THEMA: Quo vadis, kulturelles Erbe/Kolonialerbe?
18 Aug 2013 22:18 #300767
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  • Otji am 18 Aug 2013 22:18
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Hallo Danilo,

das sind ja wahrlich berauschende Zahlen! :dry: :unsure:

Aber wie gesagt, das sind meines Erachtens hausgemachte Probleme.

LG

Otji
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18 Aug 2013 22:27 #300770
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  • Guido. am 18 Aug 2013 22:27
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Hallo,
freddykr schrieb:
Januar 2012/2013: -16%
Februar 2012/2013: -25%
März 2012/2013: -24%
April 2012/2013: -29%
Mai 2012/2013: -20%

20-30% weniger Touristen aus Deutschland innerhalb eines Jahres sind wirklich ein dramatischer Trend. Und noch zur Erklärung: Die Zahlen beinhalten sowohl die Direktverbindungen als auch Leute, die von Deutschland aus indirekt, also z.B. über Johannesburg nach Namibia geflogen sind.

Will man die Hauptursache dafür wissen, so muss man nur auf die Zahlen zur Direktverbindung zwischen Deutschland und Namibia schauen.

Mai 2012 6.035 Passagiere und 73,8% Auslastung
Mai 2013 3.205 Passagiere und 67,8 % Auslastung


Bei Direktverbindungen von Deutschland nach Namibia ist also die Hälfte der Passagiere/Touristen weggefallen. Und das belegt, wie groß der Image- und Vertrauensverlust bei Air Namibia ist. Die Air Berlin-Verbindung ist weggefallen und Air Namibia hatte im ersten Halbjahr nur 4 statt 7 Flüge pro Woche. Wenn 50% der Kapazitäten aus dem Markt fallen, sollte man annehmen, dass die verbleibenden, knappen Restkapazitäten an die 100% ausgelastet sind. Aber das Gegenteil ist eingetreten. Die Auslastung der Flugzeuge ist auch noch gefallen. Deswegen ist und bleibt es auch ein Treppenwitz, Subventionen für AN mit deren Bedeutung für den Tourismus zu begründen. Die schädigen nach Datenlage den Tourismus in Namibia.

Und vom NTB und Air Namibia wird gern die Eurokrise als Hauptgrund für jegliche Rückgänge angegeben - also etwas, wofür NTB und Air Namibia rein gar nichts können. Zwischen Januar und Mai 2013 sind die Passagierzahlen ab Deutschland mit Endziel Südafrika aber erneut gestiegen, was das Ganze als faule Ausrede entlarvt.

Beste Grüße

Guido
Letzte Änderung: 18 Aug 2013 22:27 von Guido..
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18 Aug 2013 23:44 #300781
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  • Otji am 18 Aug 2013 22:18
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Danke, Guido, für diese Informationen; allerdings bin ich nicht davon überzeugt dass diese Umstände weithin bekannt sind und Leute so weit (hust) um die Ecke denken können! :(

LG

Otji
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19 Aug 2013 06:52 #300785
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Hallo Otji u.a.
schön, dass hier mal Zahlen sachlich und (bis jetzt!) ohne Emotionen auf den Tisch kommen.
Vor 16 Jahren war ich das erste Mal in Namibia und ich gestehe, dass das koloniale Erbe und seine "Hinterlassenschaften" für mich auch ein Grund waren, das Land zu bereisen. Seit dieser Zeit war ich jedes Jahr einmal im Lande, habe vieles gesehen und erlebt. Mal ehrlich, was wäre Namibia, wenn es nicht die in der Kolonialzeit aufgebaute Infrastruktur gehabt hätte? Was wäre Namibia ohne die kolonialen Bauten und Denkmäler, mögen sie auch heute in ihrer Enstehung durchaus umstritten sein.? Wie viele Touristen würden wohl nach Lüderitz kommen, wenn da kein koloniales Erbe zu sehen wäre, es keine Kohlmannskuppe (vielleicht will man die ja auch noch umbenennen?!) gäbe? Wie würde Swakopmund aussehen, wenn es kein Zentrum des deutschen Kolonialismus gewesen wäre? Höchstens so "attraktiv" wie Walvis Bay! Dieses koloniale Erbe ist zweigelsohne ein Magnet für Touristen heute. Es ist nicht nur die Etoscha, die Namibia für Touristen interessant macht.
Dieses Erbe nach und nach auszurotten kommt einer Bilderstürmerei gleich. Man stelle sich nur mal vor, man würde in Deutschland alle Bauwerke des Barock verkommen lassen und dann abreißen. (Schließlich handelt es sich hier um eine Zeit der absolutistischen Herrschaft und der brutalen Ausbeutung des einfachen Volkes!)
Heute profitieren wir von den Hinterlassenschaften dieser Potentaten. Die Bauwerke eines Ludwig II. in Bayern bringen jährlich Millionen in die Staatskasse und finanzieren so den Denkmalschutz für andere Projekte.
Denkmal sollte als "denk mal!" in Namibia eine Forderung bei der Entwicklung des Landes sein.
Aber es geht natürlich auch anders: Bodenschätze an ausländische Unternehmen verhökern, maximalen Profit aus dem Tourismus herausholen, bis dieser kollabiert, Forderungen für Reparationen an die blöden Deutschen stellen (von jährlich über 15 Mill. Euro, die als Entwicklungshilfe geleistet werden, spricht sowieso keiner. Warum nicht?), einen trägen Beamtenapparat aufbauen, der meist nur widerwillig seinen Dienst versieht (siehe Anstieg der Wilderei und Kriminalität!), profitable Farmen enteignen und durch befreundete Familienclans herunterwirtschaften lassen - diese Politik gibt wirklich Anlass zur Frage "Quo vadis?", die ich schon mehrfach hier im Forum gestellt habe.
Ich werde übrigens im nächsten Jahr - heuer war ich schon - Namibia nach 16 Jahren nicht mehr besuchen. Es tut mir ehrlich gesagt jetzt schon leid, weil ich inzwischen viele Freunde da habe. Aber wenn man miterleben muss, dass junge Weiße gezielt aus Namibia vertrieben werden, indem sie keinen Studienplatz in Namibia bekommen und nach der Ausbildung keine adäquate Beschäftigung, weil ein Unterqualifiziertzer mit der richtigen Hautfarbe den bekommt, dann muss ich einfach mal für mich eine Konsequenz daraus ziehen. (Muss hier aber ausdrücklich betonen, dass ich kein Rassist bin und auch viele Schwarze als Freunde habe. Trotzdem kann und will ich nicht die Augen vor den Tatsachen verschließen.
So, nun könnt ihr mich, die ihr schon dreimal in Namibia im Sossusvlei und in der Etoscha wart, anfeinden ob meiner Haltung.
mit traurigem Gruß:
Burschi
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19 Aug 2013 09:49 #300809
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  • carl am 19 Aug 2013 09:49
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Hallo zusammen,

um der Debatte vielleicht mal einen andere Perspektive hinzuzufügen, erlaube ich mir mal etwas provokativ zu fragen, ob zurückgehende Touristenzahlen nicht auch positiv zu deuten sind.
Rein subjektiv habe ich den Eindruck, dass Afrika und Namibia in den letzten zehn Jahren massiv an Bekanntheitsgrad und Beliebtheit bei deutschen Touristen gewonnen hat. Daher sollte man die absoluten Zahlen aus 2012/13 mal mit denen aus 2002/03 vergleichen. Häufig wird hier auch die negative Auswirkung der in den letzten Jahren (im Schnitt) ständig wachsenden Touristenzahlen beklagt. Als da wären Massenbetrieb in Lodges, der Zwang nun mittlerweile bestimmte Campsites ein Jahr im Vorfeld zu buchen, Erhöhung der Preise usw. usf.
Also ich persönlich bin (aus rein egoistischen Gründen) eher ambivalent, ob ich über sinkende Touristenzahlen wirklich traurig sein soll.

Zum Thema Kolonialerbe sei vielleicht noch darauf hingewiesen, dass sich im Laufe der Zeit das Interesse auch ändert. Ohne jetzt den meisten hier zu Nahe treten zu wollen, gehören doch eben die Meisten (mich eingeschlossen) einer bestimmten Generation an, die u.U. noch eine "nähere" Bindung zur Geschichte haben, da wir ja alle noch aktiv die Folgen der Katastrophen des 20. Jahrhundert gespürt haben oder anders damit verbunden sind (z.B. war mein Urgroßvater 1904/05 als Schutztruppler in Deutsch-Südwest). Mglw. werden kommende Generationen von Touristen ganz andere Interessen an Namibia haben (z.B. der Besuch eins der letzten dünn besiedelten Länder der Welt, ein Land ohne flächendenkendes WLAN, letztes afrikanisches Land ohne extremen Einfluss des Islam o.ä).

Kurzum, wir alle wissen nicht so genau quo vadis, das wird eben die Zukunft zeigen.

Gruß
Carl
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19 Aug 2013 10:42 #300820
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  • Bwana Tucke-Tucke am 19 Aug 2013 10:42
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Sehr geehrter Danilo, herzlichen Dank fuer die Zahlen.

Feine Zahlen, fein gemahlen:
Mit knapp 1.000 deutschsprachigen Gaesten im Jahr bilden wir einiges an Namibia Tourismusgeschehen ab und beobachten nicht nur Momentaufnahmen.
Hierzu ein paar Anmerkungen:

- das Air Namibia Chaos der einzigen Direktfluglinie fuer das erste Halbjahr hat dem Land einiges an Touristen gekostet. Einbuchungsagenturen / Reiseveranstalter waren fast den gesamten Januar mit Umbuchungen der bereits gebuchten Touren beschaeftigt und konnten kaum Neuanfragen bearbeiten.
Viele Anfragende haben daher ihren Reisewunsch auf 2014 verlegt, bis etwas mehr Klarheit ueber die Air Namibia Fluege herrscht. Fuer 2014 sehen wir eine Bestandsgarantie, ab 2015 rechnen wir wieder mit massvien Problemen, weil dann das Subventionsgeld bereits wieder aufgebraucht ist.

7 ( westliche ) Touristen schaffen einen Dauerarbeitsplatz. Man kann also sehr schnell durchrechnen, was Air Namibia da an Arbeitsplaetzen vernichtet hat.


- ja die Subventionen fuer Air Namibia durch 46.000 Steuerzahler in einem Land mit ganz anderen Entwicklungsprioritaeten sind skandaloes. Guido hat in verschieden Threads dort sehr gute Berechnungen ausgefuehrt.

- Namibia Tourism Board: Wir haben einen NTB, der nahezu disfunktional ist. ( Das gilt nicht fuer die Deutschlandabteilung, die macht mit denen ihnen zur Verfuegung stehenden Ressourcen einen hervorragenden Job ). Kaum einer der Angestellten hat Erfahrung im Tourismus. Hier hat man eine Organisation von Tourismus-Analphabeten geschaffen, der auf die Dauer fuer Namibia richtig schaedlich ist. Das naechste Projekt, Lizensierung von Reiseleitern wird so stark in die Hose gehen, dass der gefuehrte Reisetakt bald ziemlich aus Namibia verschwinden wird. Es ist halt einfacher 40 Flachnasen als Kontrolleure einzustellen, als hochqualifizierte, sprachkundige Reiseleiter auszubilden. Von den von amerikanischen Entwicklungshilfegeldern totalgesponsorten letzten 85 Reiseleiterversuchen haben 40 die erste Pruefung geschafft.

Der NTB hat dabei versagt weltweit fuer neue Namibia-Entdecker zu sorgen. Es kommen im Verhaeltnis fast die gleichen Touristengruppen wie seit 20 Jahren. Kaum einer auf der Welt kennt Namibia.
Wenn der NTB international Auftritt, merkt man ihnen die Unfaehigkeit an und nimmt Namibia nicht als Tourismus-Destination ernst. "Wuerden sie diesen Leuten Geld ueberweisen?" Der Skandinavische Markt wird regelrecht verbrannt, indem man unprofessionelle black empowerment Tourismusamateuere dorthin als Vertreter schickt.
Fuer Namibia ist es ueberlebenswichtig vom manchmal hysterischen deutschen Markt wegzugehen und neue Touristengruppen zu ueberzeugen.
Ja, Chinesische Touristen kommen viel im Mai und Juni. Der Ansatz ist also gut und richtig.

Das fuehrt aber auch zur Ausgangsfrage dieses Threads. Ein Teil der "Deutschtuemmler" der letzten Jahre kommt aus rein biologischen Gruenden nicht mehr und fehlt damit bei den Ankuenften. Namibia ist fuer die meisten Touristen Sossusvlei, Etosha und Himba. Deutsche Gebaeude und Reiterdenkmal eine nette Randerscheinung, die man mit 2 Photos mitnimmt, aber nicht die Buchungsentscheidung bestimmt.
So wichtig sollten wir uns nicht nehmen. Was wichtig fuer Namibia ist, sind die deutschen Sprachkenntisse und das wirtschafltich-organisatorische deutsche Rueckrat, damit Reisen nach europaeischem Reiserecht ueberhaupt durchfuehrbar sind. Also Sekundaertugenden statt Gebaude.

und nicht zu unterschaetzen: Namibia konnte im Tourismus die letzten 20 Jahre so stark wachsen, da die Tourismusmacher zu 70% immer noch Weisse sind, die nicht an Aids weggestorben sind. Das heisst, Namibia hat im Vergleich zum Tourismus im sonstigen suedlichen Afrika stabile Ansprechpartner seit Jahren.

Namibia hatte halt keinen 2. Weltkrieg, der staedteplanerisch ganz neue Moeglichkeiten eroeffnete. Und auch das Rokkoko war hier nicht sonderlich ausgepraegt. Man traegt als Herero eher "traditionell" victorianisch und nicht auguste-victorianisch.

Zur suedafrikanischen Besetzungszeit wurden weitaus mehr deutsche Kolonialgebauede abgerissen und Farmen enteignet, als im unabhaengigen Namibia. Die Halbwertzeit der "guten deutschen Wertarbeit" mit den vorhandene Baustoffen war 60 Jahre.
Das Restaurant am Waterberg, Fort Namutoni, Fort Sesfontein und die alte Feste in Windhoek sind komplett neu aufgebaut worden nach den alten Plaenen, also erhalten, funtkionsfaehig aber nicht mehr Original. Die Dritten Zaehne der Kolonialzeit.

- Saisonzeiten: Wir haben es in diesem Jahr wieder mit einer extrem verkuerzten Saison zu tun. 80 % der Buchungen vom deutschsprachigen Markt sind von Mitte Juli bis erste Novemberwoche. Das heisst, Namibitourismus findet in diesem Jahr in 3 1/2 Monaten statt. Wer Anfang des Jahres erst mit Buchungen angefangen hat, konnte in diesem Zeitraum zumeist nur noch etwas in der 2. Reihe finden, wenn er denn ueberhaupt noch ein Leihfahrzeug irgendwo gefunden hat.

Wir versuchen mit Nebensaison-Angeboten, z.B fuer Photographen die Saison zu entzerren. Viele Autoverleiher haben Nebensaisonzeiten mit klasse Preisen.
Das Deutsche Stau-Gen ist aber so ausgepraegt, dass wieder alle zur gleichen Zeit am Wasserloch in Etosha stehen wollen.

Das wird im August naechsten Jahres noch einmal dramatischer, da dann ganz Deutschland gleichzeitig im August Ferien hat.

Wir werden in diesem Jahr ca. 10% mehr Gaeste haben und fahren seit Monaten oberhalb der Auslastungsgrenze.

- der deutschsprachige Namibia - Tourismus veraendert sich.
Der Trend ist seit Jahren hin zur Selbstfahrern, weil man es grundsaetzlich kann, wenn auch viele Touristen mit dieser Art des Reisens ueberfordert sind. Wir erleben hier in den letzten drei Jahren Dramen von Gaesten, die nicht einmal einen Reifen wechseln koennen. Dieses Forum hat diesen Trend massgeblich mitgepraegt, man sollte nur nicht vorbehaltslos jedem die Selbstfahrerrei empfehlen.
das heisst, den Autoverleihern in Namibia geht es so gut wie noch nie, wenn sie auch mit der Saisonalitaet zu kaempfen haben.

Der Trend im gefuehrten Bereich ist Kleinstgruppe 4-6 Personen. Ist gut, denn er schafft tendenziell mehr Arbeitsplaetze fuer Tourguides und man kann andere Unterkuenfte nutzen.
( Fuer mich ist immer noch ein Raetsel, wieso so viele Selbstfahrer, auch hier im Forum, die guten Busrundreiseunterkuenfte von Gondwana oder aehnliche nutzen, in denen man abends mit 100 Gaesten im Speiseraum sitzt. ).

Die Nebensaisonbusrundreisen von Berge und Meer, Tschibo, Aldi... finden seit 2 Jahren nicht mehr statt. Sie sind zu Suedafrikareisen in kleinerem Massstab gewechselt. Diese massiven Ankunftzahlen ( Einkaufspreis fuer Bett + Fruehstueck 25 Euro ) sind in den aktuellen Statistiken natuerlich draussen und bilden damit tatsaechlich eher die oekonomische Situation in Deutschland ab.

Die deuschsprachigen Touristen werden juenger, daher auch ein Trend zu Campingtouren, bei denen weniger vorgebucht wird.

Das durchschnittliche Budget von ca. 3.500 Euro pro Person fuer eine Reise hat sich in den letzten 8 Jahren praktisch nicht veraendert.

Bei den Schweizer Ankuenften gibt es keine Einbrueche,
die osterreichischen Ankuenfte leiden noch unter dem Wegfall Air Berlin Direktfluege ab Muenchen.


- Dreiviertel der Anfragenden in diesem Jahr bei uns waren Namibia - Ersttaeter, so viele wie noch nie. Die Wiederholer haben sich dieses Jahr aus diversen Gruenden stark zurueckgehalten, sind aber fuer 2014 bereits in der Buchung, um kostbare Ressourcen rechtzeitig zu sichern.

- Mit Einfuehrung der staatlichen bed levy wird nicht mehr jede Buchung hochgemeldet. Steuervermeidung, die sinkende Tourismusbuchungzahlen vortaeuscht.

- Botswana hat in der Tat wiederum starke Verluste an Touristen. Hier ist tatsaechllich eine Automatismus von 10% jaehrlicher Preiserhoehung zu sehen, wahrlich koste es was es wolle in Verbindung mit einer deutlichen gesunkenen Dienstleistungsmentalitaet.
- die praktische Fast - Unbuchbarkeit der Nationalparkcampinglaetze laesst viele frustriert zurueck.
Da Windhoek aber - ueberwiegend wegen besserer und guenstigerer Fahrzeuge - das Haupteingangstor fuer den deutschsprachigen Tourismus nach Botswana und Sambia ist, macht sich der weitere Abschwung des Botswana - Tourismus auch in den Air Namibia Zahlen fest.
Der Botswana Abschwung in Qualitaet des Personals auf allen Ebenen vor Ort und Preisentwicklung macht uns mehr Sorgen, als die Situation in Namibia.

-Wechselkurs: Die ausliegenden Kataloge und die meisten Websitetarife mit Euro - Auszeichnung reflektieren einen Wechselkurs von 1:10 fuer das Jahr 2013. Dadurch war Namibia in der Wahrnehmung und in einigen Bereichen tatsaechlich teurer. Seit Juni haben wir ploetzlich einen 20%igen besseren Wechselkurs, was Namibia und Suedafrika wieder sehr guenstig macht. Dieses wird auch durch massive Last Minute Buchungen reflektiert. Air Namibia hat beispielsweise im Juli 800 Flugtickets mit Buchung und Abflug im Juli verkauft. Unsere Ressourcenbegrenzung ist aber Fahrzeuge, Etosha, Sesriem, Twyfelfontein.
Der November wird dieses Jahr dafuer herausragend.

Ausblicke 2014 fuer den deutschsprachigen Markt:
Der hervorragende Wechselkurs wird Namibia wieder vergleichsweise guenstiger machen.
2014 wird ein Wiederholerjahr.
Produkte wie Oma-Enkel Safaris, malariafrei, entschleunigt werden intensiv gebucht.
Bei den gefuerten Reisen werden gemischt Lodge-Campingreisen deutlich beliebter.
Namibia-Tourismus wird internationaler.
Namibia ist nahezu moslemfreie Zone, was es weiterhin zu einem beliebten Reiseziel und Filmkulisse machen wird. ( Mad Max 4... )

Im ganzen Bereich Sondertourismus ist noch unglaublich viel Luft. Rollstuhlfahrerreisen, Photographenreisen, Mountain Biking,.....
Der Namibia Tourismus wird also tendenziell weiter wachsen, trotz NTB und NWR und Air Namibia.

Mit sonnigen Gruessen aus Windhoek
Carsten Moehle
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