THEMA: Malariaprofilaxe im August in Etosha?
06 Okt 2012 12:02 #256900
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  • BikeAfrica am 06 Okt 2012 12:02
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Tomcat schrieb:
BikeAfrica schrieb:
... ich habe schon oft Touristen in der Dämmerung darauf hingewiesen doch besser entsprechende Kleidung als Shorts und T-Shirt zu tragen und oft als Antwort bekommen „Wir nehmen ja Prophylaxe“ ... von dem her ist es schon eine Art naive Scheinsicherheit.
... für diese Leute in der Tat. Da hat dann aber auch der verschreibende Arzt ein bißchen versagt oder die Leute haben es nicht kapiert. Die gibts ja auch nicht zu knapp.
Die nehmen dann auch gerne einen Gin Tonic als "Prophylaxe". ;)
Und ich bin immer wieder überrascht, wie wenige Mücken eigentlich unterwegs sind, auch dort wo es viel Wasser hat, wie etwa im Okavango. Von einer Reise bringe ich in der Regel Null bis 2 Stiche mit und mit diesem Restrisiko lebe ich seit 20 Jahre und bin mehrere Wochen pro Jahr in Malariagebieten unterwegs ... Prophylaxe habe ich noch nie genommen.
... in Kamerun sind zum Ende der Regenzeit zeitweise so viele Mücken gegen das Zelt geprasselt, dass man dachte, es regnet. Wenn man dort zur falschen Zeit am falschen Ort draußen ist, wird man gestochen. Da kann man Klamotten und Mückenmittel verwenden, wie man will. Die Viecher kommen überall hin, spätestens, wenn man auf Toilette muss und ein paar von ihnen kommen auch immer mit ins Zelt, während man selbst reingeht.
Noch schlimmer wars in der canadischen Arktis, aber da gibts zum Glück keine Malaria. Mückenstiche vermeiden geht dort einfach nicht. Selbst wenn Du Handschuhe trägst, stechen die Biester durch die Nähte. 32 Stiche an einem einzigen Tag an einem einzigen Gelenk - dann zu zählen aufgehört und nie wieder gestartet ... ;)

Und wenn man nicht Klamotten aus G-1000 oder anderen stichfesten Kleidungen trägt, stechen die Moskitos auch durch lange Kleidung an den Stellen, an denen sie am Körper aufliegt (Schultern z.B.). Wenn man sich den Saugrüssel eines Moskitos beim Stechen durch Kleidung unter dem Mikroskop anschaut, sieht das so aus wie ein Finger, der durch einen Maschendrahtzaun "sticht".

Aber an den Stellen, an denen die Kleidung nicht direkt aufliegt, macht es das für die Mücken deutlich schwerer und selbst dort, wo sie aufliegt, ist es besser als unbekleidet. Da stimme ich Dir zu.

Gruß
Wolfgang
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06 Okt 2012 12:07 #256901
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  • BMW am 06 Okt 2012 12:07
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Bezüglich Malaria-Vorbeugung......

ich weiss, ein Dauerthema.....immer wieder......

1)eventuell 100mg Doxicyclin täglich (cave UV Sonne), wer vorbeugen möchte. Ist ein
AB, aber mit weniger side-effekt als die gängigen Malariamittel Lariam etc......
Nicht UNHR anerkannt aber nichtsdestotrotz immer mehr empfohlen....

2)Ein Malariatestmittel durch Blutentnahme (Binax Pharma Consulting), wer es sich
zutraut........falls im Busch keine Alternative besteht....

3)Malarone als Therapie, falls positiv getestet (im Busch!!!!) 4-Tabletten/Tag/Adult an DREI aufeinanderfolgenden Tagen (ist leider eine Holzhammertherapie aber im Busch sind die Bedingungen etwas weniger differenziert...!

mit freundlichen Grüssen,

BMW
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06 Okt 2012 12:30 #256903
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  • Sabine26 am 06 Okt 2012 12:30
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Hallo BMW,

bist du Arzt?

Viele Grüße
Sabine
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06 Okt 2012 12:43 #256904
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  • Erika am 06 Okt 2012 12:43
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Hallo Beate, du schriebst:
@ Erika:

Malarone muss man nur 1 Tag vorher und 6 Tage nachher nehmen, also längst nicht so lange wie Lariam etc.

Und nochwas: ich habe erst vor kurzem einen Bericht gelesen, dass es längst nicht so viele Malaria-Tote in Afrika geben müsste, wenn es nicht so viele gefälschte Medikamente gäbe. D.h. für mich z.B. auch, dass ich solche Medikamente nie in Afrika kaufen würde. Denn auch Du weisst nicht, ob Ihr nicht ein gefälschtes, und deshalb wirkungsloses, Medikament hattet.

Gruss Beate

Unsere Malaria-Fälle liegen schon viele Jahre zurück. Damals gab es noch kein Malarone. Das Lariam hatten wir in der Schweiz gekauft und Paludrine + Resochin (damals empfohlen von WHO und auf Anraten unseres Tropenarztes) in Windhoek in einer Apotheke. Ich kann mit Sicherheit davon ausgehen, dass die Medikamente nicht gefälscht waren. Einen 100%tigen Schutz gibt es, wie du bestimmt weisst, trotz Prophylaxe leider nicht.

Afrika birgt so viele Gefahren, Malaria ist nur eine davon. Auf unseren vielen Reisen haben wir immer wieder Leute mit Malaria getroffen, soviel ich weiss, haben alle überlebt. Gut, ich gönne wirklich niemandem diese unglaublichen Malaria-Schübe, bei denen man zeitweise das Bewusstsein verliert und glaubt, sterben zu müssen, aber wir haben uns nun mal so entschieden und wenn es eines Tages schief gehen sollte, war es einzig und allein unsere Schuld.

Ich möchte wirklich nicht, dass hier irgendjemand glaubt, es gehe auch ohne, nur weil wir bislang Glück hatten, sondern ich wollte nur mitteilen, wie wir es handhaben. Jeder soll es so machen, wie er es für richtig hält. Auch für uns gilt die Devise: Es gibt tausende von Krankheiten, aber nur eine Gesundheit.

Liebe Grüsse
Erika
Meine Reiseberichte:
1971: Mit dem VW-Bus von Kapstadt bis Mombasa
www.namibia-forum.ch...ahren.html?start=120
2013: Durch den wilden Westen Tansanias (Am Anfang war die Hülle)
www.namibia-forum.ch...g-war-die-huelle.htm
2013: Nordmosambik, mal schön - mal hässlich + ein Stück Südtansania
www.namibia-forum.ch...n-mal-haesslich.html
2014: Auf bekannten und unbekannten Pfaden durch Tansania
www.namibia-forum.ch...-durch-tansania.html
2015: Eine Reise wird zum Alptraum/Kenia
www.namibia-forum.ch...rd-zum-alptraum.html
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06 Okt 2012 13:20 #256906
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  • BikeAfrica am 06 Okt 2012 12:02
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Moin Erika,

Du hast Deinen Beitrag ja relativiert und es nur auf euch bezogen, deshalb Folgendes bitte nicht als Kritik verstehen.
Erika schrieb:
Auf unseren vielen Reisen haben wir immer wieder Leute mit Malaria getroffen, soviel ich weiss, haben alle überlebt.

Als ich damals nach Gambia kam, war die Tochter des Torwächters des Campingplatzes am Vortag an Malaria verstorben. Der deutsche Besitzer des Platzes war mit ihr noch ins Krankenhaus gefahren, aber es hat nicht mehr gereicht.

Als ich 2008 in Malawi war, ist kurz zuvor ein anderer Radler aus Deutschland dort an Malaria verstorben.

Es geht nicht immer glimpflich aus, auch wenn eine rechtzeitig behandelte Malaria in fast allen Fällen geheilt wird. Malaria ist halt mehr als ein Schnupfen und alleine in Afrika stirbt alle 30 Sekunden ein Kind daran.

Für Touristen ist das Risiko deutlich geringer, da die Einheimischen auf dem Land meist keinen Zugang zu ärztlicher Versorgung haben.

Gruß
Wolfgang
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06 Okt 2012 13:31 #256907
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  • traumtester am 06 Okt 2012 13:31
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Sabine26 schrieb:
Hallo BMW,

bist du Arzt?

Viele Grüße
Sabine
Denke mal nicht, wenn doch, dann ein Pfuscher.
Aber er ist ein Besserwisser, der zu allem seinen Senf dazugibt.
Halt so ein Superschlauer, der sich gerne reden hört.
Und BikeAfrica ist sein Kollege
Da in dem Forum hier nichts vernünftiges zustande kommt, ziehe ich mich jetzt zurück, mir ist meine Zeit zu schade für den Schrott hier.
Letzte Änderung: 06 Okt 2012 13:54 von traumtester.
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