Der Wecker klingelte um 6.30 Uhr - die letzten Kosmetika waren schnell im Handgepäck verstaut, ein letzter Blick vom Zimmer in Richtung Krater
- und wehmütig stellten wir unsere Taschen vor die Tür (sie wurden sofort in Empfang genommen) und wir gingen zum Frühstück.
Warum sooo früh - entschloss sich uns nicht. Wir mussten nach Arusha - 180 km - und unser Flieger (vor den Toren der Stadt) sollte um 15.20 Uhr gehen.
Wir hatten unseren Stellungsbefehl zu um 8.00 Uhr bekommen - und saßen noch beim Frühstück, als Emanuel mir eine Nachricht schrieb, dass wir schon um 7.45 Uhr abfahren könnten. Nein, können wir nicht! Die Eile führten wir auf das baldige, schnelle Wiedersehen mit der Familie zurück - und fragten uns, was wir wohl so früh am Mini-Airport sollten. Hmm
Nach Rechnungsbegleichung und Füllen derTipp-Box fuhren wir um 8.00 Uhr ab, am Kraterview hielten wir ein letztes Mal -und genossen nochmals die Aussicht.
Erst jetzt fiel mir der Gedenkstein hier auf.
Um 9.00 Uhr am Lodoare Main-Gate parkte Emanuel das Auto,
mein Mann zeigte ihm am Gebäude die Funktion einer Regenrinne (damit müssten die Frauen vielleicht etwas weniger Wasser schleppen) - als der Fahrer eines anderen Auto plötzlich in unsere Richtung schrie! Ein Baboon hatte unser Auto geentert - und rannte mit reicher Beute zu einem Baum. Mein Herz stockte - Geld, Papiere….? Puh, nein, nur eine geplünderte Lunchbox, Apfel und Sandwich fehlten.
Wir fuhren durch Karatu - hier war ich wieder, wie überall auf der Strecke, von der Sauberkeit auf den Straßen, am Straßenrand, begeistert. Auch die Felder sahen sehr ordentlich aus.
Wir stoppten dann an einer „Touri-Art-Abzocke“ - ähm, nein, wir wollten nichts kaufen und hatten auch nicht darum gebeten.
Aber ich muss zugeben, Ebenholz im Rohzustand, unbearbeitet, habe ich noch nicht gesehen. Das dunkle Kernholz wird umgeben vom hellen, wertlosen Splintholz. Das fand ich dann doch interessant.
Aber kaum 20 Minuten später hielten wir schon wieder - an der African Galleria bei Mto wa Mbu. Die hatten wir aber schon zu Beginn unserer Reise besucht - und noch immer hatten wir kein Interesse an völlig Überteuertem.
Anschließend hatte ich viel mehr Freude an den farbenfrohen Menschen und der Fahrt durch die Straßen.
Und da aller guten Dinge drei sind - jaaa, hielten wir kurz vor Arusha nochmals an einer Touristen-Art-Shop. Wir waren not amused…..
(Kaffee und Sisal)
So hatten wir es denn geschafft, die Zeit von 8.00 - 12.30 Uhr herumzukriegen- schade, wir hätten gern in Ruhe gefrühstückt. Auch die Gatezeit hätten wir gut geschafft, wir waren in die Ngorongoro Area gegen 11.00 Uhr eingefahren.
Aber wir wollten uns nicht so einfach und früh am Airport absetzen lassen und baten Emanuel, uns noch kurz zum nahegelegenen Culture Centre zu fahren.
Unsere Bargeldbestände waren aufgebraucht und so könnten wir gleich in dem Exchange Office dort Shilling für Sansibar tauschen.
Nach dem Geldumtausch habe ich Emanuel freundlich „gezwungen“, mich in den Supermarkt zu begleiten. Ich wollte ihm gern zeigen, dass er den Supermarkt, der ihm suspekt „hochglanz“ erschien ohne Probleme besuchen konnte, dass es eine gute Adresse für seine nächsten Gäste ist.
Dann war unsere Zeit in Tanyanika aber wirklich zu Ende, Emanuel fuhr uns zum kleinen Airport. Dort übergab er uns einem jungen Mann - der für uns einchecken sollte.
Für uns war es nun Zeit, uns von Emanuel zu verabschieden. Sein Trinkgeld hatte ich schon vorbereitet - dazu schenkten wir ihm unser Fernglas. Für seine Kinder hatte ich vorsorglich eine große Tüte - mit kleinen Tüten - Minigummibärchen mitgenommen.
Wir verabschiedeten uns herzlich von ihm - auch wenn die letzten beiden Tage seine Ernennung zum „Best Guide“ stark ins Wanken gekommen war.
(Info: wir sind in 12 Tagen mit Emanuel 2.350 km gefahren, dazu kommen dann noch die Fahrten Airport / Kiota Nest / Arusha NP -> nur für eine eventuelle Kilometerplanung)
Asante Sana!
Am kleinen Gate wurden unsere Taschen gewogen - die Gewichte schrieb der junge Mann sich in seine Handfläche…. Wir hatten noch sehr viel Zeit, setzen uns an den Rand des kleinen Bistros auf eine Bank - und aßen unsere Lunchbox. Es gab ua. ein gegrilltes Hühnchenteil, das mir einen zauberhaften Fettfleck mittig auf den Oberschenkel meiner Hose tropfte. Grrrrr.
Nach unendlich langweiliger Zeit landete unsere Precision Air ankommend auf dem Rollfeld, es wurde entladen.
Dann wurde unser Flug auf Zuruf angesagt - und eine Stewardess baute sich vor uns auf.
Sie teilte uns lapidar mit, dass unser Gepäck leider nicht mit uns fliegen würde, sondern erst am Abend nachkäme. Für den Fall, dass jemand dringende Medikamente benötigen würde, könnte man vom Gepäckwagen - der voll beladen war - an seinen Koffer gehen. Der Abflug würde aber pünktlich - in 10 Minuten - erfolgen!!!!!!
Ähhh, wie sollte man aus diesem Gepäckchaos seine Koffer finden? Und unsere wichtigsten Kosmetika hatte ich, neben Medikamenten, im Handgepäck.
Ziemlich aufgebracht nahmen wir unsere Plätze ein, wir waren fassungslos. Warum lies man uns die ganze Zeit dort am Airport herumsitzen, um uns dann 10 Minuten vor Abflug diese Information zu geben. Es war ziemlich windig geworden, angeblich würde die Maschine das take-off nicht vollbeladen schaffen.
Hatte ich mich nun darauf gefreut, vielleicht im letzten Moment noch den Kilimanjaro zu erspähen, wurde ich enttäuscht. Es war stark bewölkt und ein richtiger Sandsturm wirbelte uns tüchtig durch.
Die Fensterscheiben waren leider völlig blind zerkratzt, wie sandgestrahlt. So blieben auch die hübschen Strände im türkisen Wasser nur schemenhaft.