THEMA: Reisebericht T A N Z A N I A im Sept./Okt. 2013
18 Apr 2014 11:53 #333803
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29.09. KATAVI

Wir wären noch gerne an der Lakeshore Lodge geblieben. So schön Tanzania auch ist....aber die Entfernungen mit entsprechender Infrastruktur (wenn man das so nennen darf), haben’s in sich.
Heute geht es wieder in die Wildnis. Hallo Katavi, wir kommen. Wenn man von der Lakeshore Lodge Rtg. Norden bzw. Mpanda fahren will, kommt bei S 07° 29.577” E 03° 01.274” eine Krezung. Diese auf 09:00 Uhr nehmen....dann erspart man sich einen Umweg... Auch auf der Strecke Rtg. Norden ist einiges im Bau: Betonbrücken, Baustellen, Baustellen und Baustellen. Hier macht eine Investition Sinn im Gegensatz zu den ganzen Gebäuden, die ein rot gesprühtes “X” -im ganzen Land zu sehen- haben. Man hat beschlossen, daß Gebäude 30 Meter von der Straße entfernt stehen müsen. die mit einem “X” werden abgerissen. Man möchte wohl den Handel an den Straßen fernhalten. Wohin die enteigneten und obdachlosen Leute sollen, ist wohl noch nicht ganz bekannt. Die landestypischen Lehmhütten sollen durch welche mit Betonsteinen und Wellblechdach ersetzt werden....wie gesagt....landesweit!!! Selbst in den entlegensten Ecken entdeckten wir die roten “X”-e. Nicht nur Häuser, auch Kirchen und Moscheen, sogar (wie ich mir habe sagen lassen) neugebaute Hochhäuser in Städten sollen Opfer des Irrsinns werden.

Gegen Mittag erreichen wir bei S 06° 57.762 E 03° 053.900 den Eingang zum Katavi NP. Nach Anmeldung im Headquarter (ziemlich runtergekommen und schmutzig) fahren wir in den Katavi und machen eine Mittagspause an einer gut überschaubaren Stelle. Wow! Hippos, Giraffen bis zum abwinken, Löwen, Krokodile, Marabus und Pelikane....alle sind da. Smiley Wir beobachten in der Ferne eine Kinder- oder Teenagergiraffe. Sie läuft wild umher und scheucht alles in ihrer Umgebung auf, insbesondere Zebras und Gnus. Die Giraffe kann gar nicht genug kriegen, Chaos zu verbreiten und setzt das minutenlang fort. Sie jagd die Tiere über die Grünfläche. Smiley Am späteren Nachmittag suchen wir eine freie Fläche (man kann hier campen, wo man will) und bereiten Reis-Curry vor. Im kargen Lichtschein entdecken wir mehrere Augenpaare....Hyänen? ...aber nein, es sind Impalas. Drüben an der Uferböschung hören wir ein Löwenrudel. Wir genießen den Abend und lauschen den diversen Tierlauten. Wunderbar!










30.09. HALL OF SHAME (?) ODER HIPPOS IN DER NÄHE

Der Katavi ist wie der Ruaha ein richtig toller Park!!! Wir haben wieder richtig viele Eindrücke gesammelt: Hippomutter mit neugeborenem Baby, Krokodile, Löwen am Ufer, Elefanten (aber recht gereizt), wieder ein ganzer Schwarm Pelikane und.... die erste Tse-Tse-Fliege. Ich erschlage oder WILL sie erschlagen...das Insekt zeigt sich unbeeindruckt bis ich lerne, daß man diese Biester mit der Handfläche rollen muß. Erst dann erreichen sie schnell das Jenseits. Es ist die Wahl zw. Pest und Cholera: Offene Fenster = Tse-Tse. Geschlossene Fenster: Da gehst Du kurzfristig ein, hast aber keine Tse Tse im Auto. Wir lassen offen!





Wir dürfen auch hier die Parkzeiten nicht überschreiten und sind daher schon sehr früh (gegen Mittag) am Riverside Camp in Sitalike, direkt neben einem Fluß bzw. einem gerade austrocknenden Fluß. Direkt an der Campside ist eine flache und ausgelatschte Böschung. Unten im Fluß, der eher noch ein langgezogener Tümpelbereich ist, tummeln sich mindestens 70, eher mehr Hippos. Das Wasser hat bereits eine schwarze Farbe und riecht entsprechend. Wie toll! Hier sollen wir übernachten??? Dusche und WC sind ....naja....nicht der wahre Jakob hier. Sie sind sehr einfach. Der zusammengezimmerte Beschlag hat zum WC-Eingang links und Duscheingang rechts noch ein Waschbecken. Warmes Wasser kann man mit Glück zum Duschen auch bekommen. Neben der Behausung ist ein Wassercontainer auf Stelzen. Die Campsite selbst ist eine Wiese. Zum Essen gibt es aber einen Unterstand aus Stroh oder einer Art Riet. Wir ziehen erst einmal zu viert ins Dorf los. Annette und Jochen wollen noch etwas vorbereiten und bleiben auf’m Platz. Wir sind noch nicht weit gekommen, da folgen uns schon die ersten Kinder. Wir fotografieren sie, zeigen ihnen die Bilder auf der Kamera und machen alles mögliche an Blödsinn mit Ihnen. Kurze Zeit später haben wir bestimmt 30 Kinder im Schlepptau. Immer noch Blödinn und Faxen machend gehen wir langsam Rtg. Campsite zurück. Wir haben lustige und schöne Fotos und die Kinder hatten auch ihren Spaß. Annette und Jochen haben in der Zwischenzeit die Landrover aus- und wieder eingeräumt und sauber gemacht und bereiten bereits das Essen vor, als wir vier zurück kommen. Voim Ufer aus machen wir einige Hippofotos und einige Filmsequenzen. Heute Abend gibt’s am Platz Hühnchen. Die Hippos sind zwar noch zu hören, aber ruhiger geworden. Einige gehen auf der anderen Uferseite an Land...auch auf der unsrigen...immerhin aber 30 oder 40 Meter weiter. So ganz entspannt bin ich nicht...Überall auf dem Platz ist Hipposch****. Für unsere Zelte und am Eßplatz haben wir aber noch eine reine Grünfläche ohne Dünger gefunden :)




unmittelbarer Blick von der Riverside Campsite





01.10. DER GAU: HIPPOS AM PLATZ UND DURCHFALL

Es mußte ja passieren! Das Hühnchen hat ein Nachspiel. Nachts werde ich von den tönenden Hippos wach. Eines oder einige sind direkt auf unserem Platz. Mein Darm grummelt schwer. Ich schaue auf die Uhr: 02:15 Uhr. Durchfall kündigt sich an. :huh: Na wunderbar! Das WC ist etwa 25 Meter entfernt aber in der Nacht zwischen Hippos sich dorthin wagen? Ich mache es nicht, aber der Darm gibt nicht auf. Neben das Zelt gehen? Auch keine optimale Idee. Es ist einfach zu dunkel und die Hippos sind sehr nahe bzw. eines geht grasend über unseren Platz. Ich halte (was für eine Quälerei) bis 05:30 Uhr durch. Boah! Als es langsam dämmert und man mehr sehen kann, steige ich aus dem Zelt. Jochen kommt auch gerade aus’m Zelt aber ich habe, jetzt wo ich aufgestanden bin, keine Zeit guten Morgen zu sagen und verschwinde auf dem WC. Ohne näher ins Detail zu gehen: 5 Minuten später bin ich ein neuer Mensch! Ich erzähle Jochen meine Nachtgeschichte. Naja, meint er, ein suboptimaler Zeitpunkt. Nach 1/2 Stunde kriechen die anderen aus ihren Zelten. Annette berichtet auch von einem Hippokampf in unmittelbarer Nähe zu unserem Platz. Uiui. Wir setzen uns zusammen und frühstücken, als plötzlich keine 20 oder 30 Meter entfernt ein Hippo auftaucht, uns anschaut und im Wasser bzw. der Brühe verschwindet. Das “Riverside Camp” hat wirklich eine, sagen wir einmal.... besondere Lage.


Anhang:
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18 Apr 2014 13:52 #333816
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01.10. VORWURF: BEHINDERUNG DES TANZAISCHEN PRÄSIDENTEN!

Wir verlassen sehr früh das Riverside, da wir heute den Lake Tanganyika erreichen möchten um die nächsten 2 Nächte am Jakobsen Beach zu verbringen. Mit etwas Glück können wir vielleicht auch die legendäre MS Liemba finden. Tagesziel ist Kigoma. Wir durchfahren das Dorf, wo wir gestern noch mit den Kindern Faxen gemacht haben. Die heute landschaftlich teils wirklich wunderschöne Strecke führt uns über rote Piste. Unser Zwischenziel auf der B8 ist Mpanda, wo wir uns dann nordwärts halten; parallel zum Lake Tanganyika. Wir haben einige Höhenmeter zu bewältigen. Wir sehen viele Radfahrer(innen), die Holz oder Stroh von A nach B fahren, Holzkohleverkauf am Straßenrand, kleine Verkaufsstände, Lehmhütten mit Strohdach und auch schöne Waldgebiete, einen Wasserfall etc. An einem etwas einsameren Streckenabschnitt ohne Hütten in der Nähe (im Gegensatz zu z.B. Botswana nicht so einfach) machen wir einen kurzen stop. Es ist recht frisch hier, aber wir sind auch stetig bergauf gefahren und haben die 1.000 Meter locker überschritten.

Am Nachmittag erreichen wir endlich Kigoma. So schön die Strecke teilweise war...es ist aber auch anstrengend. Einige Wasserdurchfahrten durch Schlamm, das Achten auf den Gegenverkehr, insbesondere LKW, teilweise Waschbrettpiste...... Wir halten in der Ortschaft an um noch einige Einkäufe für die nächsten Tage zu machen und Geld zu holen (was hier nicht selbstverständlich ist, welches zu bekommen). Patricia und ich bleiben sicherheitshalber bei den Fahrzeugen und schauen uns das Treiben an. In der Nähe ist Markt, man hört die Rufe der Marktverkäufer, gepaart mit Musik aus irgendwelchen Läden. Nach einer 1/2 Stunde möchten wir weiterfahren. Annette und Jochen sind von den Einkäufen zurück und Bettina und Jochen haben sich “so” ein wenig umgeschaut. Wir fahren aus unserer Parklücke und wollen nach rechts auf die Hauptstraße abbiegen. Plötzlich kommt uns eine Polizistin entgegen, stellt sich vor unser Auto und hebt den Arm. Anhalten! Aber warum? Wir rechnen damit, daß sie den Verkehr auf der Straße regeln will.Jetzt sollen wir aber ein Stück zurückfahren. Das geht aber nicht, weil hinter uns Jochen mit dem Landy und dahinter weitere Fahrzeuge stehen. Auf einmal verschwindet die Polizistin?!? Und jetzt? O.k., wir fahren an die Hauptstraßenkreuzung vor, setzen den Blinker und .... werden hektisch von der Polizisten und einem weiteren Polizisten (beide in weißer Uniform), die herbeigeeilt kommen, zum anhalten aufgefordert. Jaja, ist ja gut! Rückwärts fahren sollen wir auch. “Hey, das geht aber nicht, weil hinter uns weitere Auto stehen!!!” Annette ist etwas nervös. Außerdem hat sie ja auch den größten Teil der Strecke abgefahren und will eigentlich nur noch an den beach. An uns fährt ein Konvoi vorbei, ein Fahrzeug davon mit gelbem Signallicht. “Passport and driving-license please”. Ebenso das Fahrzeugcarnet. Der Polizist checkt unsere Personalien. Die Polizistin ist der englischen Sprache nicht mächtig, daher regelt der Polizist alles mit uns. Er ist wirklich sehr freundlich teilt uns aber mit, daß wir mit auf die Polizeiwache kommen müssen! Polizeiwache? Wieso??? Tja, wir hätten schließlich den Präsidenten behindern wollen während er mit seinem Konvoi an uns vorbeifuhr! Was??? Wieso sollten wir das wollen? ...und....achso, daß war gerade der Präsidentenkonvoi!?!! Der Polizist bleibt hart. Wir müssen mit auf die Polizeistation. Annette ist fertig mit den Nerven. Sie soll auch nicht mehr fahren, aber Patricia und ich haben diesmal unseren Führerschein nebst internationalem diesmal nicht mitgenommen. Der Polizist steigt in unseren Landy und lotst uns zur Polizeistation. Jochen, Wolf und Bettina folgen mit dem zweiten Landy. Dort angekommen fängt die Riesendiskussion an. Ich denke noch...woher kriegen wir die Dollarscheine mit den großen Zahlen drauf, um ggf. Schmiergeld für Annette gegen Knast zu zahlen? Was wird sowas kosten? Reichen unsere Scheine? Immerhin haben wir noch rund 500 US-$ dabei. Behinderung des Präsidenten hört sich erst einmal düster an. Auf der Wache sollen wir nach einigem hickhack ein Bussgeld zahlen. Alles in allem sind die Polizisten wirklich freundlich aber auch bestimmend. Aber wie ist das mit evtl. Gefängnis und welche Betragshöhe wird das Bußgeld betragen? “Please wait”...Das hören wir ein paar mal, bis nach etwa 1 1/4 Stunde ein Polizist in unseren Raum kommt und die Fahrzeugpapiere aushändigt. Den Bußgeldbescheid hat er auch mitgebracht. Wir hätten nicht die Anweisungen der Polizei befolgt und seien in die Hauptstraße eingefahren, als der Präsidentenkonvoi auf unserer Höhe war. ????? “Nein, das stimmt nicht!” “Doch! So war es.” “War es NICHT” Ich nehme einen Stift und ein Blatt Papier. Jetzt gehen wir das Ganze mit “Bildchen” malen durch. Ergebnis: KEIN Knast, KEINE Knolle....wir dürfen fahren. Zwar heben die Polizisten noch mahnend den Finger, wir mögen demnächst bitte vorsichtig fahren....jaja, das tun wir eh schon, aber die Sache ist erledigt. Nach einer weiteren halben Stunde erreichen wir den Jakobsen Beach, nachdem wir am Hafen Kigomas vorbeigefahren sind. Die MS Liemba ist leider nicht da. Schade. Am Beach angekommen erhalten wir einen sehr schönen Platz mit tollem Blick, hocken uns hin und trinken erst einmal 2 - 3 Dosen Kilimanjaro-Bier. Die Abolutions sind auch sauber.

teilweiser Routenverlauf














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Hoi Bluna und danke dass Du weiterschreibst!

ZUmals jetzt in eine Ecke geht in der ich noch nicht war...Bluna schrieb:
... die erste Tse-Tse-Fliege. Ich erschlage oder WILL sie erschlagen...das Insekt zeigt sich unbeeindruckt bis ich lerne, daß man diese Biester mit der Handfläche rollen muß. Erst dann erreichen sie schnell das Jenseits.
Genau so gehts!!! Und nur so!!!
Ist wie bei den Bremsen hier in Europa, nur sind die Tsetse's noch stabiler...
Bluna schrieb:
Mein Darm grummelt schwer. Ich schaue auf die Uhr: 02:15 Uhr. Durchfall kündigt sich an. Na wunderbar! Das WC ist etwa 25 Meter entfernt aber in der Nacht zwischen Hippos sich dorthin wagen?
:ohmy: :S :pinch:
Ich hätte da eine Lösung:

...ein Porta Potty... ;) :) B)
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18 Apr 2014 14:30 #333821
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Hallo picco, leider paßte das Porta Potty nicht mehr in mein Gepäck ;-)
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18 Apr 2014 16:12 #333833
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02.10. SCHIMPANSEN IM GOMBE NP

Heute steht ein weiteres highlight auf unserer Tour: Schimpansentrekking! Bevor wir gegen Mittag direkt am Privatstrand(!) der Campsite abgeholt werden (eine Privatfahrt mit dem Boot dauert etwa 2 Stunden und kostet hin und zurück um die 200 US-$, public Boat entsprechend günstiger), parken wir die Landies in einem abgesperrten bzw. überwachten Bereich neben dem Haupteingang. Heute morgen haben wir sogar hier Zebras gesehen. Auch Adler und ein Geier sind unterwegs. Der Strand selbst ist über eine Treppe zu erreichen. Es ist wirklich klasse hier!
Wir setzen uns in das Holzboot und fahren los. Als wir die Höhe des Hafens passieren, ist die MS Liemba leider immer noch nicht da. Vielleicht haben wir ja morgen Glück, wenn wir zurück fahren. Wir werden im Gombe 1 Nacht übernachten. Der Park ist übrigens NUR per Boot erreichbar. Dieser kleinste (und teuerste) Nationalpark Tanzanias, unweit der burundischen Grenze entfernt) ist durch die Erforschung der Schimpansen durch Jane Goodall berühmt geworden.





Wir erreichen den Park am Seesteg, werden freundlich begrüßt und erhalten die Schlüssel für unsere Zimmer. In einem zweistöckigen Gebäude sind sie untergebracht; auf der zweiten Etage ist mitunter das “Restaurant”. Schon gleich soll es zum Schimpansentracking gehen. Ein Guide wird uns führen. Einige Paviane turnen hier herum. Vor diesen werden wir gewarnt und werden gebeten, immer die Zimmertüren abzuschließen, da die Tiere häufig neugierig den Haupteingang nutzen.





Wir ziehen los! Zunächst geht es am schönen Kieselstrand des Lake Tanganyika vorbei





und dann stetig bergauf in den Wald. Meine Güte. Es ist mächtig warm und feucht. Es dauert nicht lange, da ist mein Rücken klatschnaß wegen des Kamerarucksacks. Das Waldgebiet ist schön. Nach etwa 1 1/2 Stunden können wir die Rufe der Schimpansen hören. Unser Guide steht mit anderen mittels Funkgerät in Kontakt. Wir wandern an einem Nest eines Schimpansen im Baum vorbei und können sie auch bald schon riechen....und auf einmal können wir sie sehen! Wie schön! 2 oder 3 Studenten sind auch vor Ort und machen ihre Notizen. Einige Babyschimpansen schwingen mit Lianen von Baum zu Baum, einige lausen sich, andere klettern auf den Bäumen herum.













Dann zieht die etwa 10-er Truppe weiter. Jetzt können wir nur noch schwer folgen. In steilem Terrain mit vielen Lianen, wo wir teilweise unter Stämmen hindurch kriechen, sich die dünnen Lianen um Hals, Arme, Beine und Rucksack verwickeln, ist ein Folgen nicht mehr möglich.





Daher brechen wir ab und wandern über eine andere Strecke wieder zurück. Die Dusche tut jetzt gut! Es war wirklich anstrengend. Wir haben noch die Möglichkeit am Folgetag morgens gegen 06:00 Uhr nochmals eine Tour zu unternehmen, was wir auch buchen. Die Kosten liegen (wenn ich mich recht erinnere) bei 100 US-$ p.P. plus 20 oder 30 US-$ für den Guide. Am Nachmittag erkunden wir die Gegend am Strand und kommen auch an den Unterkünften der Angestellten vorbei. Vor den Holzhäusern sind Terrassen, alle komplett vergittert. So müssen sich die Leute vor den Pavianen schützen, damit sie nicht die Wäscheleinen abräumen oder uneingeladen zum Essen vorbeikommen. Dafür laufen die Tiere aber über die Wellblechdächer, was innen einen Höllenlärm machen muß. Der Strandbereich ist traumhaft. Bunte Schmetterlinge fliegen umher und der Sonnenuntergang ist hier eine Wucht.





Wir gehen zurück und bekommen unser Abendessen. Es ist nicht besonders gut, aber wir haben Hunger. Auch das Frühstück am nächsten Morgen ist so lala. Was uns heute morgen amüsiert, sind die Fernsehshows (so etwas wie Gute Zeiten, schlechte Zeiten) auf afrikanisch. Wir verstehen zwar nichts, aber es ist wirklich lustig: Die Kameraführung, die gestellten Bewegunegn....heute morgen geht es um einen Arzt, der irgendetwas vertuscht....einige weibliche Angestellten schauen aufmerksam zu und machen den Fernseher richtig laut :)

Ich bin aber schon zu weit...vor dem Frühstück ziehen wir mit dem Guide um 06:00 Uhr los. Patricia, Annette und Jochen bleiben hier. Wir ziehen wieder durch den schönen Wald und stoßen nach etwa 2 Stunden auf eine andere Schimpansentruppe. Diesmal ist die Sicht auf die Primaten viel besser und wir können die Gruppe lange beobachten, bevor wir zurück müssen. Länger als 1 Stunde dürfen wir nicht bleiben. Auf dem Rückweg zieht die Gruppe parallel mit uns, so daß wir die Schimpansen noch am Strand beobachten können. Allerdings trinken die Tiere nur aus fließenden Gewässern und verschinden nach einiger Zeit wieder im Wald.






Unser Privatboot bringt uns am späten Vormittag wieder zurück zum Jackobsen-Beach. Wir gehen noch etwas schwimmen. Der See gilt als bilharziosefrei....zumindest hier...einen Waran entdecken wir auch noch, als wir uns an der Campsite ein wenig umschauen. Hier würden wir noch mehrere Tage bleiben, aber übermorgen geht es weiter....leider noch einmal Teer fressen. Morgen geht es nach Bilharamulo. Wir werden in einem deutschen Fort aus dem 1. Weltkrieg übernachten...auf den Spuren Deutsch-Ost-Afrikas quasi.
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18 Apr 2014 17:40 #333841
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04.10. JACOBSEN BEACH

Annette und Jochen, Patricia und Bettina brechen diesen Morgen nach Kigoma auf. Wolf und ich bleiben an der Campsite zurück. Wir möchten heute morgen nicht nach Kigoma. Annette und Wolf kaufen ein; Patricia und Bettina wollen shoppen gehen oder zumindest schauen, ob es Mitbringsel zu erwerben gibt. Wolf und ich machen den weißen Landy in der Zwischenzeit sauber. Ein Gewitter kündigt sich an und es fängt gut an zu regnen. Wir setzen uns unter den Unterstand der Campsite.



Den Rest des Tages verbringen wir mit Faulenzen, schwimmen und Spaziergang rund um die Campsite. Zelte und Co konnten wir noch trocknen. Es gibt feste Zelte am Platz mit Überdach, die man ebenso anmieten kann.


05.10. TEER FRESSEN








Heute liegt eine weite Strecke vor uns. Ziel ist Bilharamulo. Wir fahren Piste, Piste, Piste vorbei an einer Fabrik zur Salzgewinnung und erreichen am Nachmittag das deutsche Fort in Bilharamulo. Morgen früh geht es dann weiter an den Lake Victoria bei Mwanza. Das Fort selbst finde ich interessant. Wie ich erfahre, haben die Soldaten erst 10 Tage nach Ende des ersten Weltkrieges kapituliert. Man kann sich noch einige Fotos von den 1910-ern anschauen. Die Duschen und Toiletten hier sind übrigens in Ordnung. Innerhalb des Forts bauen wir unsere Zelte auf und genießen neben einem Abendessen den Abend. Das Fort ist nicht unbedingt als Ziel zu empfehlen, aber für eine Zwischenübernachtung ist es wirklich gut.





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