Lange hat's gedauert, aber jetzt geht's tatsächich weiter.
Das Camp bei der Kalahari Anib Lodge bietet die Annehmlichkeit, dass man auch den Pool benutzen kann. Das ist wirklich eine tolle Erfrischung. Und auf der einen Seite kann man die Felsenschwalben, auf der anderen Seite die Marabus beim Trinken beobachten, während man sich selber auch was gönnt.
Nachdem ich beim Grillen immer zähe Schuhsohlen produziere, gibt's Steak aus der Pfanne und ein gemütliches Abendessen auf der großen Terrasse.
Beim Abräumen stoße ich mir (an der gut sichtbaren Kabelabdeckung am Boden
) eine Zehe blutig. Ich bin froh, dass ich die nächsten Tage in kein festes Schuhwerk muss, das hätte ich mit der dick angeschwollenen Zehe nicht geschafft. Ich mache mich auf den Weg in den Kgalagadi Transfrontier Park, da darf man das Auto ohnehin kaum verlassen und ich kann mit Slippern fahren.
Obwohl die C23 nicht sonderlich ansprechend ist, fahre ich doch schon bei Stampriet Richtung Grenze. Rechts und links weiden Schafe, Ziegen, Rinder und Pferde am kargen Grün der abgebrannten Flächen und es wird Luzerne und Gemüse angebaut.
Die Fahrbahn ist mal ganz gut, mal fürcherliches Wellblech. Wenn der Grader kommt, schiebt er in der Mitte der Fahrbahn einen ca. 30 cm hohen Wall aus losen Steinen und Sand zusammen, in den man besser nicht reinfährt.
Vorbei an einigen Farmfriedhöfen direkt neben der Fahrbahn geht es Richtung Mata Mata.
Endlich erreiche ich den Grenzübergang und erledige im Zollhaus meine Grenzformalitäten. Auch bei der Ausreise muss ich das Namibia-Visum ausfüllen. Ich trage alles genau ein und übergebe es der jungen Zollbeamtin, die gleich darauf mit prüfendem Blick und gerunzelter Stirn mein Visum mit meinem Pass vergleicht. Sie macht mich nett darauf aufmerksam, dass in meinem Pass als Ausreisedatum der 20. Dezember reingestempelt ist, im Visum habe ich aber 12. Jänner angegeben, was der Realität entspricht. Es sei ein Glück, dass sie das bemerkt habe, meint sie, ich könne ansonsten beim Abflug Probleme bekommen. Sie sagt, ich müsse am Flughafen immer alle Stempel auf ihre Richtigkeit kontrollieren. Auf die Idee wäre ich nie und nimmer gekommen. Das habe ich noch nie irgendwo gemacht. Zum Glück versichert sie mir, dass ich, wenn ich aus dem KTP wieder nach Namibia einreise, einen neuen Einreise-Stempel mit dem richtigen Datum bekomme.
Nach diesem Schreck und der Anmeldung in der Rezeption von Mata Mata bin ich endlich in Südafrika und werde gebührend begrüßt.