Es ist mittlerweile, wie bereits anderswo erwähnt, Herbst.....der japanische Ahorn.....
sowie auch die Libellen haben ihr "Treiben" für das Jahr eingestellt.
Es ist daher an der Zeit die "Libellen-Saga" mit einigen besonderen Detaileinsichten der letzten 4 Monaten anzureichern!
Wie uns allen mittlerweile bekannt, kriecht die Larve aus dem Teich an einer Binse empor.....
Das Exoskelett platzt längs am Rücken auf und die Libelle erscheint in einem gewagten "Rückwärtssprung" an einem sonnigen (das Insekt scheint zu ahnen ob es ein schöner oder eher regnerischer Tag wird!?) Morgen im Juni.....
Sie arbeitet sich langsam und vorsichtig (herauszufallen würde den sicheren Tod bedeuten!) weiter aus der "alten Heimat" heraus.....
[Detail des taufrischen Insekts.....wie ein Phönix aus der Asche!]
Nach ca. einer halben Stunde schnellt das Insekt mit den Oberkörper nach oben, krallt sich am alten Exoskelett fest und zieht in weiteren ca. 5 Minuten den Unterleib aus diesem vollständig heraus.....
Die Flügel sind noch zu einem kompakten Paket zusammengefaltet.....
und die für die Paarung unabdingbaren "Andockorgane" sind noch frisch und fast durchsichtig.....
Die Flügel, zunächst weiß, entfalten sich langsam (der Prozess dauert insgesamt 1-3 Stunden), werden zunehmend durchsichtig, nehmen die uns bekannte Form an, bleiben allerdings zunächst zu einem Viererbündel auf dem Rücken zusammengefaltet.....
Der Körper streckt sich immer mehr.....
und das "Paarungsgreiforgan" wird zunehmend dunkel.....
Nach ca. 3-4 Stunden werden die Flügel in einem kurzen (Sekunden) Prozess aufgeklappt und nehmen die Form an die wir alle kennen.....
Nach weiteren ca. 3-6 Stunden in denen die Flügel sich vollständig entfalten und austrocknen, fliegt die Libelle (hier das Männchen dieser Art) weg und sucht Nahrung (Kleininsekten) und eine Partnerin.....
Das "Paarungsgreiforgan".....
spielt bei der Paarung eine Hauptrolle. Das Männchen greift mit den 2 längeren Lamellen (oben im obigen Bild) hinter die Augen (die eher gekrümmte Flachbildschirme ähneln!) des Weibchens und mit der kürzeren, dickeren Lamelle (unten im obigen Bild) vorne zwischen die Augen das Weibchens.....
[Detail aus obiger Aufnahme]
Dann "holt" sich das Weibchen, in der bekannten Paarungsstellung, Spermien vom vorderen Unterleib des Männchens.....
Die Spermien, (Eier?) sind gerade noch als weißliche Masse im Ende des Unterleibs des Weibchens zu sehen.....
Nach Aufnahme der Spermien löst sich die Verbindung zum Unterleib des Männchens und das "Tandem" (zumindest bei dieser Libellenspezies) fliegt zum Teich, das Männchen schleudert das Weibchen immer wieder an den Rand der von mit Moos bewachsenen steinen ins Wasser.....
Hierbei werden im Moment der Eiablage, die im Hinterleib des Weibchens gespeicherten Spermien den Eiern zugefügt und diese somit befruchtet.
Bei dieser Großlibelle erfolgt die Eiablage etwas bedächtiger und "diskreter".....zu Fuß und solo!.....
Liebe Grüße,
busko