THEMA: Solitaire "Auf Pad" - 2 Monate durch die Kalahari
23 Jan 2024 15:18 #680998
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Hallo liebe Formis,
ich habe meinen Nickname nicht umsonst gewählt. Ich liebe es, allein zu reisen. Diesmal führte mich meine permanente Namibia-Sehnsucht hauptsächlich in den Südosten. 7 Wochen war ich mit einem Bushcamper unterwegs, danach 1 Woche auf Kuzikus, einem privaten Wildschutzreservat. Ich hatte ein fixe Route geplant, die ich jedoch manchmal abgeändert habe. Entweder nach Lust und Laune oder, weil es manche Rahmenbedingungen verlangten.

Mein Bushcamper und ich - eine Hassliebe
Zuallererst möchte ich euch meine "Zuhause" für 7 Wochen vorstellen. Den Hilux Bushcamper:
Er ist ein riesen Ding, die Motorhaube reicht mir fast bis zum Schlüsselbein.



Er hat tatsächlich alles, was man braucht. Ein Bett, einen Kühlschrank, ausreichend Stauraum, einen zweiflammigen Gaskocher (der jedoch bei starkem Seitenwind Schutz durch einen Deckel braucht), ausreichend Kochutensilien und sogar eine Außendusche. Ein Solarpanel sorgt für Strom für USB-Anschlüsse.








Er hat noch weitere tolle Features, die ich allein jedoch nicht bedienen kann :( . Das Dach ist hochzuklappen, jedoch schafft das eine Person allein nicht. Deshalb brate ich in manchen Nächten bei 47 Grad in der Kabine. Die Sonnenmarkise kann ebenfalls nur von 2 Personen aufgefaltet werden. Deshalb knallt die Sonne auch noch voll auf die Kabine und auf mich beim Kochen. Die Chemietoilette habe ich nicht gebraucht, da jede Campsite ein (wenn auch noch so einfaches) Klo hat.

Ich habe auch unterschätzt, was es heißt, das ganze Camping-Equipment allein zu bedienen. Es kostet sehr viel Zeit und Geschicklichkeit, zuerst die Sessel rauszuholen, die über dem Gaskocher verstaut sind, damit man diesen überhaupt benutzen kann. Ihn rauszuziehen und wieder rein zu schieben erfordert Muskelkraft (ersetzt aber super ein Krafttraining B) ) und man muss höllisch aufpassen, dass man sich nicht ständig zwickt, aufschürft oder Prellungen holt. Von den fast zersplitterten linken Mittelhandknochen will ich gar nicht reden :whistle: .
Aber nach einer Woche sind alle Verletzungen abgeheilt, der Lerneffekt setzt ein und das Ganze ist dann nur mehr Muskeltraining. So sehr ich diese Karre auch manchmal verfluche, sie ermöglicht mir doch Campsites mitten in der Einsamkeit.

Meine Route musste ich schon vor dem Start gezwungenermaßen ändern, sie ist nun keine Runde, sondern eine Acht.
- Daan Viljoen Nationalpark Campsite
- Erongo Rocks Campsite
- Windhoek Arebbusch
- Kalahari Anib Campsite
- Mata Mata Campsite
- Rooiputs Campsite
- Nossob Campsite
- KTC
- Kieliekrankie
- Urikaruus
- KTC
- Terra Rouge
- Kalahari Anib Lodge
- Windhoek Arebbusch
- Erongo Rocks (mir hat es zu Beginn der Reise dort so gut gefallen, dass ich nochmal hin musste)
- Omandumba
- Kuzikus

Falls euch meine weitere Reise interessiert, bleibt bitte dran, auch wenn ich nicht regelmäßig posten kann.

Liebe Grüße
Solitaire
Letzte Änderung: 23 Jan 2024 15:30 von solitaire.
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23 Jan 2024 15:20 #680999
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Die Fotos muss ich anscheinend einzeln einfügen, keine Ahnung, warum das eine gedreht ist :huh:
Letzte Änderung: 23 Jan 2024 15:29 von solitaire.
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23 Jan 2024 15:38 #681002
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Seit längerer Zeit schaue ich nun doch wieder hier ins Forum. Deinen Bericht werde ich in jedem Falle verfolgen. Ich bleibe am Ball und bin gespannt auf die Erlebnisse und Sichtungen!

Grüße
Papa Kenia (Dieter)
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23 Jan 2024 17:26 #681007
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Auf diesen Bericht bin ich schon sehr gespannt! :)
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24 Jan 2024 10:10 #681040
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Weiter geht's. Ich gebe hier nicht mein detailliertes Reisetagebuch wieder, sondern Infos und Dinge, die mir "passiert" sind und die ich erlebt habe und die vielleicht dem einen oder der anderen weiterhelfen, wenn sie auch in solchen Situationen sind.

Start mit Hindernissen
Als mich die Palmsegler am Hosea Kutako-Flughafen empfangen, ist es ein bisschen wie heimkommen. Nur etwas chaotischer. Wir haben über eine Stunde Verspätung, landen zeitgleich mit einer Maschine aus Johannesburg und vor den Einreiseschaltern sind Schlangen. Aber weder giftige Kap-Kobras noch harmlose Mole-Snakes, sondern banale, lange Menschenschlangen. Da ich auch noch eine bestimmte Örtlichkeit aufsuchen muss, bin ich definitiv das "Schwanzende".
Als ich zum Gepäcksband komme, ist das schon stillgelegt, von meinen Reisetaschen keine Spur. Ich wende mich an die Dame am Informationsschalter, die sich mit mir auf die Suche macht. Im hintersten Eck finden wir meine Taschen, eine davon ist in einem Plastiksack. Das verheißt nichts Gutes. Sie ist beschädigt.
Um einigermaßen den Überblick in meinen Taschen zu wahren, packe ich "Sinneinheiten" auch noch in Tüten, somit sind wenigstens keine Einzelteile aus dem Riss geburzelt.


Die überaus nette Dame an der Information wartet geduldig, bis ich in meinen unzähligen Hosen- und Jackentaschen die Bordkarte und das E-Ticket gefunden habe und nimmt die Beschädigungsanzeige für die Versicherung auf. Ganz nett, aber schöööön langsam.
Inzwischen fällt mir ein, dass draußen der Fahrer von Asco auf mich wartet. Als ich raus stürme, sagt mir die ebenfalls nette Dame an der Absperrung, dass ein Fahrer von Asco gewartet habe, aber wieder gefahren sei :blink:
Wieder zurück am Infoschalter rät mir meine noch immer mit der Meldung beschäftige Bearbeiterin, bei Asco anzurufen. Ich habe jedoch noch keine namibische SIM-Kate, deshalb übernimmt sie das für mich. Ich staune über diese große Hilfsbereitschaft.
Asco schickt nochmal einen Fahrer, die Meldung ist gemacht, die nette Bearbeiterin drückt mir einen Stapel Papiere in die Hand und gibt mir letztendlich noch den Rat, bei jeder Verzögerung der Abfertigung erstmal nach draußen zu gehen und demjenigen, der mich abholt, über die Verzögerung zu informieren.
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24 Jan 2024 10:35 #681041
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Der vereitelte "Raubüberfall"
Da ich nicht in Windhoek übernachten möchte, fahre ich nach Autoübernahme und Großeinkauf noch in den Daan Viljoen Nationalpark, rund 30 km außerhalb von Windhoek. Ich bin der einzige Gast auf dem Campingplatz (auch bei den Bungalows sehe ich niemanden).
Mein ablution block hat eine Dusche, ein WC, dazwischen eine Ablage- und Abwaschmöglichkeit sowie Tisch und Sessel. Somit brauche ich meine eigenen nicht ausräumen.

Ich räume eine der Küchenboxen raus und stelle sie auf die Ablage, esse aber dann nur ein Brot und sinke erschöpft in mein Bett. Irgendwann höre ich ein lautes metallisches Scheppern, nehme es verwundert zur Kenntnis, bin aber zu müde, um darauf zu reagieren. Egal, was das war, ich will einfach nur schlafen.
Bis ich ein leises "Hello?" höre. Schlaftrunken blicke ich aus dem Fenster des Campers und sehe einen der Angestellten, der auf meinen Wasserkessel deutet, der mitten im Sand vor dem Auto liegt. Er spricht kein Englisch, ich bekomme keine Antwort auf meine Frage, was denn los sei.
Schlaftrunken torkle ich aus dem Auto, hin zu meinem Wasserkessel, untersuche die Spuren und gleich wird mir klar, wer mir meinen Wasserkessel fladern (österr. Ausdruck für stehlen B) ) wollte. Es war ein Glück, dass der Angestellt des Parks gerade vorbei kam und den gestört hat.



Somit weiß ich, dass ich nichts liegenlassen darf, dass ich jeden Abend alles wieder einräumen muss. Paviane sind im Daan Viljoen Park allgegenwärtig.




Es ist stark bewölkt, deshalb sind die Fotos auch nicht so gut. Aber der Spaziergang bei Sonnenaufgang ist trotzdem wunderschön.









Wieder zurück am Camper sehe ich, dass die frechen Diebe es sogar geschafft haben, die Mülltonne, die scheinbar eingesperrt und gesichert war, umzuwerfen und an den Müll zu kommen. Sie haben dabei eine ziemliche Sauerei hinterlassen .

Letzte Änderung: 24 Jan 2024 16:18 von solitaire.
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