen (abends gab es Geschnetzeltes aus der Lende von Gnu und Kudu) war wirklich toll.

Viele Grüße

Klaus
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Letzte Änderung: 01 Dez 2010 17:27 von klaus63.
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02 Dez 2010 10:18 #164431
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klaus63 schrieb:
Erdmännchen Michaela

Hört sich für mich eher nach einem Erdweibchen an. ;)
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