mitglied19210 schrieb:
Anopheles tragen den Malaria-Erreger nicht per se in sich, sondern sie müssen erst einen Menschen gestochen (d.h. dessen Blut gesaugt haben), der Malaria hat. Dann muss der Erreger in der Mücke einen Entwicklungsprozess durchlaufen. Wenn die Mücke dann einen weiteren Mensschen sticht, kann sie dabei den Malaria-Erreger übertragen. Die Lebenserwartung der Anopheles liegt bei ca. 2 Wochen, d.h. selbst wenn sie den Malaria-Erreger aufgenommen haben, leben viele Anopheles nicht mehr lange genug, um einen Menschen infizieren zu können.
Ich möchte zu der insgesamt guten Zusammenfassung noch eine Kleinigkeit ergänzen ...
Die Anophelesmücke muss nicht vorher zwangsläufig einen infizierten _Menschen_ stechen. Der Erreger überdauert auch in anderen Tieren wie Vögeln, Fröschen, Rindern und vermutlich auch Antilopen, Affen oder Fledermäusen.
Unter den Plasmodien (so heißen die Erreger) gibt es fünf bekannte Arten, an denen der Mensch erkranken kann. Es gibt weitere Arten, an denen nur bestimmte Tierarten erkranken und die für den Menschen ungefährlich sind. Umgekehrt muss ein Tier nicht unbedingt Probleme mit den Plamodien bekommen, die dem Menschen schaden. Es kann aber dennoch als Zwischenwirt dienen. Man kann also durchaus auch mal eine Malaria bekommen, obwohl weit und breit keine malariakranken Menschen sind.
Ebi schrieb:
Ne ähnliche Frage wie die des TE gab es mal in einer Gruppe auf Facebook. Über 10.000 Mitglieder, nahezu nur Bewohner des südlichen Afrikas. So gut wie niemand nimmt Prophylaxe. Denke, es ist kein Fehler, wenn man sich an denen orientiert, die dort wohnen, wo andere Menschen halt mal hinreisen, und das oftmals auch nur für wenige Wochen.
Man kann das nicht 1:1 vergleichen.
Wer für ein paar Wochen reist, kann die Medikamente nehmen, weil die Belastung für Leber, Nieren und weiß was noch alles überschaubar ist.
Wer dort wohnt, kann die ja unmöglich sein ganzes Leben nehmen. Damit macht man langfristig seinen Körper kaputt. Viele dieser Medikamente haben ja auch eine Höchsteinnahmedauer.
Ich habe aber mal einen ausgewanderten Deutschen kennengelernt, der in der Regenzeit Prophylaxe nahm und dazu sagte: "Wer so oft Malaria hatte wie ich, der nimmt in der Regenzeit lieber Prophylaxe". Das konnte ich durchaus nachvollziehen.
MaHe schrieb:
Aber scheinbar hat niemand anderes diese Probleme, sodass wir mal ein paar Sachen probieren müssen und notfalls das Dachzelt noch ein bisschen pimpen müssen.
Ich kenne das Problem mit Moskitos im Zelt aus der canadischen Arktis im Sommer. Klingt komisch, aber die sommerliche Arktis gehört zu den moskitoreichsten Gebieten der Welt. Ich habe meine Technik stetig verbessert, möglichst schnell ins Zelt zu kommen und es wieder zu schließen, aber so 10 Moskitos waren immer mit drin. Zeitweise bin ich mit Moskitonetz überm Kopf geradelt. Das Überziehen im Stand war vollkommen sinnlos, aber selbst beim Überziehen während der Fahrt hatte ich immer so ein halbes Dutzend auf der Innenseite. Die haben dann erst einmal gestochen und wollten wieder wegfliegen, konnten aber nicht. Dann hatte man permanent das Gesumme direkt um die Ohren. Das treibt einen langsam in Richtung Wahnsinn ...
Gruß
Wolfgang