Ihr motiviert mich, weiterzuschreiben

Dankeschön für Feedback!Übrigebns finde ich Uganda hammergeil- TROTZ Willi
Leider gibt's für heute keine Bilder... wer trotzdem weiterliest, ahnt warum
Willi wählt den rechten Weg (jetzt wissen wir, es wäre der Linke gewesen).
Offenbar hat Willi eine Eingebung, meint „wrong“ und wendet im Schlamm. Die erste Idee war gut – die zweite weniger. Denn nun stecken wir fest. Willi lässt den Motor aufheulen, der Landi lässt sich davon nicht beeindrucken… im Gegenteil: irgendwann hat er auch keinen Bock mehr auf Willi und geht aus… und nicht wieder an. Es regnet wie Sau, der Schlamm nimmt zu und Willi würgt am Motor rum. Handyempfang haben wir auch nicht. Christoph schlägt vor, die 7 km zum ausgeschilderten Medical Center zu gehen. Willi meint „No!“. Ich schlage vor, mich an die Wegkreuzung zu stellen, um gegebenenfalls ein Auto herbeizuwinken, falls eines kommt. Willi meint „No!“
Irgendwie ist das eine beschissene Situation: selbst wenn die Karre wieder anspringt, stecken wir im Matsch – selbst wenn wir das Auto rausschieben können, geht der Motor nicht an. Und wie war das? Gab es hier nicht auch diverse Rebellen???
Die nächste Stunde verbringen wir damit dass Willi am Zündschloß rumwürgt, Christoph ab und zu einen Vorschlag macht und ich Tagebuch schreibe (falls es mal in 1000 Jahren Ausgrabungen gibt, will ich wenigstens einen Platz im Museum

)
Dann kommen Menschen! Wir sind völlig begeistert – Willi weniger. Er duckt sich in seinem Sitz und fragt: „What People?“ Er will Alter, Anzahl etc. wissen. Cooles Ding! Selbst wenn es Rebellen sein sollten – will er etwa den Turbogang einlegen und davonbrausen?
Es sind sechs Bauern, die Willi gleich zum Schieben verdonnert. Wir steigen aus. Willi meint „No!“ Doch! Wir schieben mit, nix bewegt sich. Es kommen immer mehr Leute. Schließlich sind es 15 Einheimische und zwei Muzungus die den Karren - im wahrsten Sinnen des Wortes - aus dem Dreck ziehen. Mein Flipflops sind mit Füßen und Matsch zu einem dicken Klumpen zusammengewachsen… aber egal. Durch die Bewegung (oder wasauchimmer) ist der Motor wieder angesprungen. Wir zahlen ein fettes Trinkgeld und es kann weiter gehen.
Die Euphorie hält nicht lange an. Der letzte Weg zum Kidepo führt über einen steilen Berg. Hinauf röhrt und rutsch der Landi. Hinunter ist es eine Katastrophe. Unten am Berg steht ein Polizeiauto, das sich gerade aus dem Schlamm befreien will. Wir rutschen solange bis der Landi quer steht und genau in dieser Haltung auf das Polizeiauto den Hang runterrutscht. Cool! Dann brauchen wir bei diesem Unfall die Polizei wenigstens nicht mehr zu rufen…

Zum Glück (oder Willi sei Dank!) bekommt er die Karre wieder in den Griff und wir rutschen vorbei. Dann kommen wir zu Gate.
Es ist inzwischen halb acht und mein Magen hängt auf den Knien. Also nicht ganz, denn seit einiger Zeit rieche ich etwas Fürchterliches. Der Gestank wird immer penetranter… DAS FLEISCH! Seit über 12 Stunden ungekühlt in einer Plastiktüte im Auto….Lekker!
Die Fahrt durch den Kidepo läßt unsere Laune wieder ansteigen. Wir sehen einen Elefanten, Zebras, Wasserböcke… in Windeseile an uns vorbeiziehen. Denn Willi rast durch den Park und will auch hier nicht zum Fotografieren anhalten. Da wir etwas an Ende sind, reicht auch die Kraft nicht mehr für einen effektiven Protest.
Bei der Banda angekommen, verteilen wir den Matsch sogleich in selbiger. Aber wir sind zu müde, als das uns noch was stören könnte. Mein letzter Wille ist, nichts von diesem Fleisch essen zu müssen. Auch Christoph erinnert sich spontan wieder an seine „lange Tradition als Vegetarier“

und will das stinkende Zeug nicht.
Das wiederum macht Willi aber ziemlich stinkig! Wir einigen uns auf Nudeln mit Gemüsesauce und fallen anschließend totmüde in unsere Betten.