THEMA: Wie gefährlich ist Namibia für Touristen?
08 Mai 2017 11:46 #474245
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  • Kevinho am 08 Mai 2017 11:46
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haha :D

Ich finde diese ganzen Sicherheitstipps auch völlig unrealistisch. Nichts im Auto liegen lassen - ja soll ich meine Taschen mit Zeug für 3 Wochen mitnehmen auf Wanderungen oder was?!
Wenig Bargeld mitführen - ahja an der nächsten Stelle wird gewarnt dass man durchaus mal 3 Tage keinen ATM sieht!
Auffällige Kameras vermeiden - nunja ich habe extra aufgerüstet für solche Reisen! Dafür habe ich fotografieren "gelernt" und mir bessere Ausrüstung als Digicam zugelegt...schöne Erinnerungsfotos sind mir ähnlich viel Wert wie die Reise selbst!

Also das ist alles ziemlich schwierig....meine Erfahrungen aus 3 Wochen:
Die Kleinkriminalität ist enorm hoch. Meiner Freundin wurde Bargeld aus der Tasche gestohlen im Club und eine Person kam auf unser Auto zu und wollte meine (volle) Kameratasche stehlen, während wir vor einem Tor (Einfahrt) standen. Wir konnten ihn zum Glück solange am Arm festhalten bis er aufgab. Haben im Kuddelmuddel leider trotzdem ideel wertvollen Schmuck verloren.

Wäre beides vermeidbar gewesen, zeigt aber auch, dass man ständig und immer äußerst aufmerksam sein muss. :(
Zumindest lief alles ohne Gewalt ab...
Letzte Änderung: 08 Mai 2017 11:46 von Kevinho.
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08 Mai 2017 11:59 #474247
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  • lilytrotter am 08 Mai 2017 11:59
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Vielen Dank für deinen Erlebnisbericht, Kevinho,

es gibt allerdings keinen Grund, darüber zu lachen, wenn sich viele Fomis zu einer wichtigen Frage Gedanken machen und sich für Andere dazu äußern - jeder auf seine individuelle Art.

Auch wir "schützen" uns auf unsere individuelle Art.
Und auch du.
Und: Du hast Glück gehabt, denn dein Festhalten hätte auch eine gefährliche Gegenreaktion auslösen können.

Wir kennen einen Fall aus Kenya (vor vielen Jahren schon), da ist einem "kampfbereiten" Touristen wegen einer Rolex die Hand abgehackt worden.
Gruß lilytrotter


Always look on the bright side of life... :-)
Walvisbay boomt
Letzte Änderung: 08 Mai 2017 12:02 von lilytrotter.
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08 Mai 2017 14:27 #474265
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ich habe über den monopod als Verteidigungswerkzeug gelacht, ich hatte es als Spaß (der hoffentlich kein Ernst wird) aufgefasst
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08 Mai 2017 14:53 #474266
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Kevinho schrieb:
ich habe über den monopod als Verteidigungswerkzeug gelacht, ich hatte es als Spaß (der hoffentlich kein Ernst wird) aufgefasst

das kommt irgendwie nicht so ganz raus bei deinen Zeilen:
haha :laugh:
Ich finde diese ganzen Sicherheitstipps auch völlig unrealistisch. Nichts im Auto liegen lassen - ja soll ich meine Taschen mit Zeug für 3 Wochen mitnehmen auf Wanderungen oder was?!“
usw...


Hauptsache ihr seid heile zurück und es war ansonsten das, was man für sich selbst einen schönen Urlaub nennen kann.
Gruß lilytrotter


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Walvisbay boomt
Letzte Änderung: 08 Mai 2017 14:54 von lilytrotter.
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09 Mai 2017 13:23 #474374
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Was mir speziell in Namibia Angst macht ist die mittlerweile etablierte organisierte Kriminalität bei gleichzeitig hilf- und wertloser Polizei und Justiz.

Dass man immer und überall Opfer eines Taschendiebs oder Gelegenheitsraubes werden kann ist klar. Aber dass man in Namibia Opfer technisch hochgerüsteter und perfekt durchorganisierter Banden werden kann hätte ich bis vor einem Jahr nicht geglaubt, es wurde aber leider wahr.

Das allein ist nocht nicht das Ärgerlichste. Vollkommen enttäuscht bin ich von der namibischen Polizei. Nach 35 Jahren im deutschen Justizsystem kann ich mir wohl ein Urteil erlauben. Bereits die Diebstahlsaufnahme war eine fahndungstechnische Katastrophe. Und, soweit ich es überhaupt herausfinden konnte, die Fahndungsmaßnahmen so erfolglos wie noch was. Die ganze Anzeige war nicht das Papier wert, auf das sie geschrieben wurde. Reine Zeitverschwendung um, da bin ich mir sicher, den Dieben noch mehr Vorsprung zu gewähren. Die Polizisten wußten m.E. genau wer die Täter waren. Meine Beschreibung war so exakt, dass ich das Diebesauto 3 Wochen nach der Tat sofort wiedererkannt habe.

Aus Gesprächen mit Einheimischen ist die Ursache ziemlich klar:

1. Die Auswirkungen des bisherigen Bildungssystems.

2. Die rassistische Grundeinstellung: Der weiße Urlauber ist sowieso reich und versichert; hat also keinen Schaden und darf beraubt werden.

3. Die rasisstische Justiz von Namibia schützt die schwarze Bevölkerung.

Na ja; trotzdem ist es in Afrika halt schön.
LG Grüsse
Stephan
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09 Mai 2017 13:35 #474377
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Hi Stephan,
Aus Gesprächen mit Einheimischen ist die Ursache ziemlich klar:
1. Die Auswirkungen des bisherigen Bildungssystems.
2. Die rassistische Grundeinstellung: Der weiße Urlauber ist sowieso reich und versichert; hat also keinen Schaden und darf beraubt werden.
3. Die rasisstische Justiz von Namibia schützt die schwarze Bevölkerung.
ich vermute das haben Dir weiße in Namibia eruählt. Du könntest mal den Namibian, Sun etc. lesen. Dort ist eher die schlechtere Behandlung der Schwarzen und die Bevorzugung der Weißen durch die Polizei ein Thema - aus dem täglichen Leben kann man den Eindruck leider (denn es wäre in jede Richtung rassistisch) gewinnen. Ziemlich an den Haaren herbeigezogen finde ich. Meiner Meinung nach gibt es zwei Gründe:
- Totale Überlastung der Polizei bei/durch gleichzeitige/r
- Desinteressiertheit vieler Polizisten (was auch daran liegt, dass die Polizei eben Arbeitsbeschaffungsmaßnahme ist und es z.B. schon bei vielen an Sprachkenntnissen mangelt.

Von "organisierte Kriminalität", außer bei Nashornwilderei, ist man hier aber noch meilenweit entfernt. Ich weiß ja nicht was Euch konkret passiert ist, aber ich kann bestätigen, dass die Aufnahme einer Anzeige meist ein langer Akt ist (und darum machen es wenige Touristen, was wiederum leider auch falsch ist).

Man glaubt gar nicht, und ist auch immer wieder erstaunt, wie Fahndungserfolge bei schweren Verbrechen (Mord, Betruf etc) klappen, obwohl man eben im täglichen Leben bei "Klein"kriminalität einen ganz anderen Eindruck gewinnt/gewinnen könnte. Zum Beispiel werden in Windhoek keine Wohnungseinbrüche ohne Personenschaden überhaupt mehr polizeilich verfolgt, da es "wichtigere" Fälle gibt. Das erleben wir im Rahmen der Nachbarschaftswachen leider täglich.

Die Justiz hat zugegebenermaßen auch mit Problemen zu kämpfen (nicht aber mit ihrer Unabhängigkeit): Richtermangel, Verschleppung von Prozessen aufgrund geltender Gesetze und und und...

Viele Grüße aus dem sonnigen Windhoek
Christian
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Letzte Änderung: 09 Mai 2017 13:55 von travelNAMIBIA.
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