Hallo
Habt Ihr das schon in der AZ gelesen??! Ist das nicht ganz schrecklich???
Christine
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Allgemeine Zeitung Windhoek, Namibia 05. September 2006
Großbrand in Etoscha
Kein Benzin, wenige Fahrzeuge, nicht gesäuberte Brandstreifen und Personalmangel
von Dirk Heinrich
Einem durch Blitzschlag entfachten Veldfeuer im Etoscha-Nationalpark sind bisher mindestens 200 000 Hektar Weide zum Opfer gefallen. Die Löscharbeiten sind durch fehlendes Personal, mangelnden Treibstoff für die wenigen Fahrzeuge und Brandstreifen, die nicht in Ordnung gehalten werden, erschwert worden.
Etoscha-Nationalpark/Windhoek - Im westlichen Teil des Etoscha-Nationalparks von der Wasserstelle Bitterwasser bis an die Westgrenze ist südlich der Schotterstraße zwischen Okaukuejo und Otjovasando die gesamte Fläche abgebrannt. Die Flammen wüteten auch nördlich von Otjovasando bis zur Wasserstelle Dolomitpunt und auf dem abgegrenzten südwestlichsten Teil Karos. Etwa 90 Prozent des 37000 ha großen Karosblocks sind nur noch schwarze Erde. Über 200000 Hektar Weide fielen dem Veldfeuer zum Opfer. Von Karos aus hatten es die Flammen, durch starken Wind angetrieben, geschafft über die Schotterstraße zwischen Kamanjab und Ruacana in den südlichen Teil von Hobatere zu gelangen. ,,Gestern morgen gegen 4 Uhr haben wir das Feuer löschen können. Zwischen 6000 und 7000 ha des 32000 ha großen Naturschutzgebietes um die Hobatere Lodge sind abgebrannt\", sagte Steve Braine. Westlich von Hobatere seien etwa 30000 ha durch ein weiteres Veldfeuer zerstört worden. Etwa acht Kilometer nordwestlich würde immer noch ein Feuer im kommunalen Gebiet wüten, sagte Braine. Zwei weitere Feuer auf Hobatere die durch Blitzschlag entzündet wurden seien jedoch gelöscht worden.
,,In der Nacht von Donnertag auf Freitag haben Blitze das trockene Gras auf Karos und östlich von Otjovasando und auf Hobatere in Brand gesetzt\", sagte der für den westlichen Teil des Etoscha-Nationalpark zuständige Naturschutzbeamte Bonnie Simataa gestern Mittag auf der Landebahn bei Otjovasando. Mit vier Angestellten habe er versucht das Feuer auf Karos zu löschen, da ,,die restlichen Angestellten des Ministeriums für Umwelt und Tourismus in Kamanjab waren, da es Ende des Monats gewesen sei und die Beamten ihre Gehälter erhalten hatten\". Anschließend fehlte es an Treibstoff, da dem Ministerium kein Benzin mehr verkauft werde, wenn die Beamten keine Benzinkarten oder die Tankstelle keine e-fuel-Zapfsäulen haben. ,,Uns stand auch kein Straßenhobel zur Verfügung, da sämtliche Maschinen des Ministeriums kaputt sind und keine der Brandstreifen nach der Regenzeit gesäubert wurden\", sagte Simataa. Der Direktor der Naturschutzbehörde, Ben Beytell, der mit der AZ nach Otjovasando geflogen war, sagte, dass die Brandstreifen wegen fehlender Gelder nicht in Ordnung gehalten werden konnten. Allem Anschein nach sind auch Tiere in den Flammen umgekommen und verletzt worden. Beytell musste seinen Beamten Munition bringen, da im Etoscha-Nationalpark keine Patronen mehr vorhanden waren, um die Tiere von ihrem Leiden zu erlösen. Die Farmer an der Südgrenze des Parks hätten die Parkangestellten unterstützt, um zu verhindern, dass das Feuer auf die Farmen gelangt, sagte Simataa.