THEMA: 3 Wochen Anfängertour inkl. 4 Nächte Kalahari
15 Sep 2007 09:15 #48436
  • Meerbuscher
  • Meerbuschers Avatar
  • Beiträge: 84
  • Meerbuscher am 15 Sep 2007 09:15
  • Meerbuschers Avatar
Hi Leute,
seit wenigen Tagen sind wir aus unserem ersten 3-wöchigen Namibia Urlaub zurück und da wir selber vom Forum - www.namibia-forum.ch - bei der Suche nach Informationen profitiert haben, möchten wir das Forum wiederum mit einigen unserer gemachten Erfahrungen füttern. Ich will versuchen, mich dabei auf solche Dinge zu beschränken, die für den Reisenden von praktischer Relevanz sein könnten. Jetzt, am Ende meines Berichts, muss ich jedoch zugeben, dass trotz aller Kürze einiges Lesefutter zusammengekommen ist.

Bedenkt, dieser Bericht ist subjektiv und von eigenen Erfahrungen und vor allem meinem persönlichen Schreibstil geprägt und ist deshalb nicht verallgemeinernd zu verstehen. 3 Wochen Namibia sind am Ende nichts weiter als ein Schnupperkurs, ein abschließendes Urteil können wir uns so gar nicht erlauben. Versteht es als erste Eindrücke, wobei man ja sagt, die sind - zumindest für einen persönlich - entscheidend. Meine Aussagen zu Unterkünften und Autovermieter sind also ausdrücklich subjektiv, also persönlicher Natur. Lest auch andere Beurteilungen anderer User.


Die Route

Wir sind im Grunde eine der Standardreiserouten ab Windhuk (ja, alle schreiben es irgendwie anders) im Uhrzeigersinn gefahren (also erst nach Süden), wobei wir noch einen Abstecher über 4 Nächte nach Südafrika in den Kalahari-Park gemacht haben. Insgesamt sind wir in 21 Tagen ca. 5500 km gefahren. Man muss sich also im Klaren darüber sein, dass man den Großteil des Urlaubs im Auto verbringt, was entscheidenden Einfluss auf die Wahl des Fahrzeugs haben sollte. Ganz Namibia kann man keinesfalls in dieser Zeit sehen. Dafür würde ich minimal 4 1/2 Wochen ansetzen. Fragt mal euren Arbeitgeber und werft vorher einen Blick aufs Konto.

Ich würde dieses Land niemals mit einem PKW befahren, auch wenn manche sagen, dass das geht und wir auch viele Leute getroffen haben, die so verfahren sind. Wer das vorhat, sollte sich auf deutlich längere Fahrzeiten, Problemen auf üblen Waschbrettpisten und Reifenpannen gefasst machen. Wir haben nicht einen 4x4 Radwechsel gesehen, aber mehrere PKW Radwechsel. Vorsicht beim Leihen von Nissan X-Trails – es scheint so, dass z. B. Hertz z. Zt. einen Teil der Flotte auf Hyundais (Modell Tucson) umstellt. Wir haben mehrere Leute getroffen (so auch Sandra aus dem o. g. Forum), die trotz X-Trail Buchung einen Hyundai bekommen haben und einhellige Meinung war: Der ist zwar für die Straße ein brauchbares Auto, aber für Namibias Pisten wohl weniger. Der 2. Ersatzreifen hat nur Platz auf dem Rücksitz und damit ist das sowieso enge Platzangebot nochmal böse verkleinert. Gleiches gilt natürlich für jeden PKW in dem man auf jeden Fall einen 2. Ersatzreifen mitnehmen sollte – diese PKW werden i. d. R. wohl keine verstärkten Reifen wie 4x4 haben.

Die Spritpreise lagen im Schnitt (Aug. /Sep. 2007) bei ca. 0,71 N$ und die Versorgung mit Benzin war auf unserer Route nie ein Problem. Gekostet hat uns der komplette Urlaub etwa soviel Euro, wie wir Kilometer gefahren sind, wobei wir relativ bescheidene Menschen sind und die Hälfte der Urlaubszeit gecampt haben.

Tagesstrecken von mehr als 300-350 km empfanden wir nicht mehr als Vergnügen und sind mit einem PKW meiner Meinung nach kaum machbar – mal abgesehen von Autobahnstücken.

Unsere übelste Piste war die Verbindung zwischen Keetmanshoop und dem Kalahari Transfrontier Park in Südafrika – und zwar nach dem Grenzübergang bei Rietfontein innerhalb Südafrikas. Bei der Hinfahrt habe ich für ca. eine Stunde gedacht, das schaffen wir nie. Der Wagen ist bei Tempo 40 in einsamer Gegend fast zusammengebrochen, die Federung mehrmals so kräftig durchgeschlagen, dass ich dachte, die kommt durch das Bodenblech. Zurück habe ich dann die Variante „Gnadenlos“ gewählt und habe auf der teilweise kurvigen und bergigen Strecke alles aus dem Wagen herausgeholt. Und siehe da – es ist zwar ein Höllenritt, aber man driftet und fliegt über dieses Granatenwaschbrett, statt jedes Loch zu durchfahren. Mir ist klar, dass auf Waschbrett schneller besser ist als langsamer, aber es gibt solches und solches Waschbrett und ich bin in 4 Jahren Südafrika schon einiges an Waschbrett gefahren. Das war jedoch ein besonderes „solches“ – für mich einmalig schlecht. Das war dann auch der Anfang des “Auseinanderfalls“ der Karosserie, die wir später immer wieder mal mit unserem Spielzeugwerkzeugkasten zusammenschrauben durften – wobei: Trotz Spielzeug, hat es am Ende ja funktioniert. So eine Strecke hat sich in Namibia übrigens nicht wiederholt.

Ebenfalls unangenehm (aber nicht so wie vorher) die auf der eben beschriebenen Strecke die ca. 60 km lange Zufahrt nach Norden zum Kalahari Park. Aber mit Geduld kommt man durch. Es gibt eine Alternativstrecke ein paar Meter östlich der Straße, wo man sich selbstständig durch das Gelände schlagen muss – es gibt meist mehrere Fahrspuren, was die Sache etwas verwirrend macht. Das ist aber weiter kein Problem, weil östlich die Begrenzung durch den Grenzzaun Botswanas und westlich durch die eigentliche Straße vorgegeben ist. Verfahren ist so ausgeschlossen. Die Alternativstrecke wählen die meisten aber nur für die Ausfahrt – also Vorsicht mit Gegenverkehr. Sie ist auf jeden Fall deutlich besser als die Hauptstrecke.

Es gibt übrigens auch Menschen, die muten sich die Strecken mit einem Wohnmobil zu – für mich unfassbar. Ich schätze mal, die bringen doppelt soviel Zeit mit und haben die Gläser im Schrank einzeln in Folie verpackt. Respekt vor soviel Mut und für soviel Geduld.


Autovermieter – Auto

Wir haben (mit viel vertraglichem Risiko) direkt in Namibia über das Internet bei einem „Billigvermieter“ – neudeutsch „Discounter“ - gemietet: Value Car Rental. Die Firma befindet sich auf dem gleichen Grundstück und im gleichen Gebäude wie das auch in Deutschland bekannte Asco Car Hire (und noch mindestens zwei weitere kleine, international bekannte Vermieter) am Rande der Innenstadt von Windhuk. Die gut funktionierenden Zubringerfahrten werden auch mit Asco Car Hire Fahrzeugen durchgeführt. Auch personell und wartungstechnisch scheint sich da einiges zu verquicken. Ich vermute, dass die alten (d. h. ab einer bestimmten km-Zahl) Fahrzeuge, die sich für die renommierten – oder sagen wir international bekannten - Firmen nicht mehr eigenen, von Value weiterverwerten werden. Prinzipiell in meinen Augen eine gute Sache. Ich muss nicht immer alles neu haben. Ich bin auch nicht mehr der Jüngste und trotzdem gut erhalten.

Das Fahrzeug war ein 2004er Nissan 4x4 Double Cab mit Dachzelt und Tachostand ca. 110000 km, das Canopy hatte Fenster. Beim ersten Anblick und Probesitzen haben wir einen Schreck bekommen, der sich schnell relativierte, als wir die neueren Fahrzeuge von Asco sahen, die vom Erhaltungszustand und der Sauberkeit auch nicht soviel anders aussahen.

Besonders das Reifenprofil ließ mich allerdings stark zweifeln. Meine Fragen hinsichtlich Preis eines neuen Reifens bei Panne ergab sinngemäß: Sie zahlen nur die Millimeter, die auch auf dem Reifen waren. Das spielte sich realistisch zwischen beängstigenden 2 und etwas beruhigenderen 5 mm ab, wobei man mir avisierte, dass ein neuer Reifen ca. 17 mm habe. Hieße also nach meiner Rechnung, ich würde im Fall des Falles nur etwa 1/3 des Reifenneupreises zahlen müssen. Zum Glück trat dieser Fall nicht auf und ich musste den Wahrheitsgehalt dieser mündlichen Aussage eines Asco Mitarbeiters nicht praktisch überprüfen. Das Fahrzeug hatte wirklich unzählige Macken, Lackkratzer und 2 Einschläge auf der Frontscheibe. Die Stoßstange hinten war deutlich nach innen gedrückt. Da ist wohl jemand gegen einen Pöl oder Baum o. ä. gedonnert. Meine Autovermietung tat so, als gäbe es diese Delle nicht und versicherte mir, dass das kein Unfallfahrzeug wäre – natürlich mündlich. Den ganzen „Kratzerquatsch“ in einem Protokoll aufzunehmen fand ich belustigend und verunsichernd – vor allem aber sinnlos. Die Fahrzeugübernahme und Erklärung war deutlich zu kurz, hastig, unklar und unvollständig. Mein Nachfrage bezüglich des schlechten Reifenzustands ergab: „You pay real money, you get real tires – you pay Value, you get Value!” Die beiden Ersatzreifen waren in meinen Augen ebenfalls in äußerst bescheidenem Zustand.

Wir wurden – das fand ich posititv - noch extra mündlich darauf aufmerksam gemacht, dass die Vollkasko mit Selbstbehalt nur zahle, wenn ein anderes Fahrzeug beteiligt sei und dass man unbedingt den Schlüssel für das Diebstahllock am Schalthebel haben müsse, falls das Fahrzeug geklaut würde. Und all die Ausnahmen für Nichtzahlung wurden auch extra genannt: Fahrlässigkeit, Trunkenheit, hohe Geschwindigkeit, Glas, Reifen und, und, und. Am Ende ist einem klar, dass diese Vollkasko faktisch in den meisten Fällen nichts wert und Augenwischerei ist. Im Falle eines Unfalls wird eine Schadenregulierung meist an der Auslegung des Begriffs „Fahrlässigkeit“ durch den Vermieter und dessen Kulanz hängen. Es bleibt ein hohes finanzielles Risiko bei so einer Automiete und eigentlich ist man verrückt, dass man das so macht. Ich hatte eine lange Liste deutschsprachiger Rechtsanwälte am Mann, aber über die Justiz Namibias habe ich wenig hoffnungsvolles gehört.

Was die Ausrüstung angeht, habe ich so ziemlich alles genommen, was die Liste des Vermieters hergab - wobei der Werkzeugkasten eher aus der Abteilung „Werbegeschenk“ zu stammen schien: Einmal böse angucken und „Knack“. Campingausrüstung, Dachzelt, Transfer, 2. Fahrer, 2. Ersatzreifen, Grenzübertrittsgebühr, Verbandspaket, Kompressor, Holzblock und was weiß ich noch. Alles in allem haben wir bei 11000 N$ Selbstbehalt immer noch günstige ca. 650 N$ pro Tag bezahlt (die endgültige Abrechnung liegt aber noch nicht vor), das Fahrzeug war von 2004, gerade 3 Jahre alt. Insofern ging das voll in Orndung.

Wir haben noch eine 2. Kunststoffbox für Nahrungsmittel rausleiern können – im Nachhinein muss ich sagen, von diesen Boxen kann man nicht genug haben, die Dinger sind relativ staubdicht und schnell mal abgewaschen. Das Dachzelt war in meinen Augen fast neu bis nagelneu, ebenso wie die 2 Campingstühle – Glück gehabt. Die Matratze (ca. 5 cm) entpuppte sich auch als neu und sehr sauber. Wir haben nur eine Fließdecke drübergespannt und so haben wir uns im Zelt ganz wohl gefühlt. Überhaupt dieses Zelt – eine geniale Sache, warum hat das bei uns in Deutschland keiner? Habe ich jemals eine bessere Zeltlösung gesehen? Nie! In den nicht ganz sauberen Schlafsack des Vermieters würde ich mich – wie vermutet – nur im Notfall legen, der ist auch keinesfalls tauglich für tiefe Temperaturen, eher ein Sommerschlafsack (Deckenschlafsack). Wir haben einen beim Vermieter gelassen, den anderen als Notfallsack mitgenommen und tatsächlich einmal in der Kalahari genutzt und zusätzlich über unsere Säcke geworfen.

Die Rückgabe des Fahrzeugs entpuppte sich als relativ unkompliziert, dauerte ca. 30 Minuten und es wurde letztendlich nichts bemängelt. Ich bekam aber nichts schriftliches, musste aber im Vorbeigehen ohne Erklärungen irgendetwas unterschreiben, falls man noch was fände … Kreditkartenbelastung. Fantasievolle den Kunden einseitig benachteiligende Bedingungen. Trotz Volltankens unmittelbar vor Rückgabe haben die es aber geschafft, weitere 26 Liter in den Tank zu stopfen – ich sah, wie er dabei mehrmals überlief. Dafür war er zugegebenermaßen bei Übernahme so voll, dass es vor dem ersten Supermarkt in Windhuk aus dem Überdruckventil für den Sprit nur so heraussiffte und das komplette Auto und seine Umgebung nach Sprit stinken ließ (was uns zunächst aus Unkenntnis sehr beunruhigte und zur Rückfahrt zum Vermieter bewegte) und selbst den Sicherheitsmann auf dem Parkplatz zu einer „Schnellinspektion“ unter dem Fahrzeug bewog, der die Funktion dieses Ventils natürlich auch nicht kannte. Die Lösung war ein kurzes Öffnen des Tankdeckels, um Luft entweichen zu lassen. Es zischt dann kurz, der Tank beult sich manchmal mit einem kräftigen „Blong“ und das war es. Wieso kommt so ewas nicht auf einen Infozettel oder wird einem vorher gesagt? Für uns hieß das Unsicherheit und Umweg.

Der Spritverbrauch des Autos lag am Ende im Schnitt bei ca. 13,7 Liter und ich fahre nicht langsam, das fand ich erstaunlich, ich hatte mit ca. 17 Litern gerechnet.

Negativ fiel auf: Die Schlösser des Canopy (die „Haube“ auf der Ladefläche) waren eine Katastrophe, ich musste mehrfach herumschrauben um sie gängig zu halten - was mit dieser Spielzeug-Wapuzange nie von langer Dauer war. Manchmal dauerte es minutenlang bis ich sie öffnen konnte. Am Ende ließen wir eine Seite immer offen, um zu verhindern, mal nicht mehr hineinzukommen. Auch einige Karosserieteile (Frontschürze, Radkästen) musste ich an diversen Stellen mehrfach wieder zusammenschrauben, der innerlich etwas verrostete Kühlschrank fiel nach ca. 10 Tagen für einige Tage aus, bis wir ihn in Swakopmund reparieren ließen (die Batterie wurde neu geladen). Das hielt dann für weitere 4 Tage und dann war es auch egal, weil wir ihn die letzten 2 Tage nicht mehr benötigten. Wir haben es bei Rückgabe nicht erwähnt, die Rechnung von 200 N$ haben wir selbst übernommen – wozu schlafende Hunde wecken.

Der bei vielen Vermietern erhältliche Toyota Hillux ist übrigens deutlich höher als die Nissans, wir haben trotzdem ausreichend gesehen, vielleicht ist es wegen der Überschlaggefahr sogar besser, den Fahrzeugschwerpunkt niedriger zu halten. Aber nach Möglichkeit würde ich trotzdem beim nächsten Trip auf einen Toyota achten. Double Cabin ist auf alle Fälle vorzuziehen, man hat soviel Gedöns vorne herumfliegen, an das man ansonsten während der Fahrt nicht herankäme. Aus Platzgründen muss man leider auch das ein oder andere Gepäckstück vorne deponieren, kann es aber mit Handtüchern oder Mülltüten leicht abdecken. Außerhalb größerer Städte sehe ich da sowieso kaum ein Problem.

Die Versicherungsbedingungen der Fahrzeuge sind im Grunde katastrophal, das gilt aber wohl für jeden mir bekannten Autovermieter in Namibia, wenn man dort direkt bucht. Wie die praktisch umgesetzt werden, wird ja im o. g. Forum heiß diskutiert und ist wohl auch unterschiedlich. Meine Nachfrage nach „PKW“ oder „LKW“ ergab ein relativ sicheres „LKW“ für unser Fahrzeug. Was das versicherungstechnisch bedeutet (VISA Card Business Versicherung) werden wir wohl erst wissen, wenn der Fall des (Un)falles mal eintritt. Uns hat es zum Glück nicht getroffen.

Achtung Kreditkartenfalle: Wir haben uns vor dem Urlaub aus den bekannten Versicherungsgründen eine VISA Card mit Business Paket geholt. Der Schreck beim Vermieter: „There is a problem with your card!“ Es gab ein Limit, von dem wir Döspaddel nichts wussten und das man erst nach der ersten Abrechnung erhöhen kann. Die erste Abrechnung kommt aber erst im September. Wir hatten aber August. Da sitzt du dann beim Vermieter und der sagt dir eiskalt: „Ich kann dir das Auto nicht vermieten! Wenn du anrufen willst, kostet dich das … bar!“ Zum Glück hat der Mann bei VISA uns dann telefonisch innerhalb von 2 Minuten schnell und unkompliziert wenigstens für die Autovermietung das Limit erhöht und uns damit sozusagen erstmal den Arsch gerettet. Danach war die Karte für diesen Urlaub allerdings untauglich. Na ja, selber Schuld, aber wir hatten vor dem kurzfristigen Urlaub soviele Informationen einzuholen, dass wir das mit dem Limit übersehen hatten – wenn es denn irgendwo stand, wovon ich mal ungeprüft ausgehe.

Ich empfehle sowieso, mindestens zwei Kreditkartentypen in Namibia bei sich zu führen, zusätzlich zur EC (Maestro)-Karte. Automaten funktionieren in Namibia überdurchschnittlich häufig nicht oder geben dir nur sehr wenig Geld. Häufig stößt man auf Automaten, die das Maestro-Zeichen nicht aufweisen. Wir sind ohne Bargeld und ohne Reisechecks gefahren, hatten aber in Windhuk zunächst Probleme einen Automaten mit Maestro-Zeichen zu finden. Die Geldbeschaffung hat uns Nerven und 45 Minuten Zeit gekostet. Das hatten wir in Südafrika bisher nirgendwo erlebt.

Zurück zur Automiete: Insgesamt war das mit der Miete zunächst erschreckend, aber im Nachhinein im Angesicht des Preises ganz okay (aber es hat ja am Ende auch alles geklappt … obwohl, warten wir mal die Abrechnung ab). Man gewöhnt sich an die Eigenheiten eines Fahrzeugs nach zwei, drei Tagen und gewinnt es dann lieb. Der Motor schnurrte sowieso wie ein Kätzchen, auch wenn er etwas schwachbrüstig war. Dafür konnte man ziemlich schaltfaul fahren, was z. B. bei langsamem cruisen durch Safarigebiet von Vorteil ist. Unsicherheiten bleiben angesichts der Vertragsbedingungen, des Zustandes der Reifen und der hastigen Einweisung.

Eigentlich störte uns nur eines ungemein, was aber weniger mit dem Fahrzeug zu tun hatte: Die immer wieder auftretende unterschwellige (Un)Freundlichkeit und Distanziertheit der Mitarbeiter dort und die viel zu hastige Abfertigung lässt einen sich nicht wohl fühlen. Wenn die keine Lust haben sich länger aktiv mit den Kunden zu befassen, warum machen die nicht ein kleines Infoblättchen, die kennen doch sicher die Eigenheiten ihrer Fahrzeuge? Nachfragen und Umstände waren nicht beliebt und immer wenn ein Vorgang vom Standard abweichte, ließen die Mitarbeiter einen merken, dass das nicht gewünscht war. Das gilt nicht nur für unseren Autovermieter sondern auch für die anderen dort ansässigen Firmen. Wir kamen 3 Stunden vor Abgabtermin zurück, um unser Gepäck in der Autovermietung zu deponieren – wir wollten noch in die Innenstadt. Das erste was man als Begrüßung hörte war nicht: „Wie war es in Namibia?“ sondern ein verständnisloses: „Sie sind zu früh, Abgabe ist erst um 4.“

Erstaunlicherweise mussten wir aber feststellen, dass dieses Phänomen der unterschwelligen Unfreundlichkeit und Distanziertheit auch an anderen Stellen Namibias auftrat.


Die Reise, die Unterkünfte und das Drumherum
Wir haben alle Unterkünfte von Deutschland aus vorgebucht. Erstaunlicherweise nutzt die Tourismusindustrie Namibias das Internet nicht so konsequent wie die Südafrikaner. Das gilt sowohl für private als auch für staatliche Unterkünfte (Nationalparks).

Häufig dauert es zwei, drei Tage, bis private Unterkünfte in Namibia antworten. Es ist auch vorgekommen, daß gar nicht geantwortet wurde. Einen Belegungsplan oder eine sofortige Verfügbarkeitsanzeige haben wir nirgendwo gefunden. Abgesehen davon präsentieren sich die meisten Unterkünfte im Land eher schlecht als recht im Internet – es gibt Ausnahmen. Häufig muss man zur Reservierung seine Kreditkartendaten per E-Mail an die Unterkünfte schicken, wobei ein schlechtes Gefühl zurückbleibt. Ich weiß um die Problematik, (Un)beliebtheit und auch Kosten von Dienstleistern (und auch um die Kosten) in diesem Bereich, wer aber in Südafrika einmal über www.portfoliocollection.com gebucht hat, der wird diesen Komfort in Namibia vermissen.

Die Nationalparkbehörde Namibias ist in dieser Hinsicht immer noch eine Katastrophe. Wenn man eine Zusage für eine Unterkunft erhält, kann man sich nicht 100%ig dararuf verlassen, die Unterkunft auch wirklich zu erhalten. Wir haben mit Leuten gesprochen, die wegen Überbuchung aus- bzw. umquartiert wurden, wobei gleichzeitig zahlreiche Unterkünfte tatsächlich gar nicht belegt waren. Im o. g. Forum findet man zahlreiche Berichte zur Problematik des Buchungsprozesses. Wir persönlich haben einen Dienstleister beauftragt, unsere Campingplätze in den Parks zu buchen. Man erhält dann von diesem Dienstleister direkt eine Mail, die darauf hinweist, dass die Zusammenarbeit mit der NWR sehr problematisch sei und Zusagen nicht immer eingehalten würden. Man würde heute noch auf Antworten zu Beschwerden aus Oktober 2005 warten – und das Mitte 2007. Unsere Campingplatzbuchungen haben glücklicherweise geklappt. Für Sessriem (Sossusvlei) hatten wir jedoch auch keine Bestätigung, haben trotzdem einen Platz erhalten und es waren auch noch einige Plätze frei.

Windhuk – Anib Lodge (Mariental)
Langweilige Fahrt, im Grunde gibt es nichts zu sehen. Wir sind keine Nacht in Windhuk geblieben, was soll ich Urlaub in der Stadt machen? Am letzten Tag waren wir noch für 2 Stunden in der Innenstadt – okay, ganz quirlig und so gar nicht afrikanisch – bizarr (im positiven Sinn), wie so vieles in Namibia.

Anib Lodge
Leider viele Reisegruppen (vom Typus her der ehemalige Studienrat Zimmermann mit Gattin und Safariweste, Helmut und Monika aus dem Alpenverein, seit 25 Jahren Mitglied und mit
Wanderstöcken bewaffnet [später sieht man sie im 4er Pack die Dünen in der Ferne errennen], aber auch Gisela, 56 Jahre mit Freundin aus Essen Bergerhausen), das Zimmer war gut und sauber, hatte aber sehr wenig Beleuchtung, im Bad keine Ablagen, schöne Anlage mit 2 Pools, das Essen ist nicht so prall und alle bekommen zur gleichen Zeit das gleiche serviert – exemplarisch für die Massenabfertigung. Wenn das die Zukunft des Tourismus in Namibia ist – na servus. Hinterher kann man noch in der Bar sitzen und mit der halben Busgruppe klönen. Englisch? Afrikaans? Du brauchst das hier bestimmt nicht. Wie man so hört, könnte in weiterer Zukunft jedoch die chinesische Sprache ein Thema werden.

Anib Lodge (Mariental) – Keetmanshoop
Noch langweiligere Fahrt. In Keetmanshoop locken die Köcherbäume. Dafür sind wir auf den Quivertree Campground gefahren. Die dazugehörige Gepardenshow ist zumindest zweifelhaft und auch hier merkt man: Massengeschäft. Schließlich trifft man auch Gisela und den Studienrat wieder. „Ihr zeltet? In Namibia? Uiiiii! Horst, höma, …, die Herrschaften zelten hier!“

Die Bäume im Abendlicht sind ungewöhnlich und ganz nett anzuschauen, fehlende Wolken machen die Angelegenheit aber dann auch nicht so spektakulär wie gewünscht. Wir waren die vorletzten und haben im Dunkeln kaum den Weg wieder rausgefunden, aber wenn die Touristen erstmal weg sind, kehrt endlich die erwünschte Ruhe ein. Abendessen im Schützenhaus – große, deftige Portionen zu günstigen Preisen im Ambiente eines Vereinslokales, das so auch vom „Turnverein Treudeutsch“ in Bochum Wattenscheid stehen könnte – bizarr eben.

Pension Gessert
Sehr freundlich, sehr nett, schöne und wenige Zimmer, sehr günstig, nettes, pfiffiges Frühstück, eine freundliche Oase im Süden Namibias, so gefällt uns das schon eher.

Keetmanshoop – Kalahari Transfrontier Park
Lange Fahrt über den ganzen Tag (6-7 Stunden) mit z. T. übelster Piste (siehe weiter oben). Die Fahrt ist nicht langweilig, aber sehr einsam. Einkaufen ist unterwegs nicht möglich, es gibt aber Tankgelegenheit. Witzig sind die Unterschiede der Grenzposten: Namibia – kalt, zugig, 3 einfache Schalter, knallende Stempel im Takt – Südafrika – warm, gemütlich, fetter Serverschrank. Ob die Jungens am Mittag gemeinsam essen?

Kalahari Park
Der Park ist absolut empfehlenswert, rote Dünen, blauer Himmel, Tiere. Nicht unbedingt spektakulär, aber hier kommt man zur Ruhe. Und: Es gibt Löwen und Hyänen bis vors Zelt (Tented Camp). Die Pisten im Park sind schön zu fahren, besonders gefallen haben mir die ca. 100 km (?) leicht zu fahrende Sandpiste von Nossob nach Twee Rivieren. Hier fährt man sogar zeitweise über botswanischen Boden. Ich war nun also auch mal in Botswana. Bei der Dünenquerung von West nach Ost wird man regelrecht seekrank: Rolling Hills ohne Ende.

Es gab auf dem Weg von Nossob nach Twee Rivieren ein unmarkiertes tückisches Loch an dem ich dachte: Das war es. Etwa 80 Meter vor uns ein Fahrzeug, das plötzlich in einer Staubfontäne verschwand, erstaunlich. Dann waren wir ruckzuck an der gleichen Stelle und … gefühlte 50 cm Fall nach unten bremsten uns auf 0, ein Knall, Motorheulen, weil ich durch den Fall voll aufs Gaspedal trat. Rund um uns herum „0 Sicht“ – wie Wasser floss der Staub um unser Fahrzeug, wie in der Waschanlage. Erst schoss er hoch, dann floss er herunter. So etwas hatte ich noch nie gesehen. Ich dachte nur, Auto im Eimer, Kreditkarte im Eimer, Knast. Als nach ca. 10 Sekunden der Staub wieder etwas durchsichtiger wurde, sah ich dann auch das Fahrzeug vor uns, das gewartet hatte um zu sehen, ob wir durchkommen. Zum Glück ist keinem etwas passiert, selbst dem Fahrzeug nicht.

Die Camps im Park sind ganz okay, die Duschen und Toiletten gepflegt und viel luxuriöser als ich dachte. Im einzelnen:

Campingplatz Twee Rivieren: Gute Duschen und Toiletten, Standplatz okay, zwar relativ groß, aber es gibt deutlich schlimmere, staubigere und ungemütlichere Plätze (z. B. Sessriem Sossusvlei). Das Restaurant war vollkommen in Ordnung – von wegen „das Restaurant verdient keinen Stern“ – ich habe in Namibia deutlich schlechter gegessen. Für einen Nationalpark war es vergleichsweise gemütlich und gut. Nur hier gibt es einen Geldautomaten im Park. Weil es Abends so kalt war, war „Leistungsduschen“ angesagt: „Wer erträgt die höchste Wassertemperatur?“ Danach aufgeheizt in den Schlafsack und auf den frostigen Morgen gewartet.

Kalahari Tented Camp (Mata-Mata): Schönes Hauszelt, tolle Aussicht, Hyänenbesuch, Außenküche und Grill, netter, gesprächiger Platzwart. Bei -5°C in der Nacht war an Schlaf allerdings kaum zu denken. Wir hatten zwar ein Bett, aber selbst mit all den Decken wurde ich nicht warm. Dann noch den Schlafsack dazu und … wenn du einmal kalt bist, wird das nichts. Mit Skimütze im Schlafsack, im Bett unter zwei Wolldecken habe ich die Nacht mehr oder weniger durchwacht. Das grausige Lachen der Hyänen vor dem Zelt machte das zu einem unvergesslichen Erlebniss. Selbst das Grillen am Abend wird zur Tortur bei den Temperaturen. Das ist Urlaub an den man sich erinnert! Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Ich erinnere mich nicht mehr an Strandurlaub XYZ, aber an solche Nächte erinnerst du dich ein Leben lang und im Nachhinein ist sowieso alles nur halb so schlimm gewesen.

Nossob Campingplatz: Entspannter Platz mitten in der Kalahari, Duschen und Klos völlig in Ordnung und uns lief eine der seltenen Wildkatzen über den Weg – natürlich ohne Fotoapparat. Nachts brüllen die Löwen aus allen Richtungen – wenn einer anfängt stimmen alle anderen ein, total spannend und markerschütternd. Unvergesslich.

Kalahari Transfrontier Park – Fish River Canyon
Noch längere Rückfahrt, aber etwas lieblichere Gegend nördlich der Karasberge. Wenn man dann auf die asphaltierte B1 stößt, ist das fast wie eine Fata Morgana. Wir hatten im Canon Roadhouse den Campingplatz gebucht, aber Anke hatte die Nase voll und es war zufällig noch ein Zimmer frei. War zwar ein Familienzimmer und entsprechend nicht ganz so gemütlich (4 Betten), aber die Zimmer und das Bad sind ansonsten tadellos in einer liebevoll gestalteten Anlage. Beim Abendessen lernten wir ein Paar kennen, mit dem wir uns für Swakopmund noch zweimal zum Abendessen trafen und die wir in Deutschland wiedertreffen werden. Typisch Namibia halt.

Canon Roadhouse
Nettes Zimmer, freundliche Gastgeber, netter Service. Das Essen schien allerdings eine Mixtur aus Tütenmix und brauchbarer Hausmannskost, das Frühstück war gut.

Fish River Canyon – Tirasberge
Früh am Morgen zum Canyon geheizt. Der hohe Eintrittspreis ist in meinen Augen frech, zumal die Straßen und Anlagen im Park z. T. dem Verfall preisgegeben sind. Es scheint, als würde kassiert, aber nichts für den Erhalt getan. Uns schien das auch typisch für Namibia. Der Blick in den Canyon ist toll, leider darf man nicht einen Meter in den Canyon runter. Eigentlich kann man dort nichts weiter machen, als reinzuschauen. Wir wussten das natürlich vorher. Gelohnt hat es sich trotzdem – na ein bisschen wenigstens.

Mittags trafen wir zufällig in Aus auf unsere Reisebekanntschaft aus dem Canon Roadhouse, die Welt ist halt klein. Dann kam die reizvolle Fahrt am Nachmittag zwischen Tirasbergen und Namib und dann das Farmtor zur Ranch Koiimasis. Die folgenden 20 km über Sandpiste im Licht des späten Nachmittags sind mit das schönste Stück Erde, was ich je befahren habe – filmreif, dafür sollte man Eintritt verlangen.

Hier trafen wir auch das quirlige Fotografinnenfilmpaar Sandra und Sigrid aus Rostock. Sandra ist hier ebenfalls im Forum unterwegs und wir hatten eine ähnliche Route und waren demgemäß verabredet. Die beiden sind ein Paar, das seine kompletten Urlaube auf das Fotografieren und Filmen ausrichtet, inklusive Sonnenstand, Tidenhub und Luftfeuchtigkeit – sympathisch verrückt. Aber es wird einem auch schnell klar, dass man selber nur ein armer Knipser ist.

Ranch Koiimasis
Gnadenlos geile Lage und Anfahrt am Nachmittag, extrem freundliche, liebe, herzliche Gastgeber, tolle, organisch gewachsene, einmalige, fantasievolle Chalets, Topp Anlage, leckere Hausmannskost, schönes Frühstück und man fühlt sich wirklich gut aufgehoben. Das Geld sicherlich wert, aber billig ist es nicht. Unser Tipp! So sollte Namibia sein – und dann noch die Hälfte kosten. Wenn wir könnten, würden wir 2 Wochen bleiben. Unbedingt die Sundownerfahrt mitmachen, rustikal, gemütlich mit tollem Blick in den Sonnenuntergang.

Unbedingt auch mal den Berg rechts hinter der Anlage besteigen, es gibt zwar keinen Weg, aber mit etwas Mühe kommt man gut hoch. Der Rundblick oben ist … huiiiii!

Unbedingt Fleisch aus der Kühltruhe für den Grill mitnehmen (ist eingelegt und eingeschweißt): Tolle Qualität! Eine Stunde vor dem Grillen in Verpackung in kaltes Wasser legen, dann ist es aufgetaut.

Tirasberge – Sossusvlei
Eine relativ kurze Fahrt über vergleichsweise schlechte Pisten und Ankunft am frühen Nachmittag am Sessriem Campingplatz. Dort bekommen wir den letzten Platz direkt an der Straße. Am Abend sind aber trotzdem nicht alle Plätze belegt. Na ja, vielleicht reserviert und nicht gekommen. Mal ehrlich gesagt: Wer hier übernachten will, stellt sich im Notfall! ohne zu fragen und Bescheid zu sagen einfach irgendwo in irgendeine Ecke. Oder einfach nett aussehende Leute fragen, ob man sich gegen Zahlung eines kleinen Obulus oder Spende von 2 Flaschen Wein dazustellen darf. Der Eintrittspreis für diesen Campingplatz ist angesichts des Gebotenen sowieso eine Frechheit. Und Vorsicht, ich habe mich einmal kurz festgefahren und Holländer mit Wohnmobil mussten mit LKW aus dem Sand gezogen werden. Diese Touristen!

Das Ganze wirkt heruntergekommen und es wird gebaut. Hier kommt zur Zeit nun wirklich gar keine Stimmung auf, dafür Streit. Der Shop ist bescheiden bestückt, aber es gibt einen Kiosk an dem es auch kleine warme Snacks gibt, was ich erst am 2. Tag entdeckt habe. Das Koiimasis-Grillfleisch tröstet über den besch… Platz. Eigentlich wollen wir hier morgen Carmen aus dem Forum treffen, aber hier bleiben wir keine 2 Nächte. Wir besuchen noch am Abend die Düne kurz hinter dem Eingang, mehr als „nett“ ist das aber nicht.

Am Morgen staune ich, dass schon um 4:45 Uhr der erste Bus in den Park fahren darf. Wir dürfen erst um 5:15 Uhr rein – garantiert geschmiert. Eine Rally ist das aber bei unserer Einfahrt um 5:30 Uhr nicht. Nur wenige sind so früh unterwegs. Wir sind wohl die ersten auf der Sandpiste am Ende, der Sonnenaufgang ist längst vorbei und fand im Rückspiegel statt. Nach ca. 1 km Sand fahre ich mich fest. Ups, wir haben ja gar keine Schaufel. Ich grabe und grabe und nach einigen Minuten komme ich wieder frei um mich wieder festzufahren. Nochmal graben und dann beschließe ich, so früh fährst du hier nicht alleine rein. Also gewendet und wieder raus aus dem Sand.

Zurück zur Düne 45, raufklettern und staunen. Sand, Sand, Sand, rote Dünen, blauer Himmel – unglaublich, wunderschön, toll. Wenn da nicht die Italiener wären – kein Wort englisch, aber das italienische Wörterbuch in 3 Minuten laut rezitierend – und es waren 6 Personen. Deutsche erkennst du am Ausrüstungswahn und den Wanderstöcken und Japaner sind immer die ersten und rennen quasi mühelos die Düne hoch. Danach Frühstück auf dem Parkplatz und mal einen Reiseleiter eines 9 Sitzers interviewt. Armer Kerl, ständig mit Leuten unterwegs die gute Laune haben. Auch diese Gruppe trafen wir zufälligerweise am Abend auf der nächsten Farm wieder. Die Gruppen selbst sind übrigens relativ unzugänglich, da wird kaum gegrüßt und alles was sich außerhalb dieser Gruppen befindet wird kaum wahrgenommen. Für mich der endgültige Beschluss, ich mache im Leben keine Gruppenbusreise (Never say never?).

Danach zurück zur Sandpiste, ich quatsche einen Guide an, will ihn uns reinfahren lassen. Er aber sagt: Fahr doch selbst, du hast doch einen 4x4. Ich: Nö, kein Bock zu buddeln. Er: Ich fahr vor, du hinterher, passiert nix und kost nix, nur wenn ich dich aufwändig ausbuddeln muss. Ich: Okay – überredet – gleichzeitig wissend, das endet garantiert mit Buddeln, aber auch wissend, hier ist noch jeder rausgekommen. Anke allerdings sah gar nicht begeistert aus. So blieben wir denn auch nach wiederum ca. 1 Kilometer stecken. Das lag aber daran, dass ich hinter dem Guide herfuhr und er am entscheidenden Stück so langsam wurde, dass ich drohte aufzufahren und ebenfalls langsamer werden musste. Mit dem etwas untermotorisierten Nissan und meiner Unkenntnis ist das dann das Ende. Ich dachte innerlich grinsend: So läuft der Hase also! Der Guide hatte uns aber ratzfatz wieder raus und die Fahrt ging weiter. Das mittlere Stück ist dann easy zu fahren, kurz vor dem Deadvlei bog unser Guide dann jedoch unvermutet rechts ab Richtung Sossusvlei Düne – wobei wir die Strecke ja nicht kannten. Mir kam das nur komisch vor, weil ich andere Fahrzeuge andere Wege nehmen sah und niemand unseren Weg fuhr. Und dann wurde der Sand plötzlich urig tief – dieser Höllenhund! Als dann diese üble Sandpiste leicht anstieg und Vollgas erforderlich war, wurde der Guide plötzlich wieder langsamer, ich fuhr auf, musste schalten, langsamer werden und das war es für mich. Der Junge gibt mit seiner großen Kiste Vollgas und weg war er. Wir standen dort alleine gelassen, keine Sau um uns herum. Ich habe schon mal gebuddelt. Nach einigen Minuten kam er zurück mit Gästen an Bord. Als Attraktion wurden wir zunächst mal fotografiert (ich hätte Geld nehmen sollen, dann wäre es ein Nullsummenspiel geworden), dann half eine der rustikalen Damen beim Rettungsversuch. Aber alles Schütteln und Buddeln und Low Gear mit stinkender Kupplung halfen nichts. Ich war inzwischen völlig fertig vom Buddeln, Rütteln, Drücken. Dass Anke dabei noch fotografierte statt mit zu schieben, machte mich doch ziemlich sauer. Wir gaben auf, die hilfreiche Dame resümierte, dass der 4x4 nicht ganz in Ordnung sei und sie die Kupplung nicht weiter wegbrennen wolle und da hülfe nur noch Schleppen. Unser Helfer – Versenker - versprach Hilfe zu holen.

10 einsame Minuten später kamen 3 Fahrzeuge – unser Guide war nicht mehr dabei. Die Helfer machten uns klar, auf dieser Strecke fährt normalerweise kaum jemand, schon lange keine Touristen. Wir grinsten uns an – ich wollte es ja nicht anders. Dann kam eine langwierige Rettungsaktion, mit Spurenlegen, Abschleppseilen, die Guides blieben selber stecken, Rütteln, Schütteln, Buddeln. Der Nissan lag schon tief mit dem Ersatzrad im Sand. Ich hatte ernsthaft Angst um die Kupplung. Irgendwann war der Wagen dann freigeschleppt und mit Vollgas fuhren uns die Helfer aus dem Sand. Nach kurzer Diskussion und Verhandlung wechselten 100 N$ den Besitzer und ich hatte mein Workout für den Tag weg und brauchte erstmal 15 Minuten Pause. Anke wollte nur noch raus und an eine ausgiebige Dünenbesteigung war auch von meiner Seite aus nach der Aktion nicht mehr zu denken.

Ich überredete Anke aber zu bleiben (wo sollte sie ohne mich auch hin) – schließlich kommt man so oft nicht hierher - und wir konnten die Düne dann doch noch fasziniert genießen. Danach zum Deadvlei und als die quasselnden Italiener erstmal weg waren, hatten wir das Vlei alleine für uns – toll! Und wer kommt da plötzlich durch den Sand gestiefelt? Unsere Reisebekanntschaft aus dem Canon Roadhouse. Die Welt ist eben klein.

Vor der Rückfahrt durch den Sand sind wir dann etwas nervös, aber jetzt weiß ich ja, wie der Hase läuft. Geschwindigkeit und Drehzahl scheint alles, bloß nicht verschalten – ach wieso überhaupt schalten, wir haben doch den 1. Gang. Problematisch ist die Wegfindung, denn man hat zig Pisten zur Auswahl, schnelle, konsequente Entscheidungen sind gefragt. So heule ich die 5 km hauptsächlich im 1. Gang zurück, gleichzeitig grinsend bezweifelnd, dass das wirklich so sein soll. Es gibt auch Touristen, die die 5 Sandkilometer laufen, die schauen uns verwundert an, wie wir mit gespannt, verbissenen Gesichtern im 1. Gang den Sand durchpflügen, aber es funktioniert problemlos. Das kleine 4x4 Diplom in Bronze dürfte ich damit haben.

Inzwischen war es Nachmittag und wir sind Richtung Solitaire raus aus dem Park, Apfelkuchen essen (jau, lohnt sich wirklich) und ab zum hervorragenden Campingplatz sofort um die Ecke.

Sessriem Campingplatz
Wir haben auch ohne Reservierung noch einen Platz bekommen, haben aber wegen des üblen Platzes auf eine 2. Nacht dort verzichtet. Die Duschen und Toiletten sind … jawoll … beschissen. Nachts wurde das Wasser abgedreht und was passiert wohl, wenn die Reisegruppen um halb fünf aufstehen und die Steaks vom Vorabend auf ein Klo ohne Spülung bringen? Nicht mal Händewaschen ist so möglich. Uns hat es gestunken. Bloß weg da!

Solitär Guestfarm Campingplatz
Schöner Platz mit eigener gepflegter Freiluftdusche und Toilette vor dem Farmhaus. Tolles Abendessen in Buffetform im Farmhaus und gutes Frühstück. Freundliche Gastgeberin, die auch mal für ein Gespräch Zeit hatte. Ein zahmes Springböckchen in der Wohnung verfolgt von einem kleinen Erdmännchen ist zudem extrem süüüüüüüüüüß! Anke: „Ich hab nen Springbock gestreichelt, ich hab nen Springbock gestreichelt.!“ Die Alternative zu Sessriem! Wir haben hier eine schöne, ruhige Nacht verbracht.

Solitair – Swakopmund
Zunächst eine interessante Fahrt durch einen Canyon, danach wird es nördlich der Namib trostlos. Die Stadt Swakopmund ist zunächst etwas verschreckend nach den einsamen Tagen, stellt sich aber als überschaubares Kaff heraus. Hier kann man auftanken, einkaufen, aber ansonsten lohnt sich Swakopmund in meinen Augen kaum. Vielleicht noch, weil es eine bizarre Mischung aus deutschem Seebad und Afrika ist und zudem das viele Wasser überhaupt dem Auge gut tut. Der Besuch der Robbenkolonie lohnt sich jedoch, auch wenn von den in Reiseführern beschriebenen 10000en Robben nicht viel zu sehen ist. Ich schätze auf unter 10000. Der Gestank ist demgemäß nicht schlimmer als im Zoo, ehrlich gesagt, kaum wahrnehmbar und nicht störend. Die Robben sind sehr scheu, man kann zwar bis auf den Strand laufen, aber die Tiere hauen frühzeitig ab. Und eigentlich soll man sie ja auch in Ruhe lassen. Ein Namibier sagte, aufgrund der überfischten Gewässer vor der Küste, hätten die Seehunde sich andere Plätze gesucht.

Der Welwitschia Drive ist bis auf die Mondlandschaft und die Pflanzen am Ende eher eine Enttäuschung und im Grunde kann man sich das sparen.

Insofern muss ich den Leuten im Forum Recht geben, die sagten 3 Tage Swakopmund ist überflüssig. Einzig für Leute die vielleicht einen Flug z. B. über die Namib gebucht haben, ist das ein Grund hierzubleiben.

Wir waren hier mit Sandra und Sigrid und auch unserer Reisebekanntschaft aus dem Canon House verabredet und hatten so 3 nette und ausgebuchte Abendessen. Das überschwängliche Lob auf die Fischrestaurants kann ich nicht nachvollziehen. Das Essen geht in Ordnung, verdient aber eigentlich weiter keine Erwähnung, es ist halt Essen. Vom Würzen hielt man überall nicht viel. Trotzdem ist Fisch mal eine Abwechslung zum täglichen Fleischverzehr.

Swakopmund Beach Lodge
Außerhalb gelegen in etwas eigenartiger Neubauumgebung, tolle Aussicht auf das rauschende Meer, umfangreiches Frühstück, aber unser Zimmer war wohl leider etwas älter. Unsere Beschwerde bezüglich des Zustands des Badezimmers war nicht beliebt und am Ende hieß es kurz zusammengefasst: „Nimm es oder hau ab!“ Und das vom neugewählten Chairman eines namibischen Tourismusverbandes. Ich war zu keinem Zeitpunkt unfreundlich, aber auch hier habe ich den Standardablauf durchbrochen und das war wohl nicht beliebt. Danach wurde in unserem Hausflur wohl die Decke lackiert o. ä. und natürlich hat niemand die Fenster geöffnet. Ich bin am Abend fast umgefallen vor Lack- und Verdünnergeruch, da halfen nur Kopfschmerztabletten und konsequentes Lüften. Absicht? Das wäre wohl übertrieben. Auf jeden Fall unmöglich, ohne die betroffenen (drei oder vier) Zimmer im Gebäude zu informieren.

Ich konnte auch nach Ansicht anderer Zimmer die überschwänglichen Kommentare im Gästebuch nicht nachvollziehen. Auch handelt es sich nicht um eine Lodge (wobei da wohl jeder andere Vorstellungen hat) – es ist letztendlich ein normales (damit ziemlich unpersönliches) Hotel. Das Servicepersonal arbeitete emsig, freundlich und zurückhaltend, das Management war dagegen unfreundlich, wir wurden zudem nach dem Wunsch um Wechsel des Zimmers nicht mehr gegrüßt.

Die derzeitige Baustelle stellte kaum eine Belästigung dar, kein Grund dort nicht einzuchecken. Die Aussicht aus den Zimmern mit Bullaugenfenster ist toll. Der Preis ist bezahlbar.

Swakopmund – Erongo Berge
Wir sind erst spät von Swakopmund weggekommen, was daran lag, dass wir noch einkaufen mussten und unsere frisch geladene Kühlschrankbatterie noch eingebaut werden musste. Lustiger Dialog beim Einbau: „Please take a look if it is okay!” “Me? You are the professional!“ „I’am no professional!“ Ich sage nur: That’s Africa baby!

Entsprechend spät waren wir dann auf der Ameib Ranch. Dort die dicken Murmeln bekraxelt und angeschaut, wegen der Hitze haben wir uns aber den Weg zur Höhle gespart und lieber im Schatten der Murmeln gemütlich Käffchen gekocht.

Der Weg zur Farm Eileen ist dann wieder einsam und man fragt sich auf den letzten Kilometern: Wo bin ich hier? Der Campingplatz ist dann aber ein absoluter Lichtblick und Israel, der den Platz pflegt, verdient dafür ein Extralob. Ihm haben wir auch einige Reste unserer Campingverpflegung anvertraut, worüber er sich sehr gefreut hat. Leider war der Abend sehr windig und das Grillen trotz Windschutz sehr schwierig. Dafür war das Frühstück dann windstill, warm und gemütlich.

Eileen Gästefarm – Campingplatz Erongo Plateau Camp
Schöner Platz, toll gepflegt von Israel, romantische gepflegte Steinduschen und Toiletten mit Kerzenbeleuchtung.

Eileen Gästefarm – Etosha
Schon am Morgen liefen uns kurz nach Verlassen der Farm einige Giraffen über den Weg – erstaunlich, damit hatte ich hier gar nicht gerechnet.

Dann ab zum Etosha und wieder hielt das Auto eine Überraschung für uns bereit. Erstmals durchbrachen wir die 125 km/h und ein durchdringendes Piepen schallte durch die Kabine. Vollbremsung – an den Straßenrand. Öl, Wasser, Luft, Feuer? Was ist denn hier los. Motorhaube auf, keine pfeifendes Dassie im Motorraum (kein Scherz, ich habe schonmal eine kleine Katze über 12 km unbemerkt im Motorraum unseres damaligen Golf transportiert). Keilriemen? Auch noch da. Also wieder vorsichtig losgefahren und die Warnlampen beobachtet – was bei dem völlig zerkratzen, matten Kunststoff im Display kaum möglich ist. Nichts passiert. Im Display leuchtet zwar nichts, aber plötzlich geht mir ein Licht auf. Das war bestimmt eine Schallgrenze, die wir da durchbrochen haben, wie das Piep bei Tempo 80, nur viel penetranter. Also Fehler erneut provozieren und siehe da, fährt man schneller als 125 km/h – was mit dem Auto fast unmöglich ist – fängt das Piepen an. Ob das nach oben hin je aufhört, kann ich nicht sagen, denn schneller ging nicht und entspricht dann auch mehr Segeln als Fahren. Wieder denke ich an den nicht vorhandenen Handzettel von der Autovermietung für den verwirrten Touristen.

Spannend war dann noch, wie wir kurz vor Etosha auf 2 Windhosen trafen. Man trifft in Namibia des öfteren auf kleine Windteufel. Das jedoch waren zwei ausgewachsene Windhosen im Abstand von vielleicht 80 Metern, in denen der weiße Staub wie Rauch heftig nach oben schoss und rund um die Windhosen rotierten Blätter wie Bienenschwärme. Die Dinger waren absolut stationär, bewegten sich überhaupt nicht, weswegen ich wirklich erst an Feuer dachte. Sie lösten sich dann kurzzeitig auf, um dann an fast gleicher Stelle wieder zu erscheinen. Leider lässt sich der „weiße Rauch“ gegen den weißen Himmel schwer fotografieren. Für uns erschien das beängstigend, unheimlich und faszinierend. Die 3 Jugendlichen am Straßenrand mit ihrem Esel schien das hingegen überhaupt nicht zu beunruhigen.

Dann rein in den Etosha, Baustelle wie erwartet, aber halb so schlimm, eigentlich ganz gemütlich und übersichtlich. Die neuen Duschen und Toiletten sind schnieke, modern, eckige Waschbecken und Brausen, aber es ist jetzt schon zu sehen, dass die Sachen nicht ausreichend gepflegt werden. Leute, Leute, in zwei Jahren fangt ihr von vorne an. Zudem haben die Erbauer nicht daran gedacht, dass der Mensch nicht nackt zum Duschen geht. Es gibt weder Haken noch Ablagen in der Dusche. Auch hier erinnere ich kurz an den Nutzen einer unbedingt zu kaufenden Kunststoffwaschschüssel als Ablage. Die Waschbecken sind schön anzuschauen, haben aber vielleicht nur 10 cm Abstand zueinander. Macht euch also zu Stoßzeiten auf Körperkontakt gefasst.

Das Wasserloch ist toll und Tag und Nacht kann hier was los sein, auch zu unmöglichen Uhrzeiten. Die Arbeiter auf der überall vorhandenen Baustelle fangen um 7 Uhr am Morgen an, an ein gemütliches Frühstück ist je nach Lage des Platzes so zur Zeit nicht zu denken. Andererseits ist das aber ganz interessant.

Meine erste Nacht war schlaftechnisch leider die Hölle. Neben uns pennten 4 Spanier – ein Mann mit 2 Frauen im 3er Zelt und einer im Einzelzelt, was mich schon wunderte. Na ja, hat der eine mit den 2 Girlies halt Spaß, die eine … als Liebhaber dunkler Augen und Haare war ich schon ein bisschen neidisch. Aber die Lösung war einfach. Der eine von denen schnarchte nämlich dermaßen, dass ich es gegen 2 Uhr am Morgen nicht mehr aushielt. Die Alternative war: „Nimm das große Messer aus der Geschirrkiste!“ oder „Flucht!“ Ich habe einen Menschen so noch nicht schnarchen hören. Mir ist schleierhaft wie die Reisebegleiter das aushielten. Grunzen, Pfeifen, Rasseln und übelste Atemaussetzer, gefolgt von Husten. Vor alles das Grunzen mit solch hohem Schalldruck, dass ich dachte die Elefanten müssten gleich das Camp stürmen. Ich habe es lange mit Stopfen im Ohr und gleichzeitig um die Ohren gewickelten Schlafsack versucht. Selbst das half nichts! Um dem namibischen Knast zu entgehen, ergriff ich die Flucht und legte mich wie ein Penner auf die Bänke beim Wasserloch. Dort traf ich mehrere Giraffen, hörte Löwen, die immer näher kamen, aber sich nicht sehen ließen und das lustigste war eine Tüpfelhyäne, verfolgt von einem Jackal, der nicht von ihrer Seite wich. Sie trank, er trank, sie ging einen Meter links, er genauso, rechts, genauso, sie dreht sich um, er genauso, sie dackelte davon, er wie am Schnürchen hinterher – kurios.

Dann kam gegen 4 Uhr noch ein Frühaufsteher aus einem der Bungalows und erzählte mir sein halbes Leben. Er sei selbst Schnarcher und seit 15 Jahren buche er schon immer 2 Zimmer, weil das nicht anders ginge mit seiner Frau, er mit Atemgerät und der Spanier sei unverschämt und und und. Es würden Leute ausquartiert aus dem Camp, dabei stünden zig Bungalows leer. Es gäbe nur einen Schlüssel pro Bungalow, weil man auf Dauergäste wie ihn - er bliebe 7 Tage im Camp - nicht eingestellt sei. Er müsse sich mit den Putzfrauen absprechen und die Schlüssel übergeben und dann hinter dem Schlüssel her rennen. Wen man in der Nacht so alles am Wasserloch trifft und was man so alles erfährt. Einfach mal hingehen.

Am nächsten Tag haben wir dann den Park durchstreift und massig Tiere gesehen, toll, teilweise richtig große Herden, genau deswegen war ich hier, Begeisterung. Wir wurden dann an irgendeinem Wasserloch von Joli und Ali (war das dein Name?) angesprochen, die haben uns am Forenschild erkannt, die Welt ist halt klein, Namibia ein Kaff. Sehr sympathisch die beiden und zum 15. mal im Etosha Park! Später haben wir uns am Wasserloch im Camp im Angesicht von ca. 30 Elefanten wiedergetroffen.

Camp Halali war dann irgendwie schon ein Abstieg. Ein tierisch staubiger Campingplatz, Stellplatz neben dem unfertigen Schwimmbad und dort wurden dann Steine geschnitten „IIIIIIIIIIaaaaaaaaaaiiiiiiiaaaaa“. Dann ein Windstoß und … super! Die Reisegruppen dort nervten wegen der Fülle, aber auch ein Team aus ca. 5 Fahrzeugen mit lauter Bayern an Bord fiel auf, da sie schon um 16 Uhr am Nachmittag ziemlich besoffen und laut die Weinpullen leerten. Man kann sich vorstellen, wie die dann um 21 Uhr waren – peinlich. Im Prinzip war der Platz ruhig, aber dieser Haufen … Die hatten einen hochgelegten Wagen dabei, ich meine richtig hochgelegt, hinten die Reisekarte auf dem Heck. Vielleicht kennt die einer. Viele Grüße, gehts vielleicht noch lauter? Und wenn ihr nächstes Mal den Platz verlasst, spart euch die Ehrenrunde um unseren Platz, ich fand den Dreck auf meinem Brot nicht so toll.

Am Abend war es im Restaurant tierisch voll, aber auf Grillen in dem Staub hatte ich keine Lust. „Eventcooking“ oder so ähnlich wird sich das Ganze schimpfen. 30 Touristen in einer Schlange schauen staunend oder fassunglos einem Koch zu, wie der verzweifelt versucht deren selbstausgewählte Rohkost und Fleisch schnellstens zu braten und dadurch die Schlange kürzer werden zu lassen. Da sowieso jeder nahezu das gleiche nimmt, ist das völlig sinnfrei. Er schafft 3 Portionen gleichzeitig und braucht pro Portion ca. 3-5 Minuten. Da stehst du dann und fängst an, die Leute vor dir zu zählen. Nach 10 Minuten merkst du, du bist keinen Meter vorwärtsgekommen. Erschreckt nimmst du dann wahr, wie das Nachtischregal immer leerer wird und denkst über das weitere strategische Vorgehen nach. Ebenso denkst du mit Grauen an die Schlange vor dem Kassierer am Ende des Essens. Der stellt nämlich handschriftlich und in Seelenruhe schöne Rechnungen aus, nicht ohne zuvor jeweils den Kellner zur Getränkeausgabe zu schicken um von dort die Getänkerechnung zu erfragen. Aber auch hier gilt: „It’s Africa baby!“ Quittung und Stempel für jeden Quatsch müssen nun mal einfach sein. Warum einfach, wenn es auch umständlich geht. Was ist das bloß für ein Management?

Um wenigstens beim Duschen den Massen zu entgehen, habe ich mir ein eigenes unfertiges Gebäude ausgesucht, ohne Strom, ohne Licht. Dafür war ich aber alleine. Anke war sauer, sie mutmaßte, sie wäre im Damentrakt die einzige ohne Strom, Licht und mit kaltem Wasser. Ich fand es angesichts der Wärme aber erfrischend und außerdem war es noch jungfräulich sauber. Wozu hat man denn Taschenlampen?

Am nächsten Tag noch vor dem Frühstück ab zu einem Wasserloch, Löwen beobachten, tolle Sache. Frühstück und ab nach Namutoni. Unterwegs erfüllte sich ein weiterer Kindheitstraum von mir, mal in der Etoshapfanne zu stehen. Fantastisch. Ich habe mir als Läufer auch einen kleinen Sprint in die Pfanne nicht nehmen lassen.

Der Campingplatz Namutoni erntete von uns nur einen kurzen Blick, ebenso die ollen Duschen und Toiletten. Das Camp ist z. T. nicht mit dem Auto befahrbar wegen Baustelle. „Telefon?“ Jawoll, raus hier! Ruckzuck hatten wir einen Campingplatz 1 ½ Stunden vom Etosha organisiert und sagten nach nur 2 Tagen „Ade!“ Für uns nicht weiter schlimm. Wir haben in Südafrika schon soviele Tiere gesehen und auch in den 2 Tagen Etosha gab es mehr als reichlich. Insofern war es für uns in Ordnung.

Der dann angesteuerte Campingplatz Maori Campsite bei Grootfontein stellte sich als richtige Wahl heraus. Ein uriger und witziger Gastgeber und ein ebenso unterhaltsamer Aussteiger als weiterer Gast. Das Grillfleisch war vorzüglich.

Okaukuejo
Na ja, noch Baustelle, aber man hält es wegen des Wasserlochs aus. Die Duschen und Toiletten sind neu und doch ist schon wieder abzusehen, dass das nicht lange hält. Das Problem sind die handwerkliche Qualität und die fehlende Pflege.
Halali
Die Staubhölle, Abendessen im Restaurant mit gefühlten 2500 Minuten Anstehen im überhitzten Gebäude. Danach stinkst du dermaßen nach „Küche“, da ist mir fast der Rauchgeruch vom Grill lieber. Wer hat sich Erlebniskochen für bestimmt 100 Leute mit einem Koch ausgedacht? Zuviel Reisgruppen, fürchterlich.
Namutoni
So ein Schrott, kurz auf den Platz und sofort beschlossen: Hier bleiben wir keine Nacht. Es wird auch noch gebaut wie wild. Außerdem trudelte auch die Bayerntruppe mit dem hochgelegten Bakkie ein, als wir uns dort umschauten.
Maori Campsite (Grootfontein)
Gute Alternative zu Namutoni bei Peter und Conny Reimann – eine Marke der Typ. Uriger Platz, basic, aber völlig in Ordnung. Anke meinte nur als sie den sah: Den kenne ich doch … nein, das darf nicht wahr sein … „die Aussteiger“ oder „die Auswanderer“ oder … . Sie hatte ihn vorher zufällig im Fernsehen gesehen. Die Welt ist doch klein. Ja, manchmal bleibt man zugegebenermaßen bei diesen Sendungen hängen – ich schäme mich. Schönes Grillfleisch zu fairen Preisen, sehr entspannend. Und ja, es gibt einen Conny Reimann in Texas, auch Auswanderer, aber das ist ein Mann, hier in Namibia ist Conny eine Frau (und war leider nicht abwesend).

Etosha – Waterberg
Am Morgen zum nahe gelegenen Meteoriten und glatt vorbeigefahren. Das Ding ist an der entscheidenden Kreuzung a) nur einseitig ausgeschildert (wenn man aus Süden kommt) b) stimmen Beschreibung und Lage auf Karten und in Reiseführern nicht überein, ebenso wie die Straßennummern. 20 km Umweg waren die Folge, aber was ist das schon in Namibia?

„Hallo Meteorit … und tschüss!“ Ebenso spektakulär oder unspektakulär wie die Dinosaurierspuren, die wir irgendwo gesehen hatten. Auf alle Fälle verkürzt so ein Kurzaufenthalt den Tag und die Fahrt und man hat wieder Gesprächsstoff. Am frühen Nachmittag kamen wir in der schön gelegenen Waterberg Wilderness Lodge an. Meine Erwartungen waren im Angesicht des Preises hoch, wurden aber ein wenig enttäuscht, weil vor allem das Essen zu wünschen übrig ließ. Auch der Zimmerservice war nicht in Ordnung.

Waterberg Wilderness Lodge
Schöne Lage, sehr schönes Zimmer, mäßiges Essen, dafür Kaffee und Kuchen, unser Zimmer wurde erstaunlicherweise nicht richtig gereinigt - ich bin mir nicht mal sicher, ob überhaupt jemand im Zimmer gewesen ist, die Betten haben wir selber gemacht. Es gab kein neues Toilettenpapier, gut, dass ich genügend Vierlagiges nach Warnung eines Forenusers dabei hatte. Es gab zum Abendessen lediglich Hausmannskost, die war in Ordnung, aber mehr auch nicht und am Morgen nicht mal warmes Frühstück – und das bei den Preisen. Die Getränke sind zudem teurer als sonstwo. Die kostenpflichtige Farmrundfahrt kann man sich sparen, man sieht kaum Tiere und wenn, dann nur kurz und meist weit weg, die kostenlosen Wanderungen hingegen sollte man ruhig mitmachen. Der Chef ist sicher eine Marke und sein Ton gewöhnungsbedürftig. Insgesamt ist die Lodge in unseren Augen deutlich überteuert, unser Zimmer über 2 Stockwerke war jedoch sehr schön und von schlichter Eleganz. Das Bad wirkte etwas steril, hatte im ersten Moment was von Klinik und war dann ein kleiner Stilbruch.

Waterberg – Windhuk
3 Stunden Fahrt in die Innenstadt und man fragt sich traurig: War das der ganze Urlaub? Ja, das war es, wie am Ende jedes Urlaubs bedauert man, dass es nicht noch weitergeht. Noch ein paar Souvenirs und Gewürzmischungen im Supermarkt gekauft, preiswert Mittagessen und dann den Wagen zurückgeben.


Wie fanden wir es insgesamt?

Auch wenn der Bericht hier und da ironisch und negativ klingt, wir fanden den Urlaub insgesamt schön und lohnenswert und können es jedem empfehlen Namibia vor allem individuell zu bereisen. Auch mit nur rudimentären Englischkenntnissen käme man hier gut durch. Man trifft immer wieder auf die gleichen Leute oder auf Leute die wiederum die anderen kennen, die man schon kennt. So sind die Abende oft kurzweilig und unterhaltsam, die Welt ist klein, Namibia ein Kaff. Es gibt erstaunlich viele Reisegruppen mit älteren Leuten, aber auch junge Menschen reisen offensichtlich viel in kleinen und großen Gruppen. Vieles ist in Namibia einmalig und deshalb sehenswert, leider muss man es oft teuer bezahlen. Wenn die Preisentwicklung so weitergeht, bekommt der Tourismus dort garantiert bald ein Problem.

Im Vergleich zu Südafrika fiel uns vor allem auf – und das konnten uns andere im Gespräch auch bestätigen – dass in Namibia oft die Herzlichkeit der Professionalität gewichen ist (ehrlich gesagt wird so die Welt ziemlich klein für uns). Man merkt häufig, man ist zwar notwendiger, aber unbequemer Teil der Wertschöpfungskette und das war es auch schon. Insofern werden wir voraussichtlich nicht so schnell wieder einen Urlaub in Namibia verbringen, auch wenn mich der Norden noch reizt und als Sprungbrett nach Botswana gibt es nur wenige Alternativen.

Sicherheit war in der Realität nie ein Problem. Das meiste bildet man sich ein. Ohne ein gesundes Grundvertrauen geht es nicht. Wenn wir unseren Wagen irgendwo stehen gelassen haben, gab es meistens einen freundlichen Aufpasser. Die nehme ich grundsätzlich in Anspruch und wenn die eine Weste tragen – umso besser – und das tun sie fast immer. Bisher ist das immer gut gegangen. Uns wurde lediglich einmal Holz geklaut – „Das waren die Italiener!“ [ein Witz – und der stammt aus Namibia] und wir wurden einmal von einer Bankangestellten be … Ich persönlich habe mich nie unwohl gefühlt, bei Anke war das etwas anders, aber sie ist da auch viel empfindlicher und hat da eine andere Wahrnehmung. Wir haben Geschichten von anderen Leuten gehört und Leute die seit Jahren dort leben oder sich herumtreiben sehen das alles nochmal viel trauriger. Was daran wahr und falsch ist, ich kann es nicht beurteilen. Grundvertrauen und Grundvorsicht sollten aber ausreichen.

Ansonsten sollte man sich im Klaren darüber sein, man bewegt sich nicht im Paradies sondern in einer Gegend, die umgeben ist von bürgerkriegsbewegten Ländern, es gibt viele Flüchtlinge aus solchen Ländern, es gibt Länder mit Kindersoldaten, es fließen zunehmend scharfe Waffen ins Land, es gibt Rassismus gegen jede Hautfarbe, Justiz und Polizei funktionieren eher schlecht als recht und ein Menschenleben hat hier oft nur einen geringen Wert. Man hört von Korruption, von Verschleppung von Prozessen, von Seilschaften (das hört man allerdings bei uns zuhause auch). Gespräche im Land helfen weiter und wer mal über längere Zeit die AZ auch im Internet mitliest, bekommt ebenfalls einen Eindruck.

Ich habe mich weitgehend völlig sicher gefühlt und auf den üblichen Touristenpfaden wäre Sicherheit kein Grund für mich, das Land nicht individuell zu bereisen.

Conts
Unfreundlichkeit: Oft war zu merken, hier wird Business gemacht – melke die Kuh und mache mir keine Arbeit. Die ehrliche Herzlichkeit vieler Gastgeber wie in Südafrika haben wir bis auf wenige Ausnahmen (z. B. Koiimasis) kaum gefunden. Am ehesten wohl noch auf Farmen. Die britische Tradition Südafrikas, die die Kommunikation so erleichtert, fehlt in Namibia. Vielleicht liegt es auch an der großen Zahl deutscher Touristen. Denn auch hier scheinen die Kommunikationsbarrieren größer als in Südafrika, wo das Publikum mir immer deutlich gemischter, aber zugänglicher erschien.

Hass auf die Politik: Einige unserer Gastgeber und auch „normale Menschen“ haben offen ihren Hass (und ich meine nicht nur „Unmut“) auf die derzeitige Politik zum Ausdruck gebracht. Ich persönlich höre mir so etwas nur an, es gehört sich wohl nicht, im Ausland über die Politik des Auslands zu diskutieren. Es ist aber beängstigend und deprimierend, was man da zu Hören bekommt. Für die Zukunft des Landes – ja des ganzen südlichen Afrika – sehen die meisten mehr als schwarz. Doppeldeutig? So ist es aber nicht gemeint – oder vielleicht doch? Unsere Gesprächspartner meinten es wohl tatsächlich so.

Mäßige Qualität des Essens: In Namibia haben wir leider keinerlei kulinarischen Höhepunkte wie zigfach in Südafrika erlebt. Hausmannskost und viel (zugegebenermaßen manchmal exzellentes) Wildfleisch ist angesagt. Mehrfach stieß ich auf das Motto: „Pimp my Tütensuppe!“. Vom Würzen, geschweige denn fantasievollen Curries oder originellen Speisezusammenstellungen war nichts zu finden. In Südafrika muss ich dafür nicht in teure Restaurants marschieren, auch auf Farmen und in kleinen Restaurants hatten wir schon kulinarische Höhenflüge. Das fehlte uns leider sehr in Namibia. Dafür haben wir im Supermarkt die halbe NOMU Abteilung leergekauft. Die Gewürze sind vorhanden, aber es nutzt sie keiner.

Landschaft: Ein Großteil Namibias ist ehrlich gesagt ein stinklangweiliges Staub, Sand- und Steinloch. Man trifft viel „Nichts“, „Gar nichts“ und „überhaupt nichts“.

Nepper, Schlepper, Bauernfänger: Am Flughafen Windhuk hat eine Bankangestellte beim Geldwechsel meine Frau offensichtlich be … Ich habe zufällig den Beleg später spaßeshalber geprüft und konnte so problemlos feststellen, dass es eine unerklärliche Differenz von weit über 10 % gab. 1400 N$ und dafür nur 120 Euro kam mir doch etwas wenig vor. Mein Gott, wie kann man so offensichtlich besch …? Und das auch noch mit schriftlichem Beleg und ihrem Namen drauf? Ich habe die Dame zur Rede gestellt, mir den Beleg erklären lassen, wobei sie weiter versuchte sich herauszureden. Dafür gab es einen Einlauf und ich habe mir die fehlenden ca. 15 Euro zurückgeholt. Am Ende stotterte Sie dann nur noch immer wieder: „Sorry for this inconvenience“. Eigentlich hätte ich die Polizei holen sollen, aber 60 Minuten vor dem Einchecken lasse ich sowas lieber. Einige Touristen erzählten uns, wie unwohl sie sich auf Handwerksmärkten gefühlt haben. Man wird dort wohl teilweise ziemlich belästigt. Wir haben solche Plätze gemieden. In Swakopmund kann man von den Parkbänken am Cafe Anton beobachten, wie es auf so einem Markt zugeht. Ich fand es nicht so tragisch, aber trotzdem bin ich nicht drübergelatscht. Wir konnten aber gut beobachten, dass hier nicht nur Holz sondern auch Drogen verkauft werden. Vorsicht ist also allemal angesagt.

Preise: Alle klagen in Namibia über die Preise und ich kann zustimmen: Namibia ist bestimmt nicht billig und es wird von Jahr zu Jahr teurer.

Staub, Dreck, Sand: In Namibia – vor allem wenn man dann auch noch zeltet – ist man praktisch
immer dreckig. Die trockene Luft führt zu neuen Nasenerlebnissen und Haut an den Händen und den Lippen wie Schmirgelpapier. Das ist äußerst lästig. Wie sagte ein Familienvater aus dem Flieger am Sessriem Canyon zu mir: „Was man hier so aus der Nase holt – die halbe Wüste!“ Weiterer negativer Nebeneffekt. Ich habe während des Urlaubs zweimal auf meinen Bildern Staub bemerkt – trotzdem ich nur ein Objektiv dabeihatte und nie gewechselt habe - und dann die Kamera ausgeblasen. Das half aber nur zeitweise. Im Nachhinein muss ich feststellen, dass auf einer Unmenge von Bildern Staubreste zu finden sind. Das wird ein Spaß werden, die alle zu beseitigen.

NWR: Diesen Laden verstehe ich nicht. Die haben die tollsten Parks in ihrer Verwaltung, aber sie machen nichts draus. Große Pläne, große Reden, aber wenn es an die Feinheiten geht, sieht man schon wieder, dass hier nicht zu Ende gedacht wird. Das fängt mit dem katastrophalen Buchungsprozess an und hört mit fehlenden Haken für Handtücher in der Dusche auf.

Pros
Freundlichkeit: Immer wieder waren auch sehr freundliche Menschen zu treffen. Man wird eigentlich im Alltag mit einem Problem nicht stehen gelassen. Man sollte deshalb – gerade auch unterwegs – mal die Tipps des Reiseführers vergessen und verzweifelten Leuten am Wegesrand durchaus helfen – entsprechende Sicherheitsvorkehrungen sollte man natürlich beachten. Auch trifft man immer wieder auf die gleichen Leute auf der Paad und in Unterkünften. Daraus ergeben sich schöne Kontakte und nette Abendessen. Auch aus dem Forum haben wir Leute getroffen und leider auch nicht getroffen. Den Ausdruck vom Forum in der Heckscheibe haben einige wohl erkannt.

Landschaft: Die Eintönigkeit der Landschaft wird immer wieder von Höhepunkten (und ich meine nicht nur Berge) unterbrochen. Fantastische Felsformationen und Dünenlandschaften vor knallblauem Himmel sind oftmals ein Traum und sicher einmalig auf der Welt. Das goldene Gras, der rote Sand – traumhaft schön und sicher ein Grund das Land zu bereisen.

Stille: Namibia lässt dich hören, was Stille ist. Gnadenlos, mit voller Wucht wird dir das um die Ohren gehauen – unglaublich.

Sterne: Zumindest im Süden und ohne Mond quillt der Himmel über vor Sternen – einmalig.

Himmel: Blau, blau, blau – das gibt es gar nicht!

Tiere: Tiere, Tiere, Tiere, Tiere, Tiere – toll!

Kuchen: Es gibt tollen Kuchen im ganzen Land – wie bei Oma!

Menschen: So skuril wie die Lands
Letzte Änderung: 17 Sep 2007 10:15 von Meerbuscher. Begründung: Habe hier und da den Text ein wenig nachgebessert
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
15 Sep 2007 13:38 #48449
  • Jambotessy
  • Jambotessys Avatar
  • Beiträge: 2533
  • Dank erhalten: 1509
  • Jambotessy am 15 Sep 2007 13:38
  • Jambotessys Avatar
Hallo Meerbuscher,

ich habe mit viel Grinsen im Gesicht deinen Bericht gelesen. Uns ging es bei unserem 1. Besuch in Namibia fast genauso - wir haben das \"richtige\" Afrika vermisst. Wir sind zuvor bereits in Westafrika, Zaire-Ruanda und Kenia unterwegs gewesen und hatten uns Namibia auch anders vorgestellt. Als wir bei unseren 2. Besuch Botswana, den Caprivi, das Kaokoveld und den übrigen Norden bereisten, waren wir total fasziniert. Am 28.9. fliegen wir jetzt das 8. Mal Windhuk an - aber wir bleiben nicht nur in Namibia, sondern fahren auch dieses Mal wieder zuerst nach Botswana und erst anschließend in den Norden. Hier suchen wir uns die ruhigen und einsameren Plätze ( ohne Lodge oder Guesthouse), campen in der Einsamkeit und sind jedes Mal wieder begeistert.
(Du kommst deinem Namen entsprechen bestimmt aus dem Rheinland. Als Mönchengladbacherin erkenne ich die typischen Ausdrücke wie \"Pöl\" :laugh:.)
Grüße Jambotessy :P
Nur im Vorwärtsgehen gelangt man ans Ende der Reise.
(Sprichwort der Ovambo)

1x Togo + Benin (mit TUI), 1x Ruanda + Zaire ( mit Explorer Reisen), 3x Kenia (in Eigenregie mit dem Bodenzelt), 19 x südl. Afrika (in Eigenregie Namibia, Botswana, Zimbabwe, Sambia, Südafrika/ 17x mit dem Dachzelt und 2x ohne Dachzelt)
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
15 Sep 2007 17:36 #48456
  • Meerbuscher
  • Meerbuschers Avatar
  • Beiträge: 84
  • Meerbuscher am 15 Sep 2007 09:15
  • Meerbuschers Avatar
Jambotessy schrieb:
Hallo Meerbuscher,

ich habe mit viel Grinsen im Gesicht deinen Bericht gelesen.
Das war der Sinn der Sache und ich dachte schon, er wäre zu negativ.

Jambotessy schrieb:
[...] und hatten uns Namibia auch anders vorgestellt.
Im Grunde habe ich Namibia in etwa so vorgefunden, wie ich es annahm. Mir war nur nicht klar, warum alle so fasziniert waren. Einen Teil der Faszination konnte ich tatsächlich nachvollziehen, andererseits haben sich auch viele Vermutungen bestätigt, dass so einiges eher übertrieben dargestellt ist.

Symptomatisch war für mich z. B. das folgende Bild.

Da ist in Reiseführern am Welwitschia Drive Pkt. XYZ von faszinierenden Wagenspuren die Rede und dann stehst du dort grinsend in der Gegend und denkst dir deinen Teil. Keine Angst, wir haben es mit Humor genommen.

Jambotessy schrieb:
[...]aber wir bleiben nicht nur in Namibia, sondern fahren auch dieses Mal wieder zuerst nach Botswana und erst anschließend in den Norden.
So ungefähr sähe die nächste Reise aus, wenn da nicht Anke so unbändige Lust auf Meer hätte. Vielleicht müssen wir mal für ein Jahr mit dem Virus warten.

Jambotessy schrieb:
(Du kommst deinem Namen entsprechen bestimmt aus dem Rheinland. Als Mönchengladbacherin erkenne ich die typischen Ausdrücke wie \"Pöl\" :laugh:.)
Grüße Jambotessy :P
Meerbusch liescht eindoitisch nördlisch von die Benrather Linie, insofern könntisch dat mit dat Rhinland kritisch ufnäme. Isch bin eher ein Jemisch us Ruhrpott un Niederrhein. Vastehste Schätzeken? Gladbach is ja nur 15 Minuten wäch von hier, könnt ma ja schon fast n Thementreffen machn.

Grüße
Andreas
Anhang:
Letzte Änderung: 15 Sep 2007 17:39 von Meerbuscher.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
15 Sep 2007 19:13 #48459
  • Jambotessy
  • Jambotessys Avatar
  • Beiträge: 2533
  • Dank erhalten: 1509
  • Jambotessy am 15 Sep 2007 13:38
  • Jambotessys Avatar
Hallo andreas \"Meerbuscher\"

dat Schätzken verstät dech joot!!! Ever dä Jläbbischer kallt doch ä bittsche angschtes.

So, die Schreibweie des Rheinländischen ist mir doch ein Buch mit sieben Siegeln.

Können wir ja nach unserer Tour ins Auge fassen, das mit dem Treffen. Wäre ja sicher interessant, Erfahrungen auszutauschen.

Wir stehen ja schon in den Startblöcken, die Seesäcke sind (fast) schon komplett gepackt.

Grüße jambotessy
Nur im Vorwärtsgehen gelangt man ans Ende der Reise.
(Sprichwort der Ovambo)

1x Togo + Benin (mit TUI), 1x Ruanda + Zaire ( mit Explorer Reisen), 3x Kenia (in Eigenregie mit dem Bodenzelt), 19 x südl. Afrika (in Eigenregie Namibia, Botswana, Zimbabwe, Sambia, Südafrika/ 17x mit dem Dachzelt und 2x ohne Dachzelt)
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
15 Sep 2007 19:13 #48460
  • Jambotessy
  • Jambotessys Avatar
  • Beiträge: 2533
  • Dank erhalten: 1509
  • Jambotessy am 15 Sep 2007 13:38
  • Jambotessys Avatar
Hallo andreas \"Meerbuscher\"

dat Schätzken verstät dech joot!!! Ever dä Jläbbischer kallt doch ä bittsche angschtes.

So, die Schreibweie des Rheinländischen ist mir doch ein Buch mit sieben Siegeln.

Können wir ja nach unserer Tour ins Auge fassen, das mit dem Treffen. Wäre ja sicher interessant, Erfahrungen auszutauschen.

Wir stehen ja schon in den Startblöcken, die Seesäcke sind (fast) schon komplett gepackt.

Grüße jambotessy
Nur im Vorwärtsgehen gelangt man ans Ende der Reise.
(Sprichwort der Ovambo)

1x Togo + Benin (mit TUI), 1x Ruanda + Zaire ( mit Explorer Reisen), 3x Kenia (in Eigenregie mit dem Bodenzelt), 19 x südl. Afrika (in Eigenregie Namibia, Botswana, Zimbabwe, Sambia, Südafrika/ 17x mit dem Dachzelt und 2x ohne Dachzelt)
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
15 Sep 2007 19:13 #48461
  • Jambotessy
  • Jambotessys Avatar
  • Beiträge: 2533
  • Dank erhalten: 1509
  • Jambotessy am 15 Sep 2007 13:38
  • Jambotessys Avatar
Hallo andreas \"Meerbuscher\"

dat Schätzken verstät dech joot!!! Ever dä Jläbbischer kallt doch ä bittsche angschtes.

So, die Schreibweie des Rheinländischen ist mir doch ein Buch mit sieben Siegeln.

Können wir ja nach unserer Tour ins Auge fassen, das mit dem Treffen. Wäre ja sicher interessant, Erfahrungen auszutauschen.

Wir stehen ja schon in den Startblöcken, die Seesäcke sind (fast) schon komplett gepackt.

Grüße jambotessy
Nur im Vorwärtsgehen gelangt man ans Ende der Reise.
(Sprichwort der Ovambo)

1x Togo + Benin (mit TUI), 1x Ruanda + Zaire ( mit Explorer Reisen), 3x Kenia (in Eigenregie mit dem Bodenzelt), 19 x südl. Afrika (in Eigenregie Namibia, Botswana, Zimbabwe, Sambia, Südafrika/ 17x mit dem Dachzelt und 2x ohne Dachzelt)
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.