Moin nochmal,
das mit dem verantwortungsbewussten Reisen zur Zeit ist tatsächlich so eine Sache, die uns die letzten Tage, aber auch letztes Jahr recht ordentlich beschäftigt hat. Die Entscheidung fiel damals auf Mallorca per eigenem Auto, da uns das Fliegen tatsächlich zu dem Zeitpunkt zu unsicher war. Auf der Fähre ab Toulon hatten wir extra eine Kabine gebucht. Und wirklich alle gebuchten Unterkünfte bis zu unserer Finca hatten Hygienekonzepte, die besser umgesetzt wurden, als ich es mir vorher vorgestellt hatte. Zeitgleich mit uns war meine Schwägerin für mehrere Wochen auf Baltrum, unserer kleinen Nordseeinsel fast vor der Haustür. Meine Schwiegereltern berichteten von Zuständen wie in einer "Ölsardinenbüchse" auf der Überfahrt mit der Fähre.
Mallorca haben wir als äußerst angenehm und erholsam empfunden - mitten im Hochsommer.
Wenn ich etwas gelernt habe seit dem letzten Jahr, dann ist es, flexibel zu denken und die kleinen Dinge zu genießen. Das betrifft auch das Reisen. Letztes Jahr war Namibia-Botswana geplant, musste abgesagt werden... Botswana hatten wir für dieses Jahr schon zeitiger abgesagt und uns nur auf Namibia konzentriert. Jetzt wird auch Namibia wieder nix...
Wir haben uns jetzt spontan für Korfu entschieden, für ein Hotel mit Hygienekonzept. Die Jungs waren erstmal todunglücklich, aber es nützt ja nichts. Zuhause bleiben ist für uns auch keine Option. Andere können super im eigenen Garten entspannen... Wenn wir das am Wochenende probieren, klingelt das Telefon und Matthias muss in die Praxis.
Wir haben uns jetzt alle ein wenig mit Korfu beschäftigt und freuen uns drauf.
Klar, es ist nicht Namibia und auch in keinster Weise mit einer Reise ins Seelenland vergleichbar, aber was sollen wir tun? Und wenn Korfu nichts werden sollte, dann soll es so sein...
Selbst wenn es die Quarantänevorschriften nicht gäbe, würde ich zur Zeit nicht nach Namibia fliegen wollen... Als FoMi Logi in Namibia war und von der recht unkonventionellen Umgangsweise vieler Namibier mit dem Mund-Nasenschutz berichtete, war die Inzidenz noch weit unter 50, meine ich. In der momentanen Situation mit einer Inzidenz von fast 500 die Bilder der Feiernden in einer Unterkunft zu sehen und die Gastgeberin mittendrin, ist nochmal eine ganz andere Situation...
Klar, hat es sowas auch in Deutschland bestimmt gegeben...
Aber wenn ich das hier erlebe, kann ich nach Hause fahren. Für Camper sieht die Situation sicher noch anders aus. Aber wenn ich mit meinen ungeimpften Jungs unterwegs bin, möchte ich auf gar keinen Fall das Risiko eingehen, in einer gebuchten Unterkunft so etwas zu erleben... Für mich hat das tatsächlich auch was mit "Vertrauensverlust" zu tun, auch wenn sich das jetzt hochtrabend anhört.
Die Frage ist, inwieweit sich die namibischen Unterkünfte auf Hygienekonzepte einlassen und selbst auf die Einhaltung derer achten...? Es sind sicher nicht alle Unterkunftsbetreiber der Meinung, dass Corona nur ein Schnupfen ist und Impfen das Genmaterial verändert... Von Kambaku weiß ich beispielsweise, dass seit längerem alle Mitarbeiter der Unterkunft durchgeimpft sind...
Liebe, aber nachdenkliche Grüße
Bianca