THEMA: Picco geht mit Schnorchelmaske zum Lavasee...
04 Jan 2017 13:09 #457752
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Nach dem guten Essen gehts wieder in Richtung unserer Zimmer, denn so in der schwülen Hitze rumzulatschen ist anstrengender als man meinen würde!



Oben: Rechts in Gelb die Moschee, geradeaus eine Art Mädchenschule und links irgendwo muss der Palast des Sultans sein...
Unser Weg führt den drei beschleierten Frauen nach...




Oben: Wenn die Wände nicht mehr von selbst halten dann hilft man halt etwas nach... :-O



Oben: Im B&B schmeiss ich mich mal ins Facebook und was seh ich da?
Freddie Mercury hat gestern als Namensgeber für den Asteroiden 17473 herhalten dürfen...


Über Facebook unterhalte ich mich noch mit einem in Kenya lebenden Freund und erfahre dass im 'Freddie-Mercury-Haus' offenbar auch ein 'Queen'-Museum untergebracht ist!
Toll, ich als Queen-Fan seit frühester Jugend muss das natürlich sehen!
Und er gibt mir den Tipp eines Restaurantes mit Dachterrasse in der Nähe der Mercury-Bar, von wo aus man einen wunderschönen Blick zur untergehenden Sonne haben soll.
Danke, Chris!
Um 16:00 treffen wir uns halbwegs ausgeruht wieder und bezahlen das B&B bar.
Somit haben wir das mal hinter uns!
Anschliessend gehts wieder zum ATM der Stanley Banc umd wir beide lassen und je 400'000 Tansanianische Schillinge ausspucken.



Oben: Auf dem Weg liegt das 'House of Wonders' beziehungsweise das 'Beit-el-Ajaib' und diesmal hab ich das 7-14mm-Objektiv dabei!
Nun passts auch ganz auf ein Bild ohne Baum dazwischen!




Oben: Typische Ansichten in Stone Town...schwarze Wände die mal weiss waren...

Anschliessend will ich ins Freddie-Museum!
Aber...
...da ist kein Museum mehr sondern nur noch ein Souveniershop... :-(
Na ja!
Ohne was zu kaufen machen wir uns auf die Suche nach dem Restaurant für den Sundowner auf der Terrasse...und wir finden keines das der Beschreibung entspricht!
Aber wir finden dieses Hotel!
Zuerst latschen wir vorbei bis zur Mercurys Bar und drehen dann um...
...wo ich dann aus mir unbekannten Gründen plötzlich von einem Einheimischen beschimpft werde!
Warum auch immer!
Und er beschimpft mich hartnäckig und nicht nur das, er verfolgt mich auch noch!
Besoffen wie er offensichtlich ist hat er damit aber seine liebe Mühe...
Wir gehen wieder zu diesem Hotel und schauen rauf...
...und ein Mann schaut runter und ruft uns zu dass wir herzlich willkommen wären und doch reinkommen sollen!
OK, tun wir, denn so bin ich meinen Verfolger los!
:-D



Oben: Das Mizigani Seafront Hotel ist meine Rettung!!!



Oben: Notfalls könnt ich ihn mit den Kanonen in Schach halten...odrr so...



Oben: Dinnen gibts einen Innenhof...hat wieder mal was von Tausend und einer Nacht!



Oben: Und sogar einen Pool hats!



Oben: Und auch wenns wohl nicht das Restaurant ist das mir Chris empfohlen hat passt die Aussicht!

Erst wollen wir in diesem schönen Hotel nur was trinken und so bestell ich mir einen Gewürz-Kaffee...was wirklich ein sehr spezielles Geschmacks-Erlebniss ist!
Habs bisher nicht gekannt und weiss nun auch dass ich darüber doch eher froh sein kann...
Danach gibts noch zwei Smooties bevor wir uns entschliessen doch auch noch hier zu essen!
Die Sonne können wir eh nicht untergehen sehen da es dafür zu bewölkt ist...



Oben: Und so sieht die Fisch-Grill-Platte aus, die Sven und ich bestellt haben...natürlich jeder eine für sich!
Und sie schmeckt auch herrlich!!!


Nach dem Essen geniessen wir die Terrasse noch ein Weilchen und machen uns dann auf den Heimweg, weit ist's ja nicht!
Hundemüde fall ich nach der Dusche schon früh ins Bett, aber die lautstarken Sansibari verhindern mit vielen Worten und Geräuschen einen erholsamen Schlaf...
Trotzdem: Gute Nacht!
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04 Jan 2017 17:41 #457795
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Tag 18: Auf Tour mit Marco Polo



Oben: Unsere heutige Etappe

Wieder mal liege ich ab 02:00 Uhr wach, irgendeine Klimaanlage macht einen Höllenlärm!
Ich versuche wieder zu schlafen, find den Schlaf aber nirgends...um 06:30 geh ich duschen.
Um 07:30 gehts auf die Dachterrasse wo für alle Gäste an einem Tisch angerichtet ist.
Und wer sitzt da und rotzt und hustet wieder ohne Hand vor dem Mund lautstark vor sich hin?
Ja, der Asiate von gestern!
Und er hat sich schlauerweise ziemlich in die Mitte des Tisches gesetzt, damit sich sein Gerotze sich schön über alles verteilen kann!
Ich könnt kotzen und setzt mich so weit wie möglich von ihm entfernt hin.
Der Typ ist einfach nur widerlich!!!
Um 08:00 kommt Sven dazu und wir bestellen Spanish Omelette, Früchte, Fruchtsaft und Africaffee...nur nichts was offen irgendwo rumlag und nun wohl vollgerotzt ist.
Das Spanish Omelette ist offensichtlich eher ein Sansibarish Omelette, denn es ist wirklich extrem spicig gewürzt!
Vom Omelette selbst schmeckt man nichts mehr...
Um 09:40 treffen wir uns beim Eingang, ich habe meinen Schlüssel der Putzfrau abgegeben und den Chef informiert, bezahlt haben wir ja gestern schon.
Dann tragen wir unser Gepäck rüber zur Mercury's Bar, denn da soll uns der Fahrer der Lodge für die nächsten Nächte abholen!
Auf dem Weg werden wir natürlich von jedem Taxifahrer der südlichen Hemisphäre angesprochen...ich komm vor lauten 'No, thanks' kaum mehr zum atmen!
So deponieren wir unser Gepäck beim DJ-Pult, setzen uns in die Bar, bestellen und werden danach von einem Kellner gefragt ob wir auf einen Fahrer warten.
Trotz der Vermutung dass er uns einen Fahrer organisieren will sagen wir wahrheitsgemäss 'Yes, we do!' und erfahren so dass schon seit 09:00 ein Fahrer auf zwei Touristen mit Gepäck wartet!
Er würde ihn holen gehen!
OK!?
Und tatsächlich kommt einer daher der sich als Marco Polo, der Fahrer der Homeland Swahili Lodge, die wir über Booking.com für die nächsten drei Nächte gebucht haben, vor!
Klappt ja wie am Schnürchen! :-D
Da unsere Getränke soeben gekommen sind laden wir ihn auch auf ein Getränk ein und er bestellt sich ein Wasser.
So quasseln wir noch ein wenig bis wir ausgetrunken und bezahlt haben, dann geht Marco sein Auto holen und wir stellen uns mit dem Gepäck an die Strasse, wo wieder sämtliche Taxifahrer der südlichen Hemisphäre ihr Glück bei uns probieren und kläglich scheitern!
Marco fährt mit einem Toyota Minivan vor und schon bald düsen wir gemächlich (zumindest für Zanzibar-Verhältnisse) mit viel zu hohem Tempo durch die Stadt raus aufs Land in Richtung Nordkap...
...zumindest zum Nordkap der Insel!
So sehr er auch überall viel zu schnell fährt so ist er doch einer der gesitteteren und langsamen Fahrer hier auf Sansibar...
Na ja, angeschnallt sind wir und Airbags hats auch, vieleicht würden sie auch funktionieren wenn es denn nötig werden würde...
...was wir doch eher nicht hoffen!
Der Strassenbelag ist erstaunlich gut, das Wetter weniger...denn es regnet teilweise!
Aber egal, wir fahren zu einer Lodge am Meer und der Regen wird sicher wieder mal aufhören!



Oben: Kaum aus Stone Town raus sind die Vehikel schon etwas spartanischer ausgestattet...



Oben: Nach einer guten Stunde les ich dieses Willkommensschild und frage mich weshalb man eine Toilette anrufen soll...
....richtig gelesen hab ichs erst zuhause als ich die Fotos sichtete... ;-)


Kurz nach dem Schild biegt Marco rechts ab...obwohl links das Meer ist und die Lodge direkt am Meer liegen soll!
Zumindest wenn man der Karte von booking.com und auf der Homepage der Lodge glauben darf...!



Oben: Zumindest gemäss Booking.com (bis etwa April 2016) und auch gemäss der Homepage der Homeland Swahili Lodge
(siehe oben, Screenshot Ende Dezember 2016) liegt die Lodge am Meer!


Wo fährt der uns denn hin???
Nach einigem Geholper hält er mitten in der Pampa, ewig weit vom Meer entfernt bei einem ummauerten Gebäude mit Baustelle an und ich lese auf dem Tor ungläubig 'Homeland Swahili Lodge'!!!
Ich glaubs nicht!!!
Wir haben zwar eine mit 25$ pro Nacht und Nase inkl. Frühstück wirklich extrem billige Unterkunft gebucht aber eine die direkt am Meer steht und nicht eine die kilometerweit vom Meer entfernt ist!
Ein Typ kommt mit Sprüchen wie 'Hey Man, here all are crazy People' und 'Welcome you crazy man' auf uns zu und ich komm mir dabei vor wie im falschen Film!
Na ja, machen wir bei der Schmierenkomödie mal kurz mit, vieleicht entpupt sich das hier als Wohnhaus der Typen und wir werden danach zur Lodge am Meer gefahren, wer weiss.
So betreten wir erst mal den Hof und bringen unser Gepäck in die Zimmer, die wirklich sehr spartanisch eingerichtet sind.
Aber halt dem Preis entsprechend und...sie sind wirklich sauber!
Immerhin!
Denn bei einigen anderen Punkten können sie bei mir nicht wirklich punkten...
Teilweise wurde die Kloschüssel sogar so eingemauert dass die Sitzfläche keine 20 cm über dem Boden liegt...weshalb ich ein anderes Zimmer verlange und auch erhalte!
Dann geht der 'Crazy Man' mit uns zur Bar der Lodge, vorbei an einigen Plastiktischen mit nach Backpackern aussehenden Typen die unsere Grüsse freundlich erwiedern!
Der Typ bereitet uns je einen Kaffee und einige Früchte zu und stellt uns seinen Sohn ('he is a crazy boy') vor...
Hier ist offensichtlich alles 'crazy'...und ich komm mir vor wie in einem Kindergarten...
Mit 15 hab ich mich vieleicht so benommen wie der Typ, aber der ist sicher gegen die 40...
Na ja...
'Crazy Man' erklärt uns dass wir alles überall kaufen können, er kocht es dann für uns.
Wir könnten auch bei den local People essen, müssten dann aber einen Schnapps trinken, dann gebe es keine Probleme.
So zumindest erklärt uns 'Crazy man' die Essenssituation....
Ich stelle also für mich fest: Wir sind in einer 'Lodge' am Meer die nicht am Meer ist und über kein Restaurant verfügt…
Soso...
Aber 'Crazy Man' erzählt weiter dass es einen gratis Shuttleservice zum Meer gibt, 10 Minuten Autofahrt und man ist da.
Wir fragen nach Schnorchelpreisen aber uns erscheinen die 25$ für 2 Stunden Gruppenschnorcheln mit Früchte-Dinner beziehungsweise 120$ für 2 Stunden Schnorcheln ohne etwas zu essen aber privat eher zu hoch.
So langsam schwahnt mir dass wir einem Schwindler auf den Leim gegangen sind!
Ich schlag Sven vor dass wir uns an den Strand bringen lassen und dort mal schauen ob wir was anderes finden, bei Booking.com zumindest hab ich was gefunden was preislich brauchbar und gemäss Karte auch am Strand ist...wobei ich darauf nicht mehr viel gebe!
Und so fährt uns Marco Polo an den Strand...wir sind sicher mehr als 10 Minuten mit dem Auto unterwegs!!!
Marco versucht uns dabei dauernd irgendwelcher Strandaktivitäten aufzuschwatzen, aber ich lehne genauso dauernd ab und sag dass wir erst mal nur etwas spazieren wollen!
Irgendwann parkt er in einer vermüllten Nebenpiste und zeigt uns ein Restaurant wo man essen kann und das immer vollbesetzt sein soll...
Nur sitzt jetzt, es ist immerhin Mittag, kein Mensch da...was mich an der Glaubwürdigkeit des Marco Polo doch etwas zweifeln lässt!
Er erklärt uns wo wir was kaufen oder bestellen sollen und sagt wie wir wieder zur Lodge zurückkommen...nämlich indem wir ihn suchen oder in einem Laden nachfragen, der würde ihn dann anrufen.
OK...
Wir machen uns von dannen und schauen uns erstmal den Strand an und was sehen wir da?



Oben: Kühe am Strand an der See! Will man uns jetzt verklickern dass es hier auch Seekühe hat oder was???
Irgendwie kommt's mir heut eh vor als ob uns alle verarschen wollen!




Oben: Ansonsten sieht der Strand bei abfliessender Flut so aus...

Sven spricht mich sobald wir etwas vom Marco weg sind darauf an ob wir das wirklich so gebucht haben und so zeig ich ihm den Screenshot den ich damals bei der Buchung gemacht habe, der klar zeigt dass die Unterkunft am Meer ist!
Und ich zeig ihm einen Screenshot den ich dank dem W-Lan der 'Lodge' (Die SIM-Karte bietet hier nicht mal 'Edge') im Booking.com von einem B&B das wirklich am Strand zu stehen scheint.
Und genau das werden wir jetzt suchen!
Aber erst suchen wir ein Pissoir für mich, denn irgendwie, vieleicht weil ich mich so nerve ab dieser Verarschung, drückt heute die Blase wie verrückt!
Also rein ins Restaurant des 'The Doubletree by Hilton Resort Zanzibar-Nungwi Hotel' (ohne zu merken dass es ein 'Hilton' ist) und ein Savannah bestellen!
Nachdem ich gefühlt 10 Liter losgeworden bin quasseln wir darüber ob wir nicht in diesem offensichtlich recht leer stehenden Hotel zwei Zimmer buchen sollen...
Gesagt, gefragt!
Und so werden wir vom Kellner an die Rezeption verwiesen, wo wir die Preise anfragen gehen.
Beim Bezahlen der beiden Savannah's krieg ich ertmal einen Einblick in die Preisgestaltung dieses Hotels: 26'000 TSh (12$) sind nicht wirklich ein Schnäppchen!
Noch auf dem Weg zur Rezeption muss ich schon wieder zum Pissoir und wieder kommts mir vor als kämen 10 Liter raus...
...hmmm...seltsam...
An der Rezeption verklickert man uns freudestrahlend dass das Hotel so gut wie leer ist und wir zwei Zimmer zu je 260$ pro Nacht und Nase haben könnten...
Nach Ohnmacht und Wiederbelebung bedanken wir uns artig mit grossen Augen und erstauntem Blick und gehen...
...zumindest sind wir beinahe aus den Latschen gekippt...
...wobei ich schon wieder gefühlte 5 Liter ins Pissoir lasse!
Was ist nur mit mir los?
Na ja...wir spazieren weiter, ein Typ von einem kleinen Marktstand spricht uns an ob wir was kaufen wollen, folgt uns nach unserer Absage und versorgt uns mit vielen Infos zu Nungwi, dem Dorf hier!
Wir gehen um den Leutturm ganz im Norden der Insel rum und dort verabschiedet er sich, nicht ohne von mir für seine Infos ein kleines Trinkgeld zu erhalten.
Unser gesuchtes B&B finden wir aber nicht, deshalb gehen wir in eine weitere weitgehend leere Lodge und fragen nach den Preisen.
Zuerst werden uns 150$ genannt und auch in der offiziellen Preisliste gezeigt, dann sagt der Herr hinter der Rezeption dass der Manager uns aber sicher einen guten Preis machen könnte zumal die Lodge ziemlich leer ist.
Das klingt doch schon mal gut!
Und so setzt sich Sven in die Warteecke und ich geh wieder ein Pissoir aufsuchen und überlass weitere gefühlte 10 Liter in die weite Welt hinaus!
Hab ich mir jetzt irgendeine Art Blasenentzündung geholt oder was???
So langsam werd ich nervös...
Zurück bei Sven kommt schon bald der Manager zu uns und eröffnet uns dass er uns 35% Rabatt anbieten kann...
Sven und ich haben uns vorhin schon abgesprochen dass wir bereit sind 100$ pro Nacht und Nase zu bezahlen und mit 35% wären das dann ja gemäss meinen Rechenkünsten 97,5$, also will ich schon zusagen!
Aber dann sagt der Manager was von 'das ergibt dann 156$'...
Hä?
Mit 35% Rabatt soll es also teurer sein als in der Preisliste ohne Rabatt?
Will uns hier eigentlich jeder verarschen?
Ich rechne es ihm kurz vor, er bleibt aber stur dabei dass der Preis nach Abzug der 35% Rabatt neu 156$ ist!
Und so verabschieden wir uns wieder...
Dann watscheln wir halt schon halb geknickt wieder zurück zum Leuchtturm, denn irgendwo da muss das B&B, das ich im Booking.com gefunden habe ja sein!
Bald stehen wir beim Leuchtturm rum und suchen das B&B bis Sven plötzlich fragt 'Ist es das da?'...



Oben: Svens Entdeckung: Anita's Bed and Breakfast in Nungwi!

Nein, ist es nicht, aber wir fragen da mal nach!
Beim Tor wird vor dem Wachhund gewarnt...trotzdem klopfen wir todesmutig!
Und schon geht das Gebelle los...aber nicht von einem Hund, nein, es sind zwei!
Toll!
Dabei mag ich doch gar keine Hunde!
Immerhin haben wir ein massives Tor zwischen uns und den Hunden!
Aber...die Türe des Tores öffnet sich und...
...nein, kein Hund sondern eine Blondine kommt raus: Anita, Schwedin und die Besitzerin selbstpersönlich!
Und sie hat nicht nur ihre zwei Hunde Star und Rampadi im Griff wie man es sich von jedem Hundehalter wünschen würde sondern auch zwei Zimmer frei!
Und das für je 55$!
Freude herscht!!!
Wir schauen uns die Zimmer an und lassen uns von den Hunden beschnuppern, damit wir nicht mehr als Einbrecher betrachtet werden.
Und: Die Zimmer gefallen!
Wir erklären Anita noch kurz die Situation und gehen dann zurück auf die Suche nach Marco Polo!
Und tatsächlich finden wir ihn!
Bei der Fahrt zur 'Homelang Swahili Lodge' versucht er wieder uns dieses und jenes aufzuschwatzen, wir vertrösten ihn aber da wir ihm ja nicht jetzt schon sagen können dass wir nicht in der 'Lodge' bleiben!
Zuerst muss das der 'Crazy Man' erfahren, alles andere wäre nicht in Ordnung!
Auch wenn er uns mit der falschen Angabe zum Standort der 'Lodge' belogen hat...
Ich schnapp mir 'Crazy Man' mit den Worten 'We have to talk' und setz mich mit ihm an den Tisch.
Ruhig und sachlich eröffne ich ihm dass wir eine Lodge am Meer gebucht haben, das hier nicht am Meer ist, der Gratisshuttle die Nähe zum Meer nicht ersetzen kann und wir deshalb nicht hier bleiben werden.
Zuerst beginnt er zu erzählen dass wir trotzdem zu bezahlen hätten und doch der Shuttle gratis wäre und dieses und jenes und sowieso...
Dabei wird er zunehmend lauter, bis ich ihm, ebenfalls lauter, über den Mund fahre und ihm den Screenshot der Buchung auf Booking.com zeige, der deutlich zeigt dass der Standort falsch ist!
Darauf fragt er wann ich gebucht habe, ich antworte dass das im März geschehen ist und da sagt er dass das stimmen könnte, da Booking.com da den Standort falsch eingegeben hätte...
'Was erzählst Du da für einen Scheiss?' denk ich mir, versuche aber ruhig zu bleiben, denn eigentlich kann ich jetzt nicht mehr vom Vertrag zurücktreten ohne dass Booking.com mir das reservierte Geld von der Kreditkarte abbuchen kann!
Meine Versuche ihn dazu zu bringen uns zu bestätigen dass er auf das Geld verzichtet fruchten nicht, der Typ wird immer emotionaler!
Ich versuche trotzdem ruhig zu bleiben und werde nur laut wenns nötig ist dass er wieder runterkommt...zumindest das funktioniert sehr gut.
Bei seinem Gejammer dass er das Geld wie schon tausende Dollar (ich meine er hat was von über 6000$ gezeigt) nur schon dieses Jahr an Booking.com zahlen müsse (die verlangen nach meinem Wissen 12% Kommission, man rechne!!! Das wäre ein Umsatz von über 50'000$ nur schon dieses Jahr!!!) kommt irgendwann ein Satz wie 'Immer dasselbe! Ihr Weissen seid die Schlauen und wir Schwarzen die Dummen'...
Und nun platzt mir der Kragen mit diesem Kerl!
Nur noch knapp anständig und in deutlichem Befehlston und durchaus laut erklär ich ihm dass wir bereit sind ihm 50$ Entschädigung (immerhin ist das 1/3 des Gesammtpreises!) zu überlassen und er sich davor hüten solle bei Booking.com irgendwas zu tun was etwas anderes aussagt als dass er von uns kein Geld mehr zugute hätte!
Und dann packen Sven und ich unser Gepäck auf die Schultern und watscheln los zur Hauptstrasse!
Dort stellen wir uns bei einer Tankstelle hin und erstaunlicherweise hab ich hier 3G-Internet!!!
So schreib ich Anita eine WhatsApp und wir warten...
...nach einigen Minuten seh ich dass die WhatsApp nicht gelesen wurde und mein Akku noch 8% zeigt, also ruf ich sie an und versuch ihr zu erklären wo sie uns abholen soll bevor mich auch noch das Handy wegen leerem Akku im Stich lässt!



Oben: Als einzigen brauchbaren Beschrieb unserer Lage können wir diesen Handymasten angeben...und das reicht Anita uns zu finden!

Offenbar hat meine Erklärung gereicht, denn 10 Minuten nach dem Telefonat fährt Anita mit ihrem Suzuki vor und wir hüpfen rein!
Und schon gehts los in eine schöne Unterkunft direkt am Meer, wie wir es eigentlich ja gebucht hatten!
Ende gut alles gut?
Nicht ganz, denn der 'Crazy Man' hat uns einen ganzen Tag Urlaub verdorben!
Denn im Gegensatz zu dem Mist den er uns erzählen wollte hat nicht Booking.com die Lodge an der falschen Stelle platziert sondern er selbst!
Auf seiner Homepage ist es übrigens auch heute, Monate nach der Reise, noch falsch positioniert...
Bald erreichen wir Anita's B&B und richten uns ein, die Hunde bellen uns schon nicht mehr an, die kennen uns ja schon!
Gut erzogen, die beiden!
Und sie wissen auch ganz genau dass sie nicht die Treppe zu den Zimmern rauf dürfen, keiner der beiden setzt auch nur eine Pfote auf die mit Platten belegten Wege!
Nur die Katze 'Simba' zeigt jedem deutlich wen sie für den Herscher des B&B hält: Sich selbst!
Katzen halt ;-)
Was für ein Tag!!!
Es ist schon Abend und Sven und ich gehen 50m weiter in das kleine Restaurant neben der Schildkrötenaufzuchtstation, die sich unter dem Leuchtturm befindet und trinken frische Fruchtsäfte.
Das Strandrestaurant füllt sich langsam, aber nicht wie ich vermutet hätte mit Einheimischen sondern mit jungen Deutschen, die offenbar in der Aufzuchtstation als Volontäre arbeiten!
Sie bestellen zu Essen und so fragen wir wie das Essen hier denn so wäre und bekommen zur Antwort dass sie immer hier essen würden!
OK, dann probieren wir das auch mal!
Und so bestell ich mir einen gegrillten Kraken und Sven gegrillten Thunfisch, beides mit Reis!
Und es schmeckt hervorragend!
Herrlich!
Direkt neben uns brandet die Brandung vor sich hin, das Meer rauscht, der Wind windet und die Blase hällt wieder dicht!
Alles wieder wie's sein soll!
Und beim Bezahlen staunen wir auch über die sehr günstigen Preise, wie in einem Restaurant für Einheimische!
Schön!
Wir gehen die 50 Meter zu Anitas B&B zurück und beschliessen nach diesem eher stressigen Tag morgen nur rumzuhängen und am Abend bei Antitas Mann 'Meck' die Sundowner-Tour mit etwas Schnorcheln zu buchen...



Oben: Ein Teil vom Angebot das man direkt in Anitas Bed & Breakfast buchen kann.

Schnell machen wir das mit Meck klar und schon um neun Uhr gehts unter die Dusche und dann ab in die Heia!
Herrlich wenn man beim Einschlafen dem Meer zuhören kann, dazu noch der Wind in den Blättern der Palmen...herrlich!!!
Gute Nacht! :-D
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05 Jan 2017 10:29 #457868
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  • picco am 04 Jan 2017 13:09
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Tag 19: Wurst am Strand...



Oben: Unsere heutige Etappe

Es ist 04:00 Uhr, da ich das auf dem Handy ablesen kann nehm ich an dass ich wach bin...
Und so schreib ich meine Reiseberichtsnotizen nachdem ich um 05:45 Uhr meine heutigen Einschlafversuche für gescheitert erklärt habe!
Herrlich klingts vom Meer und den Palmen im Wind...
...bis 06:30, dann nicht mehr!
Warum?
Weils regnet! :-O
Aber immerhin kann ich dadurch sagen dass das Dach von Anitas B&B dicht ist!
Auch sonst ist es empfehlenswert!



Oben: Links alles was in meiner Tasche war chaotisch ausgepackt und ins und vor's Gestell gelegt, rechts das Bett, das NICHT in der Tasche war...denn es gehört zum Zimmer!



Oben: Lavabo, Dusche, Toilette...Herz, was begehrtst Du mehr? (Ausser ein schärferes Bild?...)



Oben: Ausblick vom kleinen Balkon vor der Zimmertüre in Richtung Meer...jaja, das Blaue da ist der indische Ozean!



Oben: Der (etwas schiefe...oder war etwa die Kamera nicht ganz gerade?) Leuchtturm von meinem Zimmer her gesehen.



Oben: Unser Haus von vorne, ich bin von hier aus gesehen oben links, Sven oben rechts einquartiert.



Oben: Das Wohnhaus von Anita und Meck und darauf, mit Vogelschutznetzen eingekleidet die Frühstücks-Veranda

Um 07:40 Uhr geh ich zur Frühstücksterrasse, wo schon Meck (Anitas Ehemann) begonnen hat das Frühstück aufzutischen.
Wir quasseln so über dies und jenes, natürlich über unsere Reise und so weiter.
Nachdem sich Anita dazugesellt hat wird natürlich auch durchgenommen wie die grossgewachsene Schwedin und der kleingewachsene Tansanianer aus der Region an der Grenze zu Ruanda zusammengefunden haben.
Aber...
...das schreib ich hier nicht!
Wer's wissen will darf bei Anitas B&B (klick mich) gerne eine oder mehrere Übernachtungen buchen...
Nachdem auch Sven den Weg unter der Decke hervor gefunden hat gehts los mit dem Frühstück, das aus vielen Früchten, Brot, Fleisch Käse, Kaffe und so weiter besteht und mit Anita und Meck zusammen genossen (und es war ein Genuss!) wird!
Wir quasseln mit den Zweien noch bis nach 10:00 Uhr und machen uns dann so langsam daran die Badehosen zu montieren und uns an einen schönen Strand zu legen...



Oben: Wenn man beim Fotografieren im Sand auf die Nase fällt hat man diesen Ausblick...



Oben: Nachdem man sich wieder auf beide Beine gestellt hat siehts so aus...



Oben: Rechts unser Restaurant von gestern Abend und dahinter die Schildkrötenaufzuchtstation von Nungwi
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05 Jan 2017 15:51 #457918
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Hallo Picco
picco schrieb:


Oben: Wenn man beim Fotografieren im Sand auf die Nase fällt hat man diesen Ausblick...
Tolles Bild!
Bist du wirklich auf die Nase gefallen und hast dann das Bild geschossen?
Das ist ein Gag, oder etwa nicht?
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06 Jan 2017 08:42 #457977
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Hoi Herby
HerbyW schrieb:
Tolles Bild!
Danke!
HerbyW schrieb:
Bist du wirklich auf die Nase gefallen und hast dann das Bild geschossen?
Das ist ein Gag, oder etwa nicht?
Hahaha!
Sorry, Herby, das ist doch offensichtlich...oder denkst Du dass ich die Kamera in den Sand gelegt habe? :P ;) :laugh:
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06 Jan 2017 10:55 #457989
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Oben: Wir latschen von der Nordspitze Sansibars in Richtung Südost am Leuchtturm vorbei zu den von meinem Freund Chris empfohlenen Stränden.



Oben: Wie man sieht hats hier nicht reine Sandstrände sondern dazwischen auch Korallenreste...



Oben: ...und von den Wellen und Gezeiten ausgehöhlte ehemalige Korallen als Abgrenzung zum fruchtbaren Land.



Oben: Wo man hinschaut herrliche Aussichten!!!



Oben: Noch ein Blick zurück zum Restaurant (links) und zum Dorf Nungwi.

In einer Korallengesteinshöhle finden wir einen schönen, schattigen Platz um uns und davor unsere Tücher hinzuschmeissen.
Natürlich hüpf ich schon bald ins blaune Nass rein, das so klar und rein wirkt...
...und bin verwundert dass ich im knapp 20cm 'tiefen' Wasser meine eigenen Füsse nicht mehr sehen kann!
Sind die jetzt schon einem Meeresungeheuer zum Opfer gefallen? :-O
Der nicht vorhandenen Blut im Wasser nach wohl eher nicht...also kommt nur noch feiner Schwebesand in Frage!
Und tatsächlich ist es so: In Strandesnähe ist die Sichtweite des Wassers kaum mehr als 5cm!
Ganz im Ernst...so geh ich nicht gern ins Wasser!
Denn ich seh überhaupt nicht wo ich meine Füsse hinsetze!



Oben: Blick aus dem Wasser an den Strand

Lang hadere ich mit mir selbst rum (Bin manchmal ein echt harter Verhandlungspartner, erst recht gegen mich selbst, da ich meine Argumente ja schon kenn...) und ziehe es dann doch vor nach einem kurzen Probieren meiner neuen Schnorchelmaske vom Typ Tribord 'Easybreath' wieder auf mein Tuch zu liegen.
Erstaunlicherweise ist die Maske trotz Fünftagebart dicht!
Da unsere Tücher ja in einer Art Höhle liegen muss natürlich der Kopf am Gestein angeschlagen werden, woraus die Erkenntniss reift dass Köpfe schmerzempfindlicher sind als Steine.
Sven glaubts erst nicht und probierts beim Aufstehen auch aus, danach bestätigt er mir meine Stein-Kopf-Theorie!
Er hat etwas weniger Angst auf irgendwelche Tiere zu treten als ich es hatte, da er ja Neopren-Schuhe an hat kein Wunder.
Aber so weit er auch hinausgeht, mehr als bis zum Oberschenkel reicht ihm das Wasser nicht...ist halt Ebbe!
Und so kommt er bald wieder zu seinem einsam daliegenden Tuch zurück.
In unserer Höhle hör ich ein Propellerflugzeug, aber sobald ich den Kopf raushalte ist das Geräusch weg...
Nach einigen Versuchen entpupt sich das Geräusch als Reflexion der Brandungswellen, dir draussen völlig anders klingen...lustig!
Und wohl der Form und Oberfläche der Höhle geschuldet!



Oben: Einheimische am Strand...mit gesammeltem Holz, wohl für's Mittagessen! Zumindest um jenes zu kochen...



Oben: Auch ein Einheimischer am Strand, mit Haus auf dem (weichen) Hinterleib: Einsiedlerkrebs mit Stielaugen!



Oben: Svens Reisenotizen...ich habs etwas ausführlicher und nicht in den Sand gemacht... ;-)

Nach einiger Zeit rumliegen, dösen und immer wieder mal den Krebschen zuschauen bemerk ich eine Bewegung unter meiner Schulter!
Na toll...wer greift mich denn nun von unten an???
Ich lupfe Schulter und das darunterliegende Tuch und was seh ich da?
Eine Krabbe gräbt sich von unten her zu mir durch!
Wär ich in einem Trickfilm würd ich wohl bald inklusive Tuch von einer Krabbe weggetragen werden, tatsächlich aber fehlt ihr dazu die Kraft und mir der Unbeweglichkeit...



Falls es nicht klappt mit dem Einbinden des Videos: Klick mich um ein Video mit Strandleben zu sehen! :-)

Und so beobachte ich sie ein Weilchen, bevor ich mich zum Wasser aufmache und mir anschaue was das sich noch immer zurückziehende Meer so alles auf dem Sand liegen gelassen hat.
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