Hallo,
giraffenmog schrieb:
Wenn man mal von aussen die Vorkommnisse in Deutschland betrachtet, ergibt sich ein ganz anderes Bild:
U-Bahn fahren geht nicht, weil man dort totgeprügelt werden könnte.
Eis essen oder in einem Internetcafe serven gehen - auch keine gute Idee. Dabei kann man erschossen werden.
An größeren, öffentlichen Events teilnehmen geht gar nicht! Im schlimmsten Fall wird man Opfer eines Terroranschlages - und mit sexuellen Übergriffe, bei denen die Polizei nur daneben steht und zusieht, muss man dabei sicher auch rechnen.
Sollte man ein eher südländischen Typ sein, ist man ständig in Lebensgefahr. In Deutschland brennen eigentlich immer die Wohnheime von Asylanten.
Mal ehrlich, wenn man in so einem Land lebt, dann klingt Namibia doch ziemlich sicher, oder?
Du zählst gefährliche Ereignisse auf, die in Deutschland grundsätzlich passieren können bzw. nicht ausgeschlossen werden können. All das und noch viel mehr kann im Prinzip überall* auf dem Planeten passieren und ist allein kein relevanter Maßstab für eine rationale Gefahrenbewertung. Wenn man Gefahren beurteilen will, muss man immer mindesten die beiden Parameter Schadensereignis/-ausmaß und Eintrittswahrscheinlichkeit anschauen.
Es kann auch passieren, dass mir irgendwann ein Meteorit auf den Kopf fällt. Das kann man nicht zu 100,0 Prozent ausschließen. Aber ist das für meine Gefahrenvorsorge relevant? Lebe ich deshalb nur in einem Bunker? Nein. Die Eintrittswahrscheinlichkeit ist so gering, dass das komplett irrelevant ist. Mit Blick auf die letzten 5 Jahre liegt die Wahrscheinlichkeit, dass ich in Deutschland in diesem Jahr bei einem Terrorangriff sterbe, statistisch bei vielleicht 1:30.000.000. Wenn das für Jemanden relevant ist, dann denkt und handelt er nicht rational. Die Wahrscheinlichkeit in einem Jahr Lotto spielen den Jackpot zu gewinnen, ist ungefähr 10 mal so hoch. Wie komisch, das trotzdem niemand seine Lebensplanung darauf ausrichtet, doch in Kürze Lottomillionär zu sein.
Dagegen liegt Wahrscheinlichkeit statistisch vermutlich irgendwo zwischen 1:20 und 1:1000, dass ich bei 3 Wochen Namibiareise von einem Diebstahl oder Raubüberfall betroffen bin. Das ist eine relevante Gefahr.
Irgendwas mit einer Eintrittswahrscheinlichkeit von 1:30 Millionen einem anderen Ereignis mit einer Wahrscheinlichkeit von 1:100 gegenüber zu stellen, ergibt nur bedingt Sinn.
Beste Grüße
Guido
PS: OK, das ich im Hartmannstal in der U-Bahn angegriffen werde, ist jetzt kurzfristig nicht so wahrscheinlich