THEMA: Elefantös - Zimbabwe 2016
07 Jul 2016 11:24 #436934
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  • kOa_Master am 07 Jul 2016 11:24
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Hach wie schön, diese Bilder!

Und vielen vielen lieben Dank für die Fotos und Beschreibung von den Chinhoyi Caves - ich habe vor kurzem Bilder aus den 90er-Jahren durchgeschaut und teilweise eingescannt, aber an diesen Ort konnte sich einfach niemand mehr genau erinnern. Weder wo noch was.
Muss später mal nach einem Vergleichsbild schauen.

Toller Bericht, weiter so! B) :laugh:
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08 Jul 2016 13:17 #437076
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  • Topobär am 08 Jul 2016 13:17
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10.Tag (Mo. 23.05.2016)
Mana Pools National Park – Kariba
228km

Heute werden wir die Mana Pools wieder verlassen. Vorher begeben wir uns aber noch ein letztes Mal auf die übliche Gamedrive-Runde. Es ist wieder mal bedeckt, aber in Sachen Tieren sind wir ganz zufrieden.

In der Richtung, wo wir die letzte Nacht die Löwen brüllen hörten werden wir auch recht bald fündig. Als erstes entdecken wir zwei spielende Cups. Die Mutter liegt unter einem Baum und scheint ganz zufrieden damit, dass sich die Kids allein beschäftigen. Nur ein paar hundert Meter weiter liegt ein weiterer Löwe. Erst als ich mir die Fotos zu Hause auf einem größeren Bildschirm ansehe, bemerke ich, dass der ärmste kurz vorher ordentlich was auf die Nase bekommen hat. Er blutet noch aus mehreren Wunden.





Auf dem restlichen Gamedrive sehen wir zwar noch einiges an Tieren, aber nichts Spektakuläres. Das meist schlechte Licht lässt auch keinen Spaß am fotografieren aufkommen.




Bevor wir uns auf den Weg machten, genossen wir noch einen letzten Brunch am Fluss.



Fazit Mana Pools:
Nach den vielen Berichten, die ich von diesem Nationalpark gehört und gelesen habe, war die Erwartungshaltung natürlich sehr hoch. Erfüllt wurde sie leider nicht. Von den so viel beschriebenen Tiermassen auf der Campsite war nichts zu sehen. Es war dort sogar ausgesprochen tierarm. Die Möglichkeiten zum Gamedrive sind sehr eingeschränkt. Wenn man das gesamte Wegenetz in Anspruch nimmt, kommt man auf eine Runde von 40km. Die sind wir jeden Tag 2x gefahren. Einmal im Uhrzeigersinn und einmal gegen den Uhrzeigersinn. Ist mit der Zeit auch ziemlich eintönig. Die Tierdichte hielt sich auch auf den Gamedrives in Grenzen. Den Zambesi kann man außer auf der Campsite nur am Mana Mouth erreichen. Alle weiteren Zufahrten zum Ufer führen zu Camps und Lodges und sind nur für deren Gäste erlaubt. Dann hatten wir auch noch großes Pech mit dem Wetter. Da fühlten wir uns schon ziemlich verarscht. Jeden Tag lief es nach dem gleichen Schema ab. Nach einem spektakulären Sonnenaufgang zog schnell Schichtbewölkung auf, so dass sehr schlechtes Fotolicht herrschte. Von 10:00Uhr bis 15:00Uhr (also die Zeit, die man im Camp verbringt) waren die Wolken dann verschwunden und es kam starker Wind auf. Pünktlich zum nachmittäglichen Gamedrive zog es dann wieder zu und erst zum Sundowner verschwanden die Wolken wieder. Sicherlich werden wir den Mana Pools eine zweite Chance geben, auf der Liste meiner Reiseziele in Afrika ist dieser Nationalpark aber erst einmal ziemlich weit nach hinten gerutscht. Dies auch vor dem Hintergrund, dass er einer der teuersten Nationalparks ist.

Den krönenden Abschluss hatten wir dann bei der Ausfahrt am Gate. Wir hatten nicht unser gesamtes im Nationalpark gekauftes Holz verbraucht und somit ein Bündel auf dem Dach. Der Ranger behauptete steif und fest, es sei nicht erlaubt Feuerholz aus dem Park mitzunehmen. Unsere Quittungen für das Holz interessierten ihn nicht. Auch konnte er uns nirgends zeigen, wo eine solche Regel festgeschrieben sein soll. Er weigerte sich stumpf die Schranke zu öffnen, wenn wir das Holz nicht abladen. Er drohte uns sogar mit Strafen, sollten wir weiter diskutieren. Feuerholz für 5$ war das nicht wert und so ließen wir das Feuerholz am Gate.
Zu dieser Situation kamen mir gleich wieder die Worte des Kängurus in den Sinn: „Ein Idiot in Uniform ist immer noch ein Idiot.“ :angry:
Wir haben später in anderen Nationalparks die Ranger vorsichtshalber wegen einer solchen Regelung nachgefragt. Niemand kannte eine solche Regelung. Glücklicherweise war das aber unser einziges Problem mit einem Uniformträger auf dieser Reise. Alle Anderen waren sehr nett, höflich und korrekt. War also nur ein individuelles und kein systemisches Problem.



Die Strecke nach Kariba führt durch nettes Hügelland. Der Busch ist herbstlich gefärbt.

In Kariba machen wir im TM-Supermarkt unseren letzten Großeinkauf dieser Reise. Der Supermarkt ist sehr gut sortiert und nimmt auch Kreditkarte. Wir bekommen alles, was wir benötigen.

Dann noch kurz den Observation Point besucht, um einen Blich auf die Staumauer zu werfen.



Die von uns als erste angesteuerte Kashinga Lodge ist geschlossen. Uns wurde gesagt, wegen Renovierung. Niemand konnte uns sagen, wie lange die Schließung andauern soll. Als Ausweichziel fuhren wir dann nach Lomagundi.

Hier trafen wir dann die Montangos. Wir hatten uns schon im Voraus im Forum locker verabredet, aber ob solch eine Verabredung beim Reisen in Afrika auch klappt, ist dann doch immer einer gewissen Unsicherheit unterworfen.

Wir verabredeten uns dann für später, da die beiden kochen wollten und wir mal eine Abwechslung zu unserer Fleischdiät brauchten und deshalb das Restaurant des Platzes aufsuchten, um mal wieder Fisch zu essen. Das bietet sich hier direkt am Kariba-See an. Durch den niedrigen Wasserstand des Sees liegt das Restaurant allerdings nicht mehr direkt am Ufer, sondern einige hundert Meter davon entfernt.

Nach dem Essen verbringen wir einen netten Klönabend mit Marianne und Frank. Es gibt viele Informationen auszutauschen und von Erlebnissen auf den Reisen zu berichten. Wir kommen so erst spät ins Bett. Da sind wir dann so müde, dass uns auch die laute Musik, die aus der nahe liegenden Ortschaft herüber schallt, nicht davon abhalten kann, tief und fest zu schlafen.
Letzte Änderung: 08 Jul 2016 13:30 von Topobär.
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10 Jul 2016 16:20 #437246
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  • Der Reisende am 10 Jul 2016 16:20
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Hallo Topobär,

sehr, sehr schöne Fotos ... :)
Das mit dem Feuerholz habe ich ja noch nie gehört , denen fällt aber auch immer was neues ein :unsure:
Weist du noch wie hoch der Dieselpreis war?
Viele Grüße

Der Reisende
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Die Welt ist ein Buch.
Wer nie reist,
sieht nur eine Seite davon.
Aurelius Augustinus

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11 Jul 2016 09:20 #437314
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Hallo Reisender,
der Dieselpreis lag zwischen 1,05US$ und 1,10US$.
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12 Jul 2016 16:36 #437488
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11.Tag (Di. 24.05.2016)
Kariba – Matusadona National Park
275km


275km hören sich nicht viel an für eine Tages-Etappe. Bei dieser Strecke war es aber das Limit. Wir waren den ganzen Tag unterwegs, haben keine größeren Pausen gemacht und waren trotzdem erst eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang auf der Campsite.

Wir nehmen die direkte Strecke, welche zunächst entlang des Kariba-Sees und dann durch die Hügel südlich davon führt. Überwiegend ist die Strecke eine gut zu befahrende einspurige Schotterstraße. Einzig am Pass, wo es vom See in die Hügel geht, wird die Strecke zwischenzeitlich etwas ruppiger. Die Landschaft gefällt uns sehr. Es herrscht herbstlich gefärbter Laubwald vor. Immer wieder hat man Ausblicke auf den See.





In den Hügeln kommen wir in das Siedlungsgebiet der Tonga. Eine sehr pittoreske Gegend. Überall sieht man kleine Gehöfte, welche aus mit Reet gedeckten Rundhütten bestehen. Schon bald kommen wir auf die Hauptstrecke von Karoi nach Binga, was aber nicht heißt, dass die Strecke besser zu befahren ist. Bis zur Senyati-Brücke ist sie sogar schlechter. Danach lässt sie sich bis zum Abzweig zum Nationalpark aber sehr gut fahren.

Die Zufahrt zum Nationalpark ist dann mit das Heftigste, was ich bislang in Afrika gefahren bin. Fußball großes Geröll, Felsstufen, steile Auf- und Abfahrten, extreme Schräglagen und tiefe Löcher, in die man auf keinen Fall hinein geraten durfte, machen uns zu schaffen. Dazu kommt noch, dass viele Passagen dicht mit hohem Gras zugewachsen sind, so dass man den Untergrund nicht erkennen kann. Bislang war in Afrika noch kein Nationalpark so schwierig zu erreichen. Die Zufahrt konnte es locker mit den schwierigsten Felsstrecken Namibias (van Zyls Pass + Kunene River Road) aufnehmen. Zum fotografieren hatte ich nur selten Zeit und Muße.



Hin und wieder verirrt sich auch eine Tse-Tse Fliege ins Auto.

Bei einer der vielen Furten sehen wir ein paar Klippspringer im felsigen Flussbett. Wie sie so flink von einem Felsen zum anderen Felsen springen, zeigen sie deutlich, womit sie sich Ihren Namen verdient haben.



Am Gate konnten wir dann feststellen, dass wir die ersten Besucher nach dem Ende der Regenzeit waren. Das soll auch den sehr schlechten Zustand der Zufahrt erklären. In Kürze sollen zumindest die gröbsten Folgen der letzten Regenzeit ausgebessert werden.

Im Nationalpark selbst sind die Strecken dann zumindest ein bisschen besser.

Als wir endlich die Tashinga Campsite erreichen ist diese bereits besetzt – von 5 Elefantenbullen, die sich das saftige Gras am Ufer schmecken lassen. Was für ein Empfangskomitee.




Schnell ist das Zelt aufgebaut und der Sundowner aus dem Kühlschrank geholt. Hier braucht man zum Sundowner nicht mehr weg zu fahren. Die Campsite ist einer der besten Sundownerplätze die wir kennen. Zusammen mit einer Herde Impalas und einem Schakal erleben wir den perfekten Sonnenuntergang.






Der Mond geht inzwischen erst sehr spät auf, so dass wir in den ersten Stunden der Nacht den typisch afrikanischen Sternenhimmel genießen dürfen.

Erstmals auf dieser Reise wimmelt es nachts nur so vor Insekten. Das nervt schon ein bisschen.

Nach dem Abendessen gibt es wieder Bush-TV. Zwischendurch entdecken wir zwei afrikanische Wildkatzen und über dem See geht die beeindruckendste Sternschnuppe nieder, die ich je gesehen habe. Zum Schluss zerbricht sie sogar in mehrere Teile bevor sie verglüht. Aufgrund schlechter Erfahrungen wünsche ich mir ganz ausdrücklich nichts.
Letzte Änderung: 12 Jul 2016 16:45 von Topobär.
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18 Jul 2016 15:35 #438095
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12.Tag (Mi. 25.05.2016)
Matusadona National Park
52km


Sonnenaufgang as it’s best. Wir starten dann auch zeitig unseren Gamedrive.

Unser erstes Ziel ist der Elefant Point. Hier gefällt es uns dann so gut, dass wir nicht nur unser Frühstück hier einnehmen, sondern fast den gesamten Tag hier verbringen. Im Campingstuhl sitzen, lesen und dabei die Tiere beobachten, die hier zahlreich auf Nahrungssuche sind. Wir können vor allem jede Menge Elefanten beobachten, aber auch Impalas, Paviane und Hippos. Dazu noch die ertrunkenen Wälder, die das gesamte Ufer säumen. Ein surrealer Anblick.







Unsere ursprüngliche Planung war noch weiter nach Osten zu fahren. Der wird aber auf einen anderen Besuch in diesem Nationalpark verschoben, wenn wir auch die Zeit haben, dort zu übernachten. Das Hinterland, durch das der Weg führt ist nämlich nicht sehr attraktiv. Der Weg führt die ganze Zeit durch dichten Busch und so hat man sehr schlechte Karten, wenn es darum geht, Tiere zu entdecken. Auf dem Uferstreifen ist das dagegen überhaupt kein Problem. Hier tummeln sich aufgrund des nahrhaften Grases zahlreiche Tiere und sind schon von weitem zu entdecken.

Man fragt sich schon, weshalb die Wege so unattraktiv durch den Busch gelegt werden, anstatt entlang des Ufers. Die Topografie des Geländes würde das fast überall zulassen. Hier ist auf jeden Fall noch Verbesserungspotential bei der touristischen Infrastruktur. Die Halbinsel Elephant Point bietet als einziger Bereich solch einen Uferweg.

Der Uferweg führt dann allerdings mitten durch eine Lodge und wir sind uns gar nicht sicher, ob es hier weiter geht. Da kommt auch schon Peter, der Manager auf uns zu und lädt uns zu einem Drink ein. Sehr nett, und genauso nett fragt er zwischendurch, ob wir denn an der Abzweigung vom Hauptweg gar nicht das Schild gesehen hätten. Ich frage „welches Schild?“ und er sagt, dort sollte eigentlich ein Schild stehen, dass Elephant Point eine Private Concession ist und Zutritt nur für Gäste der Lodge erlaubt ist. Solch ein Schild hatten wir in der Tat nicht gesehen und Peter nimmt das zum Glück auch sehr locker. Stolz zeigt er uns nach dem Drink die Rhino Lodge. Hier könnten wir uns auch sehr gut vorstellen ein paar Tage zu verbringen. Der Stil der Lodge gefällt uns sehr gut. Alles ist so gut wie möglich in die Natur integriert und sehr einfach gehalten, ohne dass man irgendetwas vermissen würde. Überflüssigen Schnickschnack sucht man allerdings vergeblich. Besonders gut gefällt uns, dass man nicht in geschlossenen Zelten oder Chalets schläft, sondern in offenen Unterständen unter Moskitonetzen. Näher kann man der Natur nicht sein. Neben Game- und Bird-Walks sowie Gamedrives werden viele Aktivitäten auf dem Wasser angeboten. Es werden vor allem Bootsausflüge entlang des Ufers durchgeführt, da man hier wie gesagt, die meisten Tiere sieht und es keine Wege gibt. Mittels Boot wird man als Gast auch von Kariba zur Lodge gebracht. So spart man sich die anstrengende Anreise, denn über das Wasser sind es lediglich 60km von Kariba und so dauert die Überfahrt gerade mal etwas über eine Stunde.

Wir wollen die Lodge bei Gelegenheit auf jeden Fall mal für ein paar Tage besuchen.

Wir verabschieden und dann von Peter und setzen den Weg entlang des Ufers fort. Dabei sehen wir auch dieses arg ramponierte Hippo. Das arme Tier scheint bei einem Rivalen ganz schön unter die Räder gekommen zu sein.



Am Nachmittag sind wir zurück auf unserer Campsite. Für Unterhaltung sorgen zwei Schirrantilopen, welche sich nur wenige Meter entfernt im dichten Gebüsch aufhalten.

Ich nutze die Zeit und mache die beiden auf dem Dach befindlichen Reservekanister leer. So kommt der Schwerpunkt um einiges nach unten, was bei den starken Schräglagen auf der Strecke das Fahren um einiges angenehmer macht.

Der Sonnenuntergang beschert uns einen ganz anderen Anblick als gestern. Herrlich wie abwechslungsreich hier selbst die Sonnenuntergänge sind.



Zum Abendessen gibt es Boereworst mit Rosmarin-Kartoffeln.

Leider hat es dann wieder sehr viele Insekten. Die nerven besonders beim Lesen mit einem E-Reader extrem, da sie ständig die Seiten umblättern.
Letzte Änderung: 18 Jul 2016 15:43 von Topobär.
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