Nun habe ich noch mehr Respekt vor den ganzen fleißigen Reisebericht-Autoren hier. Das ist wirklich viel Arbeit und dauert ganz schön lang. Aber es macht auch sehr viel Spass, da man sich noch einmal intensiv mit der Reise beschäftigen kann.
Nun geht es weiter:
Montag, 14. November
Heute geht es für Christel und Heiner auf „Heißluftballon Fahrt“; schon um 5.15 Uhr werden sie abgeholt und zum Startpunkt gebracht. Sie können sehen, wie der Ballon vorbereitet wird und fliegen dann in unterschiedlichen Höhen über die Serengeti.
Für mich wär das nichts ...
... für andere ist es ein unvergessliches Erlebnis
Für uns startet der Tag erst um 6.00 Uhr mit Tee und Kaffee und um 6.30 Uhr fahren mit Medson los. Es ist recht ruhig heute morgen, aber wir können mehrfach den Heißluftballon beobachten. Unser Frühstück nehmen wir heute mitten in der Serengeti ein und es ist alles da, was man sich wünschen kann. Um uns herum grasen Zebras und Gnus, und auch einige Antilopen sind zu beobachten.
Welch ein Ausblick!
Unser leckeres Frühstück
Auf dem Weg, um Christel und Heiner abzuholen, sehen wir noch eine Meerkatze, die sich gern von uns fotografieren lässt.
Grünmeerkatze (Vervet Monkey)
Wir warten in Seronera auf die beiden, um sie abzuholen. Da können wir die Schliefer beobachten, die den Parkplatz und auch die Autos sehr genau in Augenschein nehmen. Auch einige Zwergmangusten sind hier unterwegs. Es ist amüsant, ihnen zuzuschauen. Als wir Christel und Heiner um 10.00 Uhr in Seronera abholen, sind sie völlig begeistert von ihrer Ballonfahrt. Sie haben die Herden von oben ziehen sehen können und sagen, es sieht aus wie Ameisen auf einer Ameisenstrasse
Ein Hyrax auf den Blattfedern unseres Autos
Wir fahren weiter und sehen eine Löwin im hohen Gras in einem Graben. Sie wartet dort auf Beute, aber die Zebras wittern sie rechtzeitig, so dass sie ihre Deckung aufgibt.
Ein Stück weiter sehen wir einige Autos stehen, das erste Mal, dass wir dies erleben, sonst waren wir immer alleine. Drei junge Löwen sitzen auf einem Baum und vergnügen sich.
Zwei der Löwenjungen (leider relativ weit weg, manchmal wäre eine längere Brennweite schon klasse)
Und der dritte, etwas ältere kommt auch noch hinzu
Ein paar Meter von den Youngsters entfernt liegt die Mutter auf der Lauer, denn es kommt eine kleine Herde Zebras direkt auf sie zu.
Die Mama (nach der ruinierten Jagd)
Leider klettern die Jungen weiter auf dem Baum herum, so dass die Zebras sie sehen und schnell die Richtung wechseln.
Glück gehabt: Gefahr erkannt, Gefahr gebannt
Und die Mutter hat das Nachsehen. Aber wir haben uns sehr über die Löwenjungen gefreut, denn wir hatten baumkletternde Löwen erst im Lake Manyara Nationalpark erwartet (dort haben wir übrigens keine gesehen).
Wir sahen wieder große Zebra-Herden und eine Mama mit Fohlen.
Tiere überall
Ein Meer aus Streifen
Durst
Kurz darauf liegt auf dem Weg zurück ins Camp ein Zebrakadaver, der von unzähligen Geiern umkämpft wird. Vorherrschend sind hier die Sperbergeier, aber auch ein paar Weissrückengeier sind dabei und ein paar Ohrengeier sitzen etwas weiter entfernt. Es ist ein Riesen-Tohuwabohu, ein Kommen und Gehen, ein Stechen und Hauen. Ein Hyäne steht nebendran, traut sich aber anscheinend nicht an den Kadaver. Auch einige Marabus versuchen ihr Glück, aber die Geier behalten die Oberhand.
Ohrengeier (Lappet-faced Vulture)
Kampf um den Kadaver
Sperbergeier (Rüppell's Griffon Vulture)
Um 12.00 Uhr sind wir wieder zurück im Camp, wo es gleich einen leckeren Lunch gibt. Christel und Heiner heißen seit gestern nur noch „Bibi“ und „Babu“, eine respektvolle Anrede für ältere Damen und Herren in Swahili. Dies sollte fast während des ganzen Urlaubs so weitergehen und alle amüsierten sich prächtig. Es wurde von Lodge zu Lodge weiter gegeben, so dass die beiden schon bei der Ankunft respektvoll begrüßt wurden. Wir haben immer sehr lachen müssen.
Nach einem kleinen Schläfchen geht es um 15.45 Uhr mit Kaffee und Kuchen los und um 16.00 Uhr mit Medson wieder auf Game Drive. Diesmal geht es Richtung Süden. Wir kommen an riesigen Gnuherden vorbei, die wie an einer Schnur gezogen weiter wandern. Das ist schon ein beeindruckendes Schauspiel.
Etwas später sehen wir ein Löwenpärchen auf einem Felsen liegen, die beiden schlafen selig und lassen sich auch durch uns nicht im Geringsten stören.
Wer kann sie entdecken?
Die Augen bewegen sich, das ist aber auch schon alles
Eine Hyänenfamilie vergnügt sich außerhalb ihres Baus bzw. schläft, Elefanten ziehen durch die Savanne und bei stark schwindendem Licht sehen wir noch 2 Kirk Dikdik.
Hyäne
Kirk Dikdik (Kirk's Dik Dik)
Da wir ein bisschen spät sind, gibt es den Sundowner heute im Wagen und wir kommen gerade rechtzeitig zum Camp zurück vor der Nacht zurück. Denn der Nationalpark darf im Dunkeln nicht befahren werden.
Nach dem wir uns mit einem „Bucket Shower“ frisch gemacht haben, gibt es um 19.30 Uhr einen leckeren Drink am Feuer. Dann ein super Dinner, „Pumpkin Soup“, „Lamp Skewer with veggie rice and beans“ und noch ein Pfirsichdessert. Abnehmen ist hier nicht angesagt. Noch ein kurzer Amarula und dann fallen wir ins Bett.
to be continued ...