Kapitel 7 What a busy day!
Wie immer ist die Nacht kurz und wir brechen heute um 5:25 Uhr zu der nächsten Ganztagestour auf. Noch sind wir recht verschlafen und lassen uns von George durch die Dunkelheit schunkeln. Aber natürlich dauert es nicht lange, bis die Mara uns wieder einen ihrer Höhepunkte präsentiert. Noch vor Sonnenaufgang treffen wir auf Löwenmann Olope und zwei seiner Damen. George erklärt uns, dass dieser Löwe sehr aggressiv sein kann, auch gegen Autos, aber vor allem dann, wenn er gerade in Honeymoon Stimmung ist.
Das Licht reicht geradeso aus für ein erstes Foto vor Sonnenaufgang.
Dann endlich strahlt ihm die Sonne ins Gesicht und es dauert nicht lange, bis er sich erhebt.
George bringt uns wieder so in Position, dass wir ihn im Gegenlicht fotografieren können, allerdings bin ich mit meinen Ergebnissen nicht soo sonderlich zufrieden.
Jetzt heißt es, Geduld und Ausdauer aufzubringen. Denn nachdem er sich wieder niedergelassen hat, passiert fast eine ganze Stunde nichts. Auch seine Damen liegen wieder flach.
Doch nach und nach beginnen die Katzen zu gähnen, ein Zeichen für Aktivität, wie wir gelernt haben. Die Damen machen den ersten Schritt und nun schreitet auch der Pascha persönlich los. Wahrscheinlich werden sie sich nun ein schönes buschiges Plätzchen im Schatten suchen. Allerdings sind die nächsten Büsche recht weit entfernt, also bekommen wir tolle Gelegenheiten, eins der schönsten Löwenmännchen der Mara zu bewundern. Ich denke, er weiß um seine Pracht.
Eine meiner Lieblingsaufnahmen!
Es vergeht etwa eine halbe Stunde, da erleben wir unser nächstes Highlight! Leopardin Luluka, Tochter von Lorian, erweist uns die Ehre! Sie befindet sich gerade auf der anderen Flussseite und streunt umher.
Plötzlich setzt sie ihren Fokus auf eine kleine Pumba Familie und George ist in heller Aufregung - wir natürlich auch! Mittlerweile haben sich noch einige Autos hier angesammelt und George weiß wieder als erster, was zu tun ist: Nämlich zur nächsten Durchfahrtsmöglichkeit "düsen" (mehr als die erlaubten 40 km/h sind meist gar nicht möglich, aber es kam uns immer so schnell vor)! Die anderen erkennen, was er vor hat und folgen uns. George wählt eine recht steile Durchfahrt, die er gekonnt meistert, wo alle anderen hinter uns einige Zeit brauchen. Wir erreichen die Stelle, wo Luluka spähte, aber leider unternimmt sie keinen Jagdversuch und wir verlieren sie aus den Augen.
Urplötzlich springt allerdings ein anderer Leopard genau neben uns die Böschung hinauf! Damit hat noch nicht mal George gerechnet! Es handelt sich um das Männchen Lorgogol, der Luluka anscheinend stalked, weil sie rollig ist. Das Ganze dauert nur wenige Sekunden, aber ich kann ihn noch fotografieren, ehe er im dichten Buschwerk verschwindet. George sagt, er sieht ziemlich hungry aus.
Leider können wir keinen weiteren Blick auf ihn erhaschen. Trotzdem ein tolles Erlebnis! Dieser Kragen von männlichen Leoparden ist schon sehr beeindruckend. Dafür taucht vor uns aber Luluka wieder auf, aber nur um direkt wieder in der Böschung zu verschwinden.
Einige Meter weiter haben wir einen guten Blick auf sie, wie sie einen Reedbock ins Visier nimmt. Es sieht vielversprechend aus, aber die Antilope bemerkt sie zu früh.
Heute sind Ranger in der Gegend, die den Funk abhören und da sich hier sehr viele Autos mittlerweile versammelt haben, tauchen sie bald auf und erledigen ihren Job.
Für uns geht es nur ein Stückchen weiter zu einem schönen Baum für ein Frühstück neben einer großen Büffelherde. Als wir ausgepackt haben, deutet George nach oben auf den Hügel, dass dort ein Löwe marschiert. Jetzt frühstücken wir hier umgeben von drei der Großen Fünf!
Nachdem alle satt sind, fahren wir in die Richtung des Nomaden Männchens, das George so nebenbei entdeckt hat. Es hat sich im Schatten eines Busches flach hingelegt und wird so schnell keinerlei Interaktion zeigen.
Etwas weiter sehen wir einige Autos um einen anderen Busch herum stehen und steuern diesen an. Soweit kommen wir aber gar nicht, denn plötzlich ist George ganz aus dem Häuschen!
Fortsetzung folgt
Ich muss diesen Tag in drei Teile teilen, da einfach viel zu viel passiert ist...