Hi Stephan,
Aus Gesprächen mit Einheimischen ist die Ursache ziemlich klar:
1. Die Auswirkungen des bisherigen Bildungssystems.
2. Die rassistische Grundeinstellung: Der weiße Urlauber ist sowieso reich und versichert; hat also keinen Schaden und darf beraubt werden.
3. Die rasisstische Justiz von Namibia schützt die schwarze Bevölkerung.
ich vermute das haben Dir weiße in Namibia eruählt. Du könntest mal den Namibian, Sun etc. lesen. Dort ist eher die schlechtere Behandlung der Schwarzen und die Bevorzugung der Weißen durch die Polizei ein Thema - aus dem täglichen Leben kann man den Eindruck leider (denn es wäre in jede Richtung rassistisch) gewinnen. Ziemlich an den Haaren herbeigezogen finde ich. Meiner Meinung nach gibt es zwei Gründe:
- Totale Überlastung der Polizei bei/durch gleichzeitige/r
- Desinteressiertheit vieler Polizisten (was auch daran liegt, dass die Polizei eben Arbeitsbeschaffungsmaßnahme ist und es z.B. schon bei vielen an Sprachkenntnissen mangelt.
Von "organisierte Kriminalität", außer bei Nashornwilderei, ist man hier aber noch meilenweit entfernt. Ich weiß ja nicht was Euch konkret passiert ist, aber ich kann bestätigen, dass die Aufnahme einer Anzeige meist ein langer Akt ist (und darum machen es wenige Touristen, was wiederum leider auch falsch ist).
Man glaubt gar nicht, und ist auch immer wieder erstaunt, wie Fahndungserfolge bei schweren Verbrechen (Mord, Betruf etc) klappen, obwohl man eben im täglichen Leben bei "Klein"kriminalität einen ganz anderen Eindruck gewinnt/gewinnen könnte. Zum Beispiel werden in Windhoek keine Wohnungseinbrüche ohne Personenschaden überhaupt mehr polizeilich verfolgt, da es "wichtigere" Fälle gibt. Das erleben wir im Rahmen der Nachbarschaftswachen leider täglich.
Die Justiz hat zugegebenermaßen auch mit Problemen zu kämpfen (nicht aber mit ihrer Unabhängigkeit): Richtermangel, Verschleppung von Prozessen aufgrund geltender Gesetze und und und...
Viele Grüße aus dem sonnigen Windhoek
Christian