Ebi schrieb:
Bin in DE mit diversen Symptomen zum Arzt. Hab gesagt, dass ich aus Malariagebiet komme, 3 Tage zuhause bin, und vor Symptomen strotze. Wollte Bluentnahme. "Das Blut von heute ist schon weg" musste ich hören. Hab dann angeboten, das Blut direkt ins Labor zu fahren und dort aufs Ergebnis zu warten. Besser gesagt fahren zu lassen, fahren konnte ich da selbst schon nicht mehr. "Das machen wir nicht, das kann ja auch was anderes sein, kommen sie morgen wieder".
Neuer Tag, anderer Arzt. Zustand schlechter. Blutentnahme. Anruf nach 3 Stunden "Fahren Sie ins Krankenhaus, Sie sind in der Notaufnahme angemeldet. Sie haben gleich 2x Malaria, Tropicana und Tertiana."
Also los. Nach 4 Stunden in der Notaufnahme kam ich aufs Zimmer. Malarone musste man trotz Anmeldung erst bestellen, hätte ich daheim eigentlich gehabt.
Nicht so ungewöhnliches Szenario. Noch schlechter: Fieber und andere Symptome treten 2 oder mehr Wochen nach Rückkehr auf. Der Erkrankte assoziiert das schon nicht mehr mit der Reise. Der Hausarzt diagnostiziert anhand der Symptome dann Grippe o.ä. Nach paar Tagen wird es auch besser, einfach weil die Malaria meistens in Schüben verläuft. Noch paar Tage später ist es dann wieder ganz schlecht, weil nachdem der Erreger den nächsten Zyklus durchlaufen hat, wird die nächste Welle ins Blut geschwemmt. Im dümmsten Fall diagnostiziert der Hausarzt Grippe-Rückfall ... Es vergeht endlos Zeit, bis es eine korrekte Diagnose und damit die richtige Behandlung gibt.
Ich handhabe das so, dass ich mich direkt ins Auto oder in die Bahn setzte und zum nächsten Tropeninstitut fahre. Völlig egal, ob das 50 oder 100 km entfernt ist. In meinem Fall ist das das Bernard-Nocht-Institut in Hamburg. Für die sind Malaria, Krankheiten nach Zeckenbiss usw. genauso Routine wie für einen Arzt in einer Malaria-verseuchten Gegend in Afrika. Da gibt es gleich die richtige Diagnose und Behandlung und nach 2-3 Tagen hat man das Gröbste überstanden.
Das muss jeder für sich selbst definieren, aber ich habe nicht so wahnsinnig viel Angst vor einer Malariaerkrankung an sich. Die Risikofaktoren für einen schweren Malariaverlauf liegen bei mir nicht vor. Das schließt einen schweren Malariaverlauf nicht per se aus, macht ihn aber weniger wahrscheinlicher. Aber ich habe sehr viel Angst vor den möglichen Folgen einer nicht zeitnah richtig behandelten Malaria.
Grüße, Thorsten