Sanne schrieb:
mike57 schrieb:
Also kurz zusammengefasst: Vernünftig bekleidet und ohne große Touristenaufmachung ist das Land zumindest im Vergleich zu großen Teilen Afrikas sehr sicher. ZA - Nummerschilder oder Aufkleber sind manchmal hilfreich.
LG M+
Hallo,
zunächst freut es mich, dass Ihr offenbar eine schöne und sichere Reise hattet. Allerdings wüsste ich ganz gern mit welchen großen Teilen Afrikas Du Namibia hier vergleichst. Bezogen auf die Bevölkerungsdichte finde ich nicht, dass es sich um ein besonders sicheres Land handelt. Raub auf offener Straße und Einbruch in Unterkünfte hört man aus vergleichbar dünn besiedelten Ländern des südlichen oder zentralen Afrikas meines Wissens weniger.
Hinweise auf vernünftige Kleidung usw. helfen auch nur bedingt. Manchmal ist man auch einfach zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort. Ich reise nun ohne Schmuck, Strohhut und Handtäschen, bin aber auch schon ausgeraubt worden. Vielleicht lag es daran, dass ich meine Kleidung täglich wechsle
Noch eine Anmerkung zu "vergisst man die Kriminalität im eigenen Land": bitte vergleiche mal Windhoek mit einer entsprechend ähnlich großen Stadt... vielleicht Hannover, das kenne ich ganz gut. Wüsste jetzt nicht, dass dort regelmäßig Touristen überfallen werden.
Selbstverständlich kommen viele Touristen unbeschadet nach Hause zurück, aber anderen zu raten, sie sollen sich nur anders kleiden und SA-Aufkleber auf ihr Auto pappen, ist ein bißchen kurz gesprungen.
Viele Grüße
Sanne
Hallo Sanne,
Obwohl ich mir aufgrunf von Erfahrungswerten vorgenommen habe in diesem Forum mich auf keine grossen Diskussionen einzulassen muss ich hier ein paar Sachen richtig stellen.
Also:
Danke für Deine Freunde an der schönen Reise, es war zwar auch in den entlegendsten Teilen ein bischen touristisch , aber wirklich sehr ok.
Mit welchen Teilen Afrikas ich es vergleiche? Also in Marokko, Senegal und Nigeria habe ich gelebt, Mauretanien, Mali, Niger , Tschad , Sudan, Guniea, Guinea bissau, Liberia und Südafrika bereist. Also Namibia ist in Gegensatz zu allen genannten Ländern sicherer.
SA ist wesentlich gefährlicher, jedoch werden Touris besser geschützt.
Die Problematik sehe ich in der dichte der Touristen und deren Benehmen. Sowohl sofortige Verbrüderung der reisenden Gutmenschen mit der lokalen Bevölkerung (in DE falle ich ja auch nicht dem Nächstbesten um den Hals, auch der Arme) als auch zur Schau gestellter Reichtum - im Verhältnis zur lokalen Bevölkerung - bergen eine Gefahr von Überfällen.
Ich sehe es relativ einfach: Vermittle - bestmöglich - den Eindruck, dass es keine vernüftige Idee wäre Dich zu überfallen. Selbstbewusstes Auftreten, entsprechende Kleidung , der bestmögliche Eindruck "ich kenne mich aus und bin von hier" (Verweis Sticker) hilft meistens, da ja der Herr Räuber wenig Entscheidungszeitraum hat und sich analog von Raubkatzen immer das schwächste , aber vielversprechendste Opfer aussuchen wird. Etwas problematischer wird es in den grösseren Städten aufgrund von Alkohol und Drogenproblemen. Aber auch diese Kriminellen haben den Instinkt möglicher Gegenwehr aus dem Weg zu gehen. Bei unserem ersten Einkauf in Windhuk wurden wir von einigen herumlungernden Gestalten - vorsichtig - bedrängt, nach einer sehr kurzen Diskussion haben uns alle dort in Frieden gelassen ...... nach dem Motto: suchen wir uns halt andere.
Vielleicht ist auch das tägliche wechseln der Kleidung eine kleine Versicherung, wer greift denn schon gerne jemand mit Ölflecken nach 7 Tagen Busch an
Also in Lagos würde ich nie in der Nacht durch die Strassen gehen, in windhuk und Swako gabs ausser ein paar Bettlern eigentlich keine Vorkommnisse.
Du kannst Hannover nicht mit Windhok vergleichen, ebensowenig wie DE mit Namibia. Die Kriminalität sammelt sich immer in den Zentren, egal wie gross oder klein die sind. Ich kenne jetzt Hannover überhaupt nicht, Du wirst Dich dort auskennen und die "schlechten" Vierteln meiden. Ich kenne jedoch genügend Plätze in Berlin, Frankfurt etc. wo man sich auch nicht in die falsche Gegend verlaufen sollte.
Kurz zum Strassenverkehr: Aufgrund der wirklich wenigen KFZ in Namibi und des daher relativ flüsssigen Verkehrsaufkommens kracht es wenn es kracht dann ordentlich. wir sind nur den ganzen Caprivi und danach nach W auf Ashplt gefahren, aber auch da gab's sehr wenig Verkehr und auf den 900km eigentlich keine wirklich gefährlichen Verkehrsteilnehmer. Das ist natürlich subjektiv, da ich jetzt in Indien lebe und so einiges gewohnt bin:) Aber auch hier habe ich bei den Touris bemerkt ...... ich habe ja recht und Vorrang und nicht was KÖNNTE der Andere jetzt machen. Der Vertrauengrundsatz existiert in Afrika halt nicht, das ist zur Kenntnis zu nehmen und für die anderen mitzudenken.
Sorry es wurde zu lang.
Gruss M+